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Dubai (Emirat)

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Koordinaten: 25° N, 55° O

دبي (arab.)

Dubai
Landesflagge
Flagge von Dubai
Basisdaten
Emirat: Dubai
Einwohner: 1,783,524 [1] (Anf.Feb..2010)
Fläche: 3.885 km²
Bevölkerungsdichte: 459,1 Einwohner je km²
Währung: Dirham
Höhe: 0,1 m
Zeitzone: UTC +4 Std.
Postleitzahl: nicht in Gebrauch
Vorwahl: (+971) 4
Website: www.dubai.ae

Dubai (arabisch دبي Dubayy) ist ein Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und liegt am Persischen Golf. Im Emirat Dubai befindet sich die Stadt Dubai.

Emirat Dubai

Das Emirat Dubai liegt auf der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf und ist mit 3.885 km² und 1,7 Mio. Einwohnern mittlerweile vor Abu Dhabi das bevölkerungsreichste Emirat der VAE. Der Herrscher von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid Al Maktum, ist Vizepräsident und Premierminister der VAE (Staatsoberhaupt ist der Emir von Abu Dhabi, siehe Wahlmonarchie). Das dominierende Zentrum des Emirats ist die Stadt Dubai. Das Emirat erstreckt sich von dort ins Landesinnere zwischen Abu Dhabi im Südwesten und Schardscha (in den Emiraten übliche Schreibweise: Sharjah) im Nordosten. Die Exklave Hatta liegt im Gebirge an der Grenze zu Oman. Der größte Teil des Emirats besteht aus Wüste.

Da ca. 85 % der Einwohner des Emirats Dubai in der Stadt Dubai (manchmal zur Abgrenzung vom Emirat Dubai als Dubai-Stadt bezeichnet) leben, spielt sich hier fast das gesamte wirtschaftliche, soziale und politische Leben des Emirats ab. Daher ist die Unterscheidung zwischen Emirat und Stadt nur selten erforderlich.

Dubai ist vor allem für seine vielen spektakulären Bauprojekte wie Wolkenkratzer, Einkaufszentren, künstlich angelegte Inseln und Vergnügungsparks bekannt.

Das Erscheinungsbild des Emirats unterscheidet sich vom größeren Emirat Abu Dhabi unter anderem dadurch, dass in Dubai die Straßen und Autobahnen nicht mit Dattelpalmen und Sträuchern begrünt sind.

Stadt Dubai

Datei:Dubai Sheikh Zayed Road.jpg
Dubai, Wolkenkratzer an der Scheich-Zayid-Straße (engl. Umschreibung: Sheikh Zayed Road)

In der Stadt Dubai wohnt der größte Teil der Bevölkerung des Emirats: die letzte verfügbare Angabe war 1,770 Mio. Einwohner (Stand Anfang 2010). Eine genaue Erhebung ist kompliziert, da die migrationsbedingten Schwankungen groß sind. So kommen jährlich mehrere zehntausend feste und residentielle Einwohner dazu, und ständig leben rund 250.000 Arbeitsmigranten überwiegend aus Südasien noch auf Jahre im Emirat oder angrenzend.

Dubai Stadt liegt am Nordrand des Emirats Dubai und wird geteilt durch den Dubai Creek, der entgegen der weitverbreiteten Meinung kein Fluss ist, sondern eine 100 bis 1300 Meter breite und ca. 14 Kilometer lange Bucht des Persischen Golfs. Früher befanden sich hier die damals unabhängigen Städte Deira auf der Nord- und Bur Dubai auf der Südseite. Brücken befinden sich nur etwas abseits vom Ortskern; Fußgänger werden mit kleinen Personenfähren (Abras) auf die andere Seite transportiert (siehe Nahverkehr). Am Creekbeginn ist neben dem Straßentunnel auch eine separate Fußgängerunterführung vorhanden.

Heute gliedert sich die Stadt Dubai in die Stadtteile al-Hamriyya, al-Karama, al-Barscha, al-Chubaisi, ar-Ras, as-Satwa, al-Wasl, Bur Dubai, Daira, Haur al-Anz, Internationale Stadt (engl. Umschreibung: International City), Dschumaira (engl. Umschreibung Jumeirah), Umm Suqaim, Za'bil und al-Qusais.

Die Stadt erstreckt sich vor allem nach Süden entlang des Strandes von Dschumaira und der Scheich-Zayid-Straße, da Dubai im Norden direkt an Schardscha grenzt. Im jenseits der Grenze liegenden Schardscha wohnen wegen der günstigeren Mieten viele der in Dubai beschäftigten Arbeitnehmer.

Das Wochenende in Dubai und den Vereinigte Arabische Emiraten, bisher Donnerstag und Freitag, ist seit September 2006 auf Freitag und Samstag verlegt. Alle staatlichen und öffentlichen Institutionen, Regierungseinrichtungen sowie Privatschulen sind an die neue Regelung gebunden.

Geschichte

An der Mündung des Dubai-Creeks existierte schon lange eine kleine Siedlung von Perlentauchern und Fischern. 1833 begann die Herrschaft der Al Maktum, als diese sich, mit Unterstützung von Schardscha, von Abu Dhabi lossagten. 1853 schloss Dubai mit Großbritannien einen Vertrag, der diesem die Verteidigung und Außenpolitik überließ und wurde damit ein Teil der Trucial-Coast, wie die späteren VAE damals genannt wurden.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Hafen Dubai zu einem wichtigen Handelszentrum in der Golfregion. Zwar brach auch in Dubai 1930 die Perlenfischerei zusammen, doch waren die wirtschaftlichen Auswirkungen wegen der Einnahmen durch den Seehandel nicht so verheerend wie in den benachbarten Emiraten am Persischen Golf. Mit den ersten Erdölfunden begann sich seit 1966 auch die Erdölindustrie zu entwickeln.

Am 2. Dezember 1971 entließ Großbritannien die ehemaligen Trucial States, zu denen auch Dubai gehörte, in die Unabhängigkeit. Unter Führung von Abu Dhabi, wurden die Vereinigten Arabischen Emirate aus den ehemaligen Trucial States, Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Umm al-Qaiwain, Fudschaira und Adschman (engl. Umschreibung: Ajman) gegründet. Am 10. Februar 1972 trat dann auch Ra’s al-Chaima als siebter und letzter ehemaliger Trucial State der Föderation bei.

Die Herrscherfamilie von Dubai stellt dabei traditionell mit dem Premierminister, dem Finanz- und Industrieminister sowie dem Verteidigungsminister wichtige Regierungsämter der VAE.

Herrscher von Dubai

Die Herrscher von Dubai, allesamt aus der Familie Maktum, im Einzelnen (bin bedeutet „Sohn des“, also z. B. Muhammad bin Raschid „Muhammad, Sohn des Raschid“):

Demographie und Arbeitsmigration

In Dubai sind, wie auch im Rest des Landes, die Emirater (dt. Dubaier) in der Minderheit. Etwa 85 % der Einwohner - Tendenz steigend - sind Ausländer und sie erbringen den größten Teil der Wirtschaftsleistung. Die meisten Arbeitsmigranten kommen aus dem südlichen Asien (Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka) und den Philippinen aber auch Afrika (Sudan, Ägypten, Algerien, Somalia, Äthiopien, Kenia, Nigeria, Tansania), Europa (darunter ca. 8.000 aus Deutschland) und aus den USA und Kanada. Oftmals müssen sie bei der Einreise ihren Pass abgeben(Siehe auch den Abschnitt Migranten im Artikel „Vereinigte Arabische Emirate“, den Artikel Kafala und Abschnitt „Geschichte“ in „Sklaverei im Islam“.). Da vorrangig jüngere kräftige Männer für gering qualifizierte Arbeiten (vor allem am Bau) angeworben werden, sind zurzeit nur etwa ein Viertel aller Einwohner weiblich. Dieses Missverhältnis dürfte sich erst entspannen, wenn den Arbeitsmigranten erlaubt wird, ihre Angehörigen nachkommen zu lassen.[1]

Während die einheimische Bevölkerung und hochqualifizierte Arbeitsmigranten aus Europa und Nordamerika in der Regel sehr wohlhabend sind, verfügen die meisten ungelernten Arbeitsmigranten nur über äußerst geringe Einkommen von weniger als 5 US-Dollar pro Arbeitstag.

In Dubai gibt es laut World Wealth Report 68.000 US-Dollar-Millionäre, die knapp 4,6 % der Bevölkerung Dubais ausmachen. Dies ist eine der höchsten Millionärsdichten der Welt. Dieses Verhältnis wird noch ausgefallener, wenn man davon ausgeht, dass ein Großteil dieser 68.000 Dollar-Millionäre unter den rund 15 % Einheimischen, also unter rund 200.000 Personen zu finden sind. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen betrug 2005 ca. 28.000 US-Dollar.

Sprache und Religion

Der Islam ist Staatsreligion. Die Mehrheit der Bewohner Dubais sind Sunniten. Allerdings gibt es in Dubai Hindus, Sikhs und auch Christen. Die katholische Pfarrei der Stadt Dubai umfasst rund 70.000 Mitglieder. Dubai ist der einzige Emirat der VAE, in dem es einen Hindu-Tempel und eine Sikh-Gurudwara gibt.

Die offizielle Sprache des Emirats und der Stadt Dubai ist Arabisch, doch ist Englisch als Alltagssprache sehr weit verbreitet. Fast alle jüngeren Emiraties und ein großer Teil der angeworbenen Arbeitskräfte können sich auf Englisch verständigen, was das Zusammenleben in dieser ausgeprägt multikulturell koexistierenden Gesellschaft erleichtert.

Rechtsprechung

Vor allem Touristen sollten auf die im Vergleich zur europäischen wesentlich härtere Rechtsprechung Rücksicht nehmen. Diese bezieht sich auf die Schari'a und entspricht in weiten Teilen nicht ihren westlichen Pendants, sowohl in der Härte der Urteile als auch in der Frage, welche Taten strafbare Delikte darstellen.

So steht zum Beispiel auf Drogenbesitz, egal welcher Menge oder Art, eine Mindeststrafe von vier Jahren.[2] Wer in der Öffentlichkeit alkoholisiert auffällt, macht sich strafbar,[3] und jede Art von Homosexualität wird als ungesetzlich betrachtet und mit Haftstrafen von bis zu einem Jahr geahndet.[4]

Besonderes Aufsehen erregte in letzter Zeit der Fall eines 15-jährigen Franzosen, der in Dubai von drei Einheimischen, einer davon HIV-infiziert, vergewaltigt und dem von einem Arzt eine strafrechtliche Verfolgung angedroht wurde,[5] nachdem ihm vorgeworfen wurde, homosexuell zu sein. Es kam allerdings zu keinem Verfahren gegen den Jugendlichen. Am 12. Dezember 2007 wurden zwei der drei Vergewaltiger zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt.

Hart durchgegriffen wird auch in Fällen des der arabischen und islamischen Tradition zuwiderlaufenden „cross dressing“, d. h. dem öffentlichen Auftreten als Transvestit. So wurden z. B. im Juli 2008 beim Besuch von Shoppingmalls 40 Personen dieser Lebensart, allesamt Touristen, festgenommen und sofort in ihre Herkunftsländer abgeschoben.

Wirtschaft

Dubais außerordentliches Wachstum während der letzten Jahrzehnte ist vor allem dem Erdölreichtum und der sehr liberalen Wirtschaftspolitik zu verdanken. Es gibt nur wenige Vorschriften, die den Wirtschaftsverkehr beschränken. Die Umweltschutzauflagen sind gering, eine Kontrolle der Finanzen und des Geschäftsverkehrs findet kaum statt. Zudem gilt Dubai als Steuerparadies: Es werden keine direkten Steuern, insbesondere keine Einkommensteuer und von Unternehmen – mit Ausnahme der Geldinstitute und der Erdölindustrie – keine Unternehmenssteuern erhoben. In den Freihandelszonen (z. B. Jebel Ali Free Zone, Dubai Healthcare City) erhalten Investoren eine für 50 Jahre garantierte Steuerfreiheit.

