Billerbeck
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 59′ N, 7° 18′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Kreis: | Coesfeld | |
Höhe: | 106 m ü. NHN | |
Fläche: | 91,36 km2 | |
Einwohner: | 11.945 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 48727 | |
Vorwahl: | 02543 | |
Kfz-Kennzeichen: | COE, LH | |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 58 008 | |
LOCODE: | DE BIL | |
NUTS: | DEA35 | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 48727 Billerbeck | |
Website: | www.billerbeck.de | |
Bürgermeisterin: | Marion Dirks (parteilos) | |
Lage der Stadt Billerbeck im Kreis Coesfeld | ||
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Billerbeck ist eine Stadt im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund seiner schönen und zentralen Lage in den Baumbergen wird der staatlich anerkannte Erholungsort auch „Die Perle der Baumberge“ genannt.
Geographie
Nachbargemeinden
Billerbeck grenzt an Rosendahl, Laer, Altenberge, Havixbeck, Nottuln und Coesfeld.
Stadtgliederung
- Stadt Billerbeck,
- Kirchspiel Billerbeck (bis 1969)
- Beerlage (bis 1969)
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurden die Bauernschaften Alstätte, Bockelsdorf, Bombeck, Dörholt, Gantweg, Gerleve, Hamern, Lutum, Osthellen, Osthellermark und Westhellen (alle ehemalige Gemeinde Kirchspiel Billerbeck), Aulendorf, Esking, Langenhorst und Temming (alle ehemalige Gemeinde Beerlage) eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater

Im Jahre 1950 wurde von den Billerbecker Bürgern Alex Hesselmann und Bernhard Engbers die Freilichtbühne Billerbeck gegründet. Der Lehrer Stephan Rüter, der auch die Freilichtbühne Coesfeld betreute, war hier aktiv.
Diese spielt jedes Jahr zwei Sommerstücke und ein Winterstück (Aula der Realschule), jeweils für Erwachsene und Kinder.
Museen
Die Kolvenburg besteht aus Bauteilen des 15. und 16. Jahrhunderts. Das Herrenhaus mit seinem auffallenden Krüppelwalmdach wird als typischer Wohnsitz des niederen Adels im Münsterland ausgewiesen. Heute befindet sich hier das Kulturzentrum des Kreises Coesfeld mit wechselnden Ausstellungen.






Bauwerke
- Ludgerus-Dom
- Katholische Pfarrkirche St. Johannis-Kirche
- Kolvenburg
- Rathaus, Markt 1. Der neugotische, mit Sandsteinquadern verblendete Bau wurde 1891 von Hilger Hertel errichtet und 1948/49 erweitert.
- Haus Beckebans
- Richthof
- Abtei Gerleve
- Haus Hameren (Inh: Baron Twickel zu Degenhart)
- Archidiakonat (zuständig für Billerbeck Darfeld und Holthausen), Johanniskirchplatz 11. L-förmiger Massivbau mit Walmdach, der ehemals von einer Gräfte umgeben war. Die älteste Teile wurden bereits im frühen 16. Jh. errichtet. Den Anbau fügte man 1679 hinzu.
- Ludgerus-Brunnen
- Marienkapelle Aulendorf
- Evangelisches Kirchenzentrum
- Kulturzentrum Alte Landwirtschaftsschule
- Seniorenstift Baumberge
- Ludgerus-Stift
- Die Innenstadt von Billerbeck weist noch einige ältere Wohnbauten auf.
- Münsterstraße 4. Eingeschossiges Traufenhaus mit Treppengiebel, wohl 16. Jh.
- Münsterstraße 8. Ehemaliges, zu Haus Nr. 6 gehöriges Speichergebäude, wohl noch 16. Jahrhundert oder früher. Der Giebel wurde um 1900 erneuert.
- Münsterstraße 16. Eingeschossiger Bau; der nördliche Teil und die Rückfront stammen sicherlich noch aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren befindet sich ein Kamin von 1693, der trotz seiner späten Entstehungszeit noch Spätrenaissanceformen aufweist.
- Münsterstraße 25. Hinterhaus des 16. Jh. Das zugehörige Vorderhaus ist nicht mehr vorhanden.
- Eine geschlossene Kirchplatzbebauung mit einfachen Fachwerkbauten (Speicherhäuschen) befindet sich im Umkreis der St. Johannis-Kirche. Die ältesten Häuser sind im Kern noch spätmittelalterlich, wurden aber mehrfach umgebaut: so z.B. Johanniskirchhof 2, dendrochronologisch auf das Jahr 1513 datiert, das Speicherhaus mit der Hausnummer 6-7, datiert 1492, wurde durch Ulrich und Maria Gaußelmann zum Wohnhaus umgebaut.
Parks
- Longinusturm in den Baumbergen
- Berkel-Auen (hier entspringt die Berkel)
- Freizeit- und Sportzentrum Helker Berg
- Ferienpark Baumberge (rustikale Ferienhäuser-Siedlung, teils auf Nottulner Gebiet)
Politik
Gemeinderat
Die 26 Sitze des Stadtrates (Kommunalwahl vom 30. August 2009) setzt sich wie folgt zusammen:
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975
In der Liste[2][3][4] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.
Jahr | CDU | DZP | SPD | FDP | Grüne1 | SG |
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1975 | 58,5 | 17,4 | 15,4 | 8,7 | ||
1979 | 47,5 | 25,8 | 22,5 | 4,3 | ||
19842 | 45,3 | 19,0 | 20,8 | 7,4 | 7,4 | |
1989 | 37,7 | 18,2 | 27,7 | 8,4 | 8,0 | |
1994 | 46,2 | 37,1 | 8,0 | 8,7 | ||
1999 | 52,4 | 37,5 | 4,4 | 5,7 | ||
2004 | 53,3 | 37,3 | 9,5 | |||
2009 | 46,9 | 27,2 | 9,7 | 13,6 | 2,6 |
1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne
2 1984: FDP und Grüne: 7,42 %

Wappen
Das Wappen wurde im November 1970 durch das Regierungspräsidium Münster genehmigt.
Blasonierung: „In Blau drei schrägrechte silberne Wellenbalken.“
Das Stadtwappen ist auf die Herren von Billerbeck zurückzuführen, die als Ministerialen (Dienstmannen, Ritter) in Diensten des Bischofs standen. In der Glanzzeit des Rittertums trugen die Edlen Harnisch und Helm mit Visier, so dass man sie nicht erkennen konnte. Daher wurde es Brauch, bei Turnieren und im Kampfe an Helm und Schild ein Abzeichen, ein Wappen, anzubringen. Die Ritter von Billerbeck nahmen nach der Lage ihres Sitzes an den drei Flüssen Berkel, Haulingbach und Lilienbeck drei blaue, schräg nebeneinander laufende Bäche auf weißem Schilde. Nach diesem Vorbild entstand das Stadtwappen, bestehend aus drei nach links laufenden Silberbächen auf blauem Schilde.
Partnerstadt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mit dem Auto ist Billerbeck über die Autobahnen A 43 von Münster kommend über die Abfahrt „Nottuln, Billerbeck“, von Wuppertal kommend über die Abfahrt „Dülmen“, A 31 (Abfahrt „Gescher, Coesfeld“) und A 1 (Ausfahrt „Münster-Nord“ über Havixbeck) gut zu erreichen.
ÖPNV

Billerbeck liegt an der Bahnstrecke Münster-Coesfeld, die auch als Baumbergebahn bezeichnet wird. Das renovierte Bahnhofsgebäude beherbergt ein Kulturcafé und eine Fahrradmietstation.
Ein weiterer Haltepunkt befindet sich in Lutum.
