EC Bad Nauheim
Rote Teufel Bad Nauheim | |
---|---|
Rote Teufel Bad Nauheim | |
Größte Erfolge | |
| |
Vereinsinformationen | |
Geschichte | VfL Bad Nauheim (1946–1981) EC Bad Nauheim (1981–2004) Rote Teufel Bad Nauheim (2004–2006) EC Rote Teufel Bad Nauheim (seit 2006) |
Liga | Oberliga |
Spielstätte | Colonel-Knight-Stadion |
Kapazität | 4.500 Plätze (davon 1.626 Sitzplätze) |
Geschäftsführer | Andreas Ortwein |
Cheftrainer | Fred Carroll |
Saison 2008/09 | Vizemeister (Oberliga Nord) |
Die Roten Teufel Bad Nauheim (vollständiger Name EC Rote Teufel Bad Nauheim) sind eine deutsche Eishockeymannschaft aus Bad Nauheim, welche seit 2004 als Nachfolger des VfL, der 1982 Insolvenz anmelden musste, und dem daraufhin neugegründeten EC Bad Nauheim am Spielbetrieb teilnimmt. Aktuell spielt der Verein in der Oberliga.
Ihre Heimspiele tragen die Mannschaften des Vereins im 4.500 Zuschauer fassenden Colonel-Knight-Stadion aus.
Geschichte
VfL Bad Nauheim (1946 bis 1982)
Nachdem die US-amerikanischen Besatzungsmacht nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Eishockeystadion in Bad Nauheim errichtet hatten, wurde der bereits 1946 VfL Bad Nauheim gegründet, der bereits bei der zweiten Deutschen Meisterschaft nach dem Krieg das Finale erreichte, dort aber dem SC Riessersee unterlag. Anschließend gehörte der VfL zu den Gründungsmitgliedern der Eishockey-Oberliga, verpasste in deren letzten Saison als höchste Spielklasse 1957/58 die Qualifikation für die neu geschaffene Bundesliga. Dieser gelang erst im folgenden Jahr.

1974 erreichte der VfL Bad Nauheim mit dem dritten Platz seine beste Platzierung in der Bundesliga. Zur Saison 1979/80 wurde die Eishockeyabteilung als VfL Bad Nauheim Eishockey aus dem Hauptverein ausgegliedert, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können. Die restlichen Abteilungen gründeten unter dem Namen VfL Bad Nauheim 1978 einen neuen Verein, der bis heute aktiv ist. Der Vereinsname wurde nach dem Konkurs des VfL Eishockey wieder in VfL Bad Nauheim e.V. geändert. Heute werden die Sportarten Aikido, Fechten, Hockey, Judo und Breakdance angeboten. Vorstandsvorsitzender Judoka Kurt Walter Wagner, der seit 1951 Mitglied des VfL ist und zudem Gründungsvater der Eishockeyabteilung sowie der letzte Mannschaftsbetreuer der Bundesliga-Eishockeymannschaft Saison 1980/81 war. Der VfL feierte 1996 sein 50-jähriges Vereinsjubiläum mit dem Hockey-Länderspiel Deutschland gegen England auf dem Kunstrasenplatz im Waldstadion von Bad Nauheim und einem internationalen A-Jugend-Turnier des Deutschen Judo-Bundes mit acht Nationen in der Mehrzweckhalle in Ndr. Mörlen. Im Januar 2006 hatte der Verein 350 Mitglieder.
Am 9. März 1981 kam es im Bundesligaspiel gegen den Kölner EC zu einer Massenprügelei. Der Schiedsrichter verhängte inklusive Match-, Spieldauer- und Disziplinarstrafen von insgesamt 166 Strafminuten. Schon zur Saison 1981/82, als sich die finanziellen Probleme des VfL abzeichneten, nahm der EC Bad Nauheim in der viertklassigen Regionalliga den Spielbetrieb auf. Im Jahr 1982 folgte schließlich der Konkurs des VfL Bad Nauheim Eishockey.
