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Horst Köhler

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Politiker Horst Köhler. Für weitere Persönlichkeiten mit diesem Namen siehe Horst Köhler (Begriffsklärung)


Horst Köhler - Bild: Ana Nascimento/ABr

Horst Köhler (* 22. Februar 1943 in Skierbieszow, Polen) geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und deutscher Politiker (CDU).

Biographie

Köhler wurde in Skierbieszow in Polen als deutscher Staatsbürger geboren. Seine Eltern waren Siebenbürger Sachsen und lebten in Rumänien. 1943 floh die Familie Köhler nach Leipzig, um dann 1953 in den Westen nach Ludwigsburg weiterzuziehen. Köhler ist verheiratet und hat mit seiner Frau Eva zwei Kinder.

Horst Köhler studierte in Tübingen Volkswirtschaft und Politikwissenschaften. Von 1969 bis 1976 war er dort wissenschaftlicher Forschungsassistent am Institut für angewandte Wirtschaftsforschung.

1976 bis 1982 war er im Bundesministerium für Wirtschaft tätig.

1981 wurde Horst Köhler Mitglied der CDU, ein Jahr später holte Gerhard Stoltenberg ihn ins Finanzministerium.

1990 bis 1993 war er beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium als Nachfolger von Hans Tietmeyer. Er war verantwortlich für finanzielle und monetäre Beziehungen und damit der maßgebliche deutsche Unterhändler bei den Verhandlungen zum Maastricht-Vertrag. Als Berater und persönlicher Vertreter des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl bereitete er die G7-Wirtschaftsgipfel in Houston (1990), London (1991), München (1992) und Tokio (1993) vor.

1993 bis 1998 war er Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

1998 bis 2000 leitete er die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).

2000 wurde Köhler auf Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als achter Geschäftsführender Direktor für eine Amtszeit von fünf Jahren zum Geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestellt. Er ist der Nachfolger von Michel Camdessus, der am 14. Februar 2000 sein Amt beim IWF niederlegte.

Am 4. März 2004 nominierten die Präsidien von CDU, CSU und FDP Köhler als gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten am 23. Mai 2004, nachdem die Freidemokraten gegen den von der Union vorgeschlagenen Wolfgang Schäuble einen Einwand geäußert hatten. Köhler nahm die Nominierung noch am gleichen Tag an und trat gleichzeitig von seinem Posten beim IWF zurück.

Im Mittelpunkt seiner eventuellen Amtszeit wird nach seinen eigenen Angaben das Werben für weitere Reformen stehen. Er habe die Bundespräsidentschaft nie angestrebt, sagte er am 4. März. Doch könne er mit seiner Erfahrung etwas einbringen, «was Deutschland jetzt vor allen Dingen braucht, nämlich eine Diskussion und einen Prozess der Veränderungen nicht nur in der Wirtschaft».

Köhler wird gegen die Kandidatin von SPD und Bündnis90/Die Grünen, Gesine Schwan, antreten. Die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung geben ihm als Nachfolger von Johannes Rau aber größere Chancen, insbesondere seit der Wahl in Hamburg, welche die Mehrheit der bürgerlichen Parteien stärkte.