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Jelcz-Laskowice

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Jelcz-Laskowice
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Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Oławski
Einwohner: 15.413 (2003)
Fläche: 17,6 km²
Höhe: 130 m ü. NN
Postleitzahl: 55-230
Telefonvorwahl: (+48) 71
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:51_21_N_17_02_E, 2:51° 21′ nördl. Breite
17° 02′ östl. Länge
KFZ-Kennzeichen: DOA
Wirtschaft & Verkehr
Zweige: Fahrzeugbau
Verkehrsweg: Breslau - Oława
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau
Stadtverwaltung
Bürgermeister: Bogdan Szczęśniak (2005)
Adresse: ul. Wincentego Witosa 24
55-230 Jelcz-Laskowice
Homepage: www.jelcz-laskowice.pl/
E-Mail: um.info@jelcz-laskowice.pl

Jelcz-Laskowice (deutsch Jeltsch-Laskowitz) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Niederschlesien. Die Industriestadt befindet sich 25 km südöstlich von Breslau am rechten Ufer der Oder am Mühlbach (Młynówka Jelecka), einem alten Flussarm der Oder, und entstand am 1. Januar 1987 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Jelcz und Laskowice Oławskie.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in die 8 Stadtteile: Jelcz, Laskowice, Fabryczne, Komunalne, Domków Jednorodzinnych, Metalowców, XXXV-lecia und Ludwika Hirszfelda.


Geschichte

Jelcz

Die erste Erwähnung von Jalche erfolgte 1245 in einer Bulle Papst Innozenz IV., der Bischof Thomas den Besitz des Bistums Breslau bestätigte. Wenig später befand sich Jeltsch im Besitz der Breslauer Piastenherzöge. Im Streit um Teile des Herzogtums Breslau ließ 1277 Boleslaw II. von Liegnitz seinen Neffen Heinrich IV. von Breslau in Jeltsch überfallen und nahm ihn auf der Burg Lehnhaus gefangen. Seit 1311 gehörte der Ort zum Herzogtum Brieg-Liegnitz. Dessen Herzog, Boleslaw III. entführte 1323 den bischöflichen Administrator Nikolaus von Banz in sein Jagdschloß Jeltsch. In der Zeit nach 1331 wurde auf einer Insel der Oder eine Burg errichtet. 1343 ist Jeltsch, das nie Stadtrecht besaß, unter den Städten mit Burgen der Herzogtümer Liegnitz und Brieg aufgeführt. Seit der Mitte des 14. Jahrhundert wechselten der Besitz zwischen den Familien von Prittwitz auf Laskowitz und den von Borschnitz-Jeltsch. Bischof Konrad von Oels erwarb Jeltsch 1433 zurück, nach seinem Tode im Jahre 1447 wurden die von Kottulinski-Jeltsch neue Besitzer. 1508 wurde der Breslauer Patrizier Konrad Sauermann neuer Herr auf Jeltsch. Er ließ 1518 die Burg auf der Oderinsel zum Schloss umbauen. Er wurde 1530 in den Adelsstand erhoben und seine Nachkommen 1647 in den Reichsfreiherrnstand und 1798 in den preußischen Grafenstand. Seit 1569 war die Herrschaft Jeltsch zusammen mit drei weiteren ehemals bischöflichen Gütern zum Fideikommiss vereint worden. Im Jahre 1623 zerstörte ein Brand das Schloss. Dem Wiederaufbau folgten die Wirren des Dreißigjährigen Krieges, in dem zwischen 1634 und 1648 nacheinander die Sachsen, Kaiserlichen und Schweden den Ort besetzten und das Schloss erneut verwüsteten. Die Adelsfamilie, die sich seit 1647 von Saurma-Jeltsch nannte, ließ das Schloss wüst und nahm in Laskowitz ihren Sitz. 1650 beschrieb Matthäus Merian Jeltsch an Hand alter Chroniken als ein Städtchen. 1742 kam der schlesische Ort zu Preußen. Durch die Flussregulierung der Oder in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts lag die Überreste des Schlosses nun in einem Nebenarm der Oder. Die einstöckige Ruine erhielt 1816 einen hölzernen Turm und fand als Brauhaus eine neue Nutzung. 1817 zog Gustav Graf von Saurma-Jeltzsch auf seinen alten Stammsitz in das Jagdschloss zurück und ließ 1829 nordöstlich des Ortes ein neues Schloss erbauen, der einfache Bau wurde in den Jahren 1886 und 1894 noch erweitert. Jeltsch gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Ohlau und kam nach dem Ende des 2. Weltkrieges zu Polen. Die Grafen von Saurma-Jeltsch wurden enteignet.


