Wattenscheid
Wappen | Karte |
---|---|
Wappen der Stadt Wattenscheid | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Fläche: | 23,9 km² |
Einwohner: | 78.000 |
Bevölkerungsdichte: | 3.260 Einwohner/km² |
Geografische Lage: | ? 7° 40' ö. L. |
Vorwahl: | 02327 |
KFZ-Kennzeichen: | BO+WAT |
Allgemeines
Wattenscheid ist ein Stadtteil von Bochum, der 1975 gegen den Protest zahlreicher Einwohner eingemeindet wurde (Aktion Bürgerwille). Von 1926 bis 1975 war Wattenscheid eine kreisfreie Stadt. Wattenscheid liegt im Westen von Bochum. Aktuell hat Wattenscheid ungefähr 78.000 Einwohner.
Stadtteile
- Mitte
- Eppendorf
- Günnigfeld
- Höntrop
- Leithe
- Munscheid
- Sevinghausen
- Westenfeld
Geschichte
- Im Jahr 890 wurde Wattenscheid erstmalig im Heberegister des Klosters Werden urkundlich erwähnt. Im gleichen Dokument finden sich auch zum ersten Mal die Namen der Wattenscheider Stadtteile Eppendorf („Abbingthorpe“), Höntrop („Hogingthorpe“) und Westenfeld („Westanfelda“).
- Vor 1417 erhält Wattenscheid von Graf Adolf IV. von Cleve-Mark die stadtähnlichen Rechte einer Freiheit.
- 1554 ist Wattenscheid Mitglied der Hanse.
- 1604 war Wattenscheid mit ungefähr 700 Einwohnern die bevölkerungsreichste Freiheit der Grafschaft Mark.
- 1623-1629 wird Wattenscheid im Dreißigjährige Krieg von spanischen Reitern besetzt.
- 1635 brennt Wattenscheid völlig nieder.
- 1811-1832 ist Wattenscheid Sitz eines Kommissariats dem 36 Pfarreien angehörigen, darunter Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Unna, Hattingen, Hagen, Iserlohn und Hamm.
- 1868 wird Gelsenkirchen aus dem Amt Wattenscheid entlassen. 1876 bzw. 1885 folgen das später von Gelsenkirchen eingemeindete Ückendorf und das später von Essen eingemeindete Königssteele, so dass das Amt fast zwei Drittel seiner Fläche verliert.
- Am 15.1. 1876 erhält Wattenscheid die Stadtrechte.
- 1957 arbeiteten mehr als 8000 Wattenscheider im Bergbau (das sind fast 60% der arbeitenden Bevölkerung).
- 1973 wird mit „Holland“ die letzte Wattenscheider Zeche stillgelegt.
- Am 1.1. 1975 werden die Städte Wattenscheid und Bochum zu einer neuen Stadt mit Namen Bochum zusammengeschlossen.
Politik
Die Bezirksvertretung Wattenscheid hat 19 Sitze: SPD 7, CDU 6, UWG (Unabhängige Wähler-Gemeinschaft Wattenscheid) 5, Die Grünen 1. Bezirksvorsteher ist Ludwig Urmoneit (CDU). Die nächste Kommunalwahl ist am 26. September 2004.
Industrie
Über mehr als ein Jahrhundert wurde Wattenscheid wie die meisten Städte im Ruhrgebiet vom Bergbau geprägt. Bekanntester Industrieller aus Wattenscheid ist der Textilfabrikant Klaus Steilmann.
Sport
Der Wattenscheider Fußballverein SG Wattenscheid 09 spielte von 1990 bis 1994 in der 1. Bundesliga. Der TV Wattenscheid 01 gehört zu den erfolgreichsten deutschen Leichtathletikvereinen.
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum Helfs Hof
Das Heimatmuseum Helfs Hof beherbergt ein Austellung bäuerlicher Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten und eine Sammlung zur Wattenscheider Geschichte. Es wird vom Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid betrieben und ist jeden Mittwoch von 10-13h und 15-18h, sowie samstags und sonntags von 11 bis 19h geöffnet (Tel 02327/33150).
- Batholomäuskapelle
Die Batholomäuskapelle am Wattenscheider Hellweg gehörte ursprünglich zu einem Pilgerhaus, in dem Pilger, die über den Hellweg zum Jakobsweg und nach Santiago wanderten, übernachten konnten. Sie muss in den Jahren zwischen 1364 und 1395 errichtet worden sein. 1661 wurde sie renoviert und 1972 in eine Autofahrerkapelle umgewandelt.
- Taufstein
In der Propsteikirche St. Gertrud von Nivelles steht ein mehr als 1000 Jahre alter Taufstein. Er zeigt die Geburt, die Taufe, den Tod und die Auferstehung von Jesus.
- Kirche am Alten Markt
Die kleine evangelische Kirche am Alten Markt wurde 1763 fertiggestellt. Wegen Geldmangel musste der Bau mehrfach unterbrochen werden und dauerte insgesamt 87 Jahre. Trotzdem hat die Kirche zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten, den barocken Kanzelaltar und den Orgelprospekt.