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Na’vi-Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Na’vi
Projektautor Paul Frommer
Jahr der Veröffentlichung 2005-2009
Sprecher 1 (nicht fließend) ca. 3000 Lernende auf learnnavi.org
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

art (sonstige konstruierte Sprachen)

ISO 639-3

Die Na’vi-Sprache ist eine erfundene, fiktionale Sprache. Sie wird von den Einwohnern des Mondes Pandora im Film Avatar – Aufbruch nach Pandora gesprochen. Sie wurde von dem Linguisten Paul Frommer für diesen Film entwickelt. Na’vi sollte von den Darstellern aussprechbar sein, aber nicht einer menschlichen Sprache ähneln.

Aussprache (Phonetik)

Der Apostroph ’ ist ein Stimmabsatz (Glottisschlag) wie im Deutschen zwischen den zwei e des Wortes „beeilen“. Das y wird wie j gesprochen, und das ì ist ein kurzes [ɪ] wie in Mitte. Das w wird wie ein englisches w gesprochen, das v mehr wie ein deutsches w wie in Wasser.

Das z wird wie stimmhaftes s in Rose, und s wird stimmlos wie in Essen gesprochen.

Bei tx, kx und px wird der Anfangslaut mit viel Druck ausgesprochen, dann folgt eine kurze Pause und erst dann beginnt der Vokal mit einem Knacklaut. Das bedeutet, das x selber bezeichnet nur diese ejektive Aussprache, hat aber selber keinen Lautwert.

In manchen Fällen wird die Betonung durch einen Akzent über dem Vokal angezeigt (dies geht aber beim ä und beim ì nicht).

Konsonanten

Labial Alveolar Palatal Velar Glottal
Ejektiv px [pʼ] tx [tʼ]   kx [kʼ]  
Tenuis p [p] t [t]   k [k] [ʔ]
Affrikate   ts (c) [t͡s]      
Frikativ f [f]
v [v]
s [s]
z [z]
    h [h]
Nasal m [m] n [n]   ng (g) [ŋ]  
Liquida w [w] r [ɾ]
l [l]
y [j]  

Vokale

vorne zentral hinten
geschlossen i [i] u [u]
oder [ʊ]
ì [ɪ]
mittel e [ɛ] o [o]
offen ä [æ] a [a]

Außer den sieben Vokalen gibt es vier Diphthonge aw [aw], ew [εw], ay [aj], ey [εj].

Zu den Vokalen muss man auch die beiden Doppellaute rr [r̩] und ll [l̩] rechnen, die anstelle eines Vokals silbenbildend vorkommen.

Einige Redewendungen

Deutsch wörtlich Na’vi
Hallo - kaltxì
Begrüßung an nahestehende Personen „Ich sehe dich.“ (Positiv -ei-) oél ngáti kámeie
Tschüss/Auf Wiedersehen „(Wir) werden (uns) (bald) sehen.“ (Subjunktiv-Futur -ìyev-) kìyeváme
Danke - iráyo
Bitte - rutxé
Entschuldigung „Mir sei Vergebung/möge Vergebung sein.“ (Subjunktiv -iv-) oéru txóa livú
Geht es dir gut? „Hast du Wohlbefinden/Ist dir Wohlbefinden zuteil?“ ngaru lu fpom srak?
Nicht schlecht - tsún tivám
Gott sei mit dir „Eywa mit dir.“ Éywa ngáhu
Ich weiß - óe ómum
Verstanden - (Perfektiv -ol-) tslolám

Numerus

Mit Hilfe von Vorsilben wird die Anzahl von Dingen oder Lebewesen derselben Art angegeben:

  • me- für genau zwei (Dual)
  • pxe- für genau drei (Trial)
  • ay- ab vier (Plural)

Der Singular verfügt dabei über kein solches Präfix.

Beispiel:

  • nari (Auge) → menari (zwei Augen), aynari (viele Augen)
  • taronyu (Jäger) → mesaronyu (zwei Jäger), aysaronyu (viele Jäger)

Bei Verwendung der Vorsilben ay-, me- und pxe- ist zu beachten, dass sich der folgende Anfangskonsonant verändern kann. Dies nennt man Erweichung (Lenierung), das im entsprechenden Abschnitt näher erläutert wird.

Pronomen

Pronomen Singular Dual Trial Plural
ich/wir (excl.) oe moe pxoe ayoe
wir alle (incl.) - oeng pxoeng ayoeng, awnga
du/ihr nga menga pxenga aynga
er/sie po mefo pxefo ayfo, fo

Als Singularformen gelten oe (ich), nga (du) und po (er/sie) ohne Genusunterscheidung.

Der Dual findet hier auch seine Anwendung und kombiniert sich wie folgend mit den Singularformen, moe (wir zwei), oeng (ich und du) und mefo (sie beide), analog dazu verhält sich der Trial.

Bei wir unterscheidet man, ob der Angesprochene mit eingeschlossen ist (inklusiv, in der Tabelle: wir alle), oder ob er nicht mit gemeint ist (exklusiv, in der Tabelle: ich/wir).

Feierliche/höfliche Formen

Als förmlichen Formen der Pronomen existieren folgende Variationen:

  • ohe (ich)
  • ngenga (du)

Possessivpronomen

Die Possessivpronomen werden aus den Personalpronomen mit der Genitiv-Endung -yä für den Genitiv gebildet.

  • oeyä (mein)
  • ngeyä (dein) (nicht *ngayä)
  • peyä (sein/ihr)
  • ayoeyä (unser)
  • ayngeyä (euer)
  • ayfoyä (ihr)

Interrogativ- und Demonstrativpronomen

Interrogativ Demonstrativ (nahe) Demonstrativ (entfernt) Negativ Alles Anderes Selbes
Sache peú, ’úpe „was? welche Sache?“ fì’u „dieses“ tsa’u „jenes“ ke’u „nichts“ fra’u „alles“ teng’u „dasselbe“
Person pesu, tupe „wer?“ fìpo „dieser“ tsatu „jener“ kawtu „niemand“ frapo „jeder“ lapo „jemand anderes“
Art/Weise pefya, fyape „wie?“ fìfya „so“ tengfya „auf die selbe Art“
Handlung pehem, kempe „wie? welche Handlung?“ fìkem „diese (Handlung), so“ tsakem „jene (Handlung), so“
Zeit pehrr, krrpe „wann?“ set „jetzt“ tsakrr „dann“ kawkrr „nie“ ? „immer“ tengkrr „währenddessen“
Grund pelun, lumpe „warum?“
Ort peseng, tsengpe „wo?“ fìtseng „hier“ tsatseng „dort“ ? „nirgendwo“ ? „überall“

Hinweis: Entscheidungsfragen enden mit einer Art gesprochenem Fragezeichen srak, das am Ende der Frage steht.

Genus

Es gibt kein grammatisches Genus. Das biologische Genus kann aber bei Lebewesen durch ein Suffix angezeigt werden.

  • Maskulinum: -an
  • Femininum: (diese Endung ist betont)

Beispiel:

  • tsmúkan (Bruder)
  • tsmuké (Schwester)

Das Pronomen der dritten Person (po) kann für „er, sie, es“ verwendet werden. Nur wenn es betont werden soll, kann das Geschlecht mit einer zusätzlichen Endung angegeben werden:

  • poan (er) aus po und -an (männlich)
  • poé (sie) aus po und (weiblich)

Lenisierung (Erweichung)

Vorsilben für die verschiedenen Pluralbildungen lösen Lenisierung (auch Lenierung, Erweichung oder Lenition) aus, das bei einigen Anfangskonsonanten eine Veränderung bewirkt.

Im folgenden Beispiel ändert sich das t zu s: tokx (ein Körper) → aysokx oder sokx (viele Körper)

Bei Wörtern, die auf diese Weise erweicht werden können, kann die Pluralkennzeichnung ay wegfallen.

ursprünglich erweicht
px p
tx t
kx k
p f
ts s
t s
k h
' -

Die Erweichung kommt außer in der Mehrzahl von Hauptwörtern auch nach bestimmten Präpositionen wie (in) vor.

