Benutzer:DerHexer/Blog
Da ich nicht ständig Elians Blog mit meinen langen Beiträgen belasten möchte, habe ich mich entschlossen, ein eigenes Blog zu starten und die dortigen Beiträge hierher zu transferieren. Dieses wird allerdings nur unregelmäßig um Informationen vor allem zu meiner internationalen Tätigkeit ergänzt. Vielen Dank für das Interesse und Lesen der Fälle und Probleme, die mich bewegen. Liebe Grüße, —DerHexer (Disk., Bew.) 17:07, 11. Okt. 2009 (CEST)
Alte Sprachen und Wikipedia

Letzte Woche waren Jonathan Groß und ich (DerHexer) beim Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes in Freiburg im Breisgau, um dort einen Vortrag über Wikipedia zu halten. Eingeladen hatte uns der Vorsitzende eben dieses Vereines – Stefan Kipf (siehe Bild), der zufälligerweise noch mein Didaktikprofessor ist und mich in einem der Wikipedia-T-Shirts gesehen hatte. Nachdem wir uns dann über unser Projekt unterhalten hatten und er vor allem die Arbeit des Projektes Altertumswissenschaftler, das von Jonathan seit Jahren vorangetrieben wird, sehr gelobt hatte, lud er uns beide zum genannten Kongress ein. Dieser stand unter dem Thema „Bildung durch Sprache – Latein und Griechisch im Kontext der Schulsprachen“ (Programm) und richtete sich vorwiegend an Lehrer der lateinischen und altgriechischen Sprache.
Dort leiteten Jonathan und ich den Arbeitskreis „Wikipedia – eine neue, freie Realenzyklopäde?“ (angespielt auf Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, der ersten Anlaufstelle für Klassische Philologen), der von 50 bis 60 Teilnehmern besucht wurde. Vor allem Lehrer waren anwesend und wollten lernen, wie unser Projekt funktioniert, wie man mit ihm kritisch umgehen sollte und wie man dieses Vermögen dann an seine Schüler weiterreichen kann. Die 90 Minuten des Arbeitskreises waren so konzipiert, dass in der ersten Hälfte ein Vortrag gehalten (Präsentationsfolien hier verfügbar) und dann eine Diskussion geleitet werden sollte. Einige Teilnehmer gingen davon aus, dass es Wikipedias Anliegen ist, zitierfähig zu sein. Unter den Prämissen Neutralität, Keine Theoriefindung und Belegpflicht ist es aber grundsätzlich nicht möglich, neue zitierfähige Aussagen zu produzieren; alles, was wir „sammeln“, soll nach unseren Grundsätzen schon an anderer (reputabler) Stelle gestanden haben, sodass ja dann auch dies zitiert werden kann. Unser Projekt verweist auf diese Forschungen und versucht sie in angemessener Form zu sammeln und zu präsentieren und einen ersten (guten) Überblick über das Thema zu liefern. Der Einwurf, dass durch Spieglungen der Wikipedia Fehler multipliziert und etabliert werden können, eröffnete eine Debatte über Quellenkritik und das Vertrauen in Verfasser von Texten auch außerhalb der Wikipedia (Skeptizismus). Als großes Manko wurde angesehen, dass man oft nur schwer herausfinden kann, wer den jeweiligen Artikel verfasst hat (siehe aber Projekte wie WikiHistory, WikiBlame), inwieweit man etwas über des Hauptautors Kentnisse/Lebenslauf erfahren oder mit ihm kommunizieren kann.

Ansonsten war man sehr dankbar, endlich angemessen (und von echten Mitarbeitern) aufgeklärt worden zu sein, wie man das Projekt anfassen kann und soll. Die Resonanz vor und nach dem Vortrag war äußerst positiv, und die Teilnahme für uns beide und, wie wir finden, auch unser Projekt ein voller Erfolg. Dieser kann auch im Nachhinein noch gesteigert werden, da unter anderem die Möglichkeit besteht, den Vortrag zu publizieren. Aber auch schon vor Ort waren wir für Wikimedia fleißig und haben die anwesenden Größen der Fächer gebeten, sich für ein Foto für Commons zur Verfügung zu stellen; so konnten über zehn Artikel neu bebildert und einer (Basler Homer-Kommentar) auf Anregung von Joachim Latacz sogar erstellt werden. Die Fotos sind unter commons:Category:Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes 2010 zu finden. Liebe Grüße, —DerHexer (Disk., Bew.) 01:33, 16. Apr. 2010 (CEST)
Global sysops
Gegenwärtig läuft auf meta eine Abstimmung darüber, ob das globale Recht, „global sysop“ eingeführt werden sollte. Ihre Rechte wären nahezu identisch mit denen von regulären Administratoren. Dies beträfe jedoch nur Projekte, die wenige oder inaktive Administratoren haben; eine Auflistung über diese findet sich auf m:Global sysops/wiki set. Global Sysops hätten zudem Zugriff auf das globale Blockieren von IP-Adressen (und später möglicherweise auch Benutzerkonten) via Spezial:GlobalBlock, was lokalen Administratoren nicht möglich ist. Gerade dieser Punkt ist umstritten. Ich als Steward wurde gefragt, wie ich denn dazu stünde. Meine Antwort lautete wie folgt:
„[Eine schwierige Frage] … in den letzten Monaten, so meine ich, stieg die Zahl an Personen, die im SWMT (speziell im IRC-Channel #cvn-sw) und bei den globalen Neuanmeldungen [im IRC-Channel #cvn-unifications] aktiv mitarbeiten. Die geringste Zahl bildeten dort Stewards, einige sehr engagierte Mitarbeiter sind dort seit Monaten aktiv, müssen aber trotzdem wegen jeder Kleinigkeit, jedem Vandalen in einem Kleinprojekt, jedem globalen Vandalen zu einem Steward. Nun ist dies so, dass der Stewardposten chronisch unterbesetzt ist. Fast alle Stewards haben auch in anderen Projekten Verpflichtungen, Ämter, denen sie nachgehen möchten. Auch bei mir ist dies der Fall; da auch im wirklichen Leben momentan einiges an Arbeit und Stress vor der Tür steht, habe ich meine Stewardtätigkeit auf ein paar Kernbereiche eingeschränkt. Seiten wie m:SRB und vor allem m:SRCU werden nur unregelmäßig bedient. Ich selbst bin dort höchstens aktiv, wenn mich jemand im Chat deswegen anspricht oder der Bot mir einen Fall, den ich angemessen bearbeiten kann, meldet. Ansonsten habe ich mich in letzter Zeit darauf beschränkt, globale beleidigende oder private Informationen veröffentliche Konten zu sperren. Auch dies habe ich im letzten Monat einschränken müssen, aus Rücksicht auf mich und meine Umwelt.
