Moosburg an der Isar
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 28′ N, 11° 56′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Freising | |
Höhe: | 421 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,85 km2 | |
Einwohner: | 19.882 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 453 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 85360–85368 | |
Vorwahl: | 08761 | |
Kfz-Kennzeichen: | FS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 78 143 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 13 85368 Moosburg | |
Website: | www.moosburg.de | |
Bürgermeisterin: | Anita Meinelt (CSU) | |
Lage der Stadt Moosburg a.d.Isar im Landkreis Freising | ||
![]() |
Moosburg an der Isar (amtlich: Moosburg a.d.Isar) ist die älteste Stadt im oberbayerischen Landkreis Freising und liegt 45 km nordöstlich von München auf halber Strecke zwischen der Großen Kreisstadt Freising und der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut, eingebettet in einer Insellage der Flüsse Isar und Amper. Der internationale Flughafen München Franz Josef Strauß ist nur 15 km entfernt und über die Autobahnausfahrt Moosburg-Süd an der A92 leicht zu erreichen.
Moosburg erhielt im Jahre 1331 noch vor Freising (1359) das Stadtrecht und ist ein Mittelzentrum in der Region München. Das auf einer Anhöhe befindliche Stadtzentrum wird überragt von den Türmen des Kastulusmünsters und der Johanneskirche. Da beide Kirchtürme mit jeweils 50 Meter die gleiche Höhe aufweisen, äußerlich gleich gestaltet wurden und beide Kirchen sehr eng zusammenstehen, hat man aus Richtung der Domstadt Freising kommend den Eindruck, dass auch die Stadt Moosburg a. d. Isar einen eigenen Dom mit zwei Türmen besitzt.
Als Regionalexpress-Haltepunkt im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ist die Stadt ein beliebter Wohnort für 4.721[2] Pendler nach München, Freising, Landshut und zum Flughafen. Andererseits ist die Stadt als Standort verschiedener Industriebetriebe aber auch das Ziel von 3.133[2] Pendlern aus dem Umland und 1.747 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter aus der Stadt selbst. Es sind neben der chemischen, der elektrotechnischen und der Nahrungsmittelindustrie auch eine Maschinenfabrik in der Stadt beheimatet.
Geographie
Das Stadtgebiet ist geprägt durch eine Vielzahl von Flüssen, Bächen und Kanälen. So münden hier neben der Amper auch die Sempt, die Strogen und die Dorfen in die Isar. Östlich der Isar verläuft der Mittlere-Isar-Kanal. Hier befinden sich die Uppenbornwerke der Stadtwerke München. Die Speicherseen dieser Anlage bilden die Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen.
Stadtteile
Das Kerngebiet der Stadt zwischen Isar und Amper gliedert sich in die Stadtteile Altstadt, Michaelivorstadt, Bonau, Westerberg und seit 1945 Neustadt. 1972 bis 1978 wurden im Rahmen der bayerischen Gemeindegebietsreform die vorher selbständigen Gemeinden Thonstetten (mit Grünseiboldsdorf und Moosham), Niederambach (mit Oberambach, Feldkirchen und Kirchamper) und Pfrombach (mit Aich) eingemeindet, so dass sich das Stadtgebiet von 14 auf über 43 km² vergrößerte. 1978 kam dann noch die Siedlung Uppenbornstraße aus der vormaligen Gemeinde Volkmannsdorferau hinzu. Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet Pfrombachs, unmittelbar in Stadtnähe entstand die letzten Jahre das Gewerbe- und Industriegebiet Degernpoint als neuer Stadtteil.
Nachbarorte
Die Stadt Moosburg a. d. Isar befindet sich in unmittelbarer Grenzlage zwischen Nieder- und Oberbayern, den Landkreisen Freising, Erding und Landshut. Im Norden und Nordosten wird das Stadtgebiet von der Gemeinde Wang umschlossen. Im Osten grenzen die im Landkreis Landshut (Niederbayern) gelegenen Gemeinden Eching und Buch am Erlbach an. Im Süden die im Landkreis Erding gelegene Gemeinden Langenpreising und Berglern. Im Westen schließlich noch die im Landkreis Freising gelegenen Gemeinden Langenbach und Haag an der Amper.
Mittelzentrum
Moosburg a. d. Isar ist als im Landesentwicklungsprogramm ausgewiesenes Mittelzentrum laut dortiger Festlegung der zentrale Ort für die Umlandgemeinden Hörgertshausen, Gammelsdorf, Nandlstadt, Mauern, Wang und Langenpreising, also für gesamt 33.646 Einwohner. Darüber hinaus durch die zentralen Einrichtungen, wie Schulen, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und nicht zueletzt durch die kurze Entfernung und die hervorragende Straßenanbindung inoffiziell auch für weitere 31.698 Einwohner der Gemeinden Bruckberg, Buch am Erlbach und Vilsheim im Landkreis Landshut, Kirchberg, Wartenberg, Fraunberg und Berglern im Landkreis Erding, sowie Langenbach, Haag an der Amper und Attenkirchen im Landkreis Freising.
Geschichte


Der Hügel, auf dem die Altstadt liegt, war bereits zu keltischer Zeit besiedelt, wie Ausgrabungen beim Bau des früheren Krankenhauses gezeigt haben. Unterhalb der heutigen Friedhofskirche (Richtung Altstadt) befand sich ein römisches Fort am Kreuzungspunkt dreier alter Handelswege (isaraufwärts Richtung Freising, isarabwärts Richtung Landshut und nach Norden in Richtung der ehem. Keltenmetropole bei Manching). Moosburg dürfte somit der älteste Siedlungsschwerpunkt, und auch mit die älteste Stadt an der Isar sein.
Die Klostersiedlung "Mosabyrga" wurde um 770 erstmals urkundlich erwähnt. Die Mönche Albin und Rhenobot brachten um 800 die Reliquien des heiligen Kastulus nach Moosburg.
1021 wurde das Benediktinerkloster aufgelöst und ein Chorherrenstift gegründet. Ein Großbrand vernichtete 1207 das gräfliche Schloss und große Teile des Münsters. Das Kastulusmünster wurde 1212 geweiht.
Im Jahre 1331 erhielt Moosburg das Stadtrecht. 1403 war Baubeginn für Stadtmauer und Stadttore.
1702 wurde fast die Hälfte der Stadt durch einen Großbrand zerstört, ein erneutes Feuer suchte die Stadt 1865 heim.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Moosburg als Sitz eines Landgerichts auch selbständiger Verwaltungsbezirk im damaligen Isarkreis, später in Oberbayern. Er umfasste das Gebiet des heutigen nördlichen Landkreises Freising und die angrenzenden Gemeinden von Schweitenkirchen über Wolnzach und Obersüßbach bis Bruckberg. Zusammen mit dem Landgerichtsbezirk Kranzberg erfolgte dann die Eingliederung in den neuen Landkreis Freising.
Im September 1939, kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, wurde im Norden Moosburgs das Kriegsgefangenenlager STALAG VII A errichtet, das 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde und diesen danach als Internierungslager diente. Ab 1948 entstand auf dem Gelände der Moosburger Stadtteil Neustadt..
1965 erhielt die Stadt den heutigen Namen "Moosburg an der Isar". 1971 wurde vom damaligen Stadtrat im Rahmen der bayerischen Gemeindegebietsreform entschieden, auch weiterhin im Landkreis Freising und damit in Oberbayern zu verbleiben und nicht – wie das benachbarte Bruckberg – nach Niederbayern zu wechseln.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
(jeweils zum 31. Dezember[2] / (V): Tag der Volkszählung)
Trotz Einführung der Zweitwohnungssteuer und damit bedingter Rückverlagerung der Erstwohnsitze in die Landeshauptstadt München zum 1. Januar 2006 gab es, dem Trend in der Flughafenregion folgend, wieder einen leichten Einwohnerzuwachs. Im Jahr 2007 ist die Einwohnerzahl insbesondere durch die Ausweisung eines Neubaugebieten mit 1,2 % wieder stärker gewachsen, im Jahr 2008 mangels neuer Baugebiete wieder leicht gesunken. Durch Ausweisung zweier neuer großer Neubaugebiete (Am Mühlbachbogen Nord + Alte Thalbacher Str. I) ist ab 2010 wieder mit einem deutlichen Einwohnerzuwachs zu rechnen (Stand 30. September 2009: 17.477).
Wappen

Das Moosburger Wappen zeigt geteilt von Silber und Rot oben zwei rote Rosen, unten eine silberne. Ursprünglich geht das Wappen auf die Grafen von Moosburg zurück welche bis 1281 in Moosburg lebten. Nach Aussterben des Grafenhauses konnte die Stadt die drei Rosen für sich beanspruchen. Die älteste Abbildung des Wappens ist in der Ursulakapelle im Kastulusmünster zu sehen. Dort ziert sie die Deckenfreske der ehemaligen Grabgelege der Grafen. Hier ist jedoch die Farbgebung umgekehrt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Kastulusmünster (Anfang des 19. Jahrhunderts berühmte Wallfahrtskirche): Einen besonderen Bekanntheitsgrad hat der im Jahre 1514 von dem Landshuter Bildhauer Hans Leinberger geschnitzte Hochaltar im Kastulusmünster. Diesen Altar zieren folgende Figuren: in der Mitte die Hl. Maria mit Kind, eingeschlossen vom Hl. Kastulus und vom Hl. Heinrich. Hinter dem Altarkreuz ist der Kastulusschrein zu sehen. Ein Großteil der Gebeine des Hl. Kastulus, die ursprünglich von Albin und Rhenobot nach Moosburg gebracht wurden, befinden sich heute in der Landshuter Martinskirche.
- Johanniskirche: aus dem 15. Jh. Vom Altar von Hans Leinberger sind lediglich zwei Flügelreliefs erhalten, die sich in Museen befinden. 1980 wurden beim rechten Seitenportal mehrere Grabsteine und Fresken entdeckt. Der Turm der Johanniskirche diente lange Zeit als Stadtturm, in dem sich die Wohnung des Türmers befand. Deswegen befindet sich der Turm der Johanniskirche, im Gegensatz zum Turm des Kastulusmünsters, im Besitz der Stadt.
- Friedhofskirche St. Michael: Im 13.Jh erbaut. Teils gotisch aber auch barocke Elemente
- Piuskirche: Im Gebiet des ehemaligen Strafgefangenenlagers, vor allem für die Heimatvertriebenen. Finanziert wurde sie unter anderem durch eine große Spende von Papst Pius XII. Geplant von Architekt Friedrich Haindl, 1950 eingeweiht. Direkt neben der Kirche steht der Franzosenbrunnen, der 1942 von einem französischen Kriegsgefangenen im Stalag gestaltet wurde, und auf dem die vier größten französischen Flüsse dargestellt sind; er wurde 1963 hier aufgestellt.
- Filialkirche St. Valentin (Thonstetten)
- Heimatmuseum am Castulusplatz in alter Klosterschule (Vor- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Handwerk, Landwirtschaft, Volkskunst)
- Nördlich des Stadtgebietes wurde 1939 das Stammlager VII A der Wehrmacht errichtet. Heute befindet sich dort der Moosburger Stadtteil Neustadt.
