Olympiastadion (Begriffsklärung)
Als Olympiastadion bezeichnet man das Stadion, in dem die klassischen olympischen Sportarten anlässlich von Olympischen Sommerspielen ausgetragen werden. Traditionellerweise werden hier auch die Eröffnungs- und Schlussfeiern durchgeführt. Bei zahlreichen, aber bei weitem nicht allen Stadien, ist das Wort "Olympia" ein Bestandteil des Namens. Bei Olympischen Winterspielen gibt es normalerweise kein zentrales Olympiastadion, da sämtliche Wettbewerbe im Gelände oder in Sporthallen stattfinden.
Olympiastadien im deutschsprachigen Raum
Im deutschsprachigen Raum gibt es zwei Olympiastadien:
Das Berliner Olympiastadion wurde anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 gebaut, nach Plänen des Architekten Werner March. Heute wird das Stadion größtenteils für den Fußball genutzt. Hier finden unter anderem die Heimspiele von Hertha BSC und die jährlichen Endspiele um den DFB-Pokal statt. Auch das American Football-Team von Berlin Thunder trug hier seine Heimspiele in der NFL Europe aus, bevor der Verein aufgelöst wurde. Zusätzlich werden Leichtathletik-Wettkämpfe wie das jährliche ISTAF ausgetragen. 2006 war das Stadion Austragungsort verschiedener Spiele und des Endspiels der Fußballweltmeisterschaft. 2009 fand die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in dem Stadion statt.
Das Münchner Olympiastadion ist eingebettet in den Olympiapark München, der für die Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet wurde. Der FC Bayern München und der TSV 1860 München nutzten bis zur Saison 2004/05 das Stadion für die Heimspiele in der Fußball-Bundesliga. 1974 fand hier das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft statt, 1988 das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft. 1993 und 1997 war das Münchener Olympiastadion Austragungsort des Finales der Champions League (ehemals Europapokal der Landesmeister). 2002 fand die Leichtateltik-Europameisterschaft in dem Stadion statt.
Stadien mit dem Namen „Olympiastadion“
Eigens für die Olympischen Spiele wurden folgende Stadien mit dem Namensbestandteil "Olympia" errichtet:
- Olympiastadion in Amsterdam (1928)
- Olympiastadion in Antwerpen (1920)
- Centennial Olympic Stadium in Atlanta (1996)
- Olympiastadion in Berlin (1936)
- Olympiastadion in Helsinki (1952)
- Stade Olympique in Montréal (1976)
- Olympiastadion in München (1972)
- Stade Olympique Yves-du-Manoir in Paris (1924)
- Olympiastadion in Rom (1960)
- Olympiastadion in Stockholm (1912)
Folgende Stadien bestanden bereits vor den jeweiligen Olympischen Spielen und tragen seither den olympischen Namensbestandteil:
- Olympiastadion in Athen (2004)
- Estadi Olímpic Lluís Companys in Barcelona (1992)
- Estadio Olímpico Universitario in Mexiko-Stadt (1968)
- Olympiastadion Luschniki - Moskau (1980, vorheriger Name Zentralstadion-Wladmir Iljitsch Lenin)
- Olympiastadion in Seoul (1988)
- Olympiastadion in Tokio (1964)
Zusätzlich zu den oben genannten gibt es einige Olympiastadien, in denen nie Olympische Spiele stattgefunden haben:
- Atatürk-Olympiastadion in Istanbul
- Estádio Olímpico João Havelange in Rio de Janeiro
- Estadio Olímpico de la Cartuja in Sevilla
- Olympiastadion in Aşgabat
- Stade Olympique de la Pontaise in Lausanne (diese Stadt ist Sitz des IOC)
- Olympiastadion in Breslau
- Stadion Olympia in Helsingborg (benannt nach dem gleichnamigen Stadtviertel)
- Olympiastadion in Phnom Penh
- Olympiastadion Kiew
- Olympiastadion San Marino
Olympiastadien mit anderen Namen
Es gibt eine Anzahl von Stadien, die als Hauptwettkampfort bei Olympischen Sommerspielen verwendet wurden, die jedoch keinen „olympischen“ Namen (mehr) tragen. Eigens für die Olympischen Spiele wurden errichtet:
- Nationalstadion in Peking (2008)
- White City Stadium in London (1908)
- Francis Field in St. Louis (1904)
- ANZ Stadium in Sydney (2000) (von 1999 bis 2002 Stadium Australia und von 2002 bis 2007 Telstra Stadium)
Folgende Stadien ohne „olympischen“ Namen bestanden bereits vor den jeweiligen Olympischen Spielen:
- Panathinaikon-Stadion in Athen (1896)
- Wembley-Stadion in London (1948)
- Los Angeles Memorial Coliseum in Los Angeles (1932, 1984)
- Melbourne Cricket Ground in Melbourne (1956)
- Vélodrome de Vincennes in Paris (1900)