Wieso aber jetzt diese lange Geschichte meiner Tätigkeiten? … Auch ich, der ich nun wahrlich nicht mehr Stewardarbeit hinterherrenne, bekomme täglich noch so viele Anfragen von Nichtstewards, die sich in den erwähnten IRC-Kanälen aufhalten, dass ich gut genug ausgelastet bin (stellenweise ist man schon einzig ansprechbarer Steward im Channel; ist allerdings recht selten … anzumerken ist, dass alle im letzten Jahr gewählten Stewards noch aktiv sind bzw. überhaupt Stewards blieben, dies war noch nie so … viele davon gehören noch immer zu den aktivsten Stewards momentan und haben haben mich fast durchgängig positiv überrascht [auf Rückfrage gerne mehr]). Es gibt zwar nicht mehr die Spambots in großer Zahl, auch die wahren Fluten an störenden Benutzernamen sind zurückgegangen, dafür ist der Vandalismus in einzelnen Projekten oder bei projektspringenden IPs und Konten gestiegen. So hab ich in letzter Zeit fast vorwiegend IPs auf einzelnen Projekten gesperrt. Insofern wäre eine Erleichterung von dieser Seite her günstig, gerade, weil es viele mehr als Stewards engagierte Nichtstewards gibt, die ich mir deswegen schon seit Monaten als Stewards wünsche, die es aber aufgrund der erst ausstehenden Wahl nicht gab (ich denke da an Personen wie dferg, Wutsje, j.delanoy etc.). Diese sind dann teilweise auch nicht selbstsicher, ob sie überhaupt antreten sollten, ob sie durchfielen etc. Bei einigen war da einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, dass auf jedenfall die Stewards ihre Arbeit stark zu würdigen wissen und sie unterstützen werden. Diese sähe ich auch als global admins; die Konzeption finde ich ansprechend, es sind nur die kleinen Projekte mit wenigen oder inaktiven Admins betroffen. Als Administrator kann man, wie wir ja wissen, nicht so viel Unsinn machen. Etwas, was mir wie auch einigen meiner Kollegen Bauchschmerzen bereite(te), ist, dass sie global block verwenden dürfen. Soweit ich das sehe, ist dieser nicht auf die kleinen Projekte beschränkt, sondern auf alle. Hier sähe ich eher einen Steward als zuständig. Nicht vergessen sollte man aber dabei, dass der global block momentan nur für IPs gilt; auch wenn seit Jahren geplant ist, dies auch auf Benutzerkonten auszuweiten. An das globale Ausloggen, geschweige denn Verstecken von SUL-Konten per CentralAuth kämen global admins vernünftigerweise nicht. Einen solchen Vorschlag hätte ich nicht unterstützt, ansonsten könnte man die Personen auch gleich bald zum Steward ernennen (was ich bei einigen, wie gesagt, auch sofort unterstützen würde).
Summa summarum ist es sinnvoll, die Stewards zu entlasten, bzw. die Arbeit überhaupt zu machen. Der Beigeschmack, dass es vor allem durch Engpässe bei Anzahl und Aktivität der Stewards bedingt ist, entsteht natürlich; sozusagen ist das Amt ein Steward-light, der nicht ganz so viel machen kann, aber dessen Wahl nicht erst groß betrieben werden muss, sondern von den Stewards selbst zur eigenen Entlastung durchgeführt werden kann. Vielleicht hätte es auch gereicht, mehr vertrauensvolle und dann erfolgreiche Kandidaten für das Stewardamt zusammenzubringen und diese dann zu motivieren, dauerhaft präsent und aktiv mitzuarbeiten; denn dann wäre das Amt des global sysop obsolet, weil schlicht und einfach die Arbeit, die dieses Amt bewältigen soll, schon auf die Stewards verteilt und von ihnen komplett ausgefüllt wäre. Leider ist dies nicht so und, glaube ich, wird es auch so bald nicht so geschehen [Gründe siehe oben: Stewards sind meist vertrauensvolle, engagierte Menschen, die aber auch in anderen Projekten ihre Kompetenten nutzen wollen und können und eine Neuwahl wirklich auf Stewardtätigkeiten fokussierter Personen nur schwer durchzuführen ist, bevor diese ihr Interesse daran vielleicht schon verloren haben], weswegen ich diese Entlastung begrüße.“ —DerHexer (Disk., Bew.) 14:56, 9. Jan. 2010 (CET)
Andere Projekte, andere Sitten, die Zweite, oder: Wenn man den falschen Benutzer zum Admin vorschlägt oder ihn wählt …
Im IRC-Channel #wikimedia-stewards wurde ich durch folgenden Hinweis angepingt: “<StewardBot> Manning Bartlett edited Steward requests/Permissions#Removal of access http://meta.wikimedia.org/wiki/?diff=prev&oldid=1670355 with the following comment: add GlassCobra@en.wikipedia” Dies verwunderte mich, da ich GlassCobra als sehr aktiven (über 25.000 Beiträge, ) und engagierten Wikipedianer kennen gelernt habe. Zunächst dachte ich an ein Verlassen des Projektes durch ihn, dann hätte er aber den Antrag auf meta: selbst stellen können. Die zweite häufig auftretende Möglichkeit, die mir einfiel, war ein Antrag des englischsprachigen ArbComs zum Deadministrieren; mir war der Name des Antragsstellers auf meta: aber noch nie begegnet. Dennoch war dies der Fall: Im Diff war als Begründung zu lesen: “Removal of sysop rights, as per Arbitration Committee motion. (Please refer to Motion 3 of case ‘Disclosure of known alternate accounts’.)” So ganz einleuchtend war mir dies noch nicht, normalerweise heißen die ArbCom-Fälle „case request“ und nicht „motion“. Als ich mir dann die verlinkte Seite zur Begründung des Desysops angucken wollte, konnte ich meinen Augen kaum trauen: Diesem Benutzer wurde seine Adminrechte entzogen, weil er einen Benutzer (erfolgreich) zum Administrator vorgeschlagen hat. Des Weiteren wurde er, wie auch ein paar Benutzer, die ihn ausschließlich mit einer Prostimme unterstützt haben, streng ermahnt; eine der ermahnten Personen hat freiwillig die Adminrechte zurückgegeben. …
Was war geschehen? Die erwähnten ermahnten Personen hatten zugegeben zu wissen, dass dieser Benutzer Law als Sockenpuppe des Benutzers The undertow der vom ArbCom deadministriert und im Juni 2008 für neun Monate gesperrten worden war, genutzt wurde. Law hatte seit Registrierung aktiv und produktiv mitgearbeitet, einige Artikel erstellt, die Schon-gewusst-Kategorie der Hauptseite betreut und insgesamt ca. 5000 Bearbeitungen angesammelt; so war es auch nicht allzu verwunderlich, dass die Abstimmung 101 zu 23 ausging. Nachdem herausgekommen war, dass Law The undertow ist, wurde der Fall vors ArbCom gebracht und von den dortigen Schiedsrichtern nach dutzenden Kommentaren von Benutzern abgelehnt und in ein Motion-Verfahren umgewandelt; was dies ist, wird mir auch aus der dortigen Seite nicht klar, alles in allem sieht es nach einem einfachen Abstimmen der Schiedsrichter aus. Folgende Ergebnisse sind nennenswert: Law wurde unbegrenzt gesperrt, nachdem er schon freiwillig die Adminrechte zurückgegeben hatte; The undertow wurde für weitere sechs Monate gebannt. Zu den anderen betroffenen Personen – Laudatoren und Unterstützern – habe ich oben etwas geschrieben. Bezeichnend ist, dass eine prompte Entschuldigung der Personen nicht genügt hatte, auch hatte sich GlassCobra schon vor der Deadministrierung, die mit sechs zu vier Stimmen beschlossen wurde, von einem Amt zurückgezogen – bezeichnenderweise war er Schiedsgerichtsgehilfe (Clerk).
Bleibt also nur anzumerken, dass man auch hier aufpassen sollte, wen man vorschlägt oder wem man seine Stimme gibt; am Ende könnte man dafür noch bestraft werden … möglicherweise von einem reformierten Schiedsgericht mit ähnlichem Machtpotential.
Liebe Grüße, —DerHexer (Disk., Bew.) 18:28, 11. Okt. 2009 (CEST)
Update: Nachdem mich HaeB freundlich auf en:Wikipedia:Wikipedia_Signpost/2009-10-05/Sockpuppet_scandal hingewiesen hat, noch ein paar Ergänzungen. Zu den Personen, die von der Verknüpfung The undertow–Law wussten, gehörte ein ArbCom-Mitglied – dies ist in Folge der Aufdeckung des Falles zurückgetreten. Die genannte Verknüpfung hatte im Übrigen Benutzer Keegan ArbCom-Mitglied John Vandenberg mitgeteilt. Schließlich wurde auch noch herausgefunden, dass ein Oversight die Verbindung Law/The undertow wohl irrtümlich versteckt hatte. Das Ergebnis wurde an dieser Stelle veröffentlicht. Interessant ist dieser Satz: The audit subcommittee has determined that the edits do not qualify for suppression; as Law was not an "approved" alternate account, identification of Law's prior account is not "outing." / „Das AUSC hat beschlossen, dass die Bearbeitungen nicht oversightwürdig waren; weil Law kein ‚bestätigter‘ Zweitaccount war, konnte die Identifizierung mit Laws früherem Account nicht ‚geoutet‘ werden.“ … Das entspricht nicht meinem Verständnis der Oversightpolicy.
Neuigkeiten bei RevisionDelete
Liebe Kollegen <auf WP:AN>! Seit wenigen Stunden gibt es Neuigkeiten bezüglich des neuen Löschinterfaces „RevisionDelete“: Nun können Administratoren die von Oversights und Stewards mit RevisionDelete gelöschten, für Administratoren bisher noch nicht sichtbaren Versionen einsehen. Aufgrund des letzten Umstandes wurden unsere lokalen Oversights darum gebeten, dieses Löschinterface so lange nicht einzusetzen, wie lange die Administratoren selbst nicht die Aktion überprüfen könnten. Infolge dessen wurde ein Minimeinungsbild gestartet, um RevisionDelete zu aktivieren. Dies scheiterte aber an dem auch jetzt noch verbugten, intransparenten und schwer zu bedienenden System (dazu unten mehr), das von Developerseite noch nicht für alle bzw. größere Projekte freigegeben wurde.
Beispiel für momentanen Zugang zu durch RevisionDelete gelöschten Versionen: Auf einer meiner Testseiten hat ein Oversight eine Version so versteckt, dass Admins sie sehen können. Man rufe das Diff zu dieser Version auf, klicke auf den wunderbar kleinen Link (+/−), um zur Übersicht der RevisionDelete-Aktionen dieser Seite zu kommen, wo man dann die Version „* (Unterschied) 7. Okt. 2009, 12:05:36 DerHexer (test)“ sich angucken kann; entweder im Diff oder der Oldid. Die Schritte des ganzen letzten Satzes werden unnötig, sobald RevisionDelete komplett für Administratoren aktiviert wird; dann sollte das Ansteuern der gelöschten Versionen direkt funktionieren.