EC Bad Nauheim (1983 bis 2001)
Der EC Bad Nauheim feierte bereits in seinem ersten Spieljahr den Aufstieg in die zu diesem Zeitpunkt bereits drittklassige Oberliga. Zwei Jahre später gewann der Verein die Meisterschaft dieser Spielklasse und stieg damit erstmals in die 2. Bundesliga auf, welcher die Mannschaft mit Ausnahme der Spielzeiten 1990/91 und 1993/94 ununterbrochen angehörte. Auch nach Einführung der Deutschen Eishockey Liga nahm der EC weiterhin an der zweitklassigen 1. Liga Nord teil. 1998 und 1999 wurde der EC jeweils Vizemeister, verpasste aber den Aufstieg in die DEL.
Während der Saisonen Spielzeiten 1990/91 sowie 1991/92 und zu Beginn der Saison 1992/93 spielte der Verein unter Insolvenzverwaltung, konnte aber jeweils finanziell gerettet werden. In der Spielzeit 2000/01 musste der Verein erneut einen Insolvenzantrag stellen. Um den Spielbetrieb für die Mannschaften des EC Bad Nauheim fortführen zu können, wurde die in der 2. Bundesliga spielende Profimannschaft im Sommer 2001 in die EC Bad Nauheim Spielbetriebs GmbH, der Nachwuchs- und Amateurspielbetrieb in den neu gegründeten Verein Rote Teufel Bad Nauheim ausgegliedert.
EC Bad Nauheim Spielbetriebs GmbH (2001 bis 2004)
Ab 2001 setzte die Profimannschaft den Ligenspielbetrieb unter der Führung des Alleingesellschafters und Mäzens Hans-Bernd Koal fort. Verpassen oder zu frühes Ausscheiden in den Play-offs der 2. Bundesliga verhinderte dabei jedoch den vom Alleingesellschafter angestrebten Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga, woraufhin sich Koal nach dem Ende der Saison 2003/04 zurückzog und die GmbH damit zur Einstellung des Spielbetriebs zwang.
Rote Teufel Bad Nauheim (seit 2004)
Nach der Einstellung des Spielbetriebs durch die GmbH war das Ziel der ersten Mannschaft des Stammvereins, der nun als Rote Teufel am Spielbetrieb der und den damit verbundenen Wiederaufstieg aus dem Hessischen Eissportverband in die Eishockey-Oberliga. Dies gelang dem Verein, dessen Profimannschaft nach der erfolgreichen Lizenzerteilung durch die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft für die Oberliga in die Rote Teufel Bad Nauheim Spielbetriebs GmbH ausgegliedert wurde. Die Amateur- und Nachwuchsmannschaften blieben unter dem Dach des Stammvereins.
Am 7. Februar 2006 und damit noch während der Vorrunde der Saison 2005/06 musste von der Geschäftsführung der GmbH ein erneuter Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt werden. Sportlich nahm die Mannschaft nach Abschluss der Vorrunde an der Abstiegsrunde teil, wo der sportliche Klassenerhalt mit dem letzten Platz verpasst wurde. Am 20. März 2006 wurde schließlich über die GmbH dann das Insolvenzverfahren eröffnet. Zwar hätten die Roten Teufel wegen der Nichtdurchführbarkeit der Grundsatzbeschlüsse der ESBG über die Ligeneinteilung trotz des sportlichen Abstiegs an der Oberligaspielzeit 2006/07 teilnehmen dürfen, dies wurde jedoch durch das laufende Verfahren verhindert.
Auch der Stammverein hatte im Sommer 2006 erhebliche finanzielle Probleme, die seinen Fortbestand gefährdeten.
In der Saison 2006/07 nahm die erste Seniorenmannschaft, die intern in die im Sommer 2006 gegründete Eishockeyclub Rote Teufel Bad Nauheim Spielunternehmungs GmbH ausgelagert wurde, erneut an der viertklassigen Regionalliga Hessen teil, während die Zweite Mannschaft in der fünftklassigen Landesliga Hessen spielte. Die erste Seniorenmannschaft erreichte in der Regionalligasaison 2006/07 den Vizemeistertitel in der gemeinsamen Aufstiegsrunde der Landesverbände Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, womit man sich gleichzeitig das Aufstiegsrecht für die Oberliga erspielen konnte. In der Oberliga-Saison 2007/08 nahmen die Roten Teufel unter dem Namen Eishockeyclub Rote Teufel Bad Nauheim Spielunternehmungs GmbH am Spielbetrieb der Oberliga-Nordgruppe teil. Nachdem die Teufel den 7. Platz in dieser Gruppe mit insgesamt neun Mannschaften erreichten, mussten sie in einer Play-down-Runde um den Klassenerhalt gegen die Eisbären Juniors Berlin antreten. Durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung im sechsten Spiel der Best-of-Seven-Serie sicherten sich die Roten Teufel den Klassenerhalt in der Oberliga, an deren Spielbetrieb sie bis heute teilnehmen.
Platzierungen
|
|
Mannschaft
Aktueller Kader der Saison 2009/10
Torhüter | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Nr. | Name | Geburtsdatum | Geburtsort | Im Team seit | Letztes Team | ||
63 | ![]() |
Alexander Wagner | 13. Juli 1991 | Bad Nauheim, Deutschland | 2009 | eigene Jugend | |
82 | ![]() |
Boris Ackers | 28. Oktober 1982 | Krefeld, Deutschland | 2009 | Nijmegen Devils | |
35 | ![]() |
Markus Keller | 19. August 1989 | Augsburg, Deutschland | 2010 | Eisbären Berlin | |
Verteidiger | |||||||
Nr. | Name | Geburtsdatum | Geburtsort | Im Team seit | Letztes Team | ||
3 | ![]() |
André Mangold | 25. Juli 1989 | Iserlohn, Deutschland | 2009 | Eisbären Juniors Berlin | |
4 | ![]() |
Alexander Baum | 19. Juni 1981 | Iserlohn, Deutschland | 2007 | Ratinger Ice Aliens | |
5 | ![]() |
Christian Franz | 25. Oktober 1980 | Kaufbeuren, Deutschland | 2008 | Rostocker EC | |
23 | ![]() |
Marius Pöpel | 11. April 1990 | Gießen, Deutschland | 2010 | Young Lions Frankfurt | |
25 | ![]() |
Marc Kohl | 10. September 1991 | Mannheim, Deutschland | 2009 | Jungadler Mannheim | |
47 | ![]() |
Chris Eade | 20. April 1982 | Oshawa, Ontario, Kanada | 2008 | Dayton Bombers | |
51 | ![]() |
Semen Glusanok | 24. Juni 1987 | Russland | 2010 | Blue Lions Leipzig | |
86 | ![]() |
Heiko Vogler | 25. Januar 1984 | Heilbronn, Deutschland | 2008 | Heilbronner Falken | |
Angreifer | |||||||
Nr. | Name | Pos | Geburtsdatum | Geburtsort | Im Team seit | Letztes Team | |
6 | ![]() |
Kyle Piwowarczyk | F | 17. August 1983 | 2009 | Rostocker EC | |
8 | Polen/Deutschland | Mathias Baldys | C | 14. Juli 1983 | Siemianowice Śląskie, Polen | 2007 | Herner EV |
16 | ![]() |
Jannik Striepeke | F | 10. April 1989 | 2009 | Mannheimer ERC | |
18 | ![]() |
Landon Gare | F | 5. September 1978 | Vernon, British Columbia, Kanada | 2008 | ETC Crimmitschau |
19 | ![]() |
Kevin Richardson | C | 5. Juni 1983 | South Surrey, British Columbia, Kanada | 2009 | Rostocker EC |
22 | ![]() |
Jan Barta | RW | 31. Januar 1985 | Bad Nauheim, Deutschland | 2005 | Frankfurt Lions |
27 | ![]() |
Tobias Schwab | W | 2. April 1985 | Kassel, Deutschland | 2007 | Kassel Huskies |
31 | ![]() |
Alexander Althenn | F | 16. Januar 1986 | Frankfurt am Main, Deutschland | 2008 | ESV Kaufbeuren |
39 | ![]() |
Eric Haiduk | C | 5. Mai 1988 | Halle (Saale), Deutschland | 2008 | Blue Lions Leipzig |
44 | ![]() |
Dennis Cardona | LW | 29. Februar 1980 | Frankfurt am Main, Deutschland | wieder 2009 | Wallernhausen EC
|
54 | ![]() |
Manuel Weibler | F | 15. Februar 1983 | Ludwigshafen, Deutschland | 2010 | Rhein-Neckar Stars |
77 | ![]() |
Pierre Wex | F | 23. November 1991 | Frankfurt am Main, Deutschland | 2008 | eigene Jugend |
84 | ![]() |
