Hedwig Dohm
Marianne Adeaide Hedwig Dohm geb. Schlesinger (* 20. September 1831, Berlin, † 4. Juni 1919, Berlin). Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Ehefrau von Ernst Dohm (1819-1883), Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Kladderadatsch.
Schüchtern und unter ihrer mangelhaften Ausbildung leidend, stand sie gesellschaftlich lange im Schatten ihres prominenten Ehemannes. Bis sie sich 1873 erstmals mit einer Schrift in die Diskussion der aufkeimenden Frauenbewegung einmischte. Sie wurde dann eine radikale Frauenrechtlerin, die für das Recht auf Bildung und Berufstätigkeit der Frauen ebenso wie für deren Wahlrecht stritt und mit Beginn des 1. Weltkrieges, als 87-jährige Frau sich als glühende Pazifistin bekannte.
Wohnorte von Hedwig Dohm in Berlin:
1831 Friedrichstraße 235 (Nähe Hallesches Tor) um 1870 Potsdamer Straße 27a (heute 72, DEGEWO-Haus) 1883 Matthäikirchstraße 28 (heute Nr. 5) Matthäikirchstraße 13 (heute Neue Nationalgalerie) 1900-1919 Tiergartenstraße 19 (letzte Wohnung)
Schriften:
- Was die Pastoren von den Frauen denken, 1872
- Der Jesuitismus im Hausstande, 1873
- Die wissenschaftliche Emanzipation der Frau, 1874
- Der Frauen Natur und Recht, 1876
- Schicksale einer Seele, 1899
- Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung, 1902
- Die Mütter. Ein Beitrag zur Erziehungsfrage, 1903