Richtig: Sollte. Denn mit der oben genannten Funktion für Administratoren wurden die RevisionDelete-Funktionen von Oversights und Stewards (erneut) eingeschränkt: Das Ansteuern funktioniert momentan nämlich nicht mehr, auch erscheinen keine (+/−)-Knöpfe mehr in der Versionsgeschichte. Somit kann dort nur noch über den Button „Ausgewählte Versionen zeigen/verstecken“, der gestern kurzzeitig für Administratoren zu sehen war, Special:RevisionDelete angesteuert werden (wenn man nicht ins Diff geht). Allein darüber sollte man sich aber wohl schon freuen; für Special:Contributions, Special:DeletedContributions und Special:Undelete erschien dieser Button wohl als unnötig (vgl. aber dies), der Arbeitsaufwand für diese Seiten enorm (d. h. für jede einzelne Version mindestens drei Klicks; dutzende Tabs inklusive).
Weitere Bugs bei RevisionDelete:
- Versteckte Logbucheinträge werden nicht dem jeweiligen Artikel, sondern dem jeweiligen Logbuch zugeschrieben (man kann sich in etwa denken, wie Special:RevisionDelete für Special:Log/delete aussieht … hunderte Einträge; um das gewünschte zu finden, müsste man nach der Zeit des Löschens manuell [!] suchen); dabei wird dann auch nicht angegeben, wer wann was geändert hat (Fehler würden also nicht mehr einzelnen Admins zuzuschreiben sein) … ein eigenes Log für RevisionDelete wurde abgelehnt
- kein Filtern der Versionsgeschichte nach unveränderten und gelöschten Versionen, https://bugzilla.wikimedia.org/show_bug.cgi?id=20186, dabei wird auch nicht zwischen für Administratoren noch sichtbaren und nicht sichtbaren Versionen unterschieden (im Endeffekt heißt das, dass RevisionDelete auf Seiten mit mehreren hundert oder gar tausend Versionen [von denen es ja einige in unserem Projekt gibt], per Hand [!] einzelne Versionen in der Versionsgeschichte gesucht werden, um sie bei Beanstandung einer Löschung überprüfen bzw. korrigieren zu können)
- wenn beim Mehrere-Versionen-Auswählen eine oder mehrere Versionen dabei sind, die einen anderen Status als alle anderen ausgewählten Versionen haben, überträgt sich der Status immer auf alle Versionen – falsche Klicks (also z. B. eine geoversightete Zusammenfassung mitausgewählt beim Entfernen einer länger zurückliegenden URV [Konsequenz wäre hier, dass nur ein Oversight die URV entfernen könnte, da, auch wenn nur eine der drei Modifikationen geoversightet wurde, das ganze Formular für Administratoren unbenutzbar wird], zweimal schon gelöschte Versionen beim mehrfachen Entfernen von Versionen mitausgewählt etc.) zwingen dann zum Zurückgehen im Browser und Ändern der ausgewählten Versionen, die wenigen müssten dann jeweils separat geändert werden – zu lösen wäre dies m. E. nur mit CheckBoxen für jede einzelne Version/Zusammenfassung/Benutzernamen (je auch oversightbar; also insgesamt sechs Modi je Version), die für Special:RevisionDelete angewählt wurde, dazu wären dann Ausfüllhilfen vonnöten (Bugrequest noch nicht geschrieben, da dies Special:RevisionDelete überfüllt und kompliziert machen würde; letztendlich sage ich, dass RevisionDelete dafür nicht ausgelegt ist, also das System nicht dem Zweck der vollen Kontrolle über alle Modi angepasst werden kann)
- weitere kleinere.
Es zeigt sich also, dass RevisionDelete zwar im ersten Moment recht effektiv Versionen löschen kann; sie zu suchen, zu bearbeiten oder wiederherzustellen ist aber momentan nur schwer möglich. Oversights und Stewards können euch ein Lied davon singen; und fragt bitte nicht, wie lange manche Bugs da schon rumliegen … Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen und vlt. Mitärgern, —DerHexer (Disk., Bew.) 14:52, 8. Okt. 2009 (CEST)
Wahlen höherer Ämter in anderen Projekten, oder: Was soll ein Oversight machen?
In den letzten Tagen gab es in mehreren Wikimediaprojekten Wahlen höherer Ämter. Die hiesige Checkuserwahl mit ihren bald 100-kB-großen Diskussionen möchte ich dabei übergehen und zunächst das Augenmerk auf die Oversightwahl in der Simple-English-Wikipedia richten. Nach ebenso langer und schleppender Diskussion zur Einführung des höheren Amtes wie bei uns zur Nachwahl von CheckUsern fanden sich dann doch insgesamt sechs Kandidaten, die an der Wahl teilnehmen wollten. Der Wahlmodus war dabei ein interessanter: Da das Projekt nur wenige Mitarbeiter hat, war Hauptproblem zunächst, die 25 bis 30 nötigen Prostimmen für eine erfolgreiche Wahl zu bekommen. So wurde die Wahlzeit auf drei Wochen festgelegt. Mit der fünfundzwanzigsten Prostimme allerdings schloss ein Benutzer eine Wahl als erfolgreich, die 70 bis 80 Prozent Pro- gegenüber Pro- und Contrastimmen waren so oder so gegeben. Dies führte dann zu kleineren Unstimmigkeiten, ob es reichte, die Wahl mit dem Argument auf keine mehr zu erwartenden großen Änderungen (unter eben diese 70 Prozent) zu schließen und entschied sich dafür. So endeten alle sechs Kandidaturen erfolgreich vor dem Enddatum.
Andere Probleme hat die französischsprachige Wikipedia. Dort diskutiert man schon seit geraumer Zeit darüber, lokale Oversights einzuführen. In letzter Zeit häuften sich die Anfragen bei den Stewards: So wurden allein im August mindestens fünfzehnmal die Benutzerrechte von Stewards auf frwiki geändert, elfmal war ich tätig; Arbeitsbereiche waren eine Person, die ständig persönliche Informationen über einen Wikipedianutzer veröffentlicht (siehe fr:Wikipédia:Faux-nez/Lustucri), und die Entfernung von beleidigenden Benutzernamen auf Anfrage und die Entfernung mancher von ihnen erzeugten Versionen, sowie die Rollbackzusammenfassungen beim Revertieren der Benutzer – ein Problem, das auch bei uns noch häufiger auftritt (siehe Wikipedia:Administratoren/Notizen/Archiv/2009/06#Reverts_beleidigender_Benutzernamen wegen bugzilla:18526) und nur durch Aufklärung oder das Ändern von MediaWiki:Revertpage zu beheben ist. Vor allem letzteres führte bei den Vandalen, die einige der Mitarbeiter aus dewiki massiv beleidigen und stalken, zu über 250 Einträgen im französischsprachigen Oversightlogbuch (äquivalent zu WP:OL).