Mario Willkom | W | 14. September 1984 | Bad Nauheim, Deutschland | 2004 | eigene Jugend |
91 | ![]() |
Sven Breiter | F | 5. Dezember 1987 | Lichtenfels, Deutschland | 2009 | Hannover Indians |
Offizielle | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Tätigkeit | Name | Geburtsdatum | Geburtsort | Im Team seit | Letztes Team | |
Trainer | ![]() |
Fred Carroll | 6. Januar 1963 | Bell Island, Neufundland, Kanada | 2007 | Lausitzer Füchse |
Assistent | ![]() |
Marcus Jehner | 16. April 1969 | Bad Nauheim, Deutschland | ||
Assistent | ![]() |
Stefan Himmler | 2. September 1971 | 2009 | Rote Teufel Bad Nauheim Junioren |
Stand: 11. Oktober 2009
Legende: C = Center, RW = Rechter Flügelstürmer, LW = Linker Flügelstürmer, W = Flügelstürmer, F = Stürmer
Bedeutende frühere Mannschaften
Vizemeister 1. Liga 1997/98
Position | Name |
Tor: | Markus Flemming, Josef Schlickenrieder |
Verteidigung: | Boris Ackermann, Serge Lajoie, Steffen Michel, Svein Enok Nørstebø, Anton Raubal, Dale Reinig, Marco Rentzsch, Jan Sturatschek, Steven Woodburn |
Sturm: | Thomas Barczikowski, Matthias Becker, Stephan Kraft, Robert Larsson, Maurice Lemay, Gaétan Malo, Cal McGowan, Larry Mitchell, Andreas Morczinietz, Sjur Robert Nilsen, Sven Paschek, Mika Puhakka, Jürgen Schaal, Jan Schier, Olaf Scholz, Frank Strauß, Mark Teevens |
Trainer: | Frank Carnevale |
Bundesliga-Vizemeister 1998/99
Position | Name |
Tor: | Joachim Appel, Ingo Schwarz |
Verteidigung: | Chris Clarke, Michael Eckert, Steffen Michel, Dale Reinig, Marco Rentzsch, Alexander Wedl, Marc West, Steven Woodburn |
Sturm: | Dennis Cardona, Daniel Del Monte, Dino Felicetti, Sven Gerbig, Wladimir Gomow, Gaétan Malo, Brian McCarthy, Doug Murray, Larry Mitchell, Bernhard Naulin, Sven Paschek, Timothy Regan, Jürgen Schaal, Olaf Scholz, Tray Tuomie |
Trainer: | Frank Carnevale |
Bedeutende ehemalige Spieler
VfL Bad Nauheim |
EC Bad Nauheim |
Spielstätte
→ Hauptartikel: Colonel-Knight-Stadion
Seine Heimspiele trägt der EC Bad Nauheim im 4.500 Zuschauer fassenden Colonel-Knight-Stadion am Rande des Kurparks aus.[1] Die Arena wurde 1946 auf Weisung des US-amerikanischen Colonels Paul Rutherford Knight als Freiluftspielstätte unter dem Namen 100-Tage-Stadion errichtet, um das Eishockey als Volkssport in Bad Nauheim zu etablieren. Nach der Überdachung im Jahr 1969 trug das Stadion den Namen Kunsteisstadion Bad Nauheim, bevor es 1996 zu Ehren seines Erbauers in Colonel-Knight-Stadion umbenannt wurde.[2]
Literatur
- Markus Bachmann, Yvonne Gebhard, Thomas König: Höllenspaß und Höllenqual - 60 Jahre Rote Teufel - Ein Streifzug durch die Geschichte des Bad Nauheimer Eishockeys, Bad Nauheim 2007, ohne ISBN
Einzelnachweise
- ↑ hockeyarenas.net Stadion-Profil
- ↑ hockeyarenas.net Stadion History Colonel-Knight-Stadion