Laskowice Oławskie

Erste Nachrichten über Lazcoucki, später Leonardow genannt, stammen aus der Zeit Herzogs Heinrichs I. von 1203 und 1208. Im Jahre 1293 entstand Laskowitz als Dorfgründung nach deutschem Recht. Herzog Heinrich IV. von Breslau hatte seinen Leibkoch beauftragt, im 13 km nördlich von Ohlau gelegenen Laskowitzer Wald ein Dorf zu gründen, von dem 40 Hufen für die Ansiedlung von Bäckern, Brauern und Köchen für das herzögliche Jagdschloss im benachbarten Jeltsch vorbehalten waren. Im 14. Jahrhundert kam Laskowitz in den Besitz der Familie von Prittwitz, denen zeitweilig auch Jeltsch gehörte. 1558 ließ Johann von Prittwitz das Laskowitzer schloss errichten. Späterer heiraten die Freiherren von Saurma-Jeltsch Laskowitz zu ihren Besitztümern hinzu. Nach der Zerstörung des Schlosses Jeltsch war Laskowitz zwischen 1650 und 1817 Stammsitz dieser Adelsfamilie. Johann Franz Freiherr von Saurma-Jeltzsch liess 1779 das Schloss erheblich erweitern und im klassizistischen Stil umbauen.

Wie auch Jeltsch gehörte Laskowitz seit 1818 zum preußischen Landkreis Ohlau. Mit dem Bau der Eisenbahn von Breslau nach Oppeln erhielt Laskowitz einen Bahnhof an dieser wichtigen Verbindung. Dies führte zur Ansiedlung von Industriebetrieben in dem Ort. Im Jahre 1937 wurde der Name Laskowitz durch die Nationalsozialisten im Zuge der Germanisierungswelle der schlesischen Ortsbezeichnungen im Dritten Reich in Markstädt geändert.

Im benachbarten Fünfteichen (Miłoszyce) wurde während des 2. Weltkrieges ein Außenlager des KZ Groß Rosen errichtet, dessen Häftlinge in den Bertha-Werken, einem Auslagerungsbetrieb der Kruppwerke, vom 1. Dezember 1943 bis 21. Januar 1945 die Produktion von Autobussen aufnahmen. Nach Kriegsende wurde das Dorf polnisch und erhielt seinen alten Namen in der polnischen Form Laskowice Oławskie zurück.

Im Jahre 1952 entstand in Laskowice aus den Produktionsanlagen der Bertha-Werke ein Automobilwerk, das v.a. Lastkraftwagen und Busse der Marke "Jelcz" produziert. Neben dem Fahrzeugbau der Jelcz SA werden heute in der Stadt Dieselmotoren der Firma Toyota hergestellt.


Sport

Seit dem Jahre 2002 wird in Jelcz-Laskowice jährlich zum 1. Mai ein Marathonlauf ausgetragen.

Gemeinde

Die Gemeinde Jelcz-Laskowice umfaßt 168,1 km² mit 6.108 Einwohnern. (2002), mit der Stadt zusammen sind es 21.470 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt 128 Einwohner / km², von denen 71,8 % in der Stadt leben. Neben der Stadt gehören zu Gemeinde noch folgende 15 Schulzenämter:

Biskupice Oławskie (Bischwitz), 320 Einwohner - Brzezinki (Birksdorf), 89 - Chwałowice (Quallwitz), 253 - Dębina (Groß Dupine, 1936-45: Groß Eichau), 226 - Dziuplina (Daupe), 336 - Grędzina (Trattaschine, 1937-45: Hirschaue), 286 - Kopalina (Rodeland), 304 - Łęg (Lange), 109 - Miłocice (Mühlatschütz), 636 - Miłocice Małe (Klein Mühlatschütz), 105 - Miłoszyce (Meleschwitz, 1937-45: Fünfteichen), 911 - Minkowice Oławskie (Minken), 900 - Nowy Dwór (Neu Vorwerk) mit Hanna, 244 - Piekary (Beckern), 433 - Wójcice (Steindorf), 897.




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