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Universelle Weiße Bruderschaft

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Die Universelle Weiße Bruderschaft ist eine synkretistische Lehre und okkulte Schule des sogenannten esoterischen Christentum und wurde am 6. April 1900 in Warna (Bulgarien) von Peter Deunov gegründet. 1897 nannte er sie anfangs "Synarchistische Kette" wurde aber 1918 in "Universelle Weiße Bruderschaft" umbenannt. Die Ideen, die die Nachfolger dieser Leher vereinigen, sind universell und können als Grundlage einer neuen Religion, einer neuen Philosphie und einer neuen Lebensgesinnung verstanden werden.


Geschichte

1897-1913

Der Anfang der Universellen Weißen Bruderschaft wurde 1897 gesetzt, als Peter Deunow die "Gesellschaft zur Erhebung des religiösen Geistes des Bulgarischen Volkes" gründet. Die erste jährliche Zusammenkunft der Weißen Bruderschaft findet am 6. April 1900 in Warna. Anwesend sind drei Schüler von Peter Danow - Dr. Georgi Mirkovic, Penju Kirov und Todor Stoimenov.

Ab 1901 macht Peter Deunow seine erste Rundfahrt in Bulgarien und besucht verschiedene Städte im Land, imdem er öffentliche Vorträge hält. Von 1901 bis 1912 macht er phränologische Untersuchungen an auserwählren Representanten des Bulgarischen Vokls und gründet auf diese Weise die synarchistische Kette der Weißen Bruderschaft in Bulgarien.

1902 beginnt die Zeitschrift "Licht" herauszugeben und macht eine zweite Rundfahrt in Bulgarien, deren Beginn und Ende er in Warna setzt.

1903 - 1905 vollzieht er zwei weitere Rundfahren in Bulgarein, sodass die Zahl der Anwesenden während des jährlichen Treffens kontinuierlich wächst.

1912 setzt Peter Danow im Dorf Arbanassi das "Testament der farbigen Strahlen des Lichts" - ein Text zur inneren Arbeit, der auf die Bibel gründet. Während der Kriege zwischen 1912 bis 1918 beteiligen sich die Mitglieder der Ketten am Ersten und Zweiten Balkankrieg (1912-1912). Nach der Anweisung von Peter Deunow sollen sie das "Gute Gebet" und 91. Psalm an ihren Soldatenuniform angeneht tragen.

1914-1921

1914 vekündet Peter Danow bei einem Gebetstreffen festlich das Kommen der Neuen Epoche in der Geistigen Welt - die Epoche des Wassermanns.

1917 beginnt Peter Danow einen Zyklus von Speziallvorträge, in denen er die Grundprinzipien der Neuen Lehre der Weißen Bruderschafft darlegt.

1917 beginnt er einen neunen Zyklus von Vorträge, die er donnerstags vor verheirateten Frauen hält. Dieser dauert bis 1932.

In den Jahren nach den Kriegen beteiligen sich viele jungen Menschen an die Versammlungen der Weißen Bruderschaft. Ab 1919 werden die Vorträge der Zusammenkünfte stenographiert und herausgegeben.

1922 eröffnet Peter Danow die Schule der Weißen Bruderschaft und formiert in ihr zwei Schulklassen: Allgemeine Okkultklasse und Speziallokkultklasse, die Jugendokkultklasse genannt. Im selben Jahr entstehen die ersten Kommunen der Weißen Bruderschaft und in Sofia aud die Subornastraße 14 ist einen neuen Saal gebaut worden, der zum Gebetstreffen dient. Darin wird auch die erste Druckerei der Bruderschaft gegründet.

1923 findet die erste Jugendzusammenkunft und setzt den Anfang einer langjährigen Tradition.

1924 in Sofia wird die Zeitschrift "Weizenkorn" herausgegeben, die später zum offiziellen Organ der Weißen Bruderschaft in Bulgarien wird.

1926 wird für Peter Danow einen Empfangsraum errichtet, der später zum physischen und geistigen Zentrum der Bruderschaft wird, der sich Izgrev nennt. In den nächsten Jahren kaufen die Schüler kleine Grundstücke um den Saal herum und bauen Holzbaraken. Der Izgrev formiert sich zur geistigen Siedlung, in dem die Schule der Weißen Bruderschaft arbeitet.

1929 macht Peter Danow den ersten Ausflug mit seinen Schülern die die Rilaseen und eröffnet die Schule in Rila.

1930 eröffnet er auf dem Izgrew eine neue Strömung seines Wortes - Sonntagsmorgensvorträge, die bis 1944 dauern.

1932 beginnt die Herausgabe der Zeitung "Bruderschaft", die bis 1943 herausgegeben wird.

1932 erschafft Peter Danow die Paneurhythmie - ein Zyklus aus 28 Übungen, die aus Melodie, Text und Bewegung bestehen.