Die Stadt Billerbeck gehört dem Verkehrsverbund VGM an.
Ansässige Unternehmen
Der größte Arbeitgeber in Billerbeck ist die von Wolfgang Suwelack gegründete Firma Dr. Suwelack mit 410 Mitarbeitern. Sie ist auf dem Sektor der Nahrungsmittelproduktion und der Hautpflegeprodukte tätig. Neben einer mittelständischen metallverarbeitenden Industrie gibt es auch eine Vielzahl von Handels- und Handwerksbetrieben sowie Dienstleistungsunternehmen (z.B. sieben Friseure, drei Bestattungsunternehmen und eine Filmproduktion).
Billerbeck ist anerkannter Erholungs- und Wallfahrtsort, dadurch ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Naherholungssuchende, Radfahrergruppen und Busreisende bringen Kaufkraft nach Billerbeck. Davon legt nicht nur die ständig steigende Übernachtungszahl, sondern auch die Anzahl der gastronomischen Betriebe Zeugnis ab.
Medien
In Billerbeck erscheint der 1874 gegründete Billerbecker Anzeiger, der seit 1972 zum Verlag J. Fleißig in Coesfeld gehört.
Bildung
Billerbeck verfügt über eine sechs- bis siebenzügige Grundschule, eine Realschule und eine Hauptschule, sowie momentan 5 Kindergärten und 2 Tagesstätten.
- Grundschule: Katholische Ludgeri-Grundschule
- Hauptschule: Don-Bosco-Gemeinschaftshauptschule
- Realschule: Geschwister-Eichenwald-Realschule Billerbeck
Religionen
Billerbeck ist ein Wallfahrtsort. Der erste Bischof von Münster, der heilige Liudger, wird in Billerbeck verehrt. Der Hl. Liudger ist am 26. März 809 in Billerbeck gestorben.
In Billerbeck gibt es eine katholische und eine evangelische Gemeinde.
Die Pfarr- und Propsteigemeinde St. Johann / St. Ludgerus Billerbeck findet ihre Wurzeln im 8. Jahrhundert und reichen bis vor das Wirken des Hl. Ludgerus (Liudger) zurück. Sowohl der neugotische Ludgerus-Dom (erbaut 1892–1898) als auch die spätromanische St. Johannis-Kirche sind sehenswert.
Von großer, weit über Billerbeck hinausreichender Bedeutung ist auch die Benediktiner-Abtei St. Joseph zu Gerleve. Sie gehört der Beuroner Kongregation an. Der 2006 für drei Jahre als Prior-Administrator gewählte Laurentius Schlieker steht an der Spitze der Abtei. Zur Abtei gehören unter anderem ein Exerzitienhaus, eine Jugendbildungsstätte und eine Buchhandlung.
Das Evangelische Kirchenzentrum – Vom guten Hirten – in Billerbeck ist eine neuzeitliche gestaltete Anlage mit angegliedertem Pfarrzentrum.
Persönlichkeiten aus Billerbeck
- Bernhard von Raesfeld (1508-1574), Fürstbischof von Münster
- Gottfried von Raesfeld (1522-1586), Domdechant von Münster
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2024 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 18. Juni 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
- ↑ Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Kommunalwahl 2009
Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: VI; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Billerbeck, Autor: Peter Ilisch, ISBN 3-89115-145-4; Dortmund-Altenbeken, 1999.
- Peter Ilisch: Zur Siedlungsgenese von Billerbeck.. In: Westfälische Zeitschrift 129, 1979, S. 9-56.
- Peter Ilisch: Zum Erscheinungsbild münsterländischer Kirchhöfe vor 1800 – Das Beispiel St. Johann zu Billerbeck. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 4, 1979, S. 114-131.
- Peter Ilisch: Die Vikarien zu Billerbeck. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 28, 2003, S. 1-25.
- Peter Ilisch: Das jüdische Leben im Wigbold Billerbeck In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 32, S. 15-38.