Dubai hat im März 2006 das Gesetz Nr. 7 für Eigentumsrechte und Grundbucheintrag erlassen. Dieses Gesetz regelt die Eigentumsrechte von Immobilien und die Eintragung ins Grundbuch. Es behandelt derzeit ausschließlich die Eigentumsrechte von Villen und Townhouses, d.h. für Objekte auf eingegrenzten Grundstücken. Für häufig verkauftes Teileigentum in Apartmentanlagen, z. B. in The Greens, den Jumeirah Lake Towers oder der Dubai Marina gibt es noch keine einheitliche Form, welche die Eintragung in das Land Departments verbindlich regelt. Der Eigentumsübertrag ist ausschließlich über die Master Developer Emaar, Nakheel und Dubai Properties möglich und hier gibt es noch Diskussionen über z. B. die Beiträge für Instandhaltungsmaßnahmen sowie die allgemeinen Nebenkosten (Maintenance, Service Gebühren etc.). Die Regierung strebt daher eine baldige Regelung der noch offenen Punkte an, um ausländischen Immobilienkäufern die notwendige Rechtssicherheit zu bieten. Seinen Staatshaushalt bestreitet das Emirat aus den Einnahmen durch Erdöl, aus Zöllen und wenigen indirekten Steuern: eine Steuer auf Luxusgüter von 10 %, eine Tabaksteuer von 100 %, eine Umsatzsteuer für die Gastronomie von 5 % und eine Mietsteuer von 5 % oder 10 %.

Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise

Dubai World ist die staatseigene Investmentgesellschaft des Emirats. Zu ihr gehören unter anderem der Hafenbetreiber DP World, der Projektentwickler Nakheel und die Beteiligungsgesellschaft Istithmar World. Die ab Herbst 2008 einsetzende Weltwirtschaftskrise hat auch das Finanzgerüst der staatlichen Bau- und Servicedienstleister in Bedrängnis gebracht: bis Herbst 2009 sind z. B. die Immobilienpreise um ca. 50 Prozent gefallen, die Kreditbedienungen sind ins Stocken geraten, Schulden haben sich angehäuft. Das einst rasante Bautempo ist auf Normalmaß und bestenfalls Auftragsabwicklung heruntergefahren, neue Planungen werden zur Zeit nicht vorgestellt. Nakheel musste infolge der Krise bereits 12.000 Beschäftigte entlassen.

Viele der international breit gestreuten Investoren, auf die fast alle Projekte angewiesen sind, fielen aus oder haben sich zurückgezogen. Nur durch massive Hilfe aus dem Investmentfonds Dubais mit Rückendeckung der VAE-Regierung konnten bisher Insolvenzen im staatseigenen Bereich verhindert werden. Zudem verfügte die Regierung Dubais am 25. November 2009 einen Zahlungsaufschub der fälligen Kredite für ein halbes Jahr ihrer Holding-Gesellschaft Dubai World und deren Tochterfirma Nakheel.[6][7] Die Ankündigung löste einen weltweiten Kurssturz an den Aktienmärkten aus. Bereits Anfang Dezember 2009 wird die heftige Reaktion der Finanzmärkte als zu nervös und überzogen bewertet, es bleibt jedoch ein Vertrauensverlust in die bisher ungebrochene Stabilität und Verlässlichkeit Dubais festzustellen. Das Zahlenwerk, soweit es veröffentlicht oder realistisch schätzbar ist, sieht im weltweiten Maßstab nicht beängstigend aus: Zahlungsaufschub 3,5 Milliarden USD; Gesamtverschuldung offiziell bekanntgegeben: 80 Milliarden; vermutete Schuldenlast: 130-150 Milliarden USD.[8]

Bauprojekte

Datei:Urban expansion in Dubai.jpeg
Bautätigkeit an der Scheich-Zayid-Straße (engl. Umschreibung: Sheikh Zayed Road) etwa 1998; links entstehen die Emirates Towers.


Dubai ist vor allem für seine vielen spektakulären Bauprojekte bekannt; es beherbergt die weltweit größte Zusammenballung von laufenden und geplanten Immobilienprojekten, die - fast ausschließlich kredifinanziert - ein hohes Spekulationspotential beinhalten.

Der Grund für den bisherigen Bauboom war aber weniger staatliche Förderung; fast alle Projekte werden von privaten Investoren getragen; häufig werden die Objekte über Immobilienfonds breit gestreut finanziert. Ursächlich sind vielmehr die wenigen Bauvorschriften und die unbürokratische Abwicklung der Projekte durch speziell damit beauftragte Firmen, die oft an der staatlichen Verwaltung vorbei agieren (dürfen). Dazu kommt, wie bei allen Investitionen, die Erwartung zukünftiger Gewinne. Baugenehmigungen für Großprojekte erteilt der Emir persönlich nach seinen Vorstellungen und ohne Umweltverträglichkeitsprüfungen oder langwierige Bürgerbeteiligung. Beschleunigt wurde das ohnehin schon rasante Investitionstempo noch einmal ab 2002, als es ausländischen Privatinvestoren gesetzlich ermöglicht wurde, Grundstücke und Hausanteile in einigen definierten Lagen Dubais zu erwerben.

Ursache für die große Gewinnerwartung der Investoren ist, dass der Emir Dubai zu einer prosperierenden globalen Metropole entwickeln will, vergleichbar dem Stadtstaat Singapur. Durch die starke Bautätigkeit und die bis Herbst 2008 ungebrochene Investitionsfreude wurde dieses Konzept lange zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Bautätigkeit weckte das Interesse von Touristen und Geschäftsleuten und demonstriert eine prosperierende Wirtschaft.

Den Anfang des Baubooms machte das World Trade Centre Ende der 1970er Jahre – damals das höchste Gebäude der arabischen Welt. Es spielt im heutigen Stadtbild eine eher unauffällige Rolle, denn im Laufe der folgenden Jahrzehnte kamen eine Vielzahl noch höherer, modernerer und interessanterer Gebäude hinzu; zunächst in Deira, wo die modernen Glashochhäuser noch heute einen bei Fotografen beliebten Kontrast zu den davor ankernden altertümlichen Daus bieten. Seit Mitte der 1990er Jahre jedoch vor allem entlang der sich viele Kilometer lang nach Süden erstreckenden Scheich-Zayid-Straße, an der zahllose Wolkenkratzer entstanden sind, von denen wohl bereits jeder einzelne das Stadtbild einer mitteleuropäischen Großstadt entscheidend prägen würde. Insgesamt wurden seit 1990 weit über 200 Wolkenkratzer mit mehr als 150 Metern Höhe gebaut bzw. mit deren Bau begonnen, davon 20 mit über 300 Metern Höhe.

Ehrgeizige Hotelprojekte haben Dubai bekannt gemacht, vor allem seit 1999 das Wahrzeichen der Stadt, der 321 Meter hohe Burj al Arab in Form eines Segels, mit „sieben Sternen“ (offiziell nur 5 Sterne) eines der luxuriösesten Hotels der Welt, das höchste der Welt und vermutlich inzwischen auch das bekannteste. Ebenfalls weithin sichtbar sind die Emirates Towers, der höhere der beiden Türme misst 355 Meter. Auf einer der Palmeninseln wurde 2008 Atlantis Dubai errichtet, ein riesiges Luxushotel mit 1539 Zimmern und angeschlossenem Aquapark. Weitgehend unsichtbar sollte hingegen Hydropolis bleiben, das geplante erste mehrräumige Unterwasserhotel der Welt (bisher jedoch nicht realisiert).

Künstliche Insel „The Palm, Jumeirah“ vor der Küste Dubais begonnen 2001, Zustand: 2003

Vor der Küste der Stadt wurden und werden große künstliche Inseln für Luxusvillen, Yachthäfen und Touristenresorts aufgeschüttet: die Palmeninseln (engl. Umschreibung: Palm Islands) jeweils in Form einer Palme und The World Dubai, eine künstliche Inselgruppe in Form der Weltkarte. Erst in Planung befindet sich das Megaprojekt Dubai Waterfront, das 1,2 bis 1,5 Millionen Menschen Leben und Arbeiten am Wasser ermöglichen soll und auch an Fläche größer wäre als Köln.

Ihrer Vollendung gehen die Jumeirah-Inseln entgegen, 50 künstliche binnenländische Inseln mit jeweils 16 Villen. Man rechnet damit, dass sich durch diese gewaltigen Landaufschüttungen die nur ca. 80 Kilometer lange natürliche Küste des Emirats bis auf das zehnfache ausweiten wird, um so die beliebten Küstengrundstücke in großer Zahl vorhalten zu können. Durch Ansiedlung von Meeresflora und -fauna möchte man die zu erwartenden ökologischen Schäden durch die Landaufspülungen kompensieren.

Der Burdsch Chalifa (in der Entstehungsphase Burj Dubai) wurde am 4. Januar 2010 eröffnet, ist mit einer Höhe von 828 m das mit Abstand höchste Bauwerk der Welt und überragt neben anderen Wolkenkratzern auch alle Fernsehtürme und Sendemasten. Er bildet den Mittelpunkt des neuen Stadtzentrums Downtown Dubai, in dem im November 2008 mit Dubai Mall auch eines der größten Einkaufszentren der Welt eröffnete.

Ein weiteres Megaprojekt ist die wolkenkratzerbestückte Dubai Marina, ein bereits weit fortgeschrittener Stadtteil für 100.000 Menschen. Es waren viele weitere Bauten im Wohn-, Büro und Freizeitbereich geplant, oft jedoch wegen der Finanzkrise zurückgestellt worden.

Das ungewöhnlichste in Dubai geplante Großprojekt trägt den Namen Bawadi, „Wüsten“ und wird in seiner Einzigartigkeit an die Tourismusmetropole Las Vegas mit seinem „Strip“ erinnern. Auf einer Länge von ca. 10 Kilometern werden in Bawadi 51 neue Hotels entstehen – unter ihnen auch das mit 6.500 Zimmern größte Hotel der Welt „Asia-Asia“.

Das Emirat erwartete eine starken Anstieg der Besucherzahlen (2008: ca. 8 Millionen) und versucht mit Großprojekten wie „Bawadi“ die Kapazitäten der Wüstenmetropole gezielt zu erweitern. Ältere Schätzungen besagten, dass allein bis zum Jahr 2010 ca. 30.000 neue Hotelzimmer hinzukommen werden und sich mit dem Bawadi-Projekt die Zimmerkapazität in Dubai mehr als verdoppeln wird. Auch diese rein lineare Prognose ist Ende 2009 obsolet.

Bawadi ist Teil des Entwicklungskonzepts DubaiLand und liegt ca. 8 Kilometer landeinwärts des Burj Al Arab. Mit zahlreichen weiteren Projekten wie z. B. der City of Arabia ist das Dubailand zusammen mit der Entwicklung des neuen internationalen Flughafens in Jebel Ali das größte Bauvorhaben des Emirats. Diese inländisch gelegenen Vorhaben hätten den Schwerpunkt Dubais von der Küste weg etwas mehr nach Süden verschoben, wo das belastende feuchtheiße Küstenklima schon etwas wüstenheiß trockener abgemildert ist.

Für nahezu alle Bauprojekte gilt: die Weltwirtschaftskrise und ihre spezifische Dubaier Finanzkrisenvariante wirken sich auf Umfang, Zeitrahmen und Folgeinvestionen der Projekte zumindest verzögernd aus, die bisherigen Zielvorstellungen sind seit Anfang 2009 praktisch aufgehoben. Ganze Baufelder mit zahlreichen Einzel- und Gruppenprojekten wurden stillgelegt, das Personal entlassen. Ende 2009 werden die Folgen auf den Dubaier Gesamtmarkt trotz des Einbruchs der Immobilienpreise um rund 50% (zweck)optimistisch bereits wieder als absehbar und wirtschaftlich beherrschbar dargestellt. Andere Beobachter halten den Dubaier Immoblientraum vorerst für ausgeträumt: die zu einseitige Konzentration auf Großbauten, für die für längere Zeit keine realistische Nachfrage bestehe, werde zum völligen Zusammenbruch des Immobilienmarktes führen.

Tourismus

Da der Emir von Dubai erkannt hat, dass die Erdölreserven des Emirats in absehbarer Zeit erschöpft sein werden, wurde der Tourismus in den letzten Jahren sehr verstärkt. Ausgangspunkt dafür war der Bau des Luxusresorts Madinat Jumeirah, des Hotels Burj Al Arab und des Jumeirah Beach Hotels, die der Jumeirah Group, einer Hotelkette im Besitz der Herrscherfamilie von Dubai, der Al Maktum angehören. Dubai hat 2008 eine Kapazität von rund 28.000 Hotelzimmern. Unter anderem mit dem Bau von Bawadi (arab. „Wüsten“), einem neuen 10 km langen Stadtteil in Dubai, der an Las Vegas erinnert, wird die Kapazität um 2011 auf ca. 57.000 Zimmer steigen. Von den neuen 29.000 Zimmern in Bawadi liegen allein 6.500 im Asia-Asia-Hotel, das nach seiner Fertigstellung das zweitgrößte Hotel der Welt sein wird.

Der Tourismus bringt Dubai zur Zeit ca. 26,2 % seiner Gesamteinnahmen ein.

Seit Juni 2007 ist Dubai der Eigner der Queen Elizabeth 2, vormals unter der Flagge der britischen Cunard Reederei. Der außer Dienst genommene Luxusliner wird 2008/9 zu einem schwimmenden Hotel der Premiumklasse mit bordeigenem Einkaufsparadies umgebaut und dann nahe der Palm Jumeirah fest vor Anker liegen. Des Weiteren wird dort ein Museum zur Geschichte des Schiffes eingerichtet.

Mineralölwirtschaft

Die Erdölvorkommen haben den Boom Dubais begründet und die gewaltigen Infrastruktur-Investitionen der letzten Jahrzehnte trotz niedriger Steuern ermöglicht. Doch die Ölvorkommen des Emirats sind begrenzt; man schätzt, dass sie zwischen 2015 und 2030 erschöpft sein werden. Daher versucht Dubai bereits seit längerem, vom Erdöl unabhängig zu werden und stattdessen in den Bereichen Handel, Finanzen und Tourismus zu wachsen. Nur noch etwa 7 % des Bruttoinlandsproduktes stammen aus der Erdölindustrie.

Handel

Dubai mit Dubai Creek – Tradition und Moderne

Dubai gilt als eines der größten Handelszentren Asiens. Dazu trägt die günstige geografische Lage entlang des See- und Luftweges von Asien nach Europa, die großzügigen und modernen Hafenanlagen Mina Rashid und Jebel Ali, der große und moderne Internationale Flughafen Dubai und die drei Freihandelszonen Freihandelszone Jebel Ali, Dubai Internet City und Internationales Finanzzentrum Dubai bei. Zurzeit plant Dubai den weltgrößten Flughafen zu bauen. Um den Flughafen herum auf einer Gesamtfläche von 240 Quadratkilometern soll eine Handels- und Wohnstadt entstehen. Der erste Teil, die Logistikstadt Dubai, soll im Jahr 2008 fertiggestellt sein und das erste Modul der Flughafenstadt bilden.

Der Handel hat in Dubai eine lange Tradition. Schon seit Jahrhunderten legen im Creek die traditionellen Daus an, um Waren aus Indien und China auf die arabische Halbinsel zu bringen.

Während die Ölvorkommen Dubais weitgehend erschöpft sind, reichen die enormen Vorkommen Abu Dhabis, die 10 % der OPEC–Produktion ausmachen, noch weitere 40 Jahre. Die anderen 5 kleinen Emirate der VAE besitzen keine Erdölvorkommen.

Hauptartikel: Dubai Mercantile Exchange

Verkehr

Fernverkehr

Der Dubai International Airport ist mit 37 Mio. Passagieren im Jahr 2008 (lt. Airport Council Int.) ein wichtiges Luftverkehrskreuz zwischen Europa und Asien. Der Flughafen wird von über 100 Fluggesellschaften angeflogen und wird somit mit über 150 Zielen weltweit verbunden. Außerdem besitzt der Dubai International Airport (DXB) einen großen Duty-Free-Shopping-Bereich. Er erstreckt sich im Norden von Deira, ca. 5 km vom Dubai Creek entfernt. Zurzeit wird in Dubai ein neuer Flughafen (bei Jebel Ali) errichtet, der Dubai World Central International Airport. Dieser soll mit einer stufenweise auszubauenden max. Kapazität von 120 Mio. Passagieren im Jahr den Internationalen Flughafen Dubai zunächst nur unterstützen. Dubai ist der Hauptsitz der emiratseigenen Fluggesellschaft Emirates.

Des Weiteren hat Dubai im künstlich angelegten Seehafen Jebel Ali mit 92.513 Mio. Tonnen Umschlag (2005) den bedeutendsten Umschlagplatz am Persischen Golf. Tendenz: stark steigend, vor allem Containerfracht in Verbindung mit den riesigen Freihandelszonen um Jebel Ali. Nicht nur Handels-, sondern auch Passagierschiffe verbinden Dubai per Seeweg mit der ganzen Welt. Diese Verkehre werden im älteren stadtnahen Hafen Port Rashid abgewickelt. Die bedeutendsten Fährverbindungen führen von dort nach Doha, Manama, Kuwait-Stadt und Maskat. Immer noch bedeutend, wenn auch relativ abnehmend ist der regionale „kleine“ Seeverkehr mit traditionellen Dhaus von den Liegeplätzen am Creek. Er wird meist küstennah mit kleinteiliger Fracht (z. B. Konsumgüter) im gesamten Persischen Golf, über Oman und Jemen bis ins mittlere Rote Meer, nach Ostafrika und Pakistan sowie dem westlichen Indien bis etwa Goa mit wagemutigen Seeleuten abgewickelt.

Durch die Autobahn ist Dubai mit Abu Dhabi, Schardscha, Hatta und Al Ain verbunden.

Nahverkehr, Straßenmaut

Abra über den Dubai Creek

Der öffentliche Personenverkehr mit einem dichten Busliniennetz und Taxis ist preiswert, wenn auch wegen der häufigen Staus auf den Hauptstrecken oft zeitraubend. Eine Besonderheit, auf die man in Dubai recht stolz ist, sind die Anfang 2008 eingeführten bisher 49 klimatisierten (22 Grad Celsius) Warteräume der insgesamt rund 1000 Bushaltestellen.

Die in vier Jahren gebaute fahrerlos geführte Dubai Metro wurde im September 2009 teileröffnet, ebenso verkehrt auch die erste Stichlinie der ergänzenden Dubai Monorail. Die Metro wird nach weiterem Ausbau den Dubai International Airport und den Dubai World Central International Airport mit der Innenstadt, aber auch Jebel Ali und Deira verbinden. Die zweite zentral in Deira und Bur Dubai verkehrende Linie ist für Juni 2010 angekündigt. Erste Erfahrungen mit der Metro sind positiv, wenn auch schmerzlich bedauert wird, dass mit der Teileröffnung nur 10 der 29 eingeplanten Metrostationen in Betrieb gegangen sind.

Der Personentransport in der engeren Innenstadt über den vorderen Dubai Creek erfolgt mangels stadtnaher Brücken mit Abras, kleinen Holzbooten für bis zu ca. 20 Personen. Tagsüber legt alle paar Minuten ein Abra ab, eine Fahrt dauert weniger als 10 Minuten und kostet 1 Dirham.

Der Straßenverkehr im verdichteten, älteren Teil Dubais ist sehr stark, Staus und längere Stillstandphasen sind die Regel. So ist z. B. die ca. 12 km lange Fahrt vom Stadtteil Deira nach Schardscha in der Rushhour kaum unter 2 Stunden zu bewältigen. An den Tankstellen gab es bis vor kurzem nur Bedienungsservice, da man nicht mochte, vom temperierten Pkw in die Hitze draußen zu wechseln. Inzwischen haben einige Tankstellen mit Erfolg auf Selbstbedienung umgestellt.

Um dem in den letzten Jahren immer dichter werdenden Kraftfahrzeugverkehr entgegen zu wirken, wird seit Juli 2007 auf bestimmten Strecken Maut erhoben. Das hat vor allem bei Berufspendlern zu Unmut geführt, zumal jetzt Staus auf vorher staulosen Strecken entstanden sind.[9] Jedes Fahrzeug, das die mautpflichtigen Straßen und Brücken passiert, benötigt einen Salik-Sticker mit einem Guthaben auf der vorderen Fensterscheibe. Über Mautbrücken werden die Fahrzeuge erfasst und die Maut pro Fahrt (Dh 4, ca. 0,70 EUR) elektronisch abgebucht. Über SMS werden die Fahrzeughalter informiert kurz bevor ihr Salik-Konto verbraucht ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Moschee in Dubai, Jumeirah Strand

Immer wieder wurde Dubai vorgehalten, vor lauter „Do buy“ und populären Events zu wenig für die anspruchsvolleren kulturellen Bedürfnisse zu bieten. Kultur ist für Dubai nun auch – nach dem Muster Abu Dhabis – ein erklärtermaßen wichtiges Mittel zur Verbesserung seiner Position im globalen Tourismus. Michael Schindhelm war daher von 2007 bis Sommer 2009 als Kulturbeauftragter in Dubai tätig. U. a. sollte er für mehrere Milliarden Dollar eine Kunsthalle und ein Opernzentrum aufbauen.

Wolkenkratzer

In der Umgebung von Dubai (40 km Umkreis) stehen Anfang 2008 etwa 150 Wolkenkratzer, die über 150 m hoch sind, zirka 60 weitere Wolkenkratzer, die über 200 m hoch sind und sechs Wolkenkratzer, die über 300 m hoch sind. Diese sind der Almas Tower mit 360 m, die zwei Emirates Towers mit 355 bzw. 305 m, der Rose Tower mit 333 m, das Burj al Arab mit 321 m und das höchste Bauwerk der Welt, der Burj Khalifa mit 828 m. Etwa 20 weitere Wolkenkratzer mit einer Höhe von über 300 m sind in Planung oder im Bau.

Theater

Das kleinere Madinat Theater gleich neben dem Burj al Arab ist eines der neuen Höhepunkte in Dubai. Hier werden bedeutende Konzerte aufgeführt, hier findet das Internationale Filmfest von Dubai (engl. Umschreibung: Dubai International Film Festival) statt, aber auch berühmte Opern- oder Ballettaufführungen wie Schwanensee oder der Wiener Opernball in Dubai.

Weiterhin gibt es im Crown Plaza Hotel das berühmte Streetwise Theater aus London. Dubai als die "einzige wirklich internationale Stadt Arabiens" möchte den vielen Ausländern aus allen Erdteilen eine Heimat bieten, die kulturelle Vielfalt eingeschlossen. So entsteht am historischen Creek die Feststadt Dubai (engl.: Dubai Festival City); Ebenfalls sollte weiter westlich am Dubai Creek das langersehnte Opernhaus der Spitzenklasse entstehen, das jedoch aufgrund der Wirtschaftskrise vorerst nicht weiterverfolgt wird.

Museen

Am Eingang des Dubai Creeks – nahe der Mündung – befindet sich auf einer Landzunge der Stadtteil Al Schindagha. Hier im Norden von Bur Dubai wurde 1997 das Heritage und Diving Village von der Regierung errichtet. Das Museumsdorf im Stil einer arabischen Siedlung vermittelt dem Besucher in sehr gelungener Art und Weise die Kultur, Geschichte und Tradition Dubais.

Heritage Village

Im Original nachgebaut sind Steinhäuser aus den Berg- und Wüstenregionen, Beduinenzelte, traditionelle „Windturmhäuser“, Marktstände, Gewürzläden und viele andere Attraktionen und Lebensweisen der Bewohner. Auch die Bewohner Dubais zeigen großes Interesse am Besuch dieser historischen Dörfer.

Diving Village

Im „Perlendorf“ erwarten den Gast traditionelle Suks, Fotoausstellungen über die Perlenfischerei, Daus – zum Teil in Originalgröße – und ein großes Wasserbecken, in dem Tauchtechniken der Perlenfischer demonstriert werden, bevor dieser traditionelle Erwerbszweig ganz in Vergessenheit gerät.

Dubai Museum

Das Dubai Museum ist nahe der Altstadt in einem ehemaligen Fort untergebracht und zeigt einen Überblick über das historische Leben in Dubai vor dem Ölboom. Nahe des Dubai Museums gibt es eine Siedlung von ehemaligen persischen Handelshäusern, die mustergültig renoviert worden sind und teilweise besichtigt werden können.

Ausflüge

Geführte Wüstentour im Emirat Dubai
Gold-Suk

Außerhalb der Stadt lockt die Wüste mit ihrer faszinierenden Weite. Ortsunkundige sollten für Ausflüge GPS und genügend Treibstoff mitnehmen. Viele Anbieter bieten organisierte Touren in die Wüste an, auf Wunsch auch mit Übernachtung im Zelt. Der Komfort ist bei dieser Variante gering, aber die Morgensonne ein unvergessliches Erlebnis. Für Abende oder Nächte in der Wüste ist warme Kleidung mitzunehmen. Zudem empfehlen sich Tagesausflüge nach Schardscha, Adschman und Abu Dhabi.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Neben den bereits beschriebenen Bauprojekten bietet Dubai noch weitere touristische Attraktionen:

In der Innenstadt sind dies vor allem der Dubai Creek mit den alten Daus und der Gewürzmarkt, wo Gewürze aus aller Herren Länder verkauft werden. Die zahlreichen kleinen Schmuckhandlungen im Gold-Suk lassen die ganze Straße in leuchtendem Gold erstrahlen. Der Gold-Suq ist zudem ein ganz besonderes Erlebnis, da er mit seinen alten Holzfassaden, den Händlern und den Lastenträgern von einer typischen orientalischen Atmosphäre umgeben ist. Der modernere Souq al Bahar in Dubai Downtown ist einen Besuch allemal wert, zumal er sich mit einer Shoppingtour in der Dubai Mall gegenüber verbinden lässt. Der Souq al Bahar und die Dubai Mall bilden gemeinsam mit dem Burj Khalifa ein Dreieck, in dessen Mitte die Dubai Fountains jeden Abend ein spektakuläres Wasser-Licht-Musikspektakel bieten. Von dort sieht man auch das prunkvolle Luxushotel „The Address“.

Auf der Südseite des Creeks befindet sich die renovierte Altstadt von Bur Dubai, der Old Souk. Westlich davon vor dem neuen Hafen befindet sich die Rekonstruktion des überraschend prunklosen alten Herrscherpalastes mit einem Museum.

Die geringen Steuern und die Nähe zu den Herstellermärkten machen Dubai zu einem Einkaufsparadies: Günstig zu erwerben sind vor allem Elektronikprodukte aller Art und Goldschmuck. Außerdem gibt es zahlreiche Boutiquen von Edelmarken der Modewelt. Klassische Einkaufsstraßen spielen jedoch nur eine untergeordnete Rolle: Die meisten Geschäfte befinden sich in Malls nach amerikanischem Vorbild. Eine der größten Einkaufszentren der Stadt sind die Mall of the Emirates und die Dubai Mall. Die Ibn Battuta Mall (Ibn Battuta = Sohn Battutas) ist eine atemberaubende Mischung aus Ausstellung und einem Shoppingcenter. Sie ist in verschiedene östliche Länder unterteilt und entsprechend jedem Land kunstvoll ausgeschmückt. Außerdem ist sie mit zahlreichen Informationen zu den verschiedenen Ländern und dem Entdecker Ibn Battuta versehen. Es gibt noch mehrere Megaeinkaufscenter und sogar ein Shopping-Festival.

Der Jumeirah Beach Park ist ein Strandpark, der nicht nur von Touristen, sondern auch von den Emiratis besucht wird. Am Strand sind Kameras, sowie Ärgernis erregende Bademode (z. B. Tangas oder FKK) aus religiösen Gründen verboten.

Bekannt ist Dubai auch für seinen Emirates Golf Club, in dem jährlich ein PGA-Turnier ausgetragen wird.

Verwaltungsgliederung (Stadtteile)

Dubai ist in 9 Sektoren aufgeteilt: Sektor 1–4 & 6 städtisch; Sektor 7 & 9 landwirtschaftlich; Sektor 8: Dort befindet sich das luxuriöse 5-Sterne-Hotel Jebel Ali Hotel und Golf Resort. Außerdem entsteht in Dschabal Ali zurzeit der neue Flughafen von Dubai, der Dubai World Central International Airport. Jeder Sektor wird in sogenannte Communitys der verschiedenen Größe mit sogenannten Hauptstraßen unterteilt, welche die Grenzen bilden. Zurzeit gibt es 132 dieser Communitys.[10]

Community (Lateinisch) Nummer Community (Arabisch)   Community (Lateinisch) Nummer Community (Arabisch)
Abu Hail 126 أبو هيل   Al Warqa’a Fifth 425 الورقاء الخامسة
Al Awir First 711 العوير الأولى   Al Warqa’a First 421 الورقاء الأولى
Al Awir Second 721 العوير الثانية   Al Warqa’a Fourth 424 الورقاء الرابعة
Al Bada’a 333 البدع   Al Warqa’a Second 422 الورقاء الثانية
Al Baraha 122 البراحة   Al Warqa’a Third 423 الورقاء الثالثة
Al Barsha First 373 البرشاء الأولى   Al Wasl 343 الوصل
Al Barsha Second 376 البرشاء الثانية   Al Wuheida 132 الوحيدة
Al Barsha South First 671 البرشاء جنوب الاولى   Aleyas 283 العياص
Al Barsha South Second 672 البرشاء جنوب الثانية   Ayal Nasir 116 عيال ناصر
Al Barsha South Third 673 البرشاء جنوب الثالثة   Bu Kadra 611 بو كدرة
Al Barsha Third 375 البرشاء الثالثة   Corniche Deira 121 كورنيش ديرة
Al Buteen 114 البطين   Dubai International Airport 221 مطار دبي الدولي
Al Daghaya 113 الضغاية   Dubai Investment Park First 598 مجمع دبي للاستثمار الأول
Al Garhoud 214 القرهود   Dubai Investment Park Second 597 مجمع دبي للاستثمار الثاني
Al Guoz Fourth 359 القوز الرابعة   Emirates Hill First 393 تلال الإمارات الأولى
Al Hamriya 313 الحمرية   Emirates Hill Second 388 تلال الإمارات الثانية
Al Hamriya Port 131 ميناء الحمرية   Emirates Hill Third 394 تلال الامارات الثالثة
Al Hudaiba 322 الحضيبة   Hatta 891 حتا
Al Jadaf 326 الجداف   Hor Al Anz 127 هور العنز
Al Jafiliya 323 الجافلية   Hor Al Anz East 133 هور العنز شرق
Al Karama 318 الكرامة   Jebel Ali 383 جبل علي
Al Khabaisi 128 الخبيصي   Jebel Ali 384 جبل علي
Al Khwaneej First 281 الخوانيج الأولى   Jebel Ali Industrial 599 جبل علي الصناعية
Al Khwaneej Second 282 الخوانيج الثانية   Jebel Ali Palm 50 نخلة جبل علي
Al Kifaf 324 الكفاف   Jumeira First 332 جميرا الأولى
Al Mamzar 134 الممزر   Jumeira Palm 381 نخلة جميرا
Al Manara 363 المنارة   Jumeira Second 342 جميرا الثانية
Al Merkad 347 المركاض   Jumeira Third 352 جميرا الثالثة
Al Mina 321 الميناء   Mankhool 317 منخول
Al Mizhar First 262 المزهر الأولى   Marsa Dubai 392 مرسى دبي
Al Mizhar Second 263 المزهر الثانية   Mirdif 251 مردف
Al Muraqqabat 124 المرقبات   Muhaisanah Fourth 245 محيصنة الرابعة
Al Murar 117 المرر   Muhaisanah Second 264 محيصنة الثانية
Al Muteena 123 المطينة   Muhaisanah Third 244 محيصنة الثالثة
Al Nahda First 231 النهدة الأولى   Muhaisnah First 261 محيصنة الأولى
Al Nahda Second 241 النهدة الثانية   Mushrif 252 مشرف
Al Quoz First 354 القوز الاولى   Nadd Al Hamar 416 ند الحمر
Al Quoz Industrial First 364 القوز الصناعية الأولى   Nadd Al Shiba Fourth 617 ند الشبا الرابعة
Al Quoz Industrial Fourth 369 القوز الصناعية الرابعة   Nadd Al Shiba Second 615 ند الشبا الثانية
Al Quoz Industrial Second 365 القوز الصناعية الثانية   Nadd Al Shiba Third 616 ند الشبا الثالثة
Al Quoz Industrial Third 368 القوز الصناعية الثالثة   Nadd Shamma 213 ند شما
Al Quoz Second 355 القوز الثانية   Naif 118 نايف
Al Quoz Third 358 القوز الثالثة   Oud Al Muteena First 265 عود المطينة الأولى
Al Qusais First 232 القصيص الأولى   Oud Al Muteena Second 266 عود المطينة الثانية
Al Qusais Industrial Fifth 248 القصيص الصناعية الخامسة   Oud Metha 319 عود ميثاء
Al Qusais Industrial First 242 القصيص الصناعية الأولى   Port Saeed 129 بور سعيد
Al Qusais Industrial Fourth 247 القصيص الصناعية الرابعة   Ranches 600 مرابع
Al Qusais Industrial Second 243 القصيص الصناعية الثانية   Ras Al Khor 411 رأس الخور
Al Qusais Industrial Third 246 القصيص الصناعية الثالثة   Ras Al Khor Industrial First 612 رأس الخور الصناعية الأولى
Al Qusais Second 233 القصيص الثانية   Ras Al Khor Industrial Second 613 رأس الخور الصناعية الثانية
Al Qusais Third 234 القصيص الثالثة   Ras Al Khor Industrial Third 614 رأس الخور الصناعية الثالثة
Al Raffa 316 الرفاعة   Riggat Al Buteen 125 رقة البطين
Al Ras 112 الراس   Trade Center First 335 المركز التجاري الأولى
Al Rashidiya 216 الراشدية   Trade Center Second 336 المركز التجاري الثانية
Al Rigga 119 الرقة   Umm Al Sheif 367 أم الشيف
Al Sabkha 115 السبخة   Umm Hurair First 314 أم هرير الأولى
Al Safa First 353 الصفا الأولى   Umm Hurair Second 315 أم هرير الثانية
Al Safa Second 357 الصفا الثانية   Umm Ramool 215 أم رمول
Al Safouh First 372 الصفوح الأولى   Umm Suqeim First 356 أم سقيم الأولى
Al Safouh Second 382 الصفوح الثانية   Umm Suqeim Second 362 أم سقيم الثانية
Al Satwa 334 السطوة   Umm Suqeim Third 366 أم سقيم الثالثة
Al Shindagha 311 الشندغة   Wadi Alamardi 271 وادي العمردي
Al Souq Al Kabeer 312 السوق الكبير   Warsan First 621 ورسان الاولى
Al Twar First 226 الطوار الأولى   Warsan Second 622 ورسان الثانية
Al Twar Second 227 الطوار الثانية   Za’abeel First 325 زعبيل الأولى
Al Twar Third 228 الطوار الثالثة   Za’abeel Second 337 زعبيل الثانية

Innerhalb dieser Communitys werden Straßen und Häuser nach Zahlen nummeriert. Im allgemeinen erhöhen sich gerade nummerierte Straßen senkrecht zur Küste und ins Landesinnere. Ungerade nummerierte Straßen verlaufen zur Küste parallel und erhöhen sich, wenn man sich vom Creek wegbewegt. Dieses Verfahren wird in jeder Community weitergeführt, so gibt es zum Beispiel zahlreiche Straßen Nr. 5 entlang dem Jumeirah 1, 2, 3 und dem Umm-Suqeim-'Streifen'.

Jumeirah

Jumeirah ist eine dicht besiedelte Wohngegend in Dubai. Sie zieht sich etwa 10 bis 15 km vom Stadtzentrum Dubais nach Südwesten entlang dem schnurgeraden Sandstrand Jumeirah Strand (engl. Umschreibung: Jumeirah Beach).

Jumeirah gilt als die teuerste Wohngegend Dubais. Bis vor wenigen Jahrzehnten wohnten dort nur einheimische Fischer; heute besteht das riesige Areal zum großen Teil aus großzügig gebauten Bungalows und wird vornehmlich von reichen Einheimischen und den vielen europäischen Gastarbeitern bewohnt.

Literatur

  • Gérard Al-Fil: Leben und Arbeiten in Dubai, GD-Verlag 2009, ISBN 978-3-941045-09-5.
  • Elisabeth Blum, Peter Neitzke (Hrsg.): Dubai. Stadt aus dem Nichts. Basel/Boston/Berlin 2009. 231 S. ISBN 978-3-7643-9952-8.
  • Michael Schindhelm: Dubaispeed. Eine Erfahrung. Mit Fotos von Aurore Belkin. München 2009. 256 S. ISBN 978-3-423-24768-9.
  • Heiko Schmid: Economy of Fascination: Dubai and Las Vegas as Themed Urban Landscapes, Borntraeger: Stuttgart 2009. XIII, 272 S. ISBN 978-3-443-37014-5 (Urbanisierung der Erde, 11).
  • Hans Peter Schneider-Döll: Traumland Alptraum: im Namen Allahs, Books on Demand: Norderstedt 2002. 171 S. ISBN 3-8311-4017-0.
  • John M. Smith: Dubai: the Maktoum Story, Books on Demand: Norderstedt 2006. 424 S. ISBN 3-8334-4660-9.

Einzelnachweise

  1. a b Dubai Statistics Centre
  2. Spiegel Online: Drogen in Dubai
  3. Deutsches Generalkonsulat Dubai: Autounfälle und Alkoholmissbrauch
  4. Spiegel Online: Vergewaltigung in Dubai
  5. Welt Online: Vergewaltigter Junge kämpft um Gerechtigkeit
  6. WAM Emirates News Agency: Government of Dubai announces restructuring of Dubai World
  7. FAZ 30. November 2009: Bettina Schulz: „Hartnäckige Hoffnung auf Jahresend-Rally“
  8. Dubai-Krise stürzt Aktienmärkte tief ins Minus Spiegel Online vom 26. November 2009
  9. Salik (Maut in Dubai)
  10. Dubai Administrative Boundaries
Commons: Dubai – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien