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Höllental (Frankenwald)

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Lage des Höllentals im Landkreis Hof

Das Höllental (früher auch Höllenthal) im Frankenwald ist der Abschnitt des Flusstales der Selbitz zwischen Hölle und Blechschmidtenhammer im Landkreis Hof. Es steht unter Naturschutz.

Geographie

Kraftwerk Höllental; links oben ist der Wasserturm am Ende der Rohrleitung zu erkennen

Das enge Tal wird von der Selbitz durchflossen, die am Ende des Höllentales die Grenze zwischen Bayern und Thüringen bildet. Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Wiedervereinigung 1989 war die Grenze dort nicht passierbar. Das Höllental ist über Hof und Naila zu erreichen. Am westlichen Ufer der Selbitz verläuft die Höllentalstraße, eine Privatstraße, die für den Autoverkehr gesperrt ist. Sie kann aber als Rad- und Wanderweg genutzt werden. Der Frankenweg, ein Fernwanderweg, führt durch das Höllental und trifft am Talausgang bei Blankenstein auf den Rennsteig. Der Röhrensteig verläuft östlich der Selbitz am Berghang auf der Rohrleitung, der Wasserzuführung eines Kraftwerkes. Das Werk am nördlichen Ende des Höllentales erzeugt heute Strom mit dem Wasser der Selbitz, die dazu am Taleingang im Süden mit einem Wehr aufgestaut wird.

Geologie

Bemerkenswert sind ein Aufschluss von fossiler Kissenlava an einer der steilen Flanken des Tales und das Diabas-Gestein.

Mineralwasserquellen

Mineralwasser aus dem Höllental wird auch vermarktet

Bei der Ortschaft Hölle am Eingang des Höllentales gibt es mehrere Sauerbrunnen. Ihr Wasser wird unter der Bezeichnung Höllensprudel von der Brunnenverwaltung Höllensprudel der Firma Kohlensäurewerk Hölle Dr. Fritz Wiede GmbH & Co. vermarktet. Bis 1907 wurde nur die Kohlensäure der Quellen an Brauereien abgegeben. Dann begann der Vertrieb von Mineralwasser für Endverbraucher. Im Jahre 1928 wurde erstmals auch Limonade – damals Brause genannt – produziert. Die Herstellung von Getränken wurde im weiteren erheblich ausgebaut. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurden jährlich 400.000 Getränkeflaschen abgefüllt. Durch die Deutsche Teilung brach für Höllensprudel 80% des Absatzmarktes weg. Trotzdem konnte die Produktion bis zum Jahr 1988 auf 20 Mio. Flaschen gesteigert werden. Die Wiedervereinigung erlaubte es dann, den Absatz mehr als zu verdoppeln: Es wurden über 50 Mio. Flaschen abgefüllt. Auch Deit-Erfrischungsgetränke werden mit Höllensprudel hergestellt. Höllensprudel wird vor allem in Nordbayern, Sachsen und Thüringen vertrieben, sowie in einigen Ballungszentren[1]. Die Kohlensäureproduktion hat die Firma mittlerweile eingestellt.

Eisenbahn

Durch das Höllental verlief früher die Bahnstrecke Marxgrün-Blankenstein, die als Höllentalbahn bezeichnet wurde.

Weiter ist der Haltepunkt Höllenthal an der Bahnstrecke Hof–Bad Steben nach dem Tal benannt. In Namen ist dabei die alte Schreibweise des Talnamens erhalten geblieben.

Sehenswürdigkeiten

Blick übers Höllental vom Hirschsprung
Naturparkinformationszentrum im Bahnhof Lichtenberg
  • Stauwehr am Beginn der Röhrensteiges für das Kraftwerk
  • Teufelssteg (nach Zerstörung durch einen umgestürzten Baum derzeit abgebaut – Wiederaufbau ist beschlossen[2])
  • Kanzelfelstunnel
  • Eisenbahnbrücke beim Kraftwerk
  • Kesselfelstunnel
  • Kraftwerk mit Wasserturm am Ende des Röhrensteiges, Wasserfontäne und Betriebsgebäude im Schweizerstil
  • Jungfernsteg
  • Felsspitze Hirschsprung, hoch über dem Tal gelegen mit hölzernem Hirsch; der Sage nach haben sich an dieser Stelle mehrfach in die Enge getriebene Hirsche durch einen Sprung ins Tal zu retten versucht[3];
  • Aussichtspunkt König David, hoch über dem Tal gelegen, in der Nähe des Hirschsprungs;
  • Selbitzmühle am Talausgang
  • Naturpark Informationszentrum am Talausgang im Bahnhof Lichtenberg
  • Schaubergwerk Friedrich-Wilhelm-Stollen am Talausgang

Literatur

  • Herta Vogel: Das Höllental. 1989, Ackermann Verlag Hof; Heft 1 der Schriftenreihe FRANKENWALD – BAYERNS GRÜNE KRONE des Frankenwaldvereins e.V.

Einzelnachweise

  1. http://www.hoellensprudel.de/2_1.html www.hoellensprudel.de > Geschichte
  2. http://www.frankenpost.de/nachrichten/hofrehau/heimatspiegel/art2437,930896
  3. http://www.selbitztal.de/kontakt/prospekte/hoellental-flyer_geschichte.pdf