Anschläge auf die Moskauer Metro 2010

Die Anschläge am 29. März 2010 in Moskau waren Sprengstoffanschläge in zwei Stationen der „roten“ Linie der Moskauer Metro in der Innenstadt Moskaus. Zwei Tage nach dem Anschlag erklärte Doku Umarow in einer über das Internet verbreiteten Videoaufnahme, dass er den Anschlag persönlich befohlen habe und kündigte weitere Anschläge an.[1]
Ablauf
Die erste Explosion ereignete sich um 07:56 Uhr Moskauer Zeit (3:56 Uhr UTC) in der Station Lubjanka,[2] kurz nach dem Öffnen der Türen. Der Sprengsatz wurde in der Nähe einer der Tür des zweiten Waggons des Zuges zur Explosion gebracht.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>
., die das Äquivalent von zwei Kilogramm TNT um ihre Hüften gegurtet hatte. Beide Sprengsätze waren mit Bolzen und Muttern vollgepackt, um eine Schrapnellwirkung zu erzielen.[3]
In beiden Bahnhöfen kam es nach den Explosionen zu einer Massenpanik.[4]
Alexander Bortnikow, der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, gab noch am selben Tag unter Berufung auf ein vorläufiges Gutachten bekannt, dass es sich bei dem verwendeten Sprengstoff um Hexogen gehandelt habe und dass es Hinweise darauf gäbe, dass die Anschläge von kaukasischen Terrorgruppen verübt worden seien.[5] Die Anschläge seien durch Selbstmordattentäterinnen ausgeführt worden.
Opfer
Bei den Explosionen oder durch ihre Auswirkungen starben 39 Menschen, mehr als 100 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.[6][7] 88 Verletzte mussten in Krankenhäusern behandelt werden.[7] Die Zahl der durch die Explosion an der Station Lubjanka getöteten Personen wurde mit 24 und die Zahl der Opfer vom Bahnhof Park Kultury mit 13 angegeben.[8]
Reaktionen


Der russische Präsident Dmitri Medwedew zeigte sich erschüttert und ließ verlauten, dass derartige Anschläge nicht toleriert würden.[10] International zeigten sich viele Länder und Institutionen schockiert über die Vorfälle.
Hintergründe
Der Anschlag ist einer in einer Reihe von Anschlägen in Russland, die in den letzten Jahren ausgeführt wurden und von denen etliche tschetschenischen Separatisten zugeschrieben werden.[11]
Der tschetschenische Rebellenführer Doku Umarow bezeichnete die Anschläge als Vergeltungsakt für die Tötung von Rebellen durch russische Sicherheitskräfte und kündigte weitere Anschläge an.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Chechen rebel says he ordered Moscow Metro attacks, British Broadcasting Corporation, 31. März 2010. Abgerufen am 1. April 2010 (englisch).
- ↑ Moscow Metro hit by deadly suicide bombings, British Broadcasting Corporation, 29. März 2010. Abgerufen am 2. April 2010 (englisch).
- ↑ Two blasts in Moscow Metro, dozens killed. RT, 29. März 2010, abgerufen am 29. März 2010 (englisch).
- ↑ Toll from Moscow subway blasts rises to 39: FSB security service’s HQ is in building above one of targeted stations, MSNBC.com, 29. März 2010. Abgerufen am 30. März 2010
- ↑ Kaukasische Terrorgruppen hinter Anschlägen auf U-Bahn vermutet. In: Website der Russischen Agentur für internationale Informationen. RIA Novosti, 29. März 2010, abgerufen am 29. März 2010: „Bortnikow sagte weiter unter Berufung auf die Gutachter, beim dem Sprengstoff handle es sich um Hexogen. Die Bombe an der U-Bahn-Station Lubjanka sei vier Kilo TNT, die an der Station Park Kultury 1,5 bis zwei Kilo TNT stark gewesen. Die beiden Sprengsätze seien mit Schrauben gefüllt gewesen, um die Explosionen noch gefährlicher zu machen.“
- ↑ Russland fahndet nach den Terrorhelfern auf tagesschau.de vom 30.03.2010; Überprüft am 1. April 2010
- ↑ a b Liste der Toten und Verletzten des Anschlags auf die Metro Moskau auf der offiziellen Seite des МЧС; Überprüft am 1. April 2010
- ↑ Тела погибших на "Лубянке" отвезли в морг, Life News, 30. März 2010. Abgerufen am 1. April 2010 (russisch).
- ↑ Wortprotokoll auf Englisch
- ↑ http://news.xinhuanet.com/english2010/world/2010-03/29/c_13229439.htm
- ↑ Timeline: Terrorism in Russia, CNN, 6. Februar 2004. Abgerufen am 1. April 2010 (englisch).