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AHEAD (Munition)

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Die AHEAD-Munition (Advanced Hit Efficiency And Destruction, fortschrittliche Treffer-Wirksamkeit und Zerstörung) ist eine Air Burst Munition (ABM). Sie wurde von RWM Schweiz - der früheren Oerlikon Contraves Pyrotec AG - einem Tochterunternehmen der deutschen Rheinmetall Defence entwickelt. Sie wird auch als KETF-Munition bezeichnet. Dies steht für Kinetic Energy Time Fuze (zeitgezündete Munition kinetischer Energie) und beschreibt die Wirkweise der Munition.

Einsatzgebiet

Die Munition wurde für die Bekämpfung von Hubschraubern und Kampfflugzeugen sowie kleinen Luftzielen entwickelt. Dazu gehören Drohnen aber auch sehr schnelle und schwer bekämpfbare Kleinstziele wie Raketen, Artilleriegranaten oder Mörsermunition (RAM). Sie ist aber für den Einsatz gegen leicht oder ungepanzerte Bodenziele wie Schützenpanzer, befestigte Stellungen und Infanterie ebenso geeignet, wie zur Zerstörung von kleineren Seezielen wie Schnellbooten.

Aufbau und Wirkung

Das Geschoss ist in Abhängigkeit vom Kaliber und der Variante mit einer unterschiedlichen Anzahl von Subprojektilen (152 - 330 Stück) aus einer Wolframlegierung versehen. Beim Verlassen des Rohres wird das Geschoss über eine elektrische Zünderprogrammierspule mit Daten aus dem Feuerleitrechner versorgt. Die Berechnung der Zünderstellzeit erfolgt nach Messung der Mündungsgeschwindigkeit und wird für jedes Geschoss dann induktiv an der Rohrmündung programmiert.

Die Bekämpfung des Ziels erfolgt durch den vielfachen Einschlag der drallstabilisierten Schwermetall-Subprojektile, die durch den programmierten Zünder unmittelbar vor dem angegriffenen Ziel (just ahead of the target) von der Zerlegerladung ausgestoßen werden. Die Zeitauflösung für die Zerlegung ist dabei unter 10 Millisekunden. Der Effekt nach der Zerlegung ist dann vergleichbar der kegelförmigen Ausbreitung einer Schrotladung. Das Wirkprinzip greift mit fortgeschrittlicher Steuerung des Waffensystems und genauer Programmierung der Zerlegerladung das bis zum Ersten Weltkrieg verwendete, dann längere Zeit ungebräuchliche, Prinzip des Schrapnells wieder auf. Die Wirkung im Ziel beruht dabei allein auf der kinetischen Energie der Subprojektile.

Ein kurzer Feuerstoß erzeugt durch mögliche unterschiedliche Zündzeitpunkte eine Abschirmung der errechneten Zielposition durch eine Wolke von Subprojektilen. Dabei wird die Oberfläche des Ziels von den Subprojektilen durchschlagen. Durch diesen multiplen Durchschlag wird das Zielobjekt zerstört oder zumindest so stark beschädigt, dass es wirkungslos wird.

Die Treibladung der Patrone besteht aus einbasiger Nitrozellulose.

Verwendung

Quellen