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Christian Friedrich Hunold

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Christian Friedrich Hunold, alias Menantes, 1680-1721

Christian Friedrich Hunold (* 1680 in Wandersleben bei Gotha; † 16. August 1721 in Halle) schrieb unter dem Pseudonym Menantes und war der berühmteste Romanautor und Dichter der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Autor von vier (zwischen 1700 und 1706 erstveröffentlichten Romanen), zwei Opern, einer Gedichtsammlung (mit diversen Erweiterungen), einem Briefsteller (ebenfalls mit diversen Erweiterungen), sowie von zahlreichen Übersetzungen. Hunold wurde zunächst als der galanteste Schriftsteller Deutschlands gefeiert, mit dem Einsetzen der modernen Literaturgeschichtsschreibung in den 1730 dagegen zunehmend als Skandalschriftsteller vepönt.

Lebenslauf nach Zedlers Universal-Lexicon (1739)

Hunold (Christian Friedrich) war zu Wandersleben in Thüringen, unweit Arnstadt, an. 1680 gebohren, studirte zu Weissenfels und Jena, gieng hernach an. 1700 nach Hamburg, hielt daselbst unterschiedene Gymnasiasten-Collegia im Stylo der Redekunst und Dichtkunst, legte sich aber dabey auf das Roman- und Opern-Schreiben, weil ihn die Noth treibe, etwas zu verdienen, davon er leben konte. Er muste sich von dar an. 1706 wegen seiner Satyrischen Schrifften wegbegeben; gieng dahero nach Halle, wurde allda 1714. Doctor Juris, las starck Collegia, und starb an. 1721. den 16. August. Seine Schrifften, so meist unter dem Namen Menantes heraus gekommen, sind: Die verliebte und galante Welt; Curieuse Sende-Schreiben, darinnen politische, historische, und sonst beliebte Materien abgehandelt werden; Edle Bemühung müßiger Stunden in galanten, verliebt und satyrischen Gedichten: Die allerneueste Manier, höflich und galant zu schreiben; Verliebte, galante und Satyrische Gedichte; Die Liebenswürdige Adalia; Der thörichte Pritzsch-Meister, oder schwärmende Poet; Salomon in einem Sing-Spiel; Nebukadnezar in einem Sing-Spiel; Send-Schreiben an Feustkingen; Der Europäischen Höfe Liebes- und Helden-Geschichte; Der Satyrische Roman; Die beste Manier in honnetter Conversation sich höflich und behutsam aufzuführen; Die allerneueste Art, zur reinen und galanten Poesie zu gelangen; Die allerneueste Manier zu reden; Neue Briefe; Theatralische, vermischte und geistliche Gedichte; Einleitung zur teutschen Oratorie; Academische Neben-Stunden allerhand neuer Gedichte; Auserlesene Briefe; Einsiedeley; Diss. De Testamentis irrevocabilibus; übersetzte auch den Esope enbelle humeur; Die lettres choises; La civilite moderne; Le Noble – Klugheit zu leben. An. 1731 kamen heraus: Geheime Nachrichten und Briefe von Menantes Leben und Schrifften. Gelehrte Zeit. 1721. P.623. seq

Literatur

  • Benjamin Wedel: Geheime Nachrichten und Briefe von Herrn Menantes Leben und Schriften (Cöln: Oelscher, 1731), Nachdruck: (Leipzig: Zentralantiquariat der DDR, 1977).