Michaëlle Jean

Michaëlle Jean (* 6. September 1957 in Port-au-Prince, Haiti) ist eine kanadische Politikerin und Journalistin aus Québec. 2005 wurde sie zur 27. Generalgouverneurin Kanadas vorgeschlagen und am 27. September desselben Jahres in dieses Amt eingeführt. In dieser Funktion ist sie Stellvertreterin des kanadischen Staatsoberhauptes, Königin Elisabeth II., sowie Oberkommandierende der kanadischen Streitkräfte.
Geboren und aufgewachsen ist Jean in Haiti, das sie mit ihren Eltern 1968 verlassen musste. Nach einem Studium an der Université de Montréal arbeitete sie für einige Jahre an europäischen Universitäten wie Florenz und Mailand. Jean beherrscht neben den kanadischen Amtssprachen Französisch und Englisch auch Spanisch, Italienisch und haitianisches Kreolisch.
In den 90er Jahren machte sich Jean als Moderatorin beim öffentlich-rechtlichen kanadischen Rundfunksender Radio-Canada einen Namen. Darüber hinaus engagierte sich Jean stark für eine private Hilfsorganisation, die (illegale) Einwanderer betreut. Michaëlle Jean ist mit dem französischen Filmemacher Jean-Daniel Lafond verheiratet. Das Ehepaar hat eine 11-jährige Adoptivtochter, die wie ihre Mutter in Haiti geboren wurde.
Michaëlle Jean ist die erste farbige Generalgouverneurin in der Geschichte Kanadas. Als Besonderheit gilt auch, dass Jean vor ihrem Amtsantritt engen Kontakt zum Bloc Quebecois hielt, der die Unabhängigkeit der Provinz Québec fordert. Für Aufsehen sorgte sie, als sie ein rohes Robbenherz aß, um ihre Verbundenheit zu den Inuit zu zeigen.
Jean eröffnete am 12. Februar 2010 die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver.
Weblinks
- Biografie (französisch/englisch)
- Stephen Azzi: Jean, Michaëlle. In: The Canadian Encyclopedia (französisch/englisch)
Personendaten | |
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NAME | Jean, Michaëlle |
KURZBESCHREIBUNG | kanadische Politikerin und Journalistin |
GEBURTSDATUM | 6. September 1957 |
GEBURTSORT | Port-au-Prince, Haiti |