Nach einem von mir unterstützten Hinweis, solche Rollbackzusammenfassungen zu vermeiden, um die Arbeit für Stewards und Oversights zu verringern, fassten wohl ein paar Administratoren des Projektes Mut und erstellten ein Meinungsbild, um den Stewards das Ändern der Rechte zu vereinfachen und ihnen so für drei Monate temporäre Oversightrechte zu geben. Es wurden die wohl drei aktivsten Stewards in Oversightfunktion (zu denen auch ich zählte) der letzten Wochen dafür aufgestellt und die Wahl begann. Erst danach informatierte man die Kandidaten, dass sie zur Wahl stünden, ihre Person aber noch entfernt und durch einen anderen Kandidaten ersetzt werden könne. Das außergewöhnliche bei diesem Meinungsbild war, dass es nur 48 Stunden (!) ging. Mit 43 zu 4 Stimmen endete dieses dann ziemlich eindeutig, auch wenn die Gemeinschaft ein wenig überrumpelt wurde. Die drei Kandidaten Spacebirdy, Mike.lifeguard und ich wurden so beinahe über Nacht für drei Monate temporäre Oversights auf frwiki – damit wir auf metawiki nicht mehr so viel Zeit verlieren, wenn wir unsere Rechte auf Anfrage ändern müssen … nunja … seit dieser „Wahl“ gab es genau eine weitere Anfrage (an mich). Vielleicht belebt es ja die Diskussion, lokale Oversights nun endlich einzuführen.
Auf metawiki hingegen gibt es schon lokale Oversights, drei Mann. Auf den ersten Blick könnten das für ein recht kleines Projekt, wie metawiki dies ist, reichen. Leider gibt es dort noch immer ein paar heftige Softwarebugs, die den Developern auf m:Stewards/Bugzilla zwar extra noch aufbereitet und gesammelt wurden, allerdings immer noch nicht abgearbeitet sind. Im Speziellen spreche ich hier bugzilla:18183 bzw. bugzilla:18060 an: Immer wenn ein Steward einen Account global versteckt, weil er unter die Oversightpolicy (vorwiegend Punkte 1 und 2b) fällt, wird dies natürlich geloggt. Leider ist dieses Log öffentlich zugänglich: m:Special:Log/globalauth – die Funktion, den Namen vor der Öffentlichkeit zu entfernen, damit verfehlt. Dies ist zwar seit April 2008 (!) so, die Intensität hat sich in den letzten Monaten allerdings drastisch erhöht. Die Bitte von Mike.lifeguard, das Logbuch nicht öffentlich zu machen (bugzilla:18060), wurde ebensowenig erhört wie meine kurz danach erstellte und von ihm unabhängige Bitte (bugzilla:18183), die Einträge des Logbuches automatisch zu oversighten, bei denen der Account auch versteckt wurde. Mit letztem wären dann die unkritischen Änderungen aus Transparanzgründen noch sichtbar, beim ersten nicht.
Vor drei Monaten wurde die Ernsthaftigkeit des Problems auf die zweithöchste Stufe („critical“) gesetzt, zwei Monate lang danach passierte nichts; ein Erhöhen auf „blocker“ (auch wenn es das Projekt nicht komplett, sondern nur die Arbeit einzelner Oversights drastisch erhöht) wurde umgehend wieder revertiert, mittlerweile wurde es sogar wieder auf die dritthöchste Stufe („high“) heruntergesetzt. Gemacht haben unsere Entwickler noch immer nichts. So werden die Oversights auf metawiki auch weiterhin dazu genötigt, in allen möglichen Sprachen Veröffentlichungen persönlicher Informationen und Beleidigungen zu erkennen und dann noch jeweils zu verstecken.
An manchen Tage, wo zweihundert solcher Accounts angelegt werden, ist dies kaum zu schaffen; gerade bei den deutschsprachigen Benutzernamen gab es aufgrund der geringen Kenntnis der Sprache einen riesigen Rückstand, den Oversights nun jeden Account einzeln zu erklären, ob er versteckt werden sollte oder nicht, ist bei den oben angegebenen Massen extrem müßig (wie oft habe ich in anderen Projekten [lobenswerterweise nicht dewiki] Oversights zu viel bzw. zu wenig verstecken sehen, manchmal, weil sie nicht genau verstanden, wie ich es meinte, manchmal aus mangelnder Technikkenntnis). So hatte ich schon des Öfteren überlegt, ob eine Ergänzung des Teams nicht sinnvoll sei. Wegen Ämterhäufung habe ich mich dann stets, wenn auch schweren Herzens, dagegen entscheiden.
Nun gab es mal wieder einen Tag mit Accountschwemme, ich räumte mal wieder in fünf bis zehn Projekten als Oversight hinterher und scherzte im Stewardchannel, dass es langsam Zeit für globale Oversights wäre (im August habe ich ca. vierzigmal Oversightaufträge global ausgeführt). Es wurde gelacht und dann seufzend weitergearbeitet. Kurz darauf pingt mich ein Mitarbeiter an, dass er mich für Oversight auf metawiki vorgeschlagen habe. Ich schaute ein wenig verdattert aus der Wäsche, da ich ja schon einige Male darüber nachgedacht hatte; unschlüssig, ob ich nun zustimmen müsste oder wie auf frwiki die Wahl schon begonnen habe, suchte ich die Seite auf und gab eine Erklärung ab, dass ich schon darüber nachgedacht habe und unterstützen würde, so die lokale Community dies wollte. Hauptaugenmerk legte ich auf die Bereinigung von m:Special:Log/globalauth, über eine Rückgabe des Rechtes nach Behebung der oben genannten Bugs will ich dann nachdenken. Die Wahl verlief ohne Probleme, nur war hier kein Enddatum definiert. Sollte die Wahl nun wie auf simplewiki ablaufen und nach 25 Prostimmen und mindestens 70 Prozent Pro- gegenüber Pro- und Contrastimmen enden? Oder nach einer bestimmten, noch nicht definierten Zeit? Die 25 Mindestprostimmen waren dann bald erreicht, nach einer Woche wagte ich dann mal zu fragen, wann die Wahl denn nun enden würde; zu einer längeren Dauer wäre ich natürlich bereit gewesen. Ein Steward meinte ob 100-%-Zustimmung bei 36 Prostimmen, dass dies nun genügte und gab mir, obwohl ich ihn bat, es einem neutralen Steward zu überlassen, der in meiner Kandidatur noch nicht abgestimmt hatte, die Rechte. Nun sitze ich also daran, das oben genannte Log zu bereinigen und war nach einer ersten Tätigkeit mit über 400 Aktionen noch lange nicht am Ende; momentan bin ich bis zum Februar 2009 rückwärtsgehend durch.
Ein Developer hatte dies aus dem Chat dann mitbekommen, den Bug 18183 wegen angeblicher Unwichtigkeit wie oben erwähnt auf „high“ von „critical“ herabgesetzt und meinte dann noch, mit mir zu streiten. Das Gespräch verlagerte sich dann auf ein anderes Problem, das das Oversighten betrifft: den Bug 14476. Dieser Bug bereitet Stewards noch mehr Arbeit, als 18183 und 18060 den Oversights auf metawiki: Es genügt nämlich nicht, einen Account aus den oben genannten Gründen global zu verstecken – er verschwindet dabei nur aus dem Neuanmeldungslog, Special:Listusers, Special:Globalusers und ein paar anderen (wird dabei aber gleichzeitig in Special:Log/globalauth übertragen; siehe eins weiter oben) –, sondern er muss noch in jedem einzelnen Projekt (!) lokal versteckt werden, dies kann bei den oben erwähnten Attacken schon mal eine Stunde dauern, wenn man alles nacharbeiten will. Eine unnötige Zeitverschwendung, dennoch sind Stewards wie Oversights froh, dass es dieses Benutzerrecht „hideuser“ gibt, das mit einem Klick wenigstens in dem einen Projekt wenigestens alle Vorkommnisse des Benutzernamens entfernt (Versionen und mögliche Rollbackzusammenfassungen nicht; siehe oben).
Nach der letzten großen Attacke investierte ich meine Zeit, ein Skript zu schreiben, das dieses jeweilige lokale Klicken mit einem Klick auf metawiki ermöglicht; mit einigen Schwierigkeiten wegen unzulänglicher Header gelang mir das dann, Erwin schliff noch ein wenig an der Funktionalität. Dies sah der oben erwähnte Entwickler und erklärte mir, dass das „hideuser“, das er damals entwickelt hatte, doch gar nicht diese Funktionalität haben solle, dass die Oversightpolicy dafür nicht angewendet werden sollte, dafür habe er ein „suppressuser“ geplant (gehabt?). Ich versuchte ihm zu erklären, dass genau diese Funktion allerdings eben diese Checkbox ankreuzt, die den Benutzernamen auch vor Administratoren versteckt – also eine Oversightaktion darstellt. Er beharrte darauf, dass „hideuser“ von ihm dafür nicht gedacht war; dass es eben diese für Oversights und Stewards wichtige Funktionalität sehr günstig ausführt, war ihm egal. Er will es überarbeiten. So hoffe ich nur, dass er es dafür nicht abschalten wird, der Arbeitsaufwand würde wieder drastisch steigen.
Summa summarum bin ich nun dauerhafter Oversight auf metawiki, temporärer Oversight auf frwiki und immer noch frustriert über all diese Unnötigkeiten aufgrund von Softewareschwächen. Liebe Grüße und entschuldigt bitte diesen langen Beitrag, —DerHexer (Disk., Bew.) 18:55, 1. Sep. 2009 (CEST)
Mal auf simplewiki bezogen: Das wiki hat zur Zeit ungefähr 55.000 Artikel, 40 Admins und um die 30 aktive Benutzer. Aus diesem Kreis wurden 6 Oversighter erwählt. Man mag es kaum glauben, aber selbst dieses kleine Wiki hat täglich mindestens 2 oder mehr Fälle, die eine Oversight Aktion benötigen. Ursprünglich sollte die Wahl erst heute beginnen, aber dennoch sind wir glücklich das ganze vorher gemacht zu haben, weil wir mit einer recht großen Zahl an Vandalismus und Verleumdungen zu kämpfen haben. Ich freue mich, dass auch ein kleines Wiki hier mal erwähnung findet und danke DerHexer für den Eintrag hier. Grüße Barras 20:07, 1. Sep. 2009 (CEST)
Andere Projekte, andere Sitten
Liebe Lesende!
Nach meinem ersten Gastbeitrag in diesem [Elians, Anm. d. Autors] Blog, habe ich noch einmal darum gebeten, etwas über die englischsprachige Wikipedia zu schreiben. Der jetztige Beitrag beschäftigt sich mit dem englischsprachigen Pendant zum deutschsprachigen Schiedsgericht – dem Arbcom. Einer von ihnen holte sich gestern Abend in einem für mich recht schwer verständlichen Englisch einen Rat bezüglich einer Deadministrierung ein. Nur wenige Stunden später erhielt ich von der selben Person eine Nachricht mit Verweis auf en:Wikipedia:Arbitration_Committee/CheckUser_and_Oversight_appointments. Dieses Meinungsbild gestattet es dem Arbcom, bei Bedarf neue Checkuser und Oversights wählen zu lassen. Bisher wurden diese vom Arbcom berufen (siehe en:Wikipedia:CheckUser#Users_with_CheckUser_permissions und en:Wikipedia:Oversight#Users_with_Oversight_permissions). Nun wurden anscheinend Anfragen im IRC (?), per Mail (?) bei vertrauenswürdigen Benutzern getätigt, um geeignete Kandidaten für die gewünschten drei neuen Checkuser und vier neuen Oversights zu finden – man konnte sich auch selbst vorschlagen, musste dann aber einige Eingangsfragen korrekt beantworten, bevor man aufgenommen werden konnte. Jedenfalls, als ich recht zufällig heute Morgen in der englischsprachigen Wikipedia vorbeischaute, erhielt ich eine Nachricht auf meiner Benutzerdiskussionsseite von einem Arbcommitglied, dass ich zur Wahl zum Oversight stünde und bitte noch eine kurze Vorstellung ergänzen möge. Wer aufmerksam den Beitrag bis jetzt durchgelesen hat, wird mitbekommen haben, dass noch keine Handlung von meiner Seite ausging. Dies ist korrekt, denn ich wurde nicht gefragt, ob ich denn Zeit oder Interesse hätte. Natürlich ging ich zunächst davon aus, dass ich etwas übersehen/vergessen/falsch verstanden habe, schließlich sprach ich kurz zuvor noch mit einem Arbcommitglied; aber auch andere Nominierte wurden nicht gefragt, ob sie Zeit oder Lust hätten. Eine Absage erscheint sowohl mir momentan als auch dem Arbcom relativ schädigend, weswegen ich bei der Annahme der Nominierung noch schwanke. Das Wahlverfahren ist eine Mischung aus dem Wahlverfahren der letzten Bürokraten- und unserer Schiedsgerichtswahl. Für die oben genannten drei bzw. vier vakanten Stellen hat das Arbcom sechs bzw. neun Nominierungen ergänzt. Abstimmen darf jeder, der vor dem 1. Februar 2009 150 Artikelbearbeitungen getätigt hat. Es zählen ausschließlich Prostimmen. Hierbei wäre das Verfahren sogar angreifbar, weil bei Checkuser- und Oversightwahlen verlangt wird, dass neben der Mindestanzahl von 25 bis 30 Prostimmen, diese mindestens 70 bis 80 % der Gesamtstimmen darstellen müssen [die Existenz von Contrastimmen somit verpflichtend ist]. Vermutlich wird das Arbcom allerdings dann nicht unter Verweis auf die Wahlen die erfolgreichen Kandidaten berufen, sondern, wie es das Recht auch vorher schon hatte, einfach ex post benennen und die Vergabe der Rechte auf meta: beantragen.
Deutlich zu erkennen ist, dass nicht nur das englischsprachige Arbcom einen erheblich höheren Einfluss auf die Abläufe des Projektes hat, sondern auch die Wahlverfahren ganz anders als bei uns sind. Mit freundlichen Grüßen, —DerHexer (Disk., Bew.) 18:40, 3. Feb. 2009 (CET)
Update: Kaum 24 Stunden vor der Wahl ändert das Arbcom noch einmal seine Meinung: Negative Stimmen sind nun doch erlaubt. Generell gilt aber, dass keine der Stimmen mit einem Kommentar versehen sein sollte. Wer eine Frage hat, kann diese in einem speziellen Bereich ergänzen. Den Kandidaten wurde zwar die Möglichkeit eingeräumt, ihre Kandidatur aus diesen Gründen zurückzuziehen, nach meiner Ansicht würde dies aber einem Gesichtsverlust gleichkommen. Die Zeit, dies zu entscheiden, war nur sehr gering – gerade wenn man beispielsweise nach der Verleihung einer Honorarprofessur erst zwei Stunden vor dem Beginn der Wahl auf diese Änderung reagieren kann. Dennoch gefällt mir dieses Verfahren bisher ganz gut, auch wenn fast allen Checkuserkandidaten momentan die nötige Zustimmung fehlt.
De-Vandalenjäger im Auslandseinsatz
Nachdem in der deutschen Wikipedia bei der Vandalenjagd zu manchen Zeiten mehr Jäger als Beute anzutreffen sind, begaben sich in den letzten Tagen einige unserer Vandalenjäger auf eine Auslandsmission in die englische Wikipedia. DerHexer hat nach einem Gespräch im IRC seine Erfahrungen dort festgehalten. Im Folgenden sein Bericht:
- Vier Tage in der englischsprachigen Wikipedia
Ich bin seit dem 27. August 2006 in der englischsprachigen Wikipedia als en:User:TheWizard angemeldet und habe nur einige Programme dort getestet. Vor vier Tagen, am 9.4.2007, habe ich angefangen, mein Monobook mit dem dort üblichen Revertierskripten auszustatten und war zunächst überrascht, dass man in der englischsprachigen Wikipedia vier Reverts und sehr viel mehr Hinweise für IP-Ansprachen und SLA-Begründungen hat. Sich da erstmal hineinzuarbeiten, war recht mühselig. Doch die Funktionalität ist erheblich einfacher. Einen sehr schnellen Revert zum Wiederherstellen einzelner Versionen haben sie (bei uns als Littlrevert bezeichnet) und drei weitere Zurücksetzenknöpfe (AGF, normal und als Vandalismus kennzeichnend), deren Unterscheidung mir nicht ganz klar ist. Ich nutzte zur Beobachtung der letzten Änderungen wie gewohnt den Vandalfighter, den ich gleichzeitig auch noch für de.wp und es.wp nutze.
Ich musste ziemlich schnell feststellen, dass es zu Stoßzeiten unmöglich ist, alle IP-Bearbeitungen zu beobachten. Zum Teil werden dutzende Änderungen pro Sekunde gemacht. Am früheren Tage ist es hingegen möglich, sich viele anzuschauen. Ich beschränkte mich aber nun auf große Änderungen, neue Seiten, Bearbeitungen auf Benutzerseiten und Ähnliches. Schnell musste ich erfahren, dass sehr wenige Personen sich die letzten Änderungen anschauen, von regelrechten „Vandalfightern“ war keine Sicht. Ein Bot, MartinBot, revertiert große Leerungen ziemlich willkürlich, vieles bleibt zurück. Beleidigungen, „fuck“, „penis“, „bitch“, Tastaturtests und Ähnliches erkennt er und revertiert zügig, automatisch einen Hinweis auf der Diskussionsseite der Vandalierenden platzierend. Es war möglich, auch wenn man einige Minuten nichts tat, noch zahlreiche Komplettleerungen mit z. T. zehntausenden Bytes, die entfernt wurden, zu finden, die kein Admin, kein anderer Benutzer revertiert hatte. Zunächst nutzte ich den schnellen Revert und sprach ab und an IPs an.
Ich meldete IPs auf der englischen VM, dort en:WP:AIV genannt, auf der ein Bot einen Hinweis ändert, ob viele unbearbeitete Anträge vorliegen und dies ändert, ein anderer Bot Warnungen gesperrter IPs und Benutzer automatisch entfernt, somit Admins nicht mehr auf der Vandalismusmeldungsseite selbst schreiben müssen und nur sperren brauchen. Dies tun sie dafür für einen Tag, 31 Stunden, gerne auch mal drei oder sieben Tage … bei uns wird man bei sechs Stunden schief angeguckt. Es kamen Hinweise, dass ich die falsche oder erste Warnung gegeben hätte, nicht die letzte Warnung, nur einen Hinweis auf Vandalismus bzw. einmal sogar keinen. Was die IP da machte, schien in diesen Momenten wohl wenige zu stören. Besonders weh tat mir die Duldung von Vandalismus zu Gunsten vieler ungesperrter IP-Adressen, wie sie hier von einem Administrator erwähnt wurde. Da fiel mir dann auf, dass alte IP-Diskussionsseiten nicht nach einer Weile gelöscht werden. Zum Teil ergänzt man Hinweise, ohne überhaupt auf der IP-Diskussionsseite sich irgendwie zurechtfinden zu können. Man ist ja bereit zu lernen, ich weigerte mich aber, vier Hinweise für Vandalen zu geben, nun doch bitte aufzuhören, Seiten zu leeren, ich gab nach dem ersten Revert einen Hinweis, danach die gewünschte letzte Warnung und meldete sie dann auf der VM/AIV, ein Verfahren, was gut aufgenommen wurde.
Sehr viele Benutzer bedankten sich dafür, dass man ihnen den Vandalismus von der Benutzer-(diskussions-)seite entfernt hatte, selbst für ganz normale Reverts bedankte man sich. Allgemein war die Diskussionsfreudigkeit sehr groß: Groupies fanden sich bei mir ein, Botvorwürfe kamen auf und bunte Bapperl wurden ausgiebig auch auf Seiten anderer deutschsprachiger Vandalenbekämpfer verteilt. Allgemein war die Diskussionsfreudigkeit höher: In den vier Tagen kamen 44 Überschriften auf meine Diskussionsseite, eine Anzahl, die ich in der deutschsprachigen Wikipedia vielleicht nach ein, zwei Monaten erreiche. So wies man mich darauf hin, lieber den Vandalismus stehen zu lassen und den Wunsch zu verfolgen, den Unsinn des Textes zu entfernen. Er tat dies nicht selbst, wurde darauf hingewiesen und entfernte diesen Hinweis als Getrolle.
Meine persönlichen Highlight waren zum einen die Bitte, doch etwas langsamer zu revertieren, weil jemand seinen Editcount erhöhen wollte, ich nach seiner Art und Weise, Vandalismus zu bekämpfen, agieren sollte und ihn mit meinen Bearbeitungskonflikten vom Vandalismusbekämpfen abhielte (natürlich indem ich selbst Vandalismus bekämpfte) und er so oder so erst die IP anspricht, dann schaut, ob sie selbst revertiert und wenn nicht, es irgendwann selbst tut (wenn er es bis dahin nicht schon vergessen hat). Das andere Highlight war die Frage eines Administrators der englischsprachigen Wikipedia drei Tage nach dem Beginn meiner Aktivität, ob ich nicht auch auf en kandidieren wollte. Dies wäre sogar nicht unmöglich gewesen, schließlich hatte ich zu der Zeit schon ca. 4000 Bearbeitungen gemacht, eine Zahl, bei der Adminkandidaten auf en auch gewählt werden. Jeder, der einen Account hat, ist stimmberechtigt, dennoch nehmen nur ca. 80 Benutzer daran teil, im Vergleich zu der Anzahl der angemeldeten Benutzer ist dies ein sehr schlechter Schnitt. Dafür muss man auch mit ca. 75 % der Stimmen gewählt werden, die Toleranzgrenze ist dort aber erheblich höher.
Ein weiteres Aha-Erlebnis brachte mir die Umbenennung meines Accounts von TheWizard auf DerHexer, den ich nun projektübergreifend nutzen wollte. Man muss einen triftigen Grund angeben, wieso man sich umbenennen lassen möchte. Dass Wünsche auch abgelehnt wurden, habe ich mit bekommen. Ebenso wollte sich ein Mitarbeiter freiwillig für ein paar Tage sperren lassen, um von der Sucht, die en bewirkt, gelöst zu werden, und wurde rigoros abgelehnt unter der Begründung, dass man seine Reverts und seine Arbeit ja brauche. Skurrilitäten wie ein Bot, der automatisch unsignierte Diskussionen nachsigniert, sei es auch Vandalismus, gab es aber ebenso.
Alles in allem kann man sagen, dass ich an vier Tagen mit 4672 Edits (davon ca. 1700 an einem Tag, wo mal der automatisch revertierende MartinBot komplett ausfiel und auch kein anderer Vandalenbekämpfer in Sicht war, dabei revertierte ich fast ausschließlich Komplett- und Abschnittsleerungen) viel erlebt habe, was mich bedenklich gestimmt und verwundert hat. Die Erkenntnis war, dass sich wohl viele auf Bots verlassen (deren Funktionsweise ich auf der VM/AIV sehr schätze) und offensichtlicher Vandalismus, der technisch viel einfacher als bei uns zu bekämpfen ist, nicht rigoros angegangen wird. —DerHexer (Disk., Bew.) 00:07, 14. Apr. 2007 (CEST)
- Eine Anmerkung. Der gute Hexer hat in ganzen 15 Tagen 11 Auszeichnungen erhalten. Zum einen kann man natürlich sagen, daß diese inflation etwas albern ist. Auf der anderen Seite - in der deutschsprachigen WP loben wir viel zu wenig. Marcus Cyron na sags mir 23:41, 28. Apr. 2007 (CEST)
- In diesem Sinn, vielen Dank für die Arbeit, vor allem die bei uns. Und für den interessanten Bericht. --Ayacop 20:08, 3. Nov. 2009 (CET)