Wikipedia Diskussion:Rechtschreibung/Archiv/1
- Wer ist der unbekannte Wikipedia-Rechtschreibpapst?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Rechtschreibung
Der unbekannte Wikipedia-Rechtschreibpapst schreibt:
Wikipedia:Rechtschreibung
In der Wikipedia gilt die durch die Rechtschreibreform von 1996 eingeführte neue deutsche Rechtschreibung. Diese Grundsatzentscheidung muss durch genauere Absprachen mit Leben gefüllt werden.
Kommentar von Manfred Riebe, www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe: Hier war ganz offensichtlich ein williger Vollstrecker der Rechtschreibreform am Werk. Gegen eine solche Entmündigung und Enteignung des Sprachvolkes wendet sich der VRS: http://www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=626#626 Was heißt hier Grundsatzentscheidung? Eine solche könnte vielleicht von Staatsorganen getroffen werden wie z.B. vom Deutschen Bundestag und/oder vom Bundesverfassungsgericht. Vgl. Staat und Sprache - http://www.vrs-ev.de/forum/viewforum.php?f=19 Andernfalls könnte jeder seine Privatorthographie erfinden. Aber selbst der Deutsche Bundestag sagte, in seinem Beschluß vom 26. März 1998 nur: „Die Sprache gehört dem Volk!“ In „Rechtschreibreform von 1996“ habe ich informierend und aufklärend folgende Links eingefügt: http://www.bverfg.de/entscheidungen/1998/7/14 - Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998 und habe erläutert, daß die neuen Regeln nur in Schulen und Behörden verwendet werden. „Diese Regeln sind nicht allgemeingültig, vgl. das Urteil des Bundesverfassungsgerichts.“ Aus dem Urteil des BVerfG folgt, daß wenn Wikipedia eine Enzyklopädie sein und sich auf dem Boden unserer rechtstaatlich freiheitlich-demokratische Verfassung bewegen will, sie nicht eine Orthographie verwenden darf, die nicht einmal vom BVerfG als allgemeingültig anerkannt und außerdem von der großen Mehrheit der Bevölkerung nicht akzeptiert wird. Es hatte hier schon einmal jemand auf demoskopische Erhebungen hingewiesen, von denen einige repräsentativ sind: http://www.vrs-ev.de/demoskop.php - Diese wurden ebenso nicht beachtet wie der Mehrheitswille des Volkes. Vgl. zum Volksentscheid in Schleswig-Holstein: http://www.vrs-ev.de/pm270903.php _______________________________________________________________________
Der unbekannte Wikipedia-Rechtschreibpapst schreibt weiter: Dabei sollte zwischen unserem Bestreben nach einem einheitlichen Erscheinungsbild und den individuellen Vorlieben unserer Autoren abgewogen werden. Das gilt insbesondere in Fällen, in denen die Neuregelung Alternativschreibweisen "freigegeben" hat. Hier sollten wir nicht päpstlicher als der Papst sein. Für ein gutes Erscheinungsbild der Wikipedia ist es wünschenswert, dass insbesondere die augenfälligste Neuerung, die geänderte ss-ß-Regel, korrekt angewandt wird. Zu Sonderregeln (Eigennamen, Schweizer Schreibung) siehe unten.
Kommentar von Manfred Riebe, www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe: Es gibt noch keinen Rechtschreib-Papst, der ein Rechtschreib-Dogma verkündet. Das ist obrigkeitsstaatliches DDR-Denken. Dort kannte man vorauseilenden Gehorsam williger Vollstrecker. Warum wohl fordern die Akademien der Wissenschaften und Künste heute die Rücknahme der Reform? Es gehört zu den Beamtenpflichten, Schaden von Volk und Staat und der Sprachkultur abzuwenden. Der VRS wendet sich aber auch gegen anarchische Aufforderungen zur Beliebigkeit („individuelle Vorlieben unserer Autoren“), die auf einer falsch verstandenen Liberalität beruhen und den Zielen der Vereinfachung und Einheitlichkeit widersprechen. Was heißt hier „gutes Erscheinungsbild der Wikipedia“? Gerade die neue ß/ss-Schreibung ist der Geßlerhut, vor dem willige Vollstrecker und Mitläufer in vorauseilendem Gehorsam den Hut ziehen, obwohl es für die Neuregelung nicht einmal ein Rechtschreibgesetz gibt und sie obendrein von der Bevölkerung mehrheitlich nicht akzeptiert wird. ___________________________________________
Der unbekannte Wikipedia-Rechtschreibpapst schreibt: Autoren werden gebeten, die vom Duden bevorzugten Schreibweisen zu verwenden. Diese Regel ist aber nicht zwingend und sollte niemanden von der Mitarbeit abhalten: wie bei (fast) allen anderen Regeln in Wikipedia, gilt auch hier der Grundsatz: Ignoriere alle Regeln. Allerdings bringt es das Wiki-Prinzip mit sich, dass ein Autor keine besondere Verfügungsgewalt über seine Beiträge hat und also damit rechnen muss, dass seine Orthographie von anderen Benutzern korrigiert wird.
Kommentar von Manfred Riebe, www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe: Auch der Duden ist kein Rechtschreibpapst, zumal er sein Privileg längst verloren hat. Es gibt Dutzende anderer Wörterbücher. Verschiedene Hinweise in den Wikipedia-Rechtschreibungsseiten zeigen, daß hier ein Duden-Lobbyist am Werk war. Dieser sollte sich zu erkennen geben. Könnte es sich um den Verfasser des Duden-Crashkurses oder einen seiner Anhänger handeln? _____________________________________________________
- Wer ist der unbekannte Wikipedia-Rechtschreibpapst, der schreibt:
Habe den Artikel vor allem wegen unserer Schweizer Teilnehmer, deren Tatstaturen über kein ß verfügen angelegt.
Frage: Einigen wir uns darauf, ss wenn nötig nach ß zu korrigieren, oder lassen wir beide Schreibweisen? Ich wäre - der Einheitlichkeit halber - fürs erste. Uli 13:55, 22. Mai 2003 (CEST)
- Ich würde sagen, wir korrigieren um auf ß. Soooviel Aufwand ist es auch wieder nicht, und wenn mir grad nichts besseres einfällt, mach ich sowas sogar freiwillig. Warp 13:59, 22. Mai 2003 (CEST)
- Mir gehts wohl gemerkt nicht um den Aufwand: Ein paar Schweizer haben hier schon angemerkt, dass sie es als Bevormundung empfinden, wenn man dieses Nationalspezifikum wegkorrigiert. Da die DE-Wikipedia eigentlich für alle Deutschsprachigen gedacht ist, stellt sich die Frage, wie wir mit diesem Thema umgehen, ohne jemanden auf den Schlips zu treten, und trotzdem ein einheitliches Erscheinungsbild zu haben. Uli 14:23, 22. Mai 2003 (CEST)
Und was sagen die Schleswig-Holsteiner? Deren Rechtschreibung ist, soviel ich weiß, in den letzten Jahren nicht reformiert worden. Wenn jetzt sogar eine Computerzeitschrift, naturgemäß Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen, aus ästhetischen (!) Gründen anstatt "aufwändig" wieder "aufwendig" schreibt, bleibt für mich nur eine konsequente Lösung: Die Wikipedia-Rechtschreibung. Die müßte ausdiskutiert werden und wäre danach einheitlich. OK, vielleicht nicht ganz realistisch. Aber das würde am besten zum anarchistisch-demokratischen Charakter dieser Enzyklopädie passen. Oder wir freunden uns halt mit verschiedenen Rechtschreibungen an, auch innerhalb eines Artikels.
Müßte es nicht "schweizer Teilnehmer" und "deutsche Rechtschreibung" heißen (nach den alten wie auch nach den neuen Regeln)? Will sagen: Hier schreibt doch sowieso jeder wie er / sie kann / will. Das ergibt dann noch ein paar weitere Schreibungen, die wie in den genannten Beispielen häufig zum Englischen tendieren. Vielleicht sollten wir uns einfach der Leitkultur beugen und alle gescheit Englisch lernen. Dann bräuchten wir auch nicht so viele Artikel mehrfach schreiben.
Wem diese Gedanken zu blöd sind, der möge sie löschen. ;-)
- In der Wikipedia sollten schon die allgemein gültigen Rechtschreibregeln gelten. Die ss-Schreibung in der Schweiz ist eine vom Duden gebilligte Variante, die ß-Schreibung ist dort nicht falsch. Daher immer abändern. Korny78 00:00, 9. Jan 2004 (CET)
PS: Zitat: "Das Selbe gilt für schweizerische Ortschaften..." - Ein schönes Beispiel dafür, daß (sic!) die neue RS gescheitert ist.
- Wenn es um Beitragsnamen geht kann ich mich ja noch auf Diskussionen einlassen. Aber der Beugungswahn gegenüber der neuen Rechtschreibung wird auch gerne mal übertrieben. Ein Großteil der Leute sagt zwar, er halte nix von der NDR, schreibt aber dennooch "dass". Wenn sich alle die Rosinen aus der Reform picken (ß-Regel ist ja nunmal unbestreitbar leichter, ebenso Kommaregel bei erweitertem Infinitiv) ist sie doch durchaus ein Erfolg. Wenn die Bürger sich an Regel nicht gewöhnen, werden sie wieder mit der Zeit zurückgenommen, so war das immer schon. "Hochschule" hat sich eingebürgert, "Hochlehrer" nicht. Also: schreibt wie ihr denkt und haltet Euch bei der Benennung der Beiträge an die amtlichen Regel. Das macht manches leichter, auch wenn Euch "daß" nicht passt. 82.82.120.245 00:27, 9. Jan 2004 (CET)
Genau im Sinne dieser Vorschläge habe ich mir gestattet, die Regeln umzuformulieren. Weialawaga 22:12, 10. Feb 2004 (CET)
neuerdings wird essenziell mit z geschrieben, oder ist das wieder nur eine Kannbestimmung? --fristu
- ich hab im duden fremdwörterbuch nachgeschlagen:
- unter 'essentiell' steht vgl. 'essenziell'
- bei 'essenziell' steht eine erklärung dazu
- daraus schließe ich, dass 'essenziell' die korrekte Form
- ist und 'essentiell' lediglich geduldet wird... --Jan Mohr
Also ich schreib nach wie vor nach der alten Rechtschreibung weiter. Wems nicht paßt, der kanns ja korrigieren. ;-) Außerdem gilt diese ja auch noch bis 2005 als nicht falsch. TorPedo
- Was, nur noch bis 2005 ? (schwitz) :). Ich bin auch der Meinung dass der den es stört es halt ändern soll. --Wolfi 15:14, 23. Jul 2003 (CEST)
Wer gerne Fehler suchen will:
http://normalfilter.de/normal.html hilft dabei (Typische Umstellungsfehler alt -> neu werden grün markiert und unten erklärt.) -- Paul E. 01:43, 19. Sep 2003 (CEST)
Für die »Ewiggestrigen« kann man ja eine eigene Sprachvariante für die alte Rechtschreibung in der Wikipedia einführen. Die Unterscheidung zwischen »British English« und »American English« stellt schließlich auch niemand in Frage.
Außerdem wäre etwas mehr Sprachkompentenz bei den Verfassern des Artikels angeraten. Wer nicht mal den »Artikel« richtig deklinieren kann, sollte sich der Rechtschreibkritik enthalten.
Es gibt im Deutschen folgende Wörter:
- selbständig
- selbstständig.
Beide werden unterschiedlich ausgesprochen, es handelt sich um zwei Wörter. Es sollte jedem freigestellt sein, aus Gründen besserer Lesbarkeit die eine oder andere Variante zu favorisieren und ggf abzuändern (ohne dass er dafür gleich eine IP-Sperrung fürchten muss, wie in meinem Fall geschehen). Häufiger wird übrigens selbständig benutzt. Gleiches gilt für die ebenfalls ähnlichen aber anders ausgesprochenen Wörter
- selber (eher Norddeutschland)
- selbst (eher Süddeutschland, Österreich).
Das ist also kein Rechtschreibe- sondern lexikalisches Problem! 82.82.129.82 14:19, 11. Jan 2004 (CET)
- Ich denke, wir sollten uns auf eine Schreibung einigen - denn innerhalb der schriftlichen Wikipedia spielt die Aussprache keine Rolle: das ganze reduziert sich also letztlich auf einen Rechtschreibestreit, weil immer irgendwer von der einen in die andere Richtung ändern dürfte und auch ändern wird. Den Traffic können wir uns aber sparen, wenn wir uns einigen, wie wir das nun schreiben. Dann kann einmal ein Bot über die ganze Wikipedia drüber rasen, das korrigieren, und gut ist. Persönlich plädieren würde ich im übrigen für "selbstständig", weil das im Duden jetzt zuerst genannt wird (selbst|stän|dig, auch: selb|stän|dig), kann aber mit selbständig auch gut leben. Uli 14:26, 11. Jan 2004 (CET)
- Laut canoo.net sind beide Schreibweisen nach der Reform "gleichwertig". Google entscheidet mit 224000 : 178000 für "selbständig", auf de.wikipedia.de mit 97 : 50. Das deckt sich mit meinem Eindruck vom gängigen Sprachgebrauch --BerndGehrmann 14:51, 14. Jan 2004 (CET)
Aus den Diskussionen auf der Mailingliste Photo <--> Foto und zur Rechtschreibung ziehe ich folgende Schlussfolgerung:
- Die Mehrheitsmeinung scheint zu sein: Man soll uns nicht zu sehr einschränken!
Das ist verständlich und in einer ÜbergangsPHase akzeptabel. Wenn es aber keine klaren Regeln zur Schreibweise gibt, sollte es zumindest strenge Verhaltensregeln geben. Sonst ist Streit vorprogrammiert. Die verschwommene Formulierung:
- Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung!
könnte man durch folgende klare Regeln ersetzen:
- Es gilt die neue deutsche Rechtschreibung, Die vom Duden bevorzugte Schreibweise sollte auch in Wikipedia verwendet werden, ist aber nicht zwingend.
- Ein REDIRECT muss aber von der anderen Schreibweise zum Hauptartikel führen.
- Kein Wikipedianer darf eine solche Paarung zweier Artikel umkehren. Eine Umkehrung ist nur nach ausführlicher Diskussion und Konsens dafür zulässig.
Den letzten Satz halte ich für den wichtigsten. So ist Streit nahezu ausgeschlossen.
Michael ArtMechanic 22:24, 13. Jan 2004 (CET)
Hat jemand Benutzer:Artmechanic authorisiert seine Vorschläge von der Diskussionsseite in den Artikel zu übertragen? Oder hat er das eigenmächtig gemacht? Sollen sie also jetzt gelten, weil Benutzer:Artmechanic das gerne so will oder gibt es einen Konsens darüber? --Anathema 23:48, 17. Jan 2004 (CET)
Oh Vater aller Bratwürste, nicht wahr, das ist hart! Sogar "Deine" Artikel darf ich mir ansehen und ändern falls ich das für sachdienlich halte. Im Gegensatz zu Dir werde ich dieses Recht nicht missbrauchen.
Im übrigen solltest Du die Regeln erst einmal lesen bevor Du lamentierst. Sie hätten Dir im Fall der Majonäse nämlich Recht gegeben.
ArtMechanic 01:43, 18. Jan 2004 (CET)
Ich möchte jetzt gar nicht auf die Sinnlosigkeit einzelner neuer Regeln eingehen. Das haben andere bereits erledigt. Siehe z.B. [1]. Die Frage ist: Warum gibt es durch die "Reform" keine Vereinfachungen? Die Antwort dazu: Sinnvolle Vereinfachungen wurden und werden von der Sprachgemeinschaft auf ganz natürlichem Wege eingeführt. Dieses demokratische Prinzip wurde nun abgelöst, indem es einem willkürlich ausgewählten Kreis von Personen, wobei mir bei manchen die Attribuierung "geistig minderbemittelt" angemessen erscheint (ich verweise z.B. auf die besonders lächerlichen Augstschen Volksetymologien vom Typ "belämmert", "behände" oder "Quäntchen"), gestattet wird, die Sprache nach ihren eigenen Vorstellungen umzugestalten, und der Nonsens, der dabei herausgekommen ist, auf geradezu faschistische Art und Weise, autoritär, von oben herab durchgesetzt wird. Und wikipedia, ein äußerst demokratisches, teilweise anarchistisches Projekt, will dabei mitmachen? Es haben sich schon die Zeitungen nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als sie in einem Anfall vorauseilenden Gehorsams auf die staatlich diktierte neue Rechtschreibung umgestiegen sind. Für das wikipedia-Projekt wäre es auch nicht gerade ein Zeichen von Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit oder Selbstbewußtsein.
Ich werde ganz sicher keine Artikel in neuer Rechtschreibung verfassen. Ich werde aber auch ganz sicher nicht die neue Rechtschreibung anderer korrigieren, eben weil ich der Meinung bin, daß jeder so schreiben darf wie er will. Ein Gegenargument dazu gibt es natürlich: Es ist einfacher für den Leser, wenn eine einheitliche Orthographie vorliegt. Wenn jetzt aber jemand sagt, gerade deshalb sollten wir uns der neuen Rechtschreibung anpassen, kann ich dazu nur herzlich lachen, da nämlich der Großteil der Bevölkerung diese neue Rechtschreibung nicht beherrscht, und gerade durch die neue Rechtschreibung die Einheitlichkeit der Orthographie zerstört worden ist. Der nächste Schritt dazu steht auch schon bevor: Es wird eine Änderung der "Reform" geben. Wir können uns darauf gefaßt machen, daß die Orthographie noch mehr zersplittert wird.
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