Zum Inhalt springen

Diabelli-Variationen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. April 2010 um 08:40 Uhr durch Gorfion (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ludwig van Beethoven stellte die Diabelli-Variationen (opus 120), die 33 Veränderungen über einen Walzer von Diabelli, wie Beethoven selbst sie nannte, im Jahr 1823 fertig, als Beitrag für eine Sammlung von Variationen, die der Musikverleger und Komponist Anton Diabelli bei allen namhaften Wiener Komponisten veranlasst hatte. Beethoven hatte 1819 damit begonnen. Sie sind seine letzte große Klavierschöpfung. In dieser Zeit hat er noch die Klaviersonaten op. 109, 110 und 111 sowie die Missa Solemnis komponiert und an der Symphonie Nr. 9 gearbeitet. Das Walzerthema, ein einfaches Thema von 2 x 16 Takten, war von Diabelli vorgegeben worden.

Ursprünglich schwebte Diabelli eine Sammlung vor, die je eine Variation eines jeden Komponisten enthalten sollte. Beethoven jedoch wollte keinen "Schusterfleck", also eine einfache Sequenz, beisteuern. Diabelli gab Beethovens Variationen also gesondert heraus (die Erstausgabe war Antonie Brentano gewidmet) und ließ einen zweiten Teil mit den Werken der anderen Komponisten folgen; u.a. von Franz Schubert und dem elfjährigen Franz Liszt.

Die 33 Variationen sind neben den Goldberg-Variationen von Bach und den Bach-Variationen von Reger das umfangreichste Variationenwerk für Klavier. Beachtenswert ist die Vielfalt der Variationen: Schroffe Kontraste, komplexe rhythmische Wendungen und polyphone Konstruktionen stehen in diesem Werk neben verspielten, unbeschwerten Abschnitten. Der Vortrag dauert insgesamt 50 bis 60 Minuten.

Das Bonner Beethoven-Haus hat im Jahre 2009 den Autographen zu Opus 120 erworben und stellt diesen bis 20. April 2010 aus. Im Januar 2010 soll eine digitalisierte Version in das Internet gestellt werden.

Siehe auch