Fimmvörðuháls


Fimmvörðuháls ist eine Hochebene im Süden Islands.
Sie liegt zwischen den Gletschern Eyjafjallajökull im Westen und Mýrdalsjökull im Osten. Nach Norden zu grenzt der Fimmvörðuháls an die Þórsmörk, nach Süden an die Skógarheiði.
Geologische Beschreibung des Fimmvörðuháls
Lage des Fimmvörðuháls
Innerhalb von Islands Vulkanzonen und Plattenverschiebungszonen muss man den Fimmvörðuháls in die sog. östliche Vulkanzone einordnen. Diese zieht sich von den Westmännerinseln über Eyjafjalla- und Mýrdalsjökull bis hinauf in den Vatnajökull und zu den Grímsvötn.
Die östliche Vulkanzone ist ihrerseits aufgeteilt in diverse Spaltenschwärme und Vulkansysteme, wobei das des Mýrdalsjökull nach Norden fast an die Grímsvötn heranreicht. In der Neuzeit sind dies die beiden aktivsten Vulkanssyteme von Island. Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass zwischen diesen eine Verbindung bestünde. In beiden Systemen kamen sowohl enorme effusive als auch explosive Eruptionen vor.
Der Pass Fimmvörðuháls liegt direkt zwischen den beiden Vulkanen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull, die sich jeweils im Westen bzw. im Osten von ihm befinden und damit grenzt er unmittelbar an den Mýrdalsjökull an. Querverlaufende Spalten verbinden auf dem Fimmvörðuháls die beiden Gletschervulkane.[1]
Eyjafjallajökull produziert Material von anderer chemischer Zusammensetzung und wird daher gewöhnlich nicht dem System des Mýrdalsjökull zugerechnet. Trotzdem besteht zwischen beiden offensichtlich eine Verbindung, da die wenigen Ausbrüche des Eyjafjallajökull in den letzten 1000 Jahren immer solche des Mýrdalsjökull zur Folge hatten.
Die Kraterreihen
Auf dem Pass Fimmvörðuháls liegen zahlreiche Kraterreihen parallel zueinander. Sie sind ungewöhnlicherweise von Westen nach Osten ausgerichtet und verbinden damit die Systeme des Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull.
Die Gegend war in den Kaltzeiten der Eiszeit bis vor ca. 11.000 Jahren von einem Gletscher bedeckt. Das Alter der Krater war etwas umstritten, einige Wissenschaftler nahmen an, dass einige der Kraterreihen aus Warmzeiten der Eiszeit stammten. Die Tatsache, dass die Schlackenrater auf dem Fimmvörðuháls kaum Gletscherschliff zeigen, weist hingegen darauf hin, dass sie danach entstanden sind. Andererseits befinden sich im Süden des Fimmvörðuháls einige Rücken, die lt. Quellen aus Palagonit bestehen und damit unter Gletschern entstanden sind.
Von den insgesamt etwa 10-12 Ausbruchsstellen auf dem Fimmvörðuháls sind etwa 6-8 nach der Eiszeit aktiv gewesen.
Die Hänge südlich des Fimmvörðuháls sind bedeckt von Balsaltlagen, die aus der letzten Warmzeit stammen.[2]
Ausbruchsgeschichte
Der Fimmvörðuháls ist geprägt von Vulkanausbrüchen. Mindestens 6 – 8 davon können nach der Eiszeit nachgewiesen werden.[3]
Ausbruch 2010
Seit März 2010 ist auf dem Fimmvörðuháls ein neuerlicher Vulkanausbruch im Gange, der aufgrund chemischer Analysen der ausgeworfenen Materialen dem System des Eyjafjallajökull zugerechnet wird.
Wanderweg Skógar - Þórsmörk
Darüber führt ein Wanderweg von Skógar nach Þórsmörk. Die Wanderstrecke ist 22 Kilometer lang und erreicht eine Höhe von 1000 Metern.
Der Name kann mit Fünfsteinmännchenpass übersetzt werden. Steinmännchen (isl. Varða, Mehrzahl Vörður) dienen zur Wegmarkierung.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Helgi Torfason og Höskuldur Búi Jónsson 2005: Jarðfræði við norðvestanverðan Mýrdalsjökul. In: Magnús Tumi Guðmundsson og Ágúst G. Gylfason (ritstj.) “Hættumat vegna eldgosa og hlaupa frá vestanverðum Mýrdalsjökli og Eyjafjallajökli”, S. 45 ff., Háskólaútgáfan, Reykjavík.
 
Weblinks
Koordinaten: 63° 37′ 52,9″ N, 19° 26′ 50,1″ W