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Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa

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Bad Hersfeld–Treysa
Güterzug auf dem manuellen Bahnübergang in Niederaula
Güterzug auf dem manuellen Bahnübergang in Niederaula
Streckennummer:3810
Kursbuchstrecke (DB):zuletzt 516
Streckenlänge:62 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Bahnhof
0,0 Bad Hersfeld
Abzweig nach links
nach Fulda
ehemaliger Bahnhof
Bad Hersfeld-Kurpark
Wildes Wässerchen
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 62
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Eichhof
Abzweig ehemals nach links
Eichmühle
Bahnübergang
5,4 L3431 (Halbschranken mit LZA)
Abzweig ehemals nach links
Industrieanschluss
ehemaliger Bahnhof
5,5 Asbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
7,2 Beiershausen
Bahnübergang
11,3 L3471 (manuelle Vollschranken)
ehemaliger Bahnhof
11,4 Niederaula
Abzweig nach links
nach Breitenbach
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)
SFS Fulda-Kassel
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Kleba
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
A7
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Kirchheim (Kreis Hersfeld)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Frielingen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25,6 Oberaula
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
26,9 L3294
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
27,0 Hausen
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
L3157
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
31,3 Olberode
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
L3161
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
34,7 Weißenborn (Kr. Ziegenhain)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
38,0 Bahnhof Ottrau
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
40,9 Kleinropperhausen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
42,7 Nausis (Kr. Ziegenhain)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
46,0 Neukirchen (Kr. Zeigenhain)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
49,1 Riebelsdorf
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
52,3 Lagerhalle (Stumpfgleis)
Schwalm
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
53,9 Loshausen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
56,3 Ziegenhain (Bz. Kassel) Süd
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Main-Weser-Bahn und Kanonenbahn
Bahnhof
62,2 Treysa

Die Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa, auch Knüllwaldbahn genannt, ist eine teilweise stillgelegte Bahnstrecke in Nordhessen. Sie verlief von Bad Hersfeld über Niederaula nach Treysa. Der östliche Abschnitt der nicht elektrifizierten Nebenbahn zwischen Bad Hersfeld und Niederaula wird noch für den Güterverkehr genutzt, der westliche Teil zwischen Niederaula und Treysa wurde zwischen 1977 und 1999 stillgelegt.

Streckenverlauf

Datei:BueNiederaula.OGG
Video des Bahnübergangs Niederaula (Handantrieb)


Kurz hinter dem Bahnhof Bad Hersfeld zweigt das Gleis von der Bahnstrecke Bebra–Fulda ab. Die Strecke verläuft im Fuldatal zwischen der Bundesstraße 62 und der Fulda bis Niederaula, wo die Gründchenbahn nach Alsfeld abzweigt. Eine Besonderheit ist der manuelle Bahnübergang in Niederaula (siehe Videoclip). Hier muss der Zug vor Befahren des Übergangs anhalten; die Schranken müssen vom Lokpersonal heruntergekurbelt werden. Erst dann kann der Zug den Bahnübergang passieren.

Im weiteren Verlauf durch das Knüllgebirge folgte die Bahn dem Flüsschen Aula bis Oberaula. Von dort wurde die Trasse in zwei 180°-Kurven ohne Tunnel oder Brücken in das Tal der Grenff und der Schwalm bis Treysa geführt, wo Anschluss an die Main-Weser-Bahn und die Kanonenbahn bestand.

Geschichte

Eröffnet wurde die 62,2 km lange Strecke in zwei Abschnitten: Bad Hersfeld bis Oberaula am 1. Mai 1906 und das Reststück bis Treysa am 31. Juli 1907. Die Bahn hatte nur regionale Bedeutung und diente dem Personenverkehr und der Abfuhr von Basalt und Holz. Basalt wurde von 1810 bis 1998 am Berg Nöll bei Oberaula abgebaut. Auf der Strecke gab es früher mehrere Bahnhöfe und Haltepunkte. Verschiedene Unternehmen hatten einen Gleisanschluss. Heute existiert nur noch ein privater Gleisanschluss in Niederaula.

Die Stilllegung begann in den 1970er Jahren, als die Bundesbahn den Personenverkehr zurückfuhr. Durch ein Unwetter am 22. August 1977 brach der Damm des Ibrastausees im Seepark Kirchheim (zwischen den Ortsteilen Reimboldshausen und Kemmerode gelegen) und unterspülte die Trasse bei Kirchheim. Dies war der Anlass für die vollständige Stilllegung der Teilstrecke zwischen Niederaula und Kirchheim, zwischen Kirchheim und Oberaula wurde dabei auch der Personenverkehr eingestellt. Güterverkehr gab es dort noch bis zum 28. September 1984. Dort liegen heute keine Gleise mehr. Zwischen Oberaula und Treysa wurde der Personenverkehr am 1. Juni 1984 und der Güterverkehr am 31. August 1995 eingestellt. Auf der Bahn fand noch regelmäßig Museumsverkehr statt, bis sie während eines Straßenneubaus nahe Loshausen gesperrt werden musste. Am 15. April 1999 wurde sie stillgelegt. Der einzige Abschnitt der noch heute genutzt wird, ist der von Bad Hersfeld bis Niederaula, wo es noch Güterverkehr gibt. Von Niederaula geht der Güterverkehr weiter über die Gründchenbahn.

Auf der Trasse zwischen Oberaula und Treysa wird zur Zeit der Knüllwaldbahn-Radweg R 11 ausgebaut. Zwischen Kirchheim und Oberaula verläuft die Radroute neben der ehemaligen Bahntrasse.

Bildergalerie

Siehe auch