Kasus

Als Subjekt bezeichnet man den Urheber einer Handlung, dieser wird im Deutschen mit „wer?“ erfragt. In Na’vi wird allerdings eine Unterscheidung vorgenommen, je nachdem ob das Verb, das diese Handlung ausdrückt, transitiv (mit Objekt) oder intransitiv (ohne Objekt) verwendet wird.

  • Das Subjekt eines intransitiven Verbs wird nicht extra gekennzeichnet.
  • Das Subjekt eines transitiven Verbs erhält die Endung -l oder -ìl, den dazugehörigen Fall nennt man Ergativ.
  • Für das Akkusativ-Objekt verwendet man die Endung -t(i) oder -it.

Beispiel:

Oe-l nga-ti kame.
ich-Erg du-Akk sehen.
Ich sehe dich.

Für weitere Erläuterungen, wann ein Verb transitiv oder intransitiv ist, siehe Transitivität und Intransitivität.

  • Genitiv (wessen): -yä oder
  • Dativ (wem): -r(u) oder -ur
  • Topic-Marker, Bezeichnung des Handelnden als eine Art Betonung: -ri oder -ìri

Bei dem letztgenannten Marker fällt der eigentliche Fallmarker weg und das Wort wird meist an den Satzbeginn gestellt.

Die Auswahl des richtigen Affixes bei mehreren angegebenen Möglichkeiten (z. B. -l oder -ìl für das Subjekt) hängt wahrscheinlich davon ab, ob ein Wort auf einen Vokal oder auf einen Konsonanten endet, jedoch wurden hierzu bisher keine exakten Regeln veröffentlicht.

Adpositionen

Verhältniswörter können prinzipiell vor (Präposition) oder nach (Postposition) dem Bezugswort stehen und werden daher Adpositionen genannt.

Beispiel:

Eywa hu  nga = Eywa nga-hu
Eywa mit dir = Eywa dir-mit
  • ma Anrede
  • fa durch, mit
  • hu zusammen mit
  • fpi wegen
  • ne zu, nach (Richtung)
  • ftu von, aus (Herkunft)
  • ta von
  • ìlä via, entlang
  • ka durch, über
  • in
  • eo vor
  • kip unter (vielen), zwischen
  • lok nahe

Einige dieser Adpositionen verursachen eine Lenisierung, wenn sie vor dem dazugehörenden Substantiv oder Pronomen stehen (z. B. in).

Adjektiv

Adjektive sind unveränderlich, haben also keine Mehrzahlformen. Sie werden mit einem a zwischen Substantiv und Adjektiv verbunden. Der Bindestrich im Beispiel steht nur zur Verdeutlichung:

ngim-a kilvan
lang-Attr Fluss
der lange Fluss = ein langer Fluss

kilvan a-ngim
Fluss-Attr lang
der lange Fluss

Die Silbe a wird nur bei attributiver Verwendung eingeschoben, nicht aber in prädikativer Funktion, das heißt nicht zusammen mit dem Verb lu (sein).

Das a ist optional bei le-Adjektiven hinter einem Substantiv.

trr lefpom oder
trr alefpom
Tag friedlich

lefpoma trr
friedlicher Tag

Verben

Die Verben werden je nach Tempus verändert, nicht aber nach der Person. Die Zeiten sind Vergangenheit, nahe Vergangenheit, Gegenwart (nicht markiert), Zukunft und nahe Zukunft. Es gibt zwei Stellungen für diese eingeschobenen Silben, zum einen nach den Anfangskonsonanten der vorletzten Silbe und zum anderen nach den Anfangskonsonanten der letzten Silbe.

Aspekt
Perfektiv ol
Imperfektiver Aspekt er
Zeiten
Futur ay
Nahes Futur ìy
Präsens (ohne Marker)
Nahe Vergangenheit ìm
Vergangenheit am
Modus
Subjunktiv iv


Beispiele:

  • taron, jagen (Präsens)
  • t-ìm-aron, gerade gejagt haben (Perfekt)
  • t-ay-aron, jagen werden (Futur)
  • t-er-aron, dabei sein, zu jagen (Vorgang nicht beendet, imperfektiver Aspekt)
  • t-ol-aron, gejagt haben (Vorgang beendet, perfektiv)
  • t-ìrm-aron, gerade dabei gewesen sein, zu jagen (ähnlich unserem Imperfekt)

Das letzte Beispiel tìrmaron zeigt die Kombination zweier Infixe (hier ìm und er).

Die folgenden beiden Silben stehen im Verb noch vor dem Zeit/Aspektmarker:

Partizip I us
Partizip II awn
Reflexiv äp

Beispiele für Partizipien

  • rey leben
    • r-us-ey lebend
    • ke-rusey tot (nicht lebend)
  • tslam verstehen
    • tsl-us-am verstehend
    • txan-tslusam weise (viel verstehend)

Subjunktiv

Eine Art Konjunktiv oder Möglichkeitsform kann mit iv ausgedrückt werden:

  • takuk schlagen
    • t-iv-akuk soll/sollte/würde schlagen
oeri tìngayìl txe’lanit tivakuk
oe-ri tì-ngay-ìl txe’lan-it t-iv-akuk
ich-betont Abstrakt-wahr-Ergativ Herz-Akkusativ schlagen-Konjunktiv
Die Wahrheit soll/möge mein Herz schlagen

Zusätzlich findet das Infix Verwendung in Verbindung mit Modalverben wie zene „müssen“, tsun „können“ und new „möchten“.

Stimmung/Affekt:

Die Stelle nach den Anfangskonsonanten der letzten Silbe kann mit den folgenden Affekt-Einschüben besetzt werden:

  • ei (gerne), positive Stimmung
  • äng (ungerne), negative Stimmung
  • tar-ei-on (jagt gerne)
  • tar-äng-on (jagt ungerne)
Oel ngati kam-ei-e.
Ich sehe dich gerne.

Oel ngati kam-äng-e.
Ich sehe dich ungerne.

Das Verb „sein“

Es gibt zwei Übersetzungen:

  • Mit Substantiven oder Adjektiven: lu (ähnlich wie im Spanischen ser), drückt eine Eigenschaft aus (A ist B).
  • Als Ortsangabe oder Existenz: tok (wie im Spanischen estar), lässt sich am besten mit „sich befinden“ oder „es gibt“ übersetzen.
Beispiele mit lu
  • oe-ri toktor lu.
    • Ich-betont Doktor sein.
    • Ich bin Arzt.
  • txep som lu.
    • Feuer heiß sein.
    • Das Feuer ist heiß.
  • txep a-som = som-a txep
    • Das heiße Feuer
Beispiele mit tok
  • oe-ri mì na'ring tok.
    • Ich-betont in Wald befinden.
    • Ich bin im Wald.
  • sempul mì kelku tok.
    • Vater in Haus sein.
    • Der Vater ist zu Hause.

Zahlen

Einleitung

Die Na'vi verwenden ein Zahlensystem mit der Acht als Basis, weil Sie nur vier Finger an einer Hand haben. Inzwischen lassen sich schon mehrere Typen von Zahlwörtern darstellen. Im folgenden Abschnitt sind Oktalzahlen in der Form Oktalzahl8 angegeben, alle anderen Zahlen sind, sofern nicht anders genannt, dezimal zu verstehen.

Kardinalia

Anfangs waren nur folgende Zahlen bekannt, wobei jedoch nicht bekannt war, ob der zugeordnete Wert dezimal oder oktal war: 'aw (1), mune (2), tsìng (4), vofu (16) und tsìvol (32).

Am 30. Januar 2010 gab Dr. Frommer via E-Mail weitere Hinweise zur Konstruktion der Zahlen, die weiter unten näher erläutert sind. [1]

Liste

Basiszahlen (1·8)+x – vo(l)- (2·8)+x – mevo(l)-
Wort oktal deutsch Präfix Suffix*
 
’aw 1 eins aw
mune 2 zwei me- mun
pxey 3 drei pxe- pey
tsìng 4 vier tsì- sìng
mrr 5 fünf mrr- mrr
pukap 6 sechs pu- fu
kinä 7 sieben ki- hin
Wort oktal deutsch
vol 10 acht
volaw 11 neun
vomun 12 zehn
vopey 13 elf
vosìng 14 zwölf
vomrr 15 dreizehn
vofu 16 vierzehn
vohin 17 fünfzehn
Wort oktal deutsch
mevol 20 sechzehn
mevolaw 21 siebzehn
mevomun 22 achtzehn
mevopey 23 neunzehn
mevosìng 24 zwanzig
mevomrr 25 einundzwanzig
mevofu 26 zweiundzwanzig
mevohin 27 dreiundzwanzig
*schon leniert

allgemeine Konstruktion

zweistellige Oktalzahlen

Die allgemeine Konstruktion der Zahlworte für Zahlen zwischen acht (108) und dreiundsechzig (778), also zweistellige Oktalzahlen, erfolgt nach folgendem Schema:

A × acht + B

Wobei an die Stelle von A die Präfixe kommen und an die Position von B die Suffixe, die in der obenstehenden Liste eingetragen sind. Dabei ist zu beachten, dass die „Vielfachen von acht“ Lenierung hervorrufen, die Suffixe sind in der Liste schon leniert angegeben.

Beispiel

Möchte man jetzt eine beliebige Zahl in dieses System umrechnen, muss man diese zerlegen. Nimmt man beispielsweise dreiunddreißig (33), muss man als erstes das größte mögliche Vielfache von acht finden, das kleiner als dreiunddreißig ist, das heißt rechnerisch, 33 durch acht teilen und abrunden. Die resultierende vier wird anschließend an der Stelle des A verwandt.

Als Differenz zu dreiunddreißig erhält man eins, welches die Position B einnimmt.

Der in das Oktalsystem umgewandelte Wert entspricht dann AB8. In unserem Beispiel wird 3310 zu 418.

Um das ganze dann als Zahlwort darzustellen, nimmt man zum Wort für acht (vol) die entsprechenden Präfixe und Suffixe. Der Präfix für die Vier lautet tsì- und der Suffix für eins -aw. Damit ist dann das Zahlwort als ganzes tsìvolaw.

vielstellige Oktalzahlen

Um noch größere Zahlen darzustellen, wird für die dritte Oktal-Stelle zam 64 (1008), für die vierte Stelle vozam 512 (8·64) (1.0008) und schließlich für die fünfte Stelle zazam 4096 (64·64) (10.0008). Jede dieser Stelle kann natürlich wieder die Faktoren von zwei bis sieben erhalten.

Ordinalia

Ordnungszahlwörter werden aus den Kardinalia gebildet indem ein -ve angehängt wird. Jedoch verkürzen sich die Zahlworte an den Stellen, die mit kurz markiert sind.

Wort deutsch
 
’awve erste(r/s) 1.
muve zweite(r/s) 2. kurz
pxeyve dritte(r/s) 3.
tsìve vierte(r/s) 4. kurz
mrrve fünfte(r/s) 5.
puve sechste(r/s) 6. kurz
kive siebente(r/s) 7. kurz
Wort deutsch
volve achte(r/s) 8.
volawve neunte(r/s) 9.
vomuve zehnte(r/s) 10. kurz
vopeyve elfte(r/s) 11.
vosìve zwölfte(r/s) 12. kurz
vomrrve dreizehnte(r/s) 13.
vofuve vierzehnte(r/s) 14. kurz
vohive fünfzehnte(r/s) 15. kurz

Syntax

Die Wortstellung ist ziemlich frei, das heißt, die Satzteile Subjekt (S), Verb (V) und Objekt (O) können in jeder Reihenfolge stehen: SVO, SOV, OVS, OSV, VSO, VOS.

Auch die Stellung von Substantiv und Ergänzungen (Adjektiv, Genitivattribut, Relativsatz) ist frei, wobei aber zwischen Substantiv und Adjektiv ein „a“ steht.

Die Negation wird mit ke gebildet, das vor dem entsprechenden Wort oder Satzteil steht. Bei Verben gibt es noch den Ausdruck rä'ä, der vor Verben einem Verbot entspricht (englisch do not).

Entscheidungsfragen enden mit srak, Ausrufe können mit nang markiert werden.

Die oben genannten Adpositionen können vor oder nach dem Hauptwort stehen. Vorangestellt bewirken einige von ihnen die Lenisierung des Anfangskonsonanten, zum Beispiel („in“). Wenn sie nach dem Substantiv verwendet werden, dann verbinden sie sich zu einem Wort, zum Beispiel hu nga („mit dir“) zu ngahu.

Die Nachsilbe -ri/-ìri hebt das entsprechende Substantiv oder Pronomen hervor. Dieses steht meist am Satzanfang und hat keine weiteren Fallmarkierungen, das heißt, die übrigen Kasussuffixe werden dann unterdrückt.

Die Reihenfolge der Bestandteile einer Nominalphrase ist: Präposition Zahl-Wortstamm-Genusmarker-Kasuskennzeichen/Postposition. Mit Wortstamm ist die unmarkierte Grundform eines Substantives oder Pronomens gemeint. Entweder kann es eine Präposition/Postposition oder eine Fallmarkierung haben, aber nicht beides gleichzeitig.

Es gibt keine Artikel, das heißt „der/die/das“ und „ein/eine“ fallen in der Übersetzung weg. Bei Betonung können aber Wörter wie fi'u (dies) oder 'aw (eins) gebraucht werden.

Nebensätze können mit folgenden Konjunktionen eingeleitet werden:

  • na (wie)
  • to (als in Vergleichen, mehr/weniger als)
  • san (Zitat, Hervorhebung)
  • sìk (Zitat, Ende der Hervorhebung)
  • (und, verbindet zwei Nomen)
  • últe (und, verbindet 2 Sätze)
  • fu (oder)
  • slä (aber)
  • futa (dass)
  • fte (so dass, damit)
  • fteke (damit nicht)
  • txo (wenn, falls)
  • a (Relativpronomen)

Ein Relativsatz ist ein Attributivsatz in Bezug zu einem Substantiv, im Deutschen beginnt dieser Satztyp mit einem flektierten Relativpronomen („der/die/das“). Beispiel für einen Relativsatz: tute a taron („eine Person, die jagt“)

Wortbildung

Neue Wörter werden durch einfaches Aneinanderreihen gebildet, wobei das Hauptwort wie im Deutschen hinten steht.

  • trr (Tag)
  • atan (Licht)
    • trratan (Tageslicht)
  • toruk (Der letzte Schatten)
  • makto (Reiter)
    • torukmakto (Reiter des letzten Schattens)
  • 'eveng (Kind)
  • unil (Traum)
    • 'evengunil (Kindertraum)
  • utral (Baum)
  • vul (Ast)
    • utralvul (Baumast)

Adjektive können vom Substantiv mit le- abgeleitet werden:

  • hrrap (Gefahr)
  • lehrrap (gefährlich)

Abstrakta können von Verben und Adjektiven mit tì- gebildet werden:

  • rey (leben)
  • tìrey (das Leben)
  • ngay (wahr)
  • tìngay (Wahrheit)

Personen, die mit einer Handlung assoziiert sind, werden mit -tu bezeichnet:

  • spe'é (fangen)
  • spe'étu (Gefangener)

Personen, die eine Handlung gewohnheitsmäßig oder beruflich ausüben, werden mit -yu gekennzeichnet:

  • táron (jagen)
  • táronyu (Jäger)

Verben werden mit si („tun, machen“) vom Substantiv abgeleitet:

  • kelku (Wohnung)
  • kelku si (wohnen)
  • nari (Auge)
  • nari si (aufpassen)

Adverben werden mit nì- gebildet.

  • ftúe (einfach)
  • nìftue (auf einfache Weise)

Quellen

Einzelnachweise

  1. [1]