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Ignaz Goldziher

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Goldziher Ignác

Ignaz (Isaak Yehuda) Goldziher (* 22. Juni 1850 in Stuhlweißenburg, Ungarn; † 13. November 1921 in Budapest) war ein ungarischer Orientalist. Den Hauptteil seiner Werke veröffentlichte er in deutscher Sprache, seine Heimat gehörte bis zum 1. Weltkrieg zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Zusammen mit Theodor Nöldeke und Christiaan Snouck Hurgronje gilt er als Begründer der modernen Islamwissenschaft.

Leben

Goldzihers Vater, ein Schüler des Rabbiners Chatam Sofer, war ein wohlhabender Kaufmann, der aber, als Ignaz noch ein Kind war, verarmte, sodass 1865 die ganze Familie aus wirtschaftlichen Gründen nach Pest übersiedeln musste. Schon als Jugendlicher setzte sich Ignaz Goldziher mit Fragen religiöser Toleranz auseinander. Trotz seiner jüdischen Herkunft besuchte er in Stuhlweißenburg ein Gymnasium der Zisterzienser und nach seinem Umzug in Budapest ein protestantisches Gymnasium, das er 1868 mit der Matura abschloss.[1]

Er studierte an der Universität Budapest, an der Universität zu Berlin (1869), anschließend bei dem damals größten Arabisten Heinrich Leberecht Fleischer an der Universität Leipzig, wo er 1870 promovierte. In den folgenden Jahren betrieb er arabische Handschriftenstudien an der Universität Leiden und der Universität Wien (1871). Im selben Jahr wird er zum Privatdozenten an der Universität Budapest ernannt. 1873 bis 1874 unternahm er eine Orientreise nach Istanbul, Beirut,Damaskus, Jerusalem und Kairo. Seine Eindrücke hat er im Orientalischen Tagebuch zusammengefasst. Sein Versuch, an dem im Jahre 1877 gegründeten Rabbinerseminar (Budapest) eine Professur zu erhalten, scheiterte. Bereits im Jahre 1876 war er korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. [2] In dieser Eigenschaft hielt er auf Ungarisch die Ansprache anläßlich der Gedenkstunde zum Tod seines Mentors und Lehrers H. L. Fleischer mit einer wissenschaftlichen Würdigung seiner Stellung in der europäischen Orientalistik.[3] Im Jahre 1892 ist er zum ordentliches Mitglied der Akademie ernannt worden. Erst im Jahre 1905 ist er als erster Jude zum ordentlichen Professor auf Lebenszeit an der Universität Budapest ernannt worden.[4]

Berühmte Universitäten Europas haben ihm Professuren und Lehrstühle angeboten: Prag, Halle, Cambridge (hier als Nachfolger von William Robertson Smith), Königsberg, Heidelberg und Straßburg (hier als Nachfolger von Theodor Nöldeke).

Politisch unterstützte Goldziher die islamische Erneuerungsbewegung und sympathisierte mit dem Widerstand gegen westlichen Imperialismus. In seinen Aufzeichnungen über seine Orientreise (1873 bis 1874) stehen mehrfach kritische Bemerkungen über das europäische Eindringen in den Orient. Während seines Aufenthalts in Kairo wurde er als erster Europäer zum Studium an der Al-Azhar-Universität zugelassen. Am Rande seiner Studien befreundete er sich u. a. mit Jamal al-Din al-Afghani, der zu jener Zeit seine politische Aktivitäten in Ägypten entfaltete.

Zu den originellsten Figuren unter meinen Freunden gehörte ein Mann, der seither viel von sich reden machte, als antienglischer Agitator, Verbannter, Journalist und Polemiker gegen Renan.[5] Es war der Afghane Abd al-Dschakāl.[6] Die Begegnung mit ihm traf sich eines Abends in einem Kaffeehause der Abdīnstrasse, wo unser Afghane allabendlich einer Gesellschaft von jungen Azharschülern präsidierte und ihnen alles mögliche freisinnige Zeug vormachte. An einem Tische des Kaffeehauses ein Nargileh schlürfend, wurde ich zur Gesellschaft geladen und befand mich da so wohl, dass ich nun allabendlich für eine Stunde unter diese Ketzer gieng.“

Ignaz Goldziher: Tagebuch, S. 68

Eine weitere Begegnung fand im Jahre 1883 in Paris statt. [7]

Wie die meisten Juden in Ungarn, die kurz nach dem Ausgleich von 1867 durch das Gesetz über Judenemanzipation die vollen Bürgerrechte erhalten hatten, identifizierte sich auch Goldziher mit dem ungarischen Nationalismus und distanzierte sich deshalb vom Zionismus. Er sah das Judentum als religiösen, nicht als ethnographischen Begriff und bezeichnete dementsprechend seine Nationalität als transdanubisch und seine Religion als jüdisch.[8] Als er 1920 von seinem Budapester Schulkollegen Max Nordau gebeten wurde, sich der geplanten Universität in Jerusalem, der späteren Hebräischen Universität anzuschließen, schlug er das Angebot aus „patriotischen“ Gründen aus.[9]

Im liberalen Kultusminister Baron József Eötvös hatte Goldziher zunächst einen wichtigen Fürsprecher. Der Minister hatte geplant, Goldziher nach seiner Habilitation mit anschließender Forschungsreise einen Lehrstuhl für Semitistik an der Budapester Universität anzubieten. Doch Eötvös starb im Februar 1871, und Goldziher verlor damit einen wichtigen Fürsprecher in der Regierung und der Ungarischen Akademie. Er konnte zwar noch die geplante Orientreise unternehmen, doch nach seiner Rückkehr 1874 ging der ihm vor der Abreise versprochene Lehrstuhl an einen katholischen Theologen. Um sich und seine Familie finanziell über Wasser halten zu können, nahm Goldziher darauf in der israelitischen Kultusgemeinde von Pest die Stelle des Gemeindesekretärs an, die er dreißig Jahre lang ausübte.[10]

Am 29. Dezember 1877 lernt Goldziher Laura Mittler (* 1855; † 1925), die Tochter eines Hausarztes in Aradszentmárton kennen; sie heiraten am 21. Mai 1878 in Arad. [11]

In der Zusammenfassung seiner frühen Jahre, bis zu seinem vierzigsten Geburtstag, an dem er sein Tagebuch zu schreiben begann, nimmt Goldziher die Hochachtung gegenüber seiner Frau in der Retrospektive vorweg und stellt ihre Bedeutung für sein Leben den Kindern mit folgenden Worten dar:

Die Kämpfe meines Lebens werden sie (d. i. die Kinder) nur aus diesen Blättern erfahren. Sie mögen wissen, dass es mir nicht möglich gewesen wäre, diese Kämpfe siegreich zu bestehen, ohne die Tröstung und Stärkung, die mir ihre kluge, brave Mutter bereitete, deren Achtung mir die Verachtung der ganzen Welt aufwog, deren Liebe mir reichlich ersetzte, was ich von der mich unmittelbar umgebenden Judenwelt an Hass und Verkennung zu erleiden hatte (...) Wenn sie all dies lesen, dann mögen sie den Kranz der Anerkennung ihrer Mutter reichen und wenn sie den Andenken ihres Vaters treu anhängen, so mögen sie sich stets daran erinnern, daß mein Name niemals der Ehre würdig geworden wäre ohne die Hülfe ihrer Mutter, deren treuen, biederen Hülfe meines Lebens.

Tagebuch, S. 91-92

Am Rande des 6. Orientalistenkongresses in Leiden im Jahre 1883, an dem Goldziher als Delegierter des ungarischen Kultusministers teilnahm, fanden in Begleitung seiner Frau auch private Besuche bei Kollegen aus der Studienzeit 1871-1872 statt:„Die Sehnsucht, die Stätte meines jugendlichen Fleisses in Gesellschaft meiner Frau wiederzusehen...machten wir denn, meine Laura und ich, von Norderney aus...die Reise nach Holland.“ [12] Im selben Jahr, wie oben erwähnt, kamen Goldziher und seine Frau Laura mit al-Afghani in Paris zusammen: „Unter den merkwürdigsten Verhältnissen konnte ich dem Freund im Jahre 1883 wieder in Paris begegnen, wo er mit meiner Frau philosophische Gespräche führte und sich von ihr über europäische Kultur belehren liess.“ [13]

Publikationen zum Judentum

Erinnerungstafel an Goldzihers Geburtshaus in Stuhlweißenburg

Goldziher veröffentlichte bereits mit 12 Jahren unter dem Titel Sichat Jizchak (d.h. Gespräch des Isaak) eine Schrift über das jüdische Gebet und seine Bestandteile. Goldziher nennt diese Schrift in seinem Tagebuch „Sichath Jizchak, Abhandlungen über die Gebete“ und fügt hinzu: „Dies Opus ist der erste Grundstein zu meinem bösen Ruf als 'Freigeist'. Die Weissenburger Juden waren entrüstet und nannten mich einen 'Spinozisten'.“ [14] Anfangs schrieb er in der Hauptsache über Probleme der Wissenschaft des Judentums, später besonders über die Beziehungen des Islam zum Judentum, die islamische Polemik gegen den Talmud, gegen den Pentateuch, gegen das Volk der Schrift sowie über jüdische Sitten und Gebräuche in islamischen Schriften. Goldzihers Dissertation war dem arabisch-jüdischen Lexikographen Tanchum Jeruschalmi (1220–1291) gewidmet, als erstes größeres Werk auf judaistischem Gebiet erschien Der Mythos bei den Hebräern (1876, englisch 1877). Er besprach auch das arabische Original von Maimonides' Sefer ha-Mizwot (Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes III, S. 77 ff.) und schrieb Bemerkungen zur neuhebräischen Poesie (Jewish Quarterly Review XIV). Goldziher war Redaktionsrat und Mitarbeiter der Jewish Encyclopedia und Mitarbeiter an ungarischen und ausländischen jüdischen Zeitschriften.

