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Weißenbrunn

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Wappen Deutschlandkarte
Weißenbrunn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Weißenbrunn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 12′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 50° 12′ N, 11° 21′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kronach
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 26,41 km2
Einwohner: 2764 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96369
Vorwahlen: 09261, 09264, 09223
Kfz-Kennzeichen: KC, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 76 185
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bergstraße 21
96369 Weißenbrunn
Website: www.weissenbrunn.de
Bürgermeister: Egon Herrmann (SPD)
Lage der Gemeinde Weißenbrunn im Landkreis Kronach
KarteLangenbacher ForstBirnbaum (gemeindefreies Gebiet)Landkreis CoburgLandkreis HofLandkreis KulmbachLandkreis LichtenfelsThüringenLudwigsstadtWeißenbrunnMarktrodachTettau (Oberfranken)SchneckenloheMitwitzKüpsNordhalbenWilhelmsthalTschirnTeuschnitzSteinbach am WaldReichenbach (Landkreis Kronach)WallenfelsStockheim (Oberfranken)SteinwiesenPressigKronach
Karte
Jungferkättlbrunnen
Altes Rathaus
Evangelische Dreieinigkeitskirche

Weißenbrunn ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Kronach und liegt südöstlich von Kronach an der B 85 Richtung Kulmbach.

Gemeindeteile sind

  • Reuth (eingemeindet am 1. April 1971)
  • Eichenbühl (eingemeindet am 1. Juli 1971)
  • Thonberg (eingemeindet am 1. Januar 1972)
  • Hummendorf (eingemeindet am 1. Juli 1972)
  • Gössersdorf (eingemeindet am 1. Juli 1976) und
  • Wildenberg (eingemeindet am 1. Januar 1978).
  • Grün (war von jeher ein Ortsteil von Weißenbrunn)

Geographie

Weißenbrunn (325 m ü. NN) liegt am südwestlichen Rand des Frankenwaldes. Die Gemeinde liegt im Tal des Leßbachs an der Bier- und Burgenstraße (B 85) zwischen Kronach und Kulmbach und ist von bis zu 500 Meter hohen, dicht bewaldeten Bergen eingerahmt.

Geschichte

Die heutige politische Gemeinde Weißenbrunn im Landkreis Kronach entstand als Folge der bayerischen kommunalen Gebietsreform 1971 bis 1978. In dieser Zeit schlossen sich die ehemals selbstständigen Gemeinden Eichenbühl, Gössersdorf, Hummendorf, Reuth, Thonberg und Wildenberg der größeren Kommune Weißenbrunn an. Bis auf Gössersdorf waren die übrigen Gemeindeteile über Jahrhunderte durch die überwiegende Grundherrschaft des Rittergeschlechts derer von Redwitz und der mit ihnen stammesverwandten Marschalk von Ebneth zu Wildenberg geprägt. Aber auch in Gössersdorf hatten die von Redwitz beziehungsweise das adelige Rittergut Weißenbrunn Besitz.

Bis auf Gössersdorf, das zur evangelischen Pfarrei Kirchleus gehört und Hummendorf, das damals zur Pfarrei Küps gehörte, sind die übrigen Orte schon seit vorreformatorischer Zeit kirchlich der Pfarrei Weißenbrunn (1557 reformiert) zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten sich die katholischen Neubürger 1946 einen Betsaal im Saal der Gastwirtschaft Paradies ein. In Thonberg wurde 1948 eine katholische Kirche gebaut, die heute von den Katholiken des Gemeindegebietes besucht wird. Die Kirche ist eine Filiale der katholischen Pfarrei Küps.

Kurz hinter Gössersdorf entspringt der Leßbach, der sich weiter durch Weißenbrunn, Reuth und Hummendorf schlängelt. Wildenberg liegt dagegen hoch über Weißenbrunn und dem Rodachtal, wie auch Thonberg sich hauptsächlich in einer Hanglage über Reuth ausbreitet.

Über die Besiedlungsgeschichte ist wenig bekannt.

Auf einer Terrasse über der Rodach bei Hummendorf konnten ergiebige steinzeitliche Bodenfunde, die zwischen 50.000 und 20.000 v. Chr. datiert werden, gesichert werden.

Um 1900 fanden sich bei Wildenberg Waffen und Schmuck, die heute in der Vor- und Frühgeschichtlichen Staatssammlung in München ausgestellt werden. Es wird vermutet, dass die Teile aus einem Hügelgrab der frühesten Bronzezeit um 1500 v. Chr. stammen. Der spätere Fund einer Lanzenspitze wurde in die Frühhallstattzeit, etwa um 1200 v. Chr. datiert. Beachtenswert ist auch der sogenannte Thonberger Helm, ein bronzener Kappenhelm, der im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ausgestellt wird. Eine Nachbildung wird in einer Vitrine im Rathaus Weißenbrunn gezeigt. Der Helm wurde 1906 in einer Sandgrube beim Thonberger Ortsteil Sachspfeife gefunden und wird in die Zeit um 1200 v. Chr. datiert. Dies dürften lediglich Spuren einer frühen Begehung durch Jäger und Sammler oder Relikte durchziehender Krieger gewesen sein, sicherlich nicht aber Zeugnisse einer so frühen Besiedlung, da dafür weitere Funde und Belege fehlen.


Einwohnerentwicklung

31. Dezember 1989 3096
31. Dezember 1990 3144
31. Dezember 1991 3172
31. Dezember 1992 3224
31. Dezember 1993 3230
31. Dezember 1994 3242
31. Dezember 1995 3228
31. Dezember 1996 3212
31. Dezember 1997 3222
31. Dezember 1998 3216
31. Dezember 1999 3222
31. Dezember 2000 3210
30. Juni 2001 3191
31. Dezember 2001 3193
30. Juni 2002 3221
31. Dezember 2002 3195
30. Juni 2003 3165
31. Dezember 2003 3152
30. Juni 2004 3131
 

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

2002 2008
CSU 5 5
SPD 6 6
Freie Wähler 5 5
Gesamt 16 16

Bürgermeister

Am 3. März 2002 wurde Egon Hermann (SPD) mit 53,70 Prozent der gültigen Stimmen zum Ersten Bürgermeister der Gemeinde Weißenbrunn gewählt.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten von Silber und Rot; vorne nebeneinander ein aufrecht stehender grüner Hopfenzweig und eine grüne Ähre; hinten eine nackte silberne Nixe mit blauem Schuppenschwanz, den sie mit der Linken hält.

Verkehr

Weißenbrunn liegt in Oberfranken, der nördlichsten Region Bayerns an der Landesgrenze zu Thüringen. Über Fernstraßen bestehen Anfahrtsmöglichkeiten aus Richtung Nürnberg (A 9 oder B 173), Berlin (A 9), Chemnitz (A 72), Erfurt (erst A 4, dann B 85 oder A 9) und Dresden (A 4, dann A 72). Aus Richtung Kronach (6 km) oder Kulmbach (15 km) gelangt man dann über die B 85 nach Weißenbrunn.


Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
Commons: Weißenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien