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Theo van Doesburg

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Theo van Doesburg, um 1915

Theo van Doesburg (* 30. August 1883 in Utrecht; † 7. März 1931 in Davos), eigentlich Christian Emil Marie Küpper, war ein niederländischer Maler, Schriftsteller, Architekt, Bildhauer, Typograf und Kunsttheoretiker. Van Doesburg schuf geometrisch aufgebaute Gemälde und gehörte somit zu den Mitbegründern der abstrakten Malerei. Später schloss er sich für kurze Zeit dem Dadaismus an.

Leben und Werk

Rhythmus eines russischen Tanzes, 1918
Mädchen mit Hahnenfuß (1914)
Dadamatinée, Den Haag, 1923
Theo van Doesburg (mit Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp: „Cinébal“ der Aubette in Straßburg, zeitgenössisches Foto

Van Doesburg prägte den Begriff konkrete Kunst und gründete zusammen mit Piet Mondrian, Georges Vantongerloo, Robert van ’t Hoff, J. J. P. Oud, Jan Wils, Bart van der Leck und anderen im Jahr 1917 die Künstlerbewegung De Stijl.

Van Doesburg wollte ursprünglich Schauspieler werden, studierte aber ab 1899 Malerei. Im Jahr 1908 stellte er erstmals aus. Wie Piet Mondrian schuf er geometrisch-flächig aufgebaute Gemälde. Er lernte Walter Gropius und Bruno Taut kennen und übte von 1921 bis 1923 eine Lehrtätigkeit am Weimarer Bauhaus aus.[1]

1922 führte er den Dadaismus in den Niederlanden ein und veröffentlichte – unter Pseudonym I. K. Bonset – die dadaistische Zeitschrift Mecano. Am 10. Januar 1923 initiierte er den „Dada-Feldzug“ in den Niederlanden mit dem ersten Dada-Abend in Den Haag. Die letzte Dada-Soirée fand am 13. April im friesischen Drachten statt. In diesem Jahr 1923 endeten die Aktionen des Dadaismus endgültig.

Für das Café und Tanzlokal Aubette am Kléberplatz in Straßburg entwarf er 1927/28 mit Hans Arp und dessen Frau Sophie Taeuber-Arp als Gesamtkunstwerk der De Stijl-Bewegung folgend, die Umgestaltung der Innendekoration. Da sie dem Publikumsgeschmack nicht entsprach, wurde sie Ende der 1930er Jahre zerstört und von 1989 bis 1994 wieder hergestellt.

Im Jahr 1931 war er, zusammen mit Antoine Pevsner, Naum Gabo, Auguste Herbin und Georges Vantongerloo Gründungsmitglied der Künstlerbewegung Abstraction-Création in Paris.

1955 waren seine Werke posthum auf der Documenta 1 in Kassel vertreten.

Literatur

  • Jo-Anne Danzker: Theo van Doesburg. Maler, Architekt. Prestel Verlag, München 2000, ISBN 3-7913-2404-7.
  • Matthias Noell: Im Laboratorium der Moderne. das Atelierwohnhaus von Theo van Doesburg in Meudon. gta Verlag Zürich 2008, ISBN 978-3-85676-246-9.
Commons: Theo van Doesburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Theo van Doesburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Fritz Winzer: Das rororo-Künstlerlexikon. Rowohlt, Reinbek 1985, ISBN 3-499-16308-X