Islamwissenschaftliche Arbeiten

Goldziher gilt als einer der bedeutendsten Orientalisten. Er hat als erster die Geschichte der islamischen Traditionen in umfassender Weise kritisch dargestellt, das Sektenwesen im Islam sorgfältig erforscht und viele Untersuchungen von bleibendem Wert über die vorislamische sowie die islamische Kultur-, Rechts- und Religionsgeschichte der Araber veröffentlicht. Seine Studien erstreckten sich auch auf das Gebiet der alten und der neueren arabischen Dichtung. Er war einer der Mitbegründer der deutschsprachigen Enzyklopädie des Islam und veröffentlichte dort mehrere Artikel.

In der Zusammenfassung der frühen Jahre, im ersten Teil seines Tagebuches, beschreibt Goldziher die wichtigsten Schwerpunkte und Zielsetzungen seiner Forschungstätigkeit:

Die knappe Zeit, die mir „wegen Kürze des Geistes und harter Arbeit“[15] für wissenschaftliche Thätigkeit verblieb, warf ich mich nun vollends auf meine arabische Philologie und Geschichte sowie auf den Islam… Das Bild der Entwicklungsgeschichte des Islam hob sich mir aus diesen Studien in neuen Umrissen hervor und auch das Leben der muhammedanischen Völker und ihr Verhältnis zur Lehre zeigte sich mir in schärferer Beleuchtung.

Ignaz Goldziher: Tagebuch, S. 110

Neben seiner Studie Materialien zur Kenntnis der Almohadenbewegung (1887) publizierte Goldziher in den Jahren 1889-1890 seine bahnbrechende Arbeit: Muhammedanische Studien. Der erste Band ist vor allem vorislamischen Aspekten und dem Übergang von der Dschahiliyya zum Islam gewidmet. Im einleitenden Kapitel (S. 1-44) stellt er zwei grundlegende Begriffe einander gegenüber: Muruwwa / Murūʾa, d. h. Tugend, männliche Tapferkeit, Virtus der Araber und Din, verstanden als die Religion Mohammeds, als die neue Botschaft an die Araber. Zwar gilt auch im Islam der Grundsatz: „ohne Virtus (muruwwa) gibt es keine Religion (din)“,[16] dennoch sind die Unterschiede und Gegensätze zwischen den beiden Geisteshaltungen im islamischen Schrifttum, einschließlich der Poesie, faßbar. In zwei weiteren Kapiteln wird das Verhältnis zwischen der Stammespolitik der Araber und der Institution des Islam, ferner – auf einer späteren historischen Entwicklungsstufe der islamisch geprägten Gesellschaft – die sozialen Unterschiede zwischen Arabertum und Nichtarabern (ʿAdscham) und ihr Spannungsverhältnis zueinander dargestellt (S. 40-146).

Diese Thematik gilt als Überleitung zu einem Themenkreis, den Goldziher in der Forschung erstmals genau untersuchte: zu der sog. Schu'ubiyya-Bewegung[17] im 8. und 9. Jahrhundert im islamischen Osten, deren überwiegend persische Anhänger den Supremat der Araber infrage stellten und für die Gleichheit zwischen Arabern und Nichtarabern eintraten (S. 147-198). Die Darstellung dieses sozialen Phänomens in der islamischen Gesellschaft durch Goldziher gilt heute noch als wegweisend,[18]die er in seiner Abhandlung über Die Šuʿūbijja unter den Mohammedanern in Spanien[19] mit der Analyse lokalspezifischer Entwicklungen im islamischen Westen, wo Araber, Berber, ferner zum Islam konvertierte Christen und Saqaliba aufeinander trafen, ergänzte.

Der zweite Band der Muhammedanischen Studien besteht aus zwei Teilen: Ueber die Entwicklung des Hadith (S. 1-274) und Die Heiligenverehrung im Islam (S. 275-378). Dem letzteren Teil liegt die Abhandlung Le culte des aints chez les Musulmans, publiziert in der Revue de l'histoire des religions, II. S. 25-351 zugrunde.[20] Die Darstellung einer der zentralen Wissenschaftsdisziplinen des Islam, Hadith und Sunna hat an ihrer Bedeutung nach über hundert Jahren ihrer Publikation nichts eingebüßt[21]. Den kritischen Untersuchungen der islamischen Traditionsliteratur liegen umfangreiche, damals nur handschriftlich zugängliche Materialien des islamischen Schrifttums zugrunde, die Goldziher erstmals in der Forschung ausgewertet[22] und somit die unverzichtbaren Grundlagen für weitere Arbeiten in den Folgenerationen geschaffen hat. Das Ḥadīth, so Goldziher,„bietet uns ein unschätzbares Material von Zeugnissen für den Entwicklungsgang, den der Islam während jener Zeit durchmacht, in welchen er aus einander widerstrebenden Kräften, aus mächtigen Gegensätzen sich zu systematischer Abrundung herausformt. Und in dieser Bedeutung des Ḥadīth liegt die Wichtigkeit der gehörigen Würdigung und Kenntniss desselben für die Erfassung des Islam, dessen merkwürdigsten Entwicklungsphasen von der successiven Entstehung des Ḥadīth begleitet sind.“[23] Die endgültige Ausarbeitung des zweiten Bandes dauerte kaum fünf Monate.[24]

Die Publikation seines relativ kurzgefassten, dafür aber inhaltlich dichten und sehr informativen Artikels „Die Religion des Islams“ in der bekannten Reihe von P. Hinneberg (Hrsg.): „Die Kultur der Gegenwart“[25] war die Grundlage seiner Vorlesungen über den Islam,[26] die im Jahre 1908 ursprünglich als Vortragsreihe auf Einladung der American Commitee for Lectures on History konzipiert war. In den „Vorlesungen“, aufgeteilt in für sich eigenständige Kapitel, beschreibt Goldziher, im Kapitel über islamische Sekten, die Grundlagen der islamischen Askese, die Sufi-Bewegungen und die Mahdi-Bewegungen. Das Werk gilt als Grundriss der islamischen Dogmengeschichte und Analyse der unter dem Einfluß des Korans stehenden Rechtsentwicklung.[27] Es ist nach beachtlichen Korrekturen und kritischen Bemerkungen von Kollegen [28] im Jahre 1907 abgeschlossen worden:

Am 22. Juni konnte ich meine American Lectures bis zum letzten Schlusspunkt abschliessen: sechs inhaltsreiche Kapitel, in denen ich die Entwicklungsgeschichte des Islam erschöpfend behandelt habe.

Tagebuch, S. 257

Im Geleitwort der zweiten Auflage 1925 schreibt der Orientalist Carl Heinrich Becker, „daß hier der Begründer einer neuen Disziplin die Arbeit eines langen Lebens systematisch zusammengefaßt hat“. [29]

Im Jahre 1908, nach der Annexion von Bosnien und Herzegowina hat das k. u. k. Finanzministerium Goldziher ersucht, ein Lehrbuch über die Geschichte der arabischen Literatur für die zwei Oberklassen der Gymnasien in Bosnien zu schreiben. Da Goldziher die Ansicht vertrat, daß beide Provinzen ursprünglich über Jahrhunderte zu Ungarn gehörten, verfasste er das Buch nicht - wie üblich - in deutscher Sprache, sondern auf Ungarisch: „Az arab irodalom rövid története“ (Kurze Geschichte der arabischen Literatur).[30]

Ich halte den Antrag, der mir im Namen des Ministers v.Burian (meines Jugendfreundes) gestellt wurde, für sehr ehrenhaft, und habe ihn angenommen.

Tagebuch, S. 258

Das Buch ist dann unter dem Titel „Kratka povijest arabske književnosti“ im Jahre 1909 in Sarajevo veröffentlicht worden. Das ungarische Originalmanuskript liegt im Archiv der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Der bekannte Archäologe Aurel Stein war der Meinung, daß das Buch auch an muslimischen Gymnasien Indiens als Unterrichtsmaterial verwendet werden sollte.[31] Dieses in der englischen Übersetzung nur 172 umfassende Buch ist bis heute ein guter Einstieg in das Studium des arabischen Schrifttums, das nicht nur die Arabische Literatur d. h. Adab, Poesie und Prosa, sondern alle Gebiete der islamischen Gelehrsamkeit vom Koran bis zu den Naturwissenschaften erfaßt, ihre wichtigsten Repräsentanten und deren Werke nennt. Das Schrifttum des islamischen Westens wird in einem eigens dafür gewidmeten Abschnitt (S. 139-158) dargestellt.

Goldzihers letztes Werk ist der Geschichte der Koranexegese gewidmet: „Die Richtungen der islamischen Koranauslegung“ enthalten seine im September 1913 an der Universität Uppsala gehaltenen Vorträge in ihrer erweiterten Überarbeitung.[32] Die Darstellung der theologischen Entwicklung der Koraninterpretation von den Anfängen bis in die Zeit des islamischen Modernismus im frühen 20. Jahrhundert gilt heute noch als „meisterhaft.“ [33] Neben der traditionellen und dogmatischen Koranauslegung werden sowohl die Deutungen des Korantextes durch die islamische Mystik als auch die sektiererische Koranauslegung ausführlich untersucht. Die immense Bedeutung des umfangreichen Kommentars von at-Tabari, das erstmalig 1911 in einer vollständigen Ausgabe vorlag, hat Goldziher in diesem Werk mehrfach hervorgehoben und ihn in der historischen Darstellung dieser Wissenschaftsdisziplin konsequent benutzt.

