Hase (Fluss)
Hase | ||
![]() Verlauf der Hase durch das Hasetal | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 36 | |
Lage | Deutschland, westliches Niedersachsen | |
Flusssystem | Ems, Weser | |
Quelle | Melle-Wellingholzhausen 52° 7′ 57″ N, 8° 15′ 53″ O | |
Quellhöhe | ca. 165 m ü. NN | |
Mündung | Ems in Meppen bzw. Else in Melle-GesmoldKoordinaten: 52° 41′ 28″ N, 7° 17′ 48″ O 52° 41′ 28″ N, 7° 17′ 48″ O | |
Mündungshöhe | ca. 15 m | |
Höhenunterschied | ca. 150 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,88 ‰ | |
Länge | 169,6 km | |
Rechte Nebenflüsse | Südradde, Mittelradde | |
Großstädte | Osnabrück | |
Mittelstädte | Bramsche, Melle, Meppen | |
Kleinstädte | Haselünne, Quakenbrück; Bersenbrück |
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Die Hase ist ein 169 km langer rechter Nebenfluss der mittleren Ems und durch die Else ein Nebenfluss der Weser in Niedersachsen (Deutschland).
Flusslauf
Der Fluss entspringt südöstlich von Osnabrück im Teutoburger Wald bei Melle-Wellingholzhausen. Gespeist wird die Hase durch die Hasequelle und die Schwarze Welle (Almaquelle) im Quellgebiet Puschkental in Wellingholzhausen, sowie die Rehquellen zwischen Wellingholzhausen und Dissen. Von dort fließt die Hase nordwärts nach Wellingholzhausen, von wo ihr weiterer Flusslauf durch die Weser-Ems-Wasserscheide bestimmt wird.
Name
Der Name des Flusses hat nichts mit dem Tier Hase zu tun. Bis in das späte 19. Jahrhundert war die Schreibweise „Haase“ üblich. Abzuleiten ist der Name von einem germanischen haswa (grau), fortgesetzt z.B. in angelsächsisch hasu oder altisländisch hǫss (graubraun), auch im Völkernamen Chasuarii (Haseanwohner), der u.a. bei Tacitus 34,1 belegt ist). Die Benennung eines Flusses nach einer Farbe ist nicht ungewöhnlich (vgl. z.B. den Namen der Elbe, der dem lateinischen Adjektiv albus, -a, -um (weiß/grau, blass, hell) verwandt ist.
Weser-Ems-Wasserscheide
Zwischen den Meller Stadtteilen Wellingholzhausen und Gesmold, im Grenzgebiet der Bauerschaften Uhlenberg und Dratum-Ausbergen, weist die Hase eine Besonderheit auf: In einer Bifurkation teilt sich der Fluss in Hase und Else so, dass jeder Arm in ein anderes Flusssystem fließt. Möglicherweise ist diese Gabelung nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurde von einem Müller oder von den Besitzern des Schlosses Gesmold zur Nutzung des Wassers angelegt.
Flussverlauf
Ein Drittel ihres Wassers fließt unter dem Namen Else in östliche Richtung und mündet bei Kirchlengern in die Werre, die weiter zur Weser läuft. Zwei Drittel des Wassers fließen in nordwestliche Richtung weiter nach Osnabrück in Richtung Bramsche, wo sie den Mittellandkanal unterquert („Hasedüker“ genannt) und sich in zwei Arme teilt, die Hohe Hase und die Tiefe Hase, die sich bei Rieste wieder vereinigen, in das Artland gelangen, wo sie sich erneut in mehrere Arme teilt und zufließende Bäche aufnimmt.
Vor Quakenbrück teilt sich der Fluss in Große Hase und Kleine Hase. Die heutige Kleine Hase beginnt als Wasserabschlag der Großen Hase an der Überfallhase (Schützenhofwehr in Quakenbrück) und mündet unterhalb Menslage in den Hahnenmoorkanal, der nach neun Kilometern bei Aselage (ein zu Herzlake gehörender ehemaliger Gutsbezirk) in die Große Hase einspeist. Diese Lauflänge beträgt 24 Kilometer.
Kurz vor Meppen mündet die Hase in den Dortmund-Ems-Kanal und nach etwa 700 Metern mit ihm zusammen in die Ems.
Der Fluss brachte immer wieder Überschwemmungen, so dass bereits früh Eindeichungen und andere Eingriffe notwendig wurden. Größere Wassermassen wurden zu bestimmten Zeiten mittels Gattern auf Felder abgeleitet, um diese mit Mineralstoffen zu versorgen; es bildeten sich „Rieselwiesen“. Um größeren Überflutungen vorzubeugen, entstand 1972 der 210 Hektar große Alfsee zwischen Rieste und Alfhausen, der bis zu 13 Millionen Kubikmeter Hasewasser aufnehmen kann; ein Reservebecken fasst nochmals acht Millionen Kubikmeter.[1]
Nutzung
Schifffahrt
Für die Schifffahrt hat die Hase nie eine besondere Rolle gespielt. Nur der untere Lauf ist auf etwa 50 Kilometern Länge schiffbar.[2] Es verkehrten so genannte Emspünten[3], ein Schiffstyp, der mit seinem Plattboden die meisten Untiefen meistern konnte und daher noch bis in die 1920er Jahre auf flachen Flüssen eingesetzt wurde. Die Kähne waren in der Regel aus Eichenholz und mit einem Segel ausgestattet und mussten auf der Hase meist getreidelt werden.
Wassersport
Die Hase wird auf weiten Strecken von Wassersportlern genutzt, und zwar vor allem von Kanuten, Ruderern und Schlauchboot-Fahrern. Am Alfsee, der vom Wasser der Hase gespeist wird, befindet sich eine Wasserski-Anlage. Bei Quakenbrück wird auf der Hase Kanupolo gespielt.
Fischfang
Nach dem Niedersächsischen Fischereigesetz von 1978 ist die Hase in drei Fischereibezirke eingeteilt, und zwar
- Hase I (von der Bietendorfer Mühle bei Wellingholzhausen bis zur Kreuzung mit dem Mittellandkanal bei Bramsche)
- Hase II (von der Kreuzung mit dem Mittellandkanal bis zum Brokhagenstau unterhalb Quakenbrück)
- Hase III (vom Brokhagenstau bis zur Einmündung in den Dortmund-Ems-Kanal)[4]
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, bis zum Jahr 2015 ökologischen Zustand ihrer Fließgewässer zu verbessern und u.a. dadurch die „Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit“ für Fische zu erreichen. Bereits jetzt ist die Hase lebendiger als vor dem Beginn der Renaturierungsmaßnahmen. Selbst im Osnabrücker Stadtgebiet kommen in der Hase trotz massiver Eingriffe in der Vergangenheit noch etwa 30 Fischarten vor, wobei die meisten der Fische Besatzfische sind, die Angler aussetzen.[5] Entlang fast der gesamten Hase kann mit Fischereischein bzw. mit Gastkarte geangelt werden.
Orte an der Hase
- Melle-Wellingholzhausen - Hasequelle
- Melle-Gesmold - Bifurkation
- Osnabrück
- Bramsche - im Süden der Stadt kreuzt die Hase den Mittellandkanal, im Ortsteil Epe trennt sich die Hase beim Hof Dallmann in Hohe und Tiefe Hase.
- Rieste - Im Gemeindegebiet von Rieste ist die Hase in mehrere Arme geteilt: In Epe (Stadt Bramsche) teilt sich die Hase in Hohe und Tiefe Hase; nördlich von Rieste laufen die Arme wieder zusammen. Die Hohe Hase dient dabei zur Umflutung der Güter Kloster Malgarten (Ortsteil Epe-Malgarten der Stadt Bramsche) sowie der Kommende Lage (Gemeinde Rieste). Ein weiterer Nebenlauf der Hohen Hase ist der Sögelner Mühlenbach, der sich auf Sögelner Gebiet (Stadt Bramsche) der Tiefen Hase abscheidet und das Haus Sögeln umflutet. Dieser Nebenarm vereinigt sich in Rieste wieder mit die Tiefe Hase. Auf alten Karten ist der im Gemeindegebiet von Rieste auch noch der bis vor wenigen Jahrzehnten vorhandene, so genannte Wulfert-Graben zu erkennen. Dieser Nebenarm der Hohen Hase diente vor allem zur Berieselung von Wiesen. Ein weiterer Nebenarm auf Riester Gebiet ist die so genannte Alte Hase (auch Birke genannt), die unter anderem das Wohngebiet Hammer durchzieht.
- Alfhausen
- Bersenbrück - Der Fluss wird am Hase-Flutwehr künstlich geteilt. Ab hier verläuft westlich des Hauptflusslaufs der Hasekanal (Mühlenhase), der 1293 zur Versorgung des Zisterzienserinnenklosters Bersenbrück nebst zugehöriger Mühle angelegt wurde und weiter als Alte Hase bis östlich Badbergen verläuft. Das Hase-Wehr Bersenbrück wird bis Ende 2008 für rund 2,3 Millionen Euro saniert.
- Badbergen
- Quakenbrück - Im Südosten teilt sich der Fluss in die Große Hase (die die Stadt im Nordosten passiert) und die Kleine Hase (die in mehreren Armen durch das Stadtgebiet fließt, von denen einer nach Norden zur Großen Hase abzweigt); er bildet ein Binnendelta an der Überfallhase.
- Menslage - hier ist die Hase in der Kleinen Hase kanalisiert
- Essen, Löningen - hier fließt sie in einem etwas nördlicheren Arm als Große Hase
- Herzlake - Zusammenführung aus diesen zwei Armen
- Haselünne - Zufluss der Südradde
- Haselünne-Lahre - Zufluss der Mittelradde
- Haselünne-Lehrte
- Bokeloh
- Meppen - Mündung in die Ems
Zuflüsse
Der Hase fließen unter anderem zu:
Siehe auch
Literatur
- Heinrich Böning: Entlang der Hase. Von Osnabrück über Quakenbrück nach Meppen. Sutton 2004. ISBN 3-89702-750-X.
Einzelnachweise
- ↑ Böning: Entlang der Hase. S. 8
- ↑ http://www.umweltbildung.uni-osnabrueck.de/Hase/Verlauf
- ↑ http://www.emssaga.de/historie/
- ↑ Anlage 2 zum Niedersächsischen Fischereigesetz zu § 18 Abs. 1
- ↑ Stadt Osnabrück: Natur im Fluss, das Projekt Barrierefreie Hase