1937 emigriert Michail Ivanov (einen Schüler Peter Danowa) nach Frankreich und gründet in Paris die Gesellschaft "Weiße Bruderschaft". Im nächsten Jahr Vitorio und Anina Bertoli lassen sich in Paris nieder und gründen einen Kreis von Nachfolger Peter Danows und geben dort die Zeitschrift "Le grain de ble" heraus.

1939 besuchen die Zusammenkunft im Zirkus der Sieben Rilaseen Nachfolger Peter Danows aus Frankreich, Litau, und Esthland.

1942 nach der Erlaubnis des Bildungsministeriums beginnen Einführungskurse in die Paneurhythmie für Sportlerern.

20. Dezember 1944 hält Peter Danow seinen letzten Vortrag "Letztes Wort".

27. Dezember 1944 beendet Peter Danow seinen irdischen Laufbahn. Seinen Körper ist in Izgrew beigesetzt und nennt sich heute "Der Platz des Meisters"

Nach 1945

1945 gründen die Leiter der verschiedenen Gruppen der Weißen Bruderschaft ein Bruderschaftsrat. In Izgrev wird die Drückerei "Weizenkorn" eröffnet. Die tradizionellen jährlichen Bruderschaftstreffen im August auf die Sieben Rilaseen werden fortgesetzt.

1957 führt der totalitäre kommunistische Regime eine Aktion gegen die Bruderschaft. Im ganzen Land sind Durchsuchungen verordnet und jegliche Literatur, die mit dem Peter Danow verbunden ist, wird konfisziert. Es werden trausende Bände mit Vorträgen, Manuskripten und andere Materialien vernichtet. Es werden finanziellen Revisionen durchgeführt und werden Buchhaltungsfehler inszeniert. Das Guthaben der Bruderschaft wird nationalisiert. Der Vorsitzende des Bruderschaftsrates Boris Nikolov und andere Brüder werden verhaftet. Nach einem ungerechten Prozess sind Boris und Djetscho Panajotov zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. 1963 sind sie administiert und befreit worden. 1958 verstaatlicht der Sofiastadtsrat alle Grundstücke, die Eigentum der Izgrev Einwohner sind. Im Laufe von Jahrzehnten sind die Nachfolger der Weißen Bruderschaft gezwungen, die Vorträge von Peter Danow illegal zu verbreiten und bewahren mehrere Kopien in verschiedenen Orten auf.

In den siebziger Jahre werden die tradizionellen Zusammenkünfte der Weißen Bruderschaft in Aitos verfestigt.

Nach der Verändetung der politischen Konjunktur 1989 beginnt eine Renausance der legalen Tätigkeit der Weißen Bruderschaft. 1990 genehmigt das Ministerrat die Satzung der Gesellschaft "Universelle Weiße Bruderschaft", und 1995 wird eine Satzung mit Sitz in Sofia, das das Gesetz der Gesetz über die Religionen berücksichtigt. In Sofia wird eine Forschungsgruppe über die Paneurhythmie gegründet. Im nächsten Jahr wird die Herausgabe der Zeitschrift "Weizenkorn" wider aufgegriffen und 1922 beginnt den Verlag "Kraft und Leben" zu arbeiten. 1993 publiziert der Verlag "Weizenkorn" in Sofia Dokumentarmaterialien über die Geschichte der Weißen Bruderschaft in Bulgarien.

1995 werden neune Grundstücke im Dorf Bistriza, Bezirk Sofia eine neue Siedlung der Bruderschaft zu gründen gekauft, die sich Now Izgrew nenen soll.

Im selben Jahr wird der Verlag "Bialo Bratstvo" gegründet" und 1996 das Kultur-Informationszentrum "Izgrew".

2005 beginnt die Herausgabe der Zeitung "Bruderschaftsleben"

Lehre

Verbreitung im Ausland und ihre Auslegung in Frankreich

1937 reist Omraam Mikhael Aivanhov nach Frankreich und verbreitet dort die Lehre der Weißen Bruderschaft. Er lehrte dort bis zu seinem Tode im Jahr 1986.

Gemäß Melton "The Encyclopedia of American Religions", 1989, hatte die Universelle Weiße Bruderschaft im Jahr 1988 4.350 Mitglieder in Frankreich und 1.350 Mitglieder in der Schweiz. Neuere Zahlen sind nicht bekannt. Heute soll die Gemeinschaft in mindestens 22 Ländern verbreitet sein. Aktivitäten sind in Frankreich, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Italien, Spanien, Russland, Kolumbien, Mexico, Norwegen, der Schweiz und in Kanada bekannt. Das Schweizer Zentrum befindet sich in Les Monts-de-Corsier (bei Corsier-sur-Vevey) in der Nähe des Genfersees. In Frankreich gibt es ein großes Zentrum in Sèvres bei Paris und ein internationales Zentrum in Südfrankreich bei Fréjus, sowie sechs weitere Bruderschafts-Zentren und 23 lokale Gruppen. Nach dem Tod von Aivanhov im Jahr 1986 wurde die Leitung von Claude Lamy übernommen. Seit dessen Tod 1995 ist die Leitung bei Jacques Gouygou. Nach Angaben der Bruderschaft beziehe sich die Lehre auf die jüdisch-christlichen Tradition und habe die Bibel als Grundlage. Die Lehre lässt Ähnlichkeiten mit jener der Rosenkreuzer und der Anthroposophen erkennen. Einen hohen Stellenwert hat die Sonne. Sie ist laut O. M. Aivanhov ein Ideal der Vollkommenheit, ein Repräsentant Christi und ein Symbol der Universellen Religion. Die Sonne vermittelt eine Vorstellung von Gottes Licht, Liebe, lebensspendender Kraft und Macht. Durch die Sonne (bzw. durch die "Arbeit" mit der Sonne und dem Licht) könne man sich am besten der göttlichen Welt annähern. Zur Lehre gehören der Glaube an Reinkarnation und Karma in der westlichen, theosophischen Ausprägung.

Die Universelle Weiße Bruderschaft sieht sich in einer Tradition der sogenannten Weißen Loge von großen geistigen Meistern, zu denen sie beispielsweise Krishna, Buddha, Zarathustra, Orpheus, Pythagoras, Thot, Hermes Trismegistos, Moses und Jesus Christus zählt, eine Mischung von hochrangingen Weisen und Meistern, die nach Ansicht der Bruderschaft eine "Elite" der Menschheit darstellten. Diese Weiße Loge habe im Westen seit bald 2000 Jahren im Verborgenen gelebt. In Bulgarien habe sie Peter Deunov, der Gründer der Bruderschaft, vertreten. Auch Aivanhov sei ein großer Meister in dieser Weißen Loge.

Praxis der Bruderschaft in Frankreich

Praktiziert wird der Surya-Yoga (Yoga der Sonne) z.B. mit Meditation bei Sonnenaufgang. Zu den religiösen Praktiken gehören auch Chorgesang und das Anhören der Vorträge von Aivanhov. Sonntags tanzt die Bruderschaft die "Paneurythmie", einen sakralen Tanz, kreiert von Gründer Peter Deunov. Das "Yoga der Ernährung" empfiehlt eine vegetarische Ernährung, weil das Fleisch dem seelischen Gleichgewicht und der spirituellen Entwicklung schade. Einmal wöchentlich 24 Stunden Fasten wird empfohlen. In den Zentren der Gemeinschaft werden die Mahlzeiten schweigend eingenommen, wobei die Mitglieder gut kauen und bewusst und in Dankbarkeit (gegenüber Gott) essen. Die Bruderschaft fördert das gemeinsame Leben der Mitglieder in einer großen Familie im Gegensatz zur Kleinfamilie, die zwar nicht abgelehnt wird, aber der Lehre nach nur für eine Inkarnation Dauer hat. Die Liebe von Ehepartnern sollte spirituell ausgerichtet werden, anstatt nur dem reinen Vergnügen zu dienen. Die Gemeinschaft hat eine vorsichtige Haltung gegenüber der evidenzbasierten Medizin und ihren Medikamenten. Das Prinzip der Liebe und die Arbeit mit dem Licht seien eine wirksame Medizin. Empfohlen wird auch die Homöopathie, Craniosacraltherapie, Kinesiologie und Akupunktur.

Ökumene

Die Bruderschaft sagt, dass bei ihr alle Menschen ungeachtet ihrer Religion willkommen seien und dass jeder seine eigene Religion durch ihre Lehren vertiefen könne. Da einige ihrer Lehren, wie beispielsweise die Reinkarnationslehre, nicht mit der Lehre der großen christlichen Richtungen übereinstimmen, wird diese Sicht von diesen Richtungen nicht geteilt.

Literatur

  • Omraam Mikhael Aivanhov: Eine universelle Philosophie, ISBN 3-89515-053-3, ab 1. Januar 2007 ISBN 978-3-89515-053-1
  • Georg Feuerstein: Heilige Narren - Über die Weisheit ungewöhnlicher Lehrer (Holy Madness: the shock tactics and radical teachings of crazy-wise adepts, holy fools, and rascal gurus), ISBN 381050632X
  • Georg Feuerstein: Das Geheimnis des Lichts (The Mystery of Light: The life and teaching of Omraam Mikhaёl Aïvanhov) ISBN 3895150207 (in deutscher Sprache vergriffen ab 2006, Neuauflage ungewiss)
  • In deutscher Sprache sind rund 70 Titel von Omraam Mikhael Aivanhov erschienen, die beim Prosveta Verlag erhältlich sind.