Einige, heute noch wegweisende Werke Goldzihers sind in Form von thematisch verwandten Vorarbeiten zunächst auf Ungarisch erschienen. Die Studien über Nationalitätsfragen bei den Arabern (1873)[34] sind in den Mohammedanische Studien (1889-1890) und Vorlesungen über den Islam (1910) ausgewertet und erweitert worden. Arbeiten über die Dichter und Poesie in der vorislamischen Zeit (1892)[35] erhielten ihre Vollkommenenheit in den Abhandlungen zur arabischen Philologie (1896-1899). Seine Vorlesung bei der Körösi-Csoma-Gesellschaft über Strömungen in der Koranexegese (1912)[36] hat Goldziher in seinem letzten Werk, in den Richtungen der islamischen Koranauslegung ausgearbeitet und wesentlich ergänzt.

Weitere Publikationen

Goldziher schrieb seine islamwissenschaftlich heute noch unentbehrlichen Werke überwiegend in deutscher Sprache. Seine Beiträge waren in den europäischen Fachzeitschriften der Orientalistik stets willkommen. Einige Wochen vor seinem Tod ermutigte ihn Helmut Ritter, damals Mitherausgeber der Zeitschrift „Der Islam“, mit folgenden Worten:

Ob ich Platz für einige Seiten für Sie im "Islam" habe? Darf ich Ihnen ein für allemal erklären, dass ich im "Islam" jederzeit beliebig viel Raum, auch unter Zurückstellung anderer Mss, für Sie habe? Sie brauchen niemals anzufragen; schicken Sie mir nur Ihre Mss zu, sie werden immer sofort in die Druckerei geschickt und erscheinen, sobald es technisch irgend angängig ist. Mit vielen Grüssen Ihr sehr ergebener H. Ritter

Brief an Ignaz Goldziher am 27. September 1921[37]

Viele seiner Aufsätze erschienen nur auf ungarisch [38] und sind bisher nur zum Teil ins Deutsche übersetzt worden, was seine Zeitgenossen schon zu seinen Lebzeiten zutiefst bedauert haben. Im Dezember 1885 richtete der damals bedeutendste Islamwissenschaftler und Semitist Theodor Nöldeke an seinen jungen Kollegen folgende Zeilen:

Ich wünschte sehr, Sie gingen nach Prag, wenn Sie irgend leidliche Bedingungen erhalten. Dass Sie dann nicht mehr magyarisch arbeiten können, ist um so besser. Zum Volkslehrer sind Sie nicht gemacht, und wozu sonst in einer Sprache schreiben, die niemand ausser Ungarn versteht und verstehen wird, sehe ich nicht ein? [39]

Kurz nach Goldzihers Tod äußerte sich der britische Orientalist Anthony Ashley Bevan im Journal of the Royal Asiatic Society, Jahrgang 122, S. 144 ähnlich:

Most of Goldziher's writing were published in German, but unfortunately some of them remain shrouded in the impenentrable obscurity of the Hungarian language. It is most earnestly to be wished that all his contributions to learning should, as soon as possible, be rendered generally accessible to Orientalists, for even his briefest articles have a permanent value.

Seine Bibliothek und Korrespondenz

Persönliches Siegel Goldzihers in arabischer Schrift

Die rund 6000 Bände umfassende Privatbibliothek Goldzihers ist drei Jahre nach seinem Tode dank intensiver Bemühungen von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation, von der Universitätsbibliothek Jerusalem gekauft worden[40], während seine umfangreiche Korrespondenz in den Besitz der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest gelangte. Erhalten geblieben sind – mit wenigen Ausnahmen – nur die an Goldziher adressierten Briefe. Die rund 13.700 Briefe, die er sowohl von Wissenschaftlern als auch von Privatpersonen seiner Zeit erhalten hat, sind in der Ungarischen Akademie der Wissenschaften katalogisiert.[41] Den Eingang dieser Briefe und Postkarten registrierte Goldziher mit seinem Privatsiegel mit der arabischen Aufschrift:fa-sabrun dschamilun wa-llahu 'l-musta'an / فصبر جميل والله المستعان / fa-ṣabrun ǧamīlun wa-ʾllāhu ʾl-mustaʿān / ‚Denn Geduld ist schön und Gott sei um Hilfe gebeten‘ (Sure 12, Vers 18). Siehe Foto.

Seine Korrespondenz mit nahezu allen bedeutenden Repräsentanten der Islamwissenschaften Europas ist ein unschätzbares Dokument sowohl für die Erforschung von seinem Leben und Wirken als auch für die Darstellung der Geschichte der Orientalistik des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts.[42] Auch bekannte Persönlichkeiten des Orients, deren Briefe in Goldzihers Sammlung erhalten sind, standen im Kontakt zu ihm, unter ihnen der einflußreiche Vertreter des arabischen Nationalismus Ǧurǧī Zaydān (* 14. Dezember 1861 in Beirut; † 21. Juli 1914 in Kairo)[43], der Gründer und Verleger der über die Grenzen des Orients bekannten Zeitschrift al-Hilāl (A Fortnightly Illustrated Arabic Periodical). Nach der Publikation seines Werkes über die Geschichte der islamischen Zivilisation in fünf Bänden (1901-1906: Taʾrīḫ at-tamaddun al-islāmīy), wovon der britische Orientalist David Samuel Margoliouth den IV. Band ins Englische übersetze [44], legte Zaydān Wert darauf, Goldzihers Meinung über dieses Werk zu erfahren.[45] In anderen Schreiben bat er Goldziher, seine Meinung auch über seine weiteren Publikationen zu äußern: über die Geschichte der Araber vor dem Islam (1907-1908: Taʾrīḫ al-ʿarab qabla ʾl-islām), und über die Geschichte der Literatur in arabischer Sprache (1910-1913: Taʾrīḫ ādāb al-luġa al-ʿarabiyya)[46] - jeweils mit der Bestätigung der Antworten von Goldziher, die wahrscheinlich nicht mehr erhalten sind.[47]

Goldzihers Korrespondenz dokumentiert die Pflege seiner Kontakte zu Persönlichkeiten auch aus der Studienzeit; zum früheren Staatssekretär Ṣāliḥ Bey al-Maǧdī, einem bedeutenden Vertreter der arabischen Nationalbewegung, [48] in dessen Kreis er sich gegen den europäischen Einfluß auf den Orient aussprach. Seine politische Position zu der arabischen Unabhängigkeitsbewegung unter Ahmad Urabi Pascha faßte er dann in einem ungarischen Artikel A mohammedán közvéleményről (Über die muhammedanische öffentliche Meinung) zusammen, [49] der nunmehr in einer englischen Übersetzung ebenfalls vorliegt. [50]

Seine Kontakte zu Ḥasanen (Ḥasanayn) Efendi, einem für ihn wichtigen Beamten der Khedive-Bibliothek (heute: Dār al-kutub al-miṣriyya), waren ebenfalls von Dauer. Mit ihm kam Goldziher auch außerhalb der akademischen Bildung zusammen:

Der seither übel beleumundete Hasanein Efendi wurde mein totum factum; ich engagirte ihn auch für vulgäre Conversationsstunden, sammelte durch ihn jene „Kairiner Strassen- und Jugendlieder, die ich in der ZDMG [51] veröffentlichte.

Tagebuch, S. 66

In sechs zum Teil langen Briefen informiert er Goldziher über die Bestände der Handschriftensammlung der Bibliothek und schreibt Passagen aus, die für seinen „Lehrmeister“ von Bedeutung sein dürften. Einige Briefumschläge adressiert er auch auf Arabisch und tituliert Goldziher als den „ungarischen Azhariten von Budapest.“ [52]

Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten war auch der damalige Direktor der Viceköniglichen Bibliothek von Kairo, Wilhelm Spitta (* 1852; † 1924) [53], Goldziher behilflich - wie dies aus der ersten Fußnote des obigen Artikels in der ZDMG ebenfalls hervorgeht. Ihr wissenschaftlicher Gedankenaustausch ist in einigen Briefen an Goldziher festgehalten: „Das kinderlied habe ich Ihnen auf dem umstehenden blatte noch einmal copiert, da verschiedene charakteristische kleinigkeiten von Ihnen beim raschen aufzeichnen übersehen waren; die von Ihnen beanstandeten stellen beruhen meistens nur auf unrichtiger lesart.“ - Nach der Erläuterung umgangssprachlicher Begriffe des Kairiner Dialektes folgen noch zwei persönliche Bemerkungen des Bibliotheksdirektors über gemeinsame Bekannte: „Suleimān-efendy ist noch im dienst, ist sogar erhöht worden: er ist dumm, aber er kennt mechanisch die bücher und ihre standorte, und ich brauche solche lebendige maschinen.“ Und als Nachtrag: „Französisch hat Ḥasanen noch immer nicht gelernt; ich rathe ihm jetzt lieber englisch zu lernen; Sie begreifen warum.“ [54]

In der Korrespondenz kommt neben den Aspekten des persönlichen Alltags auch der wissenschaftliche Gedankenaustausch mehrfach zum Ausdruck, dessen Bedeutung in der Forschung nicht zu unterschätzen ist.[55] Nach dem Erscheinen des ersten Bandes der Muhammedanische Studien schrieb Ludolf Krehl († 1901 in Leipzig) folgende Bemerkungen an seinen Freund Goldziher:

„Ueber den ersten Theil Ihrer Muhammedanischen Studien, die ich mit dem allergrössten und lebhaftesten Interesse gelesen, habe ich mich ganz ungemein gefreut. Mit Ihrer Auffassung[56] des Namens und Begriffes Ǧāhilīya bin ich allerdings nicht einverstanden. Den Gegensatz von ǧhl bildet meines Erachtens nicht حلم[57] sondern علم, d. i. das Wissen von Gott, dem einen Gott. Der Name جاهلية[58] ist doch erst muslimisch (was selbst Sujūṭī im Mughir anspielt) und der Muslim stellt d. ʿilm über dem ḥilm. Ich hatte eigentlich vor, darüber in den Berichten unseres K. Gesellschaft d. Wissenschaften zu schreiben.[59] Vielleicht führe ich es noch aus.“

L. Krehl am 5. März 1889: Briefe

Die Tagebücher

Goldziher hat zwei autobiographische Aufzeichnungen als historisch wertvolle Dokumente [60] hinterlassen: das sog. Orientalische Tagebuch mit dem ungarischen Titel: Keleti naplóm (Mein orientalisches Tagebuch) aus den Jahren 1873 und 1874 und das Tagebuch (Napló), das er an seinem vierzigsten Geburtstag zu schreiben begann. Beide Bücher zeichnen sich durch lose und nicht täglich eingetragene Aufzeichnungen aus. Gleich zu Beginn des Tagebuches erwähnt Goldziher bestimmte „ältere Aufzeichnungen“[61], die ihm als Quelle dienen und im Orientalischen Tagebuch verweist er auf ein „Arabisches Notizbuch“[62], das offenbar verloren gegangen ist. Denn darin sind genaue Angaben zum Beispiel über seine Zulassung zum Studium am al-Azhar erhalten, die im Orientalischen Tagebuch an der entsprechenden Stelle fehlen. Der Wortlaut des Zulassungsschreibens vom Januar 1874 - als Zitat - ist im erst später entstandenen Tagebuch dokumentiert. Weitere Einzelheiten, die Goldziher später an anderen Stellen verarbeitete, dürften ebenfalls auf dieses Notizbuch zurückzuführen sein.[63]

Das orientalische Tagebuch

In seinen jungen Jahren, vom 15. September 1873 bis zum 14. April 1874, fand Goldzihers Orientreise nach Istanbul, Beirut, Damaskus und Kairo statt, worüber er ein Tagebuch anlegte, das nach dem Tod seines Sohnes Károly (1955) - wie auch das im Jahre 1890 begonnene Tagebuch (siehe unten) - in den Besitz des ungarischen Rabbiners und jüdischen Gelehrten Sándor Scheiber (†3. März 1985) überging. Scheiber übergab das in deutscher Sprache abgefaßte Tagebuch seinem Freund, dem Anthropologen und Orientalisten Raphael (Ervin György) Patai (* 22. November 1910; † 20. Juli 1996), der es unter dem Titel „Oriental Diary“ im Jahre 1987 in englischer Übersetzung publizierte. Das Original, das Goldziher „Keleti Naplóm“ (Mein orientalisches Tagebuch) nannte,[64]befindet sich heute im Jewish Theological Seminary of America[65] in New York. Die Eintragungen enden mit dem 14. Januar 1874, obwohl Goldziher bis Mitte April desselben Jahres in Kairo geblieben ist. Die Aufzeichnungen über die letzten drei Monate sind offenbar in den Kriegswirren des Jahres 1944 in Budapest verloren gegangen,[66] denn über diese Zeit berichtet Goldziher in der Zusammenfassung seiner frühen Jahre in seinem Tagebuch 1873/4:

Es ist mein orientalisches, mein muhammedanisches Jahr. Es aus meiner Erinnerung aus meinem Sinne zu reissen ist weder der Schlechtigkeit jener, die über meine Zukunft zu verfügen hatten, gelungen, noch haben es die Pester Juden zustande gebracht, mich auf jene Stufe des geistigen Elends herabzudrücken, dass ich dieses Jahr voll Ehre, voll Glanz, voll Licht vergessen könnte. Details habe ich in meinem Special-tagebuche niedergelegt, das zur Ergänzung dieser Skizze dienen kann.

Tagebuch, S. 55

Erst nach über zwanzig Jahren hatte Goldziher noch einmal die Gelegenheit, Kairo zu besuchen; er hielt sich dort im Februar 1896 als Leiter und Dolmetscher einer Delegation von Gymnasienlehrern auf. Seinen Besuch am al-Azhar schildert er mit folgenden Worten:

Als jüngerer Mensch war ich subjectiv mit betheiligt an allen wissenschaftlichen Wesen, das im Azhar vorging. Aber unendlich wohlthun wird es mir für den ganzen Rest meines Lebens, dass ich wieder dasass in den weihevollen Räumen und einen schönen Theil meines Jugendlebens in meiner Seele reproduciren durfte.

Tagebuch, S. 198

Während dieses Aufenthaltes sammelte er Materialien für einen Artikel über den Islam in Ägypten, der in einem Sammelband, mit den Beiträgen anderer Delegationsmitglieder, auf Ungarisch erschienen ist: „Az egyiptomi iszlám“ (Der ägyptische Islam). [67]

Das seit 1987 vorliegende orientalische Tagebuch umfaßt in der englischen Übersetzung nur siebzig Seiten (S. 83-153). Den ersten Teil nennt R. Patai: Introduction. „The Great Goldziher,“ A Psychological Portrait. (S. 13-79). Diese Einleitung stieß in der Fachwelt nicht nur auf Kritik, sondern auch auf scharfe Ablehnung. Das psychologische Portrait und „viele seiner Anmerkungen sind mit äußerster Vorsicht zu betrachten.“[68] Raphael Patai ist wohl der einzige, der „im Chor der Bewunderer von Goldziher in seinem psychologischen Portrait wenig schmeichelhafte Dinge zu sagen hat… “[69] Sowohl die Übersetzung Originaltextes als auch die Anmerkungen in dieser bis heute einzigen Ausgabe „verschleiern den Sinn und die Bedeutung der dargestellten Ereignisse und Themen“[70]; der Vergleich des von R. Patai vorgelegten Oriental Diary mit dem Original hat an insgesamt zweiundfünfzig Stellen gravierende Mängel, Fehlinterpretationen und falsches Verständnis der von Goldziher oft in arabischer Sprache und Schrift geschilderten Sachverhalte ergeben. [71]

Der Orientalist Hamid Dabashi (Columbia University) unterzog die Einleitung Patais, die er als einen „beispiellosen Akt der systematischen Diffamierung eines berühmten Gelehrten, dessen politische Einstellung (Patai) offenkundig und rigoros ablehnt“, betrachtet und als die „skrupellose Verfälschung seines (Goldzihers) Charakters und seiner Würde“ verurteilt, einer scharfen Kritik.[72] Zugleich bedauert Dabashi, daß das Tagebuch, das die Grundlage für Patais Ausführungen „geradezu verleumderischer Natur“ über Goldzihers Leben und Charakter bildet, in englischer Übersetzung nicht zugänglich ist. Es ist ferner „eine ziemlich zweifelhafte Gelehrtenpraxis“, das Original des Orientalischen Tagebuches zurückzuhalten und nur eine englische Übersetzung davon vorzulegen.[73]

Bereits auf der Überfahrt von Varna nach Istanbul machte Goldziher die Bekanntschaft mit türkischen Muslimen aus Rumelia, mit denen er lebhafte Gespräche über den Islam führte, wobei er neben Anerkennung auch die Ablehnung eines der „selbsternannten Gelehrten“ erfahren mußte: „ich werde mit dir niemals reden, denn die Unterhaltung mit dem Ugläubigen über religiöse Belange unzulässig und die Unterhaltung mit ihm über nicht-religiöse Dinge nutzlos ist.“[74] Das Gegenteil dieser Haltung erfuhr dann Goldziher in Damaskus, das er nach einem kurzen und enttäuschenden Aufenthalt in Beirut[75] am 14. Oktober 1873 erreichte, wo er bald den schon damals prominenten Vertreter der Nahda-Bewegung, den gleichaltrigen Ṭāhir al-Ǧazāʾirī (*1851; †1920)[76] kennenlernen durfte.[77] Bereits auf der Überfahrt auf der Juno nach Beirut machte Goldziher die Bekanntschaft mit Muṣṭafā Sibāʿī, dem wohlhabenden und bibliophilen Kaufmann von Damaskus, dessen Büchersammlung er, neben seinen regelmäßigen Besuchen in der Madrasa aẓ-Ẓāhirīya, an deren Gründung als öffentliche Bibliothek al-Ǧazāʾirī damals mitwirkte [78], benutzen konnte.[79]

Meine Ausgänge begann ich zeitlich morgens mit dem Besuch eines gelehrten Freigeistes, Mustapha Beg Sbāʿī, der ein sehr einflussreicher Mensch in Syrien war… Seine reichhaltige Bibliothek, Bücher und Manuscripte standen mir zur freien Verfügung und in einigen Publikationen konnte ich mich auf Exemplare beziehen [80], die ich seiner Bibliothek verdanke.

Tagebuch, S. 58

Die Kontakte zu Damaskus blieben bis in das 20. Jahrhundert bestehen: denn der bekannte Gelehrte Muḥammad Kurd ʿAlī (*1876; †1953), Herausgeber der Zeitschrift al-Muqtabas in Damaskus, vermittelte in seinen Briefen, neben Erinnerungsschreiben, ausstehende Abonnements zu bezahlen, stets die besten Grüße von Ṭāhir al-Ǧazāʾirī an Goldziher. [81] Seine positiven und gefühlsbetonten Erinnerungen an Goldziher faßte Kurd ʿAlī in seiner Gelehrtenbiographie „Al-Muʿāṣirūn“ (Die Zeitgenossen) zusammen. [82]

In der Privatbibliothek von as-Sibāʿī hatte Goldziher Zugang zu arabischen Handschriften, die vor ihm kein Europäer gesehen hatte[83]; die Ergebnisse dieser Handschriftenstudien verarbeitete er kurz nach seiner Rückkehr nach Budapest in seiner Abhandlung Beiträge zu Literaturgeschichte der Šīʿa und der sunnitischen Polemik.[84]

Am 24. November 1873 verließ Goldziher Damaskus, um dann über Beirut und Jaffa reisend einige Tage in Jerusalem, in der „Stadt von Schwindel und Täuschung der Menschen...“ [85] und dessen Umgebung zu verbringen. Seinen Besuch in der Grabeskirche beschreibt er in einem kleinen Abschnitt seines orientalischen Tagebuches vom 1. Dezember in arabischer Sprache[86]:

O Church of the Resurrection, what is it that has rendered you so remote from being a place frequented by the adherents of monotheism, and brought you so close to being a place frequented by the worshipers of idols? Your people kiss stones and prostrate themselves before them and before the places which they allege mark where human feet passed. May you be kept from them and from their actions, for God has nothing to do with what they, in their ignorance, do.

The Oriental Diary, S. 131 - übersetzt von L. I. Conrad

Am 10. Dezember traf Goldziher - über Jaffa, Port Said und Ismailia - in der ägyptischen Hauptstadt ein.[87] Noch im Rückblick, in der Zusammenfassung dieser Monate in seinem Tagebuch, schreibt der damals 23-jährige junge Forscher begeistert über sein unmittelbares Erlebnis des Islam:[88]

Meine Denkungsart war durch durch und dem Islam zugewendet; seine Sympathie zog mich auch subjectiv dahin. Meinen Monotheismus nannte ich Islam, und ich log nicht, wenn ich sagte, dass ich an die Prophetien Mohammeds glaubte. Mein Koranexemplar kann Zeugnis dafür ablegen, wie ich innerlich dem Islam zugewendet war. Meine Lehrer harrten ernstlich des Augenblickes meiner offenen Erklärung.

Tagebuch, S. 71

In seiner Umgebung hat man ihm allerdings geraten, nach seinem gelungenen „Wagestück“, wie er seine Teilnahme am Gebet und der Predigt am Aschura-Tag nennt, von weiteren Moscheebesuchen abzusehen. „Die Nöthigung, die Moschee zu meiden, raubte allen Reiz des Aufenthaltes. Ich hatte ja nichts anderes zu suchen, als mohammedanische Wissenschaft.“ [89]

Mit einem Empfehlungsschreiben des ägyptischen Kultusministers Riyāḍ Pāschā, den er am 4. Januar 1874 treffen durfte, [90] an Muḥammad al-ʿAbbāsī (* 1827; † 1897), den Rektor von al-Azhar, war Goldzihers Zugang zum Unterricht islamischer Wissenschaftsdisziplinen an der Universität gesichert. Seine Eintragungen in das orientalische Tagebuch werden in den letzten Monaten seines Aufenthaltes in Kairo seltener; die letzte Notiz ist auf den 14. Januar 1874 datiert, obwohl er erst rund drei Monate später die Rückreise nach Budapest antrat. [91] Seinen Bericht über die Bücher, die er im Auftrag für die Akademie in Kairo gekauft hatte, ferner über die Verlagsverhältnisse im Orient las er auf der Sitzung der Akademie am 20. April 1874 vor.[92]

Das Tagebuch

An seinem vierzigsten Geburtstag, am 22. Juni 1890, begann Goldziher sein Tagebuch zu schreiben; die Eintragungen sind hauptsächlich auf deutsch, zum Teil auch auf hebräisch, arabisch oder ungarisch. Seine auf lose Blätter geschriebenen Aufzeichnungen blieben bis zum Tod seines Sohnes Károly (November 1955) im Familienbesitz. Letzterer vermachte das Tagebuch testamentarisch dem bekannten Budapester Rabbiner und Direktor des Budapester Rabbinerseminars Sándor Scheiber, der dessen Publizierung in Zusammenarbeit mit dem Verlag Brill, Leiden, 1978 besorgte. Das Tagebuch enthält kaum wissenschaftliche Bemerkungen, sondern stellt Goldzihers private Ansichten zum Islam sowie seine persönlichen Erfahrungen mit der israelitischen Gemeinde von Pest dar. Seine Enttäuschungen und Benachteiligungen sind in seinem Tagebuch dokumentiert. Seine Beziehungen zum Zionismus ungarischer Juden waren im Konflikt geistiger Strömungen von ungarischem Nationalismus und Zionismus stets gespannt. Der pro-zionistischen Zeitschrift Múlt és Jövő (Vergangenheit und Zukunft), gegründet von József Patai (* 1882; † 1953), [93] die er als ein illustriertes und konfessionelles Journal schmäht, steht er zwar kritisch gegenüber, publiziert dort unter dem Titel Tradició és dogma (Tradition und Dogma) dennoch einen Artikel.[94] Seine Abgrenzung gegenüber wissenschaftlichen Größen der Judaistik seiner Zeit wie z.B. Wilhelm Bacher, Immanuel Löw und David Kaufmann geht aus mehreren Eintragungen im Tagebuch hervor.

Seine Ansichten über den Islam fasst Goldziher wie folgt zusammen:

Ich lebte mich denn auch während dieser Wochen so sehr in den mohammedanischen Geist ein, dass ich zuletzt innerlich überzeugt wurde, ich sei selbst Mohammedaner und klug herausfand, dass dies die einzige Religion sei, welche selbst in ihrer doktrinär-offiziellen Gestaltung und Formulirung philosophische Köpfe befriedigen könne. Mein Ideal war es, das Judenthum zu ähnlicher rationeller Stufe zu erheben. Der Islam, so lehrte mich meine Erfahrung, sei die einzige Religion, in welcher Aberglaube und heidnische Rudimente nicht durch den Rationalismus, sondern durch die orthodoxe Lehre verpönt werden. (S. 59 in der Zusammenfassung seiner frühen Jahre, hier seiner Orientreise zwischen 1873-1874).

Es war Goldzihers tiefe, im Judentum fest verankerte Religiosität und seine moralische Verpflichtung gegenüber seiner Familie, die ihn daran hinderten, das Land zu verlassen und Islamwissenschaften, mit denen er sich engstens verbunden fühlte, in der Fremde zu lehren. Hierzu schreibt er in seinem Tagebuch:

Ich musste hier an dieser scheusslichen Stelle bleiben, um die Kinder meiner verstorbenen Geschwister, diese armen Waisenkinder zu beschützen und meine Pflicht an ihnen zu erfüllen. Wie unglücklich, tausendfach unglücklicher, als ich ohnehin bin, wäre ich gewesen, wenn ich in fernen Landen auf hochberühmten Kathedern mit dem quälenden Bewusstsein gesessen wäre, dass ich die armen verlassenen Waisen schutzlos rauhen Händen überantwortet habe? Und welche Entschuldigung hätte ich hierfür vor Gott und den Seelen meiner abgeschiedenen Eltern vorzubringen vermocht? Die Befriedigung eitlen Ehrgeizes, die Erlangung der Möglichkeit, mich der Wissenschaft ungehindert zu widmen? Blinde gewissenlose Wissenschaft, der man sich nur widmen kann, wenn man die heiligsten Pflichten an Lebenden und Todten verletzt und von sich stösst!
Ich danke Dir, erhabener, unbegreiflicher Gott! dass du mein Leben so geführt, wie allein es geführt werden sollte. Niemals werde ich mich gegen deinen Ratsschluss auflehnen. Dein Richterspruch ist weise, gnädig und gerecht. (22. März 1892).

Ein Tag später am 23. März 1892 steht als Fortsetzung folgende Eintragung:

Wo sind die Juden, von welchen ihre Lobreden meinen, dass sie Barmherzige Kinder von Barmherzigen seien? Ich habe sie erlitten die Grausamen, Entmenschten. Die Gelehrten mit ihrer bodenlosen Eitelkeit, die Reichen mit ihrer verbrecherischen Herzlosigkeit, die Armen mit ihrer frechen Unbescheidenheit, allesamt wie Priester so das Volk. Und ich schaudere vor dem Gedanken, vielleicht zu sein, wie eines ihresgleichen.

Eine Auswahl des Tagebuchs hat Sándor Scheiber 1984 in ungarischer Übersetzung (übersetzt von Lívia Bernáth, seiner Frau) herausgegeben, in der Goldzihers äußerst scharfe Kritik am ungarischen Judentum seiner Zeit allerdings unerwähnt geblieben ist.[95]

Eintragung am 14. Dezember 1891:

Es wundert sich Niemand, wenn Menschen, denen nichts ferner steht, als Aufgeblasenheit und Verfolgungswahn durch die Umstände zuweilen zur Unbescheidenheit und innerlicher Auflehnung gegen ihre Verhältnisse getrieben werden. Heute Mittag besuchte mich Haman mein Amt. Ich hatte ihm Protokolle vorzulegen, die ich selbst concipierte und niedergeschrieben hatte. Die niederträchtigsten Grimassen und die unverschämtesten Zurechtweisungen über meine schlechte Schrift und darüber, dass das zu verwendende Papier ein Quart-Format hatte. „Wir wollen jetzt ein Amt haben, nicht solche alte Nachlässigkeit“. Wehe dem, der in die Hände jüdischer Geldprotzen geräth! Ich warne Euch, meine Kinder, vor solchen Leuten. Sie sind das Unglück nicht nur ihrer Glaubensgenossen, sondern überhaupt das Unglück der Menschheit, die Bacillen der Gesellschaft. Vergoldete Wanzen, Mistkäfer. Euren Vater haben diese Leute gefoltert, mehr als getödtet.

Über die Zuhörer seines Vortrages schreibt er (Eintragung am 10. März 1892):

Die Jüdinnen besuchen den Vortrag des Juden nicht; sie könnten ja in den Ruf des Judseins kommen. Nur das Taufwasser könnte sie dahin bringen, die jüdische Abstammung des Vortragenden zu verzeihen. Dafür erlaube ich mir aber mein Pfui! zu rufen über diese erhabenen reichen Zionstöchter und über ihre Herren Gatten, Auswürfen der menschlichen Gesellschaft und Schandflecke des erhabenen Glaubens, dessen Benennung sie zu ihrem Verdrusse führen.

Anlässlich seiner Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften schreibt er (Eintragung am 7. Mai 1892):

Die Christen verzeihen mir, dass ich Jude bin, die Juden verzeihen mir nicht, dass ich … ein anständiger Mensch bin. - Dies können sie mir nicht verzeihen und darum bedrücken sie mich und demüthigen mich nun schon 17 Jahre. Aber der Gott meiner Väter ist mein Gehilfe, darum werde ich nicht zu Schanden. Und je mehr sie mich bedrücken, desto mehr scheine ich innerlich zu gedeihen. Die Anerkennung bleibt nicht aus. Ich bin dessen sicher, sie wird mir auch noch ganz und voll werden und gegen meine Bedrücker wird Gott mein Haupt mit Öl tränken und meinen Becher mit Sättigung. Und ich werde weilen im Hause Jahwes die Länge der Tage.

Der plötzliche Tod seiner Schwiegertochter Maria Freudenberg (1890-1918), einer begabten Ägyptologin, traf Goldziher zutiefst. Nach der ungarisch geschriebenen Klage über ihren frühen Tod am 4. Dezember 1918 an der Spanischen Grippe folgen nur noch wenige Einträge im Jahre 1919. Das Manuskript seines Werkes „Die Richtungen der islamischen Koranauslegung“ ist, gemäß Eintragung am 1. September 1919, im April 1919 bei Brill in Leiden eingetroffen; die Korrekturen lasen die Orientalisten Christiaan Snouck Hurgronje und Arent Jan Wensinck.[96] Goldziher widmete das Buch seiner verstorbenen Schwiegertochter: „Dem teuern Andenken meiner ihren Lieben früh entrissenen Schwiegertochter Marie Goldziher geb. Freudenberg (st. 4. Dezember 1918) wehmutvoll geweiht.“

Veröffentlichungen

  • Siehe: B. Heller: Bibliographie des œuvres de Ignace Goldziher. Vol. I. Paris 1927 (Publications de l'École Nationale des Langues Orientales Vivantes.
  • Ergänzungen von Alexander Scheiber in: Ignace Goldziher Memorial Volume. I. S. 419-429. Budapest 1948. Band II. S. 209-214. Jerusalem 1958; Tagebuch, S. 331-334: Ergänzungen zur Bibliographie I. Goldzihers; Goldziher Ignác: Az iszlám kultúrája. Band 2, S. 1083-1095. Budapest 1981
  • J. D. Pearson & Julia F. Ashton: Index Islamicus 1906-1955. S. 850 (Index of authors). Cambridge 1958

Deutschsprachige Veröffentlichungen

  • Sichat-Jiczchak (שיחת יצחק). Abhandlung über Ursprung, Eintheilung und Zeit der Gebete. Von Ignaz Goldziher, Gymnasialschüler in Stuhlweißenburg. Pest. Johann Herz 1862
  • Beiträge zur Geschichte der Sprachgelehrsamkeit bei den Arabern. Sitzungsberichte der phil.hist. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Band LXVII. S. 207-251. Wien 1871
  • Zur Charakteristik Gelāl Ud-Dīn Us-Sujūtī's und seiner literarischen Tätigkeit. Sitzungsberichte der phil.hist. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Band LXIX, S. 7-28. Wien 1871; Band LXXII. S. 587-631. Wien 1872. III. Band LXXIII. S. 511-552 Wien 1873
  • Beiträge zur Literaturgeschichte der Shi'a un der sunnitischen Polemik. Sitzungsberichte der phil.hist. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Band LXXVIII. S. 439-524. Wien 1874.
  • Der Mythos bei den Hebräern und seine geschichtliche Entwickelung, Leipzig, 1876.
  • Ueber muhammedanische Polemik gegen Ahl al-kitab. (Pest?), 1878
  • Le Culte des Saints chez les Musulmans. In: Revue de l'Histoire des Religions. Band II (1880), S. 257-351
  • Die Zâhiriten. Ihr Lehrsystem und ihre Geschichte. Leipzig 1884
  • Materialien zur Kenntniss der Almohadenbewegung in Nordafrika, in: ZDMG 41, 1887, S. 30–140.
  • Muhammedanische Studien, Band I. Halle, 1889; Band II. Halle 1890. Muslim Studies. Edited by Samuel Miklos Stern. Translated by C. R. Barber and S. M. Stern. With a major new introduction by Hamid Dabashi. Transaction Publishers. New Brunswick. New Jersey. 2. Auflage 2008 ISBN 978-0-202-30778-7
  • Der Diwân des Garwal b. Aus al-Hutej'a. Leipzig 1893
  • Abhandlungen zur arabischen Philologie. Band I. Leiden 1896. Band II. Leiden 1899
  • Neue Materialien zur Literatur des Überlieferungswesens bei den Mohammedanern. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG) 50 (1896), S. 465-506
  • Mélanges judéo-arabes. In: Revue des Études Juives (R. E. J.), Band XLIII. (1901), S. 1-14; Band XLV (1902), S. 1-12; Band XLVII (1903), S. 179-186; Band XLIX (1904), S. 219-230; Band L (1905), S. 182-190; Band LII (1906), S. 187-192; Band LV (1908), S. 54-59; Band LX (1910), S. 32-38
  • Vorlesungen über den Islam, 1910; 2., umgearbeitete Auflage von Franz Babinger, 1925 (auch ungarisch, französisch, englisch und hebräisch)
  • Buch vom Wesen der Seele. Von einem Unbekannten. Abhandlungen der kön. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Phil-hist. Klasse. Neue Folge. IX. Berlin 1907
  • Das muslimische Recht und seine Stellung in der Gegenwart. Budapest 1916
  • Die islamische und die jüdische Philosophie des Mittelalters. Leipzig 1913 und 1922
  • Tradition und Dogma: Vortrag, gehalten in der Synagoge zu Stockholm am zweiten Neujahrstage, 3 Oktober 1913. Berlin 1914
  • Streitschrift des Gazāli gegen die Batinijja-Sekte. Brill, Leiden 1916.
  • Die Gottesliebe in der islamischen Theologie, in: Der Islam 9 (1919), S. 144–158 siehe auch http://edocs.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2008/9948/
  • Die Richtungen der islamischen Koranauslegung. An der Universität Upsala gehaltene Olaus-Petri-Vorlesungen. Brill, Leiden 1920.
  • J. de Somogyi (Hrsg.): Gesammelte Schriften. 6 Bände, Olms, Hildesheim 1967-1973 (ohne die auf Ungarisch publizierten Studien)
  • Tagebuch, Hrsg. von Alexander Scheiber. Leiden: E. J. Brill 1978; ISBN 90-04-05449-9, bei Google Books

Ungarische Veröffentlichungen

  • A történetirás az arab irodalomban (Die Geschichtsschreibung in der arabischen Literatur), Budapest 1895.
  • A buddhismus hatása az iszlámra. Budapest 1902 (The Influence of Buddhism in Islam. In: Journal of the Royal Asiatic Society 1904)
  • A spanyolországi arabok helye az iszlám fejlődése történetében összehasonlítva a keleti arabokéval (Die Stellung der spanischen Araber in der Entwicklung der islamischen Geschichte im Vergleich mit den östlichen Arabern). Vorgetragen am 13. November 1876 an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften). Sitzungsberichte, Bd. 6, Nr. 4. S. 3–80. Joseph de Somogyi (Übers.): The Spanish Arabs and Islam. In: The Muslim Word 53 (1963), 54 (1964). Auch in: Gesammelte Schriften. Band 1, S. 370-423 (Hildesheim 1967)
  • Az arab irodalom rövid története. A Short History of Classical Arabic Literature. Translated, revised, and enlarged by Joseph Desomogyi. Georg Olms. Hildesheim 1966.
  • István Ormos (Hrsg.):Az arabok és az iszlám, Válogatott tanulmányok. The Arabs and Islam. Selected Studies. Budapest Oriental Reprints. Series A 7. Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára, Bde. I-II, Budapest 1995, ISBN 963-7302-92-1.
  • A nyelvtudomány történetéről az araboknál. In: Nyelvtudományi Közlemények. 14 (1878), S. 309-375.On the history of grammar among the Arabs: an essay in literary history. Translated and edited by Kinga Dévényi and Tamás Iványi. Amsterdam studies in the theory and history of linguistic science. Series III, Studies in the history of the language sciences. Vol. 73. Amsterdam 1994
  • A zsidóság lényege és fejlődése. (Wesen und Bedeutung des Judentums). Band 1 (1923). Band 2 (1924). Neuauflage: Hrsg. Kőbányai János / Zsengellér József. Múlt és Jövő Kiadó. Budapest 2000, ISBN 9639171506. (Aufsatzsammlung)

Literatur

  • Lawrence I. Conrad: The Pilgrim from Pest. Goldziher's Study Trip to the Near East (1873–74). In: Richard Netton (hrsg): Golden Roads. Migration, Pilgrimage and Travel in the Mediaeval and Modern Islam. S. 110–159. Richmond 1993
  • ders. The Near East Study Tour Diary of Ignaz Goldziher. In: Journal of The Royal Asiatic Society (JRAS). New Series. 1 (1990), S. 105-126
  • Dabashi, Hamid: Post-Orientalism. Knowledge and Power in Time of Terror. Kapitel 2. Ignaz Goldziher and the Question Concerning Orientalism. S. 17-122. Transaction Publishers. New Brunswick. New Jersey 2009 ISBN 978-1-4128-0872-9
  • Peter Haber: Der ungarische Orientalist. In: kafka. Zeitschrift für Mitteleuropa. 2002, 5, S. 70–74. (PDF-Datei; 288 kB)
  • Peter Haber: Vernetzt und doch allein. Der ungarische Orientalist Ignác Goldziher (1850–1921). In: Helga Mitterbauer (Hrsg.): Vernetzungen. Innsbruck u.a. 2006 (= Moderne. Kulturwissenschaftliches Jahrbuch; 1), S. 71–80, ISBN 3-7065-4061-4.
  • Peter Haber: Zwischen jüdischer Tradition und Wissenschaft. Der ungarische Orientalist Ignác Goldziher (1850–1921): Böhlau Verlag, Köln 2006, ISBN 3-412-32505-8.
  • Ludmila Hanisch (Hg.), 2000, „Machen Sie doch unseren Islam nicht gar zu schlecht“ – Der Briefwechsel der Islamwissenschaftler Ignaz Goldziher und Martin Hartmann 1894–1914: Verlag Harrassowitz, Wiesbaden; ISBN 3-447-04289-3 (mit biographischen Angaben und Literaturhinweisen zu Goldziher)
  • Peter Heine: Wiederentdeckte Gemeinsamkeiten – Rezension des von Martin Kramers herausgegebenen Bandes „The Jewish Discovery of Islam“, in: Orientalistische Literaturzeitung
  • Bernard Heller: Bibliographie des oeuvres de Ignace Goldziher, Geuthner, Paris 1927.
  • P. Sj. Koningsveld (Hrsg.):Scholarship and Friendship in Early Islamwissenschaft. The Letters of C. Snouck Hurgronje to I. Goldziher. From the Oriental Collection of the Library of the Hungarian Academy od Sciences, Budapest. Leiden 1985
  • Németh, Julius:Goldzihers Jugend. In: Acta Orientalia. Bd. 1 (1950-1951), S. 7-25
  • Raphael Patai: Ignaz Goldziher and His Oriental Diary. A Translation and Psychological Portrait. Detroit 1987
  • Holger Preißler: Ignaz Goldziher in Leipzig – Ein ungarischer Jude studiert Orientalistik, in: Leipziger Beiträge zur jüdischen Geschichte und Kultur 3, 2005, Leipzig 2005, 293–315.
  • Sándor Scheiber (Hrsg.): Goldziher, Ignác: Napló. (Tagebuch). (Auswahl). Magvető Könyvkiadó. Budapest 1984
  • ders. (Hrsg.): Max Nordau's Letters to Ignace Goldziher. In: Jewish Social Studies 18 (1956), S. 199-207
  • ders. (Hrsg.): Letters of Solomon Schechter to William Bacher and Ignace Goldziher. In: Hebrew Union College Annual 33 (1962), S. 255-275
  • Róbert Simon (Hrsg.): Ignác Goldziher: His life and scholarship as reflected in his works and correspondence. Brill, Budapest 1986.

Einzelnachweise

  1. (Meir) Martin Plessner (Übers.): Jizchak Jehuda Goldziher, toldot chajjaw ufo'alo hamada'i. In: Ignaz Goldziher: Hartsaot 'al ha-Islam ("Vorlesungen über den Islam"). S. 15. Bialik Institute. Israel 1951
  2. Róbert Simon (1986), S. 107
  3. István Ormos (1995), Bd. 2, S. 415-458
  4. R. Patai (1987), S. 76
  5. Gemeint ist der französische Orientalist Ernest Renan.
  6. Hier liegt offenbar eine Verschreibung des Namens vor.
  7. Sowohl in der deutschsprachigen Ausgabe der Enzyklopädie des Islam als auch im Handwörterbuch des Islam (Hrsg. A. J. Wensinck und J. H. Kramers), S. 107-110. Brill, Leiden 1941 ist Goldziher der Verfasser des Artikels über al-Afghani
  8. L. I. Conrad (1993), S. 128 nach J. Somogyi: My Reminiscences of Ignace Goldziher. In: The Muslim World. LI (1961), S. 5-17; hier: S. 15
  9. Martin Kramer: The Jewish Discovery of Islam
  10. Peter Haber: Der ungarische Orientalist
  11. Tagebuch, S. 89-90; Während der Überfahrt nach Istanbul (September 1873) widmet der junge Goldziher leidenschaftliche Zeilen einer jungen Frau L. (The Oriental Diary, S. 88), die L. I. Conrad (1999), S. 109-110; 113 irrtümlich mit Laura Mittler identifiziert.
  12. Tagebuch, S. 94
  13. Tagebuch, S. 68. - Die Bemerkung von Raphael Patai in seinem „Psychological Portrait“ (Oriental Diary. Introduction, S. 32) ist angesichts obiger Eintragungen ins Tagebuch bemerkenswert: „Throughout the remaining forty-odd years covered in his diary, the references to his wife are extremely brief, causal and factual. Coming from a man of strong emotions, capable of passionate ahtred, and, as we shall see, also of passionate love, these low-key comments must be taken as an indication of less than total emotional involvement with the woman who stood by him faithfully for better, for worse.“
  14. Tagebuch, S. 22; R. Patai (1987), S. 15; H. Dabashi (2009), S. 83
  15. Ex 6,9 EU
  16. Band 1, S. 14-15. Anmerkung 4
  17. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Band 9, S. 513
  18. Siehe Göran Larsson: Ignaz Goldziher on the Shuʿūbiyya. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG) 155 (2005), S. 365-371
  19. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG) 53 (1899), S. 601-620
  20. Muhammedanische Studien. Band 2, S. IX (Vorwort)
  21. R. Patai (1987), S. 68; Róbert Simon (1987), S. 99ff)
  22. Muhammedanische Studien. Band 2, S. IX-X (Vorwort)
  23. Muhammedanische Studien. Band 2, S. 5
  24. Tagebuch, S. 117
  25. Teil I. Abt. III: Die orientalischen Religionen. Berlin-Leipzig 1906. S. 87-135
  26. Carl Winter's Universitätsbuchhandlung. Heidelberg 1910; 2. Auflage 1925
  27. Róbert Simon (1987), S. 126-130
  28. L. I. Conrad (1993), S. 146; S. D. Goitein: Goldziher as Seen Through His Letters. In: Ignace Goldziher Memorial Volume. Band. 1. 9-12
  29. In:Vorlesungen über den Islam von Dr. Ignaz Goldziher, Heidelberg 1925, Carl Winter's Universitätsbuchhandlung. Ignaz Goldziher zum Gedächtnis. Ein Geleitwort von C. H. Becker. S. V
  30. Ignace Goldziher: A Short History of Classical Arabic Literature. Translated, revised, and enlarged by Joseph Desomogyi. Preface V. Georg Olms. Hildesheim 1966
  31. Ignace Goldziher: A Short History of Classical Arabic Literature. Preface VII.
  32. Brill, Leiden 1920. - Übersetzt ins Arabische von Dr. ʿAbd al-Ḥalīm al-Naǧǧār. Kairo / Bagdad (o. J.) unter dem Titel: Maḏāhib (sic) at-tafsīr al-islāmīy.
  33. Angelika Neuwirth: Koran. In: Helmut Gätje: Grundriß der arabischen Philologie. Band II: Literaturwissenschaft. S. 120. Dr. Ludwig Reichelt Verlag, Wiesbaden 1987
  34. Nachdruck in: István Ormos (1995), Bd. 1, S. 1-64
  35. Nachdruck in: István Ormos (1995), Bd. 2, S. 529-598
  36. Nachdruck in: István Ormos (1995), Bd. 2, S. 1067-1090
  37. Briefe an Goldziher. Schuber Nr. 35: Ritter, H. Hamburg
  38. Az arabok és az iszlám, Válogatott tanulmányok. The Arabs and Islam. Selected Studies. Budapest Oriental Reprints. Series A 7. Herausgegeben von Ormos István, Magyar Tudományos Akadémia Könyvtára, Bde. I-II, Budapest 1995
  39. Ursprünglich handelt es sich hierbei um einen Brief von David Heinrich Müller an Nöldeke, den letzterer mit seinem obigen Vermerk an Goldziher weiterleitete, da darin um Goldzihers Lehrstuhlbesetzung in Prag ging. István Ormos (1995), S. XXV und Anmerkung 13. Siehe die Hinweise bei L. I. Conrad (1993), S. 111 und Róbert Simon (1986), S. 58
  40. R. Patai (1987), S. 26; A. S. Yahuda: Die Bedeutung der Goldziherschen Bibliothek für die zukünftige Hebräische Universität. In: Der Jude 8 (1924), S. 575-592
  41. Die Goldziher-Sammlung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. In: Ungarische Jahrbücher 13 (1933), S. 371-372; Joseph de Somogyi: A collection of the literary remains of Ignace Goldziher. In: Journal of the Royal Asiatic Society (1935), S. 149-154
  42. L. I. Conrad (1,1990) 265-266; Róbert Simon (1986); Koningsveld (1985); L. Hanisch (2000)
  43. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Band 11, S. 476; Albert Hourani: Arabic thought in the liberal age 1798-1939. S. 246. Oxford 1970
  44. Gibb Memorial Series. Vol. 4. Leiden, London 1907
  45. Briefe September 1903; vom Oktober 1904 betr. des 4. Bandes
  46. Briefe vom August 1904; August 1908; April, Mai 1912
  47. Über Zaydāns Werke siehe: Jack A. Crabbs, Jr.: The Writing of History in Nineteenth-Century Egypt. The American University in Cairo Press 1984. S. 191-196
  48. The Oriental Diary. Introduction, S. 27; Tagebuch, S. 71-72; Róbert Simon (1986), S. 44
  49. Budapesti Szemle, 30 (1882), S. 234-265; Siehe Róbert Simon (1986), S. 47
  50. Übersetzt von J. Payne und P. Sadgrove. In: Journal of Semitic Studies (JSS) 38 (1993), S. 97-133
  51. Jugend- und Strassenpoesie in Kairo. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), 33 (1879), S. 608. In Anmerkung 1 nennt der Verfasser Hasaneyn Efendi
  52. „al-Azharī“ bedeutet sowohl „Student“ als auch „Absolvent“ / „Gelehrter“ der Azhar-Moschee-Universität, wie Goldziher die Institution bezeichnet.
  53. Über seine Wirkung in Kairo siehe: Karl Vollers: Aus der viceköniglichen Bibliothek in Kairo. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), 43 (1889), S. 99ff.; Rudi Paret: The Study of Arabic and Islam at German Universities. German Orientalists since Theodor Nöldeke. S. 37. Franz Steiner, Wiesbaden 1968
  54. Brief von Spitta an Goldziher vom 20. Oktober 1878; Schuber Nr. 41
  55. Siehe vor allem die Auswahl der Briefe von Theodor Nöldeke an Goldziher in: Róbert Simon (1986), S. 159-448
  56. Siehe Muhammedanische Studien. Band 1, S. 219-228
  57. ḥilm: Sanftmut, Einsicht, Vernunft
  58. Dschahiliya
  59. D. i. [1]
  60. L. I. Conrad (1993), S. 107-108; ders. (2, 1999), S. 265-266
  61. Tagebuch, S. 15
  62. The Oriental Diary, S. 137
  63. L. I. Conrad (1993), S. 111-112 und dort Anmerkung 33
  64. L. I. Conrad (1993), S. 111
  65. Small Collections. Box 1; siehe: L. I. Conrad (1993), S. 148. Anmerkung 6
  66. R. Patai (1987), Introduction, S. 26
  67. In: László Körösi (Hrsg.): Egyiptom. Budapest, Pátria 1899. S. 253-273; L. I. Conrad (1993), S. 150. Anmerkung 36
  68. L. I. Conrad (1993), S. 148. Anm. 6; ders. ausführlicher: The Near East Study Tour of Ignaz Goldziher. In: Journal of the Royal Asiatic Society. No. 1 (1990), S. 105-126
  69. Siehe die Einleitung zur Neuauflage von I. Goldziher: The Ẓāhirīs. Their Doctrine an their History (Brill, Leiden 2008) von Camilla Adang, S. XVIII. Anm. 1: „Virtually, the only discordent voice in the chorus of Goldziher's admirers is Raphael Patai, who has some rather unflattering things to say in the psychological portrait preceding his translation of Goldziher's Oriental Diary.“
  70. L. I. Conrad: The Near East Study Tour of Ignaz Goldziher. In: Journal of the Royal Asiatic Society. New Series. 1 (1990), S. 113
  71. Zusammengestellt von L. I. Conrad (1990), S. 113-126. Z. B.: „one of the Arab scholars“ muß heißen: one of the scholars of the (classical) Arabic language; (S. 116); die berühmte al-Madrasa aẓ-Ẓāhiriyya ist kein „Ẓāhirite school“, sondern die vom Sultan al-Malik al-Ẓāhir gegründete Madrasa von Damaskus (S. 117); und ein „O you, in whom praise themselves“ ist kein „Straßenlied von Damaskus“(Patai), sondern eine Form der Anrufung Gottes zu Beginn des islamischen Ritualgebets (S. 119)...usw.
  72. Hamid Dabashi (2009), S. 33; siehe auch S. 31 und passim. Dabashis Kritik an Patai ist bereits 2006 in der Neuauflage von Ignaz Goldziher: Muslim Studies (Ed. Samuel Miklos Stern), Translated by C. R. Barber and S. M. Stern erschienen: Introduction to the AldineTransaction Edition. Ignaz Goldziher and the Question Concerning Orientalism. S. IX-XCIII. 2. Auflage 2008
  73. Hamid Dabashi (2009), S. 116. Anmerkung 128
  74. The Oriental Diary, S. 92: Text im Original in der Transkription aus dem Arabischen
  75. L. I. Conrad (1993), S. 114-115
  76. Joseph E. Escovitz: He was the Muḥammad ʿAbduh of Syria. In: International Journal of Middle East Studies (IJME), 18 (1986), S. 293-310
  77. L. I. Conrad (1993), S. 134-135
  78. Albert Hourani: Arabic thought in the liberal age 1798-1939. S. 222. Oxford 1970
  79. The Oriental Diary, S. 114-118; 120
  80. Darüber siehe Goldzihers Bericht: Der Buchhändler von Damaskus. In: Pester Lloyd. 111-112 (1874)
  81. Briefe von Kurd Ali, Muhammad, Damas: Schuber 23
  82. Damaskus 1980. S. 132-136; L. I. Conrad (1993), S. 135
  83. The Oriental Diary, S. 120
  84. In: Sitzungsberichte der phil.-hist.Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Band 78 (1874), S. 439-524
  85. The Oriental Diary, S. 131: So I shall, after all, see Jerusalem, the city of swindle, of the befooling of the people...
  86. The Oriental Diary, S. 134: R. Patai, der Herausgeber, gibt die Stelle in der Transkription des arabischen Textes an. Allerdings hat er die Stelle falsch verstanden. Zur Übersetzung der Stelle siehe: L. I. Conrad (1993), S. 131 und S. 154, Anmerkung 100; ders. The Near East Study Tour Diary of Ignaz Goldziher. In: Journal of the Royal Asiatic Society (JRAS),1 (1990), S. 105-126; hier: 119-120
  87. The Oriental Diary, S. 139-144
  88. Den folgenden Abschnitt interpretiert Raphael Patai: „Except for a formal declaration of conversion he became to all intents and purposes a Muslim.“:The Oriental Diary. Introduction S. 27
  89. Tagebuch, S. 72;The Oriental Diary. Introduction S. 28. Diese Partien im orientalischen Tagebuch sind offenbar verloren gegangen:The Oriental Diary. Introduction S. 26; L. I. Conrad (1993), S. 117
  90. The Oriental Diary, S. 150; Tagebuch, S. 67-70
  91. 'The Oriental Diary, S. 153
  92. L. I. Conrad (1993), S. 111; István Ormos (1995), Bd. 1, S. 65-106 (auf Ungarisch)
  93. Ungarischer Literat, Dichter und Übersetzer aus dem Hebräischen, Schüler von Goldziher und Vater von Raphael Patai, dem Herausgeber des Oriental Diary
  94. Múlt és Jövő, 6 (1916), S. 207-212; Raphael Patai, S. 77 kritisiert lediglich Goldzihers Position gegenüber der Zeitschrift (Tagebuch, S. 300) als „Ekel“, mit dem Goldziher Erscheinungsformen des organisierten jüdischen Lebens in seiner Heimatstadt betrachtet. L. I. Conrad (2, 1990), S. 263 und Anmerkung 168
  95. Der ungarische Orientalist und Goldziher-Biograph Róbert Simon (siehe: Literatur) hat die insgesamt neunundsechzig Auslassungen, rund vierzig Seiten des Originals, als Belegstellen zusammengestellt und im Bulletin der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Februar 2000) mit seiner Analyse publiziert:[2]
  96. Siehe dazu auch das Vorwort zum Buch, S. IX und X.: „Die stehen gebliebenen Druckfehler, deren Verzeichnis ich vor Benutzung des Buches zu berücksichtigen bitte, sind auf Rechnung des oft undeutlichen Zustandes meines unter unsäglich trüben Verhältnissen ausgefertigten Druckmanuskriptes zu stellen und mit Rücksicht auf dieselben zu entschuldigen.“ (Datiert auf März 1920). - Die Nachträge und Berichtigungen stehen auf S. 388-392