Gedenkstätten
Ein Gedenkbrunnen des französischen Bildhauers Antoniucci Volti im Stadtteil Neustadt erinnert seit 1963 an die Toten des Stalag VII A.[3]
Galerie
-
Moosburger Münster
-
St. Michael
-
Piuskirche
-
Schloss Asch
Politik
Mit 63 % der Stimmen wurde Anita Meinelt bei den Kommunalwahlen 2008 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Stadtrat
Dem Stadtrat gehören ab Mai 2008 vier Parteien und Gruppierungen an:
Partei | CSU | SPD | FW | Grüne |
---|---|---|---|---|
Sitze | 10 | 5 | 6 | 3 |
Erste Bürgermeister seit 1933
Name | von | bis | Partei |
---|---|---|---|
Dr. Hermann Müller | 1933 | 29.04.1945 | |
Max Fertl | 09.05.1945 | 13.08.1945 | |
Richard Braun | 13.08.1945 | 30.04.1956 | CSU |
Josef Erber | 01.05.1956 | 19.07.1965 | SPD |
Oscar Hertel | 01.10.1965 | 30.04.1978 | SPD |
Herbert Franz | 01.05.1978 | 30.04.1984 | CSU |
Anton Neumeier | 01.05.1984 | 30.04.2002 | SPD |
Anita Meinelt | 01.05.2002 | CSU |
Partnerstädte
Die Stadt Moosburg a.d.Isar verbinden drei Städtepartnerschaften und zwei Städtepatenschaften mit anderen Städten. Dies sind:
Städtepartnerschaften
seit 29. September 1973: Bry-sur-Marne, (Frankreich)
seit 18. Juli 1981: Rochester, (USA)
seit 15. Juli 1991: Moosburg, (Österreich)
Städtepatenschaften
seit 8. April 1968: Kynšperk nad Ohří (Königsberg a.d. Eger), (Tschechien)
seit 9. Juli 1973: Odžaci (Hodschag), (Serbien)
Ehrenbürger
siehe: Liste der Ehrenbürger von Moosburg a.d.Isar
Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Freizeit
Schulen
In Moosburg finden sich insgesamt acht Bildungseinrichtungen.
Die Mehrzahl der Schüler kommt dabei aus umliegenden Gemeinden der Landkreise Freising, Erding und Landshut, so daß die Stadt das Bildungszentrum der ganzen Region darstellt.
In letzter Zeit gab es bei den Moosburger Schulen wegen zunehmender Schülerzahlen, insbesondere durch die neuen Schulsysteme (R6 und G8), immer mehr Raumprobleme. Die Lösungen hierzu wurden unterschiedlich gehandhabt. Am Gymnasium wurde der lang umstrittene 3-geschossige Erweiterungsbau errichtet und zum Schuljahr 2007/08 eröffnet. Das von der Stadt Moosburg a. d. Isar an den Landkreis Freising verkaufte, direkt neben der Realschule liegende Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule wurde für die Realschule renoviert, umgebaut im September 2007 bezogen. Auch die Hauptschule wurde mit einem Neubau erweitert.
Nachfolgend findet sich eine Auflistung der Schulen in Moosburg.
Volksschulen
- Grundschule Nord
- Grundschule Süd
- Hauptschule
weiterführende Schulen
- Kastulus-Realschule Moosburg
- Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium
weitere Schulen
- Volkshochschule Moosburg
- Evangelisches Erwachsenenbildungswerk
Freizeit und Sportanlagen
- Freibad
- Hallenbad
- Eisstadion (Sparkassen-Arena, überdacht)
- DAV Kletteranlage
- Skateanlage
- Kegelhalle
- Jugendzentrum
- Tennishalle mit Tennisplätzen (TC Moosburg)
- Fußballanlage Bonau (Zusammenschluss zum FCM aus den Vereinen Real Bonau und SpVgg)
- Fußballanlage Neustadt (TSV Moosburg Neustadt)
- Fahrrad-Tricks Gelände und Bolzplatz
- Zwei Dreifach-Turnhallen (Albinstraße und Realschule) sowie Zweifachturnhalle (Gymnasium) und Stadthallen-Turnhalle
Wirtschaft
In Moosburg sind einige größere Industriebetriebe ansässig, die teilweise von internationaler Bedeutung sind:
- Jungheinrich AG: Größtes Produktionswerk des Gabelstaplerherstellers mit Zentrale in Hamburg (ehem. Steinbock)
- Hofmeister Käserei: Stammsitz in Heising, Allgäu, Produktion von Hartkäse Original Illertaler Emmentaler, Milchpulver und Schmelzkäse
- Driescher: Hochspannungs- und Hochstromanlagen
- Süd-Chemie: Tonerden, Katalysatoren für die Prozessindustrie, Zusätze für Farben (Anti-Tropf), Katzenstreu
- Heinz: Entsorgung für den Landkreis Freising, Kühlhaus und Logistik
- CitrinSolar: Thermische Solaranlagen, Haus- u. Wärmetechnik
- S&R Elektroanlagen GmbH Schaltanlagen, Steuerungen, Gebäudeautomatisierung
Verkehrsanbindung
Bahn
Die Stadt Moosburg a. d. Isar durchläuft seit 1858 die Hauptbahn München-Landshut-Regensburg. Diese Strecke ist seit dem 25. November 1891 zweigleisig und wird bereits seit dem 3. Oktober 1925 elektrisch betrieben. Werktags halten am Bahnhof 82 (2009: 66) Regionalexpresszüge und Regionalbahnen nach München, Landshut, Regensburg, Nürnberg und Passau, am Samstag 66 und Sonntag 63 (2009: 48) Züge. Mehr als 5.000 Reisende frequentieren den Bahnhof täglich, der damit der meistgenutzte Durchgangsbahnhof außerhalb der S-Bahngebiete ganz Bayerns ist. Am 28. Oktober 2007 wurde das Elektronische Stellwerk Moosburg in Betrieb genommen, welches (ferngesteuert aus der Betriebszentrale München) für den Bereich Landshut - Marzling die Betriebsabwicklung von 28 km Strecke, 2 Bahnhöfen und 18 verbliebenen Bahnübergängen übernimmt.
Im Dezember 2009 wurde das Zugangebot im Rahmen der Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft insbesondere mit der Einführung des Donau-Isar-Express in der Relation München - Landshut - Passau neu geordnet. Es halten seitdem 24% mehr Züge mindestens im Stundentakt.
Auch wird seit längerem darüber nachgedacht, die Münchner S-Bahn bis Moosburg a. d. Isar fahren zu lassen. (siehe: S-Bahn München unter "Planungen zum weiteren Ausbau" ). Dazu müssen aber zunächst die Zwischenhalte Marzling (2007) und Langenbach (2009/2010) neue Bahnsteige und Zugangsanlagen erhalten. Während die Fahrtdauer der verlängerten S1 mit 56 Minuten zwar immer noch die 68 Minuten einer S-Bahnfahrt von München nach Altomünster unterbieten würde, wäre sie dennoch deutlich länger als die heutige Fahrzeit von 36 Minuten mit dem Regionalexpress. Somit erscheint eine Verlängerung nur in Zusammenhang mit dem geplanten Express-S-Bahn-System sinnvoll, das durch den zweiten Münchner S-Bahn-Tunnel eingeführt werden soll und somit die Fahrzeit der dann im Halbstundentakt verkehrenden S-Bahnen auf nurmehr 44 Minuten verkürzt. Im Vorlaufbetrieb verkehrt seit Dezember 2009 eine Regionalbahn meist im Zweistundentakt zwischen Freising und Landshut mit S-Bahn-ähnlichen Triebzügen der Baureihe 425.
Straße
Moosburg ist überregional durch die Bundesautobahn 92 mit 2 Ausfahrten Nord und Süd angebunden. Im Stadtgebiet schneiden sich außerdem die Bundesstraße 11 sowie die Staatsstraßen 2054 (Zolling - Geisenhausen), 2085 (Mainburg - Langenpreising) und 2331 (nach Erding).
Von Juli 2005 bis Ende 2007 wurde nach 80-jähriger Planung für über 14 Mio. € der von täglich 12.000 KfZ und 144 Zügen befahrene, im Bereich von 7 zusammenführenden Straßenästen liegende Bahnübergang der St. 2085 durch einen mit Rampenbauwerken 250 m langen Straßentunnel ersetzt. Die Eröffnung war stadtauswärts am 7. September 2007, stadteinwärts am 13. Oktober 2007. Gleichzeitig wurde eine neue, verkehrsabhängig geschaltete Ampelanlage im großzügig gestalteten Einmündungsbereich der Industriestraße und der St. 2085 in Betrieb genommen. Da die Verkehrsführung im Innenstadtbereich, wie auch bereits mit Fertigstellung der Südumfahrung im Zuge der B11 im Jahre 1965 dabei jedoch weiterhin unverändert blieb und eine Ortsumgehung bislang fehlt, ist das historisch enge Stadtzentrum mit durchschnittlich 20.000 Fahrzeugen am Tag übermäßig stark verkehrsbelastet.
Von Ende Juni bis 10. September 2008 wurde zumindest als erste Maßnahme zum Bau der stark entlastend wirkenden Westumfahrung (Kreisstraße FS 15) an der unfallträchtigen Einfahrt West der Bundesstraße 11 mit der Staatsstraße 2054 ein Kreisverkehr errichtet.
Am 28. Juli 2008 beschloss der Stadtrat nach 20-jähriger Diskussion die Vorfahrt an zwei Einmündungen der Stadion-, Westerberg- (St. 2054) und Münchner Straße (St. 2085) ändern zu lassen, damit zumindest eine Teilentlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr erreicht wird. Der dafür notwendige Umbau beider Einmündungen kann durch das Staatliche Bauamt Freising allerdings erst nach Fertigstellung der Westumfahrung erfolgen.
Am 15.September 2008 wurde vom Verwaltungsgericht München die Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan der Westumfahrung abgewiesen, lediglich die Artenschutzprüfung war noch nachzuholen. Am 16. März 2010 wurde auch eine zweite Klage vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof abgewiesen. Der Baubeginn für die folgerichtig als Kreisstraße FS15 eingestufte Westumfahrung wird im Südabschnitt bereits 2010 erfolgen. Die Westumfahrung führt dann vom bereits fertiggestellten Kreisverkehr der Bundesstraße 11 bei Strecken-km 56,16 über die Bahnstrecke München–Regensburg, in einem großzügigen Bogen, der die bestehende Wohnbebauung vom Lärm entlasten soll, zur St. 2054, die mit einem Kreisverkehr gekreuzt wird. Der zweite Bauabschnitt verläuft anschließend an der Amper entlang bis kurz vor der Amperbrücke die St. 2085 erreicht wird, die ebenfalls mit einem Kreisverkehr angschlossen wird. Der zugehörige Bebauungsplan wurde am 1. August 2009 in Kraft gesetzt. [4]
Flughafen
Das internationale Luftverkehrsdrehkreuz Flughafen München ist mit dem Auto in etwa 20 Minuten und mit Bahn und Flughafenbus 635 (Umsteigen in Freising) in etwa 45-50 Minuten zu erreichen. Seit 2006 wird vom Freistaat Bayern mit der "Neufahrner Gegenkurve" eine mit nur 20 Minuten Fahrzeit direkte Bahnanbindung des Flughafens über Freising mit Fertigstellung im Jahr 2016 geplant. Dann soll neben einem Flughafenexpress ab Regensburg auch die ab Landshut verkehrende Regionalbahn über Moosburg und Freising zum Flughafen fahren. Das Planfeststellungsverfahren hierzu wurde im März 2010 beantragt.
Persönlichkeiten
- Berthold von Moosburg (Bischof) († nach 1106), Gegenerzbischof der Erzdiözese Salzburg
- Berthold von Moosburg (Dominikaner) († nach 20. April 1361), Dominikaner, Philosoph der Scholastik
- Georg Hummel (1856-1902), Unternehmer, Erfinder des Gleichstromzählers
- Franz Dietl (* 20. März 1934), Weihbischof der Erzdiözese München und Freising
- Franz Josef Heigl (* 1943), Jurist, Präsident des Sächsischen Rechnungshofs
- Franz J. Bauer, (* 27. März 1952 in Moosburg), Historiker
- Isolde Ohlbaum (* 1953), Fotografin
- Birgit Rockmeier (* 29. November 1973), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
- Gabi Rockmeier (* 29. November 1973), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
Quellen
Literatur
- Geschichte der Stadt Moosburg
- Moosburg/Isar - Geschichte und Kunst der Stadt
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Bayern
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 166
- ↑ Bebauungsplan Westumfahrung
Weblinks
- Stadt Moosburg a. d. Isar
- Moosburg Online - ehrenamtlicher Arbeitskreis
- Historisches über Moosburg
- Wappen von Moosburg an der Isar in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte