Olympische Winterspiele 2010/Freestyle-Skiing


Bei den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver wurden sechs Wettbewerbe im Freestyle-Skiing ausgetragen.
Sämtliche Wettkämpfe fanden im Wintersportgebiet Cypress Mountain, das oberhalb der Stadt West Vancouver in den North Shore Mountains und etwa dreißig Autominuten vom Stadtzentrum Vancouvers entfernt liegt, statt.
Neu wurden zwei Skicross-Wettbewerbe durchgeführt.
Männer
Moguls (Buckelpiste)
Platz | Land | Athlet | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
Alexandre Bilodeau | 26,75 |
2 | ![]() |
Dale Begg-Smith | 26,58 |
3 | ![]() |
Bryon Wilson | 26,08 |
4 | ![]() |
Vincent Marquis | 25,88 |
5 | ![]() |
Pierre-Alexandre Rousseau | 25,83 |
6 | ![]() |
Guilbaut Colas | 25,74 |
7 | ![]() |
Shō Endō | 25,38 |
8 | ![]() |
Jesper Björnlund | 25,12 |
Datum: 14. Februar 2010
Olympiasieger 2006: AUS I Dale Begg-Smith
Skicross
Platz | Land | Athlet |
---|---|---|
1 | ![]() |
Mike Schmid |
2 | ![]() |
Andreas Matt |
3 | ![]() |
Audun Grønvold |
4 | ![]() |
Christopher Del Bosco |
5 | ![]() |
Enak Gavaggio |
6 | ![]() |
Davey Barr |
7 | ![]() |
Scott Kneller |
8 | ![]() |
Filip Flisar |
… | ||
14 | ![]() |
Richard Spalinger |
15 | ![]() |
Markus Wittner |
18 | ![]() |
Thomas Zangerl |
19 | ![]() |
Simon Stickl |
20 | ![]() |
Conradign Netzer |
30 | ![]() |
Patrick Koller |
31 | ![]() |
Martin Fiala |
32 | ![]() |
Beni Hofer |
Datum: 21. Februar 2010
Aerials (Springen)
Platz | Land | Athlet | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
Aljaksej Hryschyn | 248,41 |
2 | ![]() |
Jeret Peterson | 247,21 |
3 | ![]() |
Liu Zhongqing | 242,53 |
4 | ![]() |
Ryan St. Onge | 239,93 |
5 | ![]() |
Kyle Nissen | 239,31 |
6 | ![]() |
Jia Zongyang | 237,57 |
7 | ![]() |
Qi Guangpu | 234,85 |
8 | ![]() |
Steve Omischl | 233,86 |
… | |||
12 | ![]() |
Thomas Lambert | 210,90 |
14 | ![]() |
Andreas Isoz | |
16 | ![]() |
Christian Hächler | |
18 | ![]() |
Renato Ulrich |
Datum: 22. Februar 2010 (Qualifikation), 25. Februar 2010 (Finale)
Frauen
Moguls (Buckelpiste)
Platz | Athletin | Land | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Hannah Kearney | Vorlage:Flagicon USA | 26,63 |
2 | Jennifer Heil | Vorlage:Flagicon CAN | 25,69 |
3 | Shannon Bahrke | Vorlage:Flagicon USA | 25,43 |
4 | Aiko Uemura | Vorlage:Flagicon JPN | 24,68 |
5 | Chloé Dufour-Lapointe | Vorlage:Flagicon CAN | 23,87 |
6 | Margarita Marbler | Vorlage:Flagicon AUT | 23,69 |
7 | Jekaterina Stoljarowa | Vorlage:Flagicon RUS | 23,55 |
8 | Arisa Murata | Vorlage:Flagicon JPN | 23,22 |
9 | Regina Rachimowa | Vorlage:Flagicon RUS | 22,70 |
10 | Deborah Scanzio | Vorlage:Flagicon ITA | 22,19 |
Datum: 13. Februar 2010 – Qualifikation 16:30 Uhr (1:30 Uhr MEZ) – Finale 19:30 Uhr (4:30 Uhr MEZ)
Zum ersten Freestyle-Skiing-Wettkampf der Olympischen Winterspiele 2010 traten 27 Sportlerinnen aus zwölf Ländern an. Die größten Aufgebote stellten Japan, Russland sowie die Vereinigten Staaten mit jeweils vier Starterinnen. Zu den Favoriten zählten zudem noch die Kanadier, die unter anderem Jennifer Heil, die amtierende Olympiasiegerin von 2006, aufboten. Auf Heil als einer der Top-Favoritinnen lastete ein großer Erwartungsdruck, der von kanadischen Medien hochgehalten wurde. Dort wurde insbesondere die Tatsache hervorgehoben, dass bisher kein Kanadier bei Olympischen Spielen im eigenen Land (1976 in Montreal sowie 1988 in Calgary) eine olympische Goldmedaille gewonnen hatte. Auch Heils Trainer zählte seine Sportlerin zuden Favoritinnen und meinte: „Sie ist den gesamten Januar hindurch phänomenal gefahren und ich denke, sie hat sehr, sehr gute Chancen.“[1] Die Athletin selbst erklärte, sie würde alles tun, um mit dem Druck fertigzuwerden; ohne diesen wäre Olympia aber nicht Olympia.[2]
In der Qualifikation für den eigentlichen Wettkampf, bei der sieben Teilnehmerinnen ausschieden, bestätigten besonders die Nordamerikaner ihre Favoritenrolle. Auf der vom Dauerregen durchweichten Piste am Cypress Mountain gewann die US-Amerikanerin Hannah Kearney aufgrund der schnelleren Zeit und der von der Jury als besser bewerteten Haltung beim Skifahren vor ihrer kanadischen Konkurrentin Heil. Außer diesen beiden Faktoren spielten auch noch die zwei während des Laufes absolvierten Sprünge eine Rolle, dort konnte Heil eine höhere Punktzahl verbuchen. Kearney, die noch bei den letzten Olympischen Spielen in der Qualifikation gescheitert war, zeigte sich nicht vollends zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich habe gefühlt, dass ich sehr schnell war, aber beim Helikoptersprung habe ich einen kleinen Fehler gemachten, als ich mein Knie gebeugt habe.“[3] Sowohl die US-Amerikanerin als auch Heil hatten keine Probleme mit den äußeren Verhältnissen. Während Heil meinte, sie habe sich daran gewöhnt, sah Kearney sogar den Vorteil, dass durch die gefrierende Feuchtigkeit die Strecke schneller werde.[4] Hinter diesen beiden Favoritinnen waren fünf weitere Amerikanerinnen in den Top Ten platziert, drei aus den Veeinigten Staaten und zwei aus Kanada. Die beste Athletin, die nicht aus Amerika kam, war die Japanerin Aiko Uemura als Fünfte. Margarita Marbler, einzige Österreicherin im Feld, schaffte als Achte deutlich den Sprung ins Finale. Für dieses hatte die Qualifikation – mit Ausnahme der Startreihenfolge als umgekehrte Reihenfolge des Klassements – keine Bedeutung; alle Starterinnen fingen mit der gleichen Punktzahl an.

Das Finale wurde um 19:30 Uhr Ortszeit vor 12.000 Zuschauern von drei direkt aufeinanader folgenden Russinnen eröffnet. Diese spielten später bei der Medaillenvergabe jedoch ebenso wenig eine Rolle wie die anderen Athletinnen, die in der ersten Hälfte des Finals starteten. Erste Läuferin, die sich später unter den besten Fünf platzierte, war die Kanadierin Chloe Dufour-Lapointe. Die 18-Jährige bekam besonders bei den Sprüngen gute Haltungsnoten und belegte schließlich Rang fünf. Unmittelbar nach ihr startete die Österreicherin Margarita Marbler, die sich im Vorfeld Medaillenchancen ausgerechnet hatten. Nachdem sie jedoch wie schon in der Qualifikation lediglich Sicherheitssprünge gezeigt und beim ersten Sprung Schwächen gezeigt hatte, reihte sie sich einen Rang hinter Dufour-Lapointe auf dem letztlich sechsten Platz ein. Marbler äußerte sich enttäuscht: „Das ist ein Bewerb, bei dem nur die ersten Drei zählen. Mein Traum ist nicht in Erfüllung gegangen.“[5] Bevor die endgültigen Sieganwärterinnen auf die Piste gingen, übernahm die US-Amerikanerin Shannon Bahrke die Führung mit einem gelungenen Lauf. Bahrke gewann am Ende die Bronzmedaille, nachdem sie in Turin 2006 Zweite geworden war. Als drittbeste Läuferin aus der Qualifikation startete Heather McPhie unmittelbar vor dem Favoritenduo Heil und Kearney. McPhie legte bis kurz nach ihrem zweiten Sprung einen guten Lauf hin, stürzte dann aber wie schon zwei Amerikanerinnen mit Medaillenchancen vor ihr und fiel auf den 18. Platz zurück.
Von den beiden Favoritinnen musste Jennifer Heil als Qualifikationszweite als erste ihren Lauf absolvieren. Heil zeigte die bis dahin beste Leistung und übernahm mit 0,26 Punkten Vorsprung die Führung von Shannon Bahrke. Als die Kanadierin das Ziel erreicht hatte und ihre zwischezeitliche Spitzenposition angezeigt wurde, brach im Publikum Jubel aus. Später betonte die Sportlerin, es wäre so gewesen, als wäre sie „auf den Schultern alle Kanadier gestanden“; bei der Siegerehrung bedankte sie sich bei ihren Anhängern.[5] Für den Sieg reichte ihre Leistung dennoch nicht, denn Hannah Kearney war als letzte Starterin in allen drei Wertungsbereichen die Athletin mit den höchsten Punktzahlen. Vor ihrem Rennen hatte sie, so Kearney selbst, den lauten Applaus bei Heils Wertung gehört, und gewusst, sie müsse laufen, als ob es um ihr Leben ging.[6] Ihr Sieg fiel deutlich aus, mit fast einem ganzen Punkt Vorsprung. Nach Donna Weinbrecht 1992 war Kearney die zweite US-amerikanische Olympiasiegerin in dieser Disziplin und dier erste bei den Spielen in Vancouver. Gemeinsam mit ihrer Teamkollegin und Bronzemedaillengewinnerin Shannon Bahrke feierte sie im Ziel mit der Flagge der Vereinigten Staaten, während Heils Reaktionen eher enttäuscht waren: „Natürlich wollte ich Gold, das ist kein Geheimnis.“ Allerdings koste das Training soviel Arbeit, dass die Farbe der Medaille letztendlich egal sei.[6]
Skicross
Platz | Land | Athletin |
---|---|---|
1 | ![]() |
Ashleigh McIvor |
2 | ![]() |
Hedda Berntsen |
3 | ![]() |
Marion Josserand |
4 | ![]() |
Karin Huttary |
5 | ![]() |
Kelsey Serwa |
6 | ![]() |
Anna Holmlund |
7 | ![]() |
Fanny Smith |
8 | ![]() |
Julie Brendengen Jensen |
… | ||
17 | ![]() |
Anna Wörner |
18 | ![]() |
Katrin Müller |
20 | ![]() |
Heidi Zacher |
23 | ![]() |
Katrin Ofner |
24 | ![]() |
Andrea Limbacher |
25 | ![]() |
Julia Manhard |
26 | ![]() |
Katharina Gutensohn |
29 | ![]() |
Franziska Steffen |
35 | ![]() |
Sanna Lüdi |
Datum: 23. Februar 2010
Aerials (Springen)
Platz | Land | Athletin | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
Lydia Lassila | 214,74 |
2 | ![]() |
Li Nina | 207,23 |
3 | ![]() |
Guo Xinxin | 205,22 |
4 | ![]() |
Assol Sliwez | 198,69 |
5 | ![]() |
Jacqui Cooper | 194,29 |
6 | ![]() |
Xu Mengtao | 191,61 |
7 | ![]() |
Cheng Shuang | 187,87 |
8 | ![]() |
Ala Zuper | 181,84 |
… | |||
16 | ![]() |
Evelyne Leu | |
19 | ![]() |
Tanja Schärer |
Datum: 20. Februar 2010 (Qualifikation), 24. Februar 2010 (Finale)
Medaillenspiegel
Platz | Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
1 | ![]() |
2 | 1 | − | 3 |
2 | ![]() |
1 | 1 | 2 | 4 |
3 | ![]() |
1 | 1 | − | 2 |
4 | ![]() |
1 | − | − | 1 |
4 | ![]() |
1 | − | − | 1 |
6 | ![]() |
− | 1 | 2 | 3 |
7 | ![]() |
− | 1 | 1 | 2 |
8 | ![]() |
− | 1 | − | 1 |
9 | ![]() |
− | − | 1 | 1 |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Freestyle: Heil eyes history for Canada
- ↑ Heil earns Canada's first medal
- ↑ Kearney outshines Heil in Vancouver 2010 moguls qualifying
- ↑ US-Girl gewinnt Qualifikation
- ↑ a b Marbler Sechste auf der Buckelpiste
- ↑ a b Erstes Gold für die USA