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Baindt

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Wappen Deutschlandkarte
Baindt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Baindt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 50′ N, 9° 40′ OKoordinaten: 47° 50′ N, 9° 40′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Ravensburg
Gemeindeverwal­tungsverband: Mittleres Schussental
Höhe: 483 m ü. NHN
Fläche: 23,07 km2
Einwohner: 5269 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 228 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88255
Vorwahl: 07502
Kfz-Kennzeichen: RV, SLG, ÜB, WG
Gemeindeschlüssel: 08 4 36 012
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marsweilerstraße 4
88255 Baindt
Website: www.baindt.de
Bürgermeister: Elmar Buemann
Lage der Gemeinde Baindt im Landkreis Ravensburg

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Baindt ist eine Gemeinde im oberschwäbischen Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg (Deutschland).

Die Gemeinde, die zum Gemeindeverwaltungsverband Mittleres Schussental gehört und sich auf 23,07 km² Fläche erstreckt, hat rund 4.900 Einwohner.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde Baindt ist Teil des Siedlungsgebiets „Mittleres Schussental“, das sich von Eschach (südlicher Stadtteil Ravensburgs) über die beiden Städte Ravensburg und Weingarten bis nach Baienfurt und Baindt im Norden erstreckt. Sie befindet sich wenige Kilometer westlich des Altdorfer Walds an einem kleinen nordöstlichen Zufluss der Schussen, die ein nördlicher Bodensee- bzw. Rhein-Zufluss ist.

Schutzgebiet

Im Süden der Gemeinde, an der Grenze nach Baienfurt, liegt das Naturschutzgebiet Annaberg. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung des Gebietes als ausgedehntes Sekundärbiotop mit einem für solche Biotope in Oberschwaben einzigartigen Artenreichtum an hochgradig gefährdeten und geschützten Tier- und Pflanzenarten.

Geschichte

Ehemaliges Kloster Baindt

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Baindt im Jahr 1240 im Zusammenhang mit der Stiftung des örtlichen Zisterzienserinnen-Klosters durch Konrad von Winterstetten. Das Kloster wurde 1802 aufgelöst und das Gebiet kam zum württembergischen Oberamt Ravensburg, dem Vorläufer des heutigen gleichnamigen Landkreises. Im Jahr 1826 wurde Baindt eine eigene Gemeinde, die heutigen Grenzen stammen aus dem Jahr 1848.

Religionen

In Baindt gibt es mit der St.-Johannes-Baptist-Kirche ein römisch-katholisches Gotteshaus. Für die geistliche Versorgung des evangelischen Bevölkerungsteils ist die Kirchengemeinde Baienfurt-Baindt zuständig.

Eberhard Emminger: Ansicht vom Schussenthal im 19. Jahrhundert (Blick über Baindt nach Weingarten und Ravensburg)

Einwohnerentwicklung

  • 1848: 512 Einwohner
  • 1871: 643 Einwohner
  • 1910: 987 Einwohner
  • 1939: 1.079 Einwohner
  • 1950: 1.281 Einwohner
  • 1970: 2.562 Einwohner
  • 2004: 4.604 Einwohner
  • 2008: 4.900 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus Bürgermeister Buemann als Vorsitzenden sowie 14 Gemeinderäten. Die Wahl vom 7. Juni 2009 brachte folgendes Ergebnis:

  1. FWV: 63,7% (+3,4) – 9 Sitze (-0)
  2. CDU: 36,3% (−3,4) – 5 Sitze (-0)
  3. Andere: 0,0 % (+0) – 0 Sitze (-0)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Baindt ist durch die Bundesstraße 30 direkt an den überregionalen Straßenverkehr angebunden.

Zudem ist die Gemeinde durch einige Buslinien u. a. mit Baienfurt, Weingarten und Ravensburg verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Pfarrkirche St. Johannes Baptist
„Baindter Pestkreuz“, um 1350, in der katholischen Pfarrkirche

Bildung

  • Kindergärten: Sonne, Mond und Sterne, Regenbogen, St. Martin und Waldorfkindergarten
  • Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
  • private Heimsonderschule für Blinde und Sehbehinderte
  • Außenstelle der Volkshochschule Ravensburg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baindt liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Bauwerke

  • Pfarrkirche St. Johannes Baptist (erbaut 1240–1241), ehemalige Abtei- und Klosterkirche der Zisterzienserinnen von Baindt Patrozinium Mariä Himmelfahrt 15. August). 1560 gotisches Netzgewölbe. 1675, 1724-1729, 1742 und 1764 Barockisierung der Abteikirche und des Klosters (1729 Bau des Gästehauses, 1764-1766 Hochaltar - Barock-Rokoko). 1817 wurde die ehemalige Abteikirche der Zisterzienserinnen zur Pfarrkirche von Baindt Patrozinium St. Johannes Baptist - Hl. Johannes der Täufer 24. Juni).

Regelmäßige Veranstaltungen

Narrenfigur „Waldschrat“ der Narrenzunft Raspler
  • In Baindt ist die schwäbisch-alemannische Fasnet heimisch, die von der Narrenzunft Raspler veranstaltet wird. Der Narrenruf der Raspler heißt: „Raspler – Ratsch Ratsch“. Alle zwei Jahre findet ein Narrensprung statt.
  • Ein weiterer Höhepunkt ist das alljährliche Weinfest, das Ende Juli bzw. Anfang August stattfindet. Dieses von der Schalmeienkapelle organisierte Fest dient als Treffpunkt der Gemeinde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).

Literatur

  • Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Baindt. In: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836 (Volltext bei Wikisource)
  • Edgar Schaz, Waltraud Weidisch (Hrsg. und Red.): Baindt in Bildern vergangener Tage. Geiger, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-903-4
  • Benedikt Schützbach: Chronik und Heimatbuch der Gemeinde Baindt. Hortus floridus. Sauter, Kißlegg 1981

Weitere Literatur siehe Artikel Kloster Baindt.

Commons: Baindt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien