Landherrenschaft

Die Landkreise im Land Hamburg wurden als Landherrenschaften bezeichnet. 1874 wurden vier Landherrenschaften errichtet.
Die Freie und Hansestadt Hamburg gliederte sich in die Stadt Hamburg (1920: 135,7 km²) und das Landgebiet (1920: 279,6 km²), das aus den vier Landherrenschaften Bergedorf, Geestlande, Marschlande und Ritzebüttel bestand, die wiederum in Gemeinden gegliedert waren. Das Dienstgebäude der Landherrenschaften befand sich seit 1908 am Klingberg 1 in der Altstadt.
1926 wurden sie zu einer Landherrenschaft Hamburg zusammengefügt. Am 1. April 1938 wurde diese mit der Schaffung der Einheitsgemeinde Freie und Hansestadt Hamburg aufgelöst.
Neubildung der Landherrenschaften 1874
Am 5. Juli 1874 wurde das Land Hamburg verwaltungsrechtlich neu gegliedert. An diesem Tag wurden auch vier Landherrenschaften gebildet, in die das Landgebiet Hamburgs eingeteilt wurde.
Gemeindeverzeichnis
Landherrenschaft Bergedorf
In der Landherrenschaft Bergedorf existierten die folgenden Gemeinden:
- Altengamme
- Bergedorf
- Curslack
- Geesthacht
- Kirchwärder
- Neuengamme mit Ohe und West Krauel
Landherrenschaft der Geestlande
In der Landherrenschaft der Geestlande existierten die folgenden Gemeinden:
- Alsterdorf
- Farmsen mit Berne
- Fuhlsbüttel
- Groß Borstel
- Groß Hansdorf-Schmalenbeck
- Klein Borstel und Struckholt
- Langenhorn
- Ohlsdorf
- Volksdorf
- Wohldorf-Ohlstedt
Landherrenschaft der Marschlande
In der Landherrenschaft der Marschlande existierten die folgenden Gemeinden:
- Allermöhe
- Billwärder an der Bille
- Finkenwärder
- Moorburg
- Moorfleth
- Moorwärder
- Ochsenwärder
- Ost-Krauel
- Reitbrook
- Spadenland
- Tatenberg
Landherrenschaft Ritzebüttel
In der Landherrenschaft Ritzebüttel existierten die folgenden Gemeinden:
- Arensch und Berensch
- Cuxhaven
- Döse
- Duhnen
- Groden mit Abschnede
- Gudendorf
- Holte und Spangen
- Insel Neuwerk
- Oxstedt
- Sahlenburg
- Stickenbüttel
- Süderwisch und Westerwisch
Änderungen im Gebietsbestand
Am 14. April 1875 wurde die Ortschaft Ost-Krauel von der Landherrenschaft der Marschlande in die Landherrenschaft Bergedorf umgegliedert.
Am 22. Juni 1894 wurde die Ortschaft Veddel in die Stadt Hamburg eingemeindet.
Am 2. Januar 1924 schieden die Städte Bergedorf, Cuxhaven und Geesthacht aus den jeweiligen Landherrenschaften aus.
Landherrenschaft Hamburg
Am 19. November 1926 wurden die vier bisherigen Landherrenschaften zu einer neuen für das gesamte Landgebiet Hamburgs zusammengelegt. Die Städte Bergedorf, Cuxhaven und Geesthacht gehörten ihr nicht an.
Groß-Hamburg-Gesetz
Vom Groß-Hamburg-Gesetz, das mit Wirkung vom 1. April 1937 in Kraft trat, war die Landherrenschaft zunächst nicht betroffen. Am 1. April 1938 wurde aber schließlich die Einheitsgemeinde Freie und Hansestadt Hamburg gebildet. Die Landherrenschaft existierte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Literatur
- Thomas Klein (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945, Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn; Reihe B: Mitteldeutschland (außer Preußen);
- Band 17: Hansestädte und Oldenburg, Teil III: Hamburg, bearbeitet von Heinz Postel, 1978, ISBN 3-87969-142-8
- Statistisches Amt Hamburg (Hrsg.): Aus Hamburgs Verwaltung und Wirtschaft, Jg. 8; Hamburg, 1931
Weblinks
- Andreas Gonschior: Die Freie und Hansestadt Hamburg - Überblick. Abgerufen am 10. April 2010.
- Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen Format invalid.