Ricky Nelson

Ricky Nelson, auch bekannt als Rick Nelson (* 8. Mai 1940 in Teaneck, New Jersey als Eric Hilliard Nelson; † 31. Dezember 1985 in De Kalb, Texas), war einer der ersten Teenagerstars in den Vereinigten Staaten.
Karriere
Sein Vater Oswald George „Ozzie“ Nelson hatte eine Bigband, seine Mutter Harriet Hilliard Nelson war die Sängerin dieser Band. Nelson begann seine Karriere mit seiner Familie in der Radio- und Fernsehshow The Adventures of Ozzie & Harriet. 1957 startete Nelsons Rock'n'Roll-Karriere. Seine erste Single, mit der er seine Freundin beeindrucken wollte, erschien im April 1957 bei der Plattenfirma "Verve" und hatte als B-Seite I'm Walkin (im Original von Fats Domino). Nelsons Coverversion stieg bis auf Platz 4 der Bestseller Charts und erreichte in den Billboard Hot 100 - Charts Platz 17. Die A-Seite mit dem Song Teenager's Romance war noch erfolgreicher (Platz 2 der Beststeller Charts bzw. Platz 8 in den Billboard Hot 100).[1] Sein Auftritt mit den Songs in der Fernsehshow seiner Eltern trug zum raschen Erfolg seiner ersten Schallplatte nicht unerheblich bei.[2]
Ricky Nelsons erfolgreichstes Lied in Deutschland ist Hello Mary Lou. Für dieses Lied, das 1961 Platz 2 der Single Charts erreichte und das 20 Wochen in den Top 10 blieb, erhielt Nelson eine goldene Schallplatte. Eine weitere Platzierung in den Single-Charts gelang ihm nur noch mit Travelin' Man (ebenfalls 1961, Platz 29 der Single Charts).[3]
Nelson arbeitete mit bedeutenden Musikern zusammen, etwa James Burton, dessen akzentuiertes Gitarrenspiel die Aufnahmen Nelsons prägte [4], Joe Maphis und Johnny und Dorsey Burnette. In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren war Nelson mit 30 Top-40-Hits einer der kommerziell erfolgreichsten Sänger in den USA und wurde nur von Elvis Presley übertroffen. In der Gruppe der "Teen Idols" war er sicherlich der erfolgreichste Interpret. [5]
Mit der Veröffentlichung der LP Rick is 21 (Imperial LP-9152) strich Nelson das „y“ aus seinem Namen und veröffentlichte ab September 1961 unter dem Namen „Rick Nelson“.
1963 unterschrieb Nelson einen 20-Jahres-Vertrag mit Decca Records, aber nach For You im Jahr 1964 hatte er bis 1972 keine größeren Hits mehr. Die "British Invasion" der englischen Beatgruppen bedeutete auch für ihn wie für viele andere Teenager-Idole ein Karrierebruch. Ab Mitte der sechziger Jahre wandte er sich verstärkt der Country Musik zu und schuf mit seiner Begleitband "Stone Canyon Band" einen eigenen Musikstil, der als Vorläufer des Country-Rock bezeichnet werden kann. [6] Einen bescheidenen Erfolg konnte er 1969 mit dem von Bob Dylan komponierten Song She Belongs To Me verbuchen. Sein letzter Top Ten Hit war Garden Party, erschienen im Juli 1972 erreichte der Titel Platz 6 der US Charts. [7] Bis Anfang der achtziger Jahre veröffentlichte Nelson noch zahlreiche Platten, 1973 bis 1975 bei "MCA", 1977 bis 1979 bei "Epic" und 1980 bis 1982 bei "Capitol", aber nur noch Palace Guard konnte sich mit Platz 65 überhaupt in den Hot 100 platzieren.[8]
Nelson spielte auch in Filmen mit, z. B. in Rio Bravo (1958), an der Seite von John Wayne und Dean Martin, mit dem er gemeinsam die Songs My Rifle, My Pony and Me und Cindy, Cindy zum Besten gab.[9] Für seine Leistung in dem Film wurde er für den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert. Nelson spielte auch noch in einigen anderen Filmen mit, darunter in Love and Kisses (1965).
Ricky Nelson starb am Silvestertag 1985 bei einem Flugzeugabsturz in De Kalb in Texas. Er wurde auf dem Forest-Lawn-Friedhof in Hollywood beigesetzt.
Er ist seit 1987 Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame[10], der Rockabilly Hall of Fame und hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Von 1963 bis 1981 war Nelson mit Kristin Harmon verheiratet, die die ältere Schwester von Schauspieler Mark Harmon ist. Ihre Zwillingssöhne Gunnar und Matthew Nelson sind Gründer der Hard Rock Band Nelson, und ihre Tochter Tracy Nelson ist Schauspielerin.
Zitate über Nelson
- Elvis Presley sagte über ihn: „Wenn James Dean gesungen hätte, würde er genau wie Ricky Nelson klingen.“
- Auch Bob Dylan verweist in seinen Biografien häufig auf den Einfluss, den Ricky Nelson auf seine Musik hatte, weiterhin schwärmt Dylan von einer „Mysteriösität in seiner Stimme, die einen in eine ganz bestimmte Laune versetzt“.
- Kris Kristofferson nannte Nelson den „Kronprinz des Rock'n'Roll“.
- James Burton ist sich sicher, dass „jeder, der mit Nelsons Musik heute in Berührung kommt, sich sofort in sein Werk verlieben wird.“
Erfolgreichste Songs
Datumsangabe= Erscheinungsdatum der Single
Plattenlabel und US-Bestellnummer
US # = höchste Platzierung in den Billboard Hot-100-Charts
1957
- Teenager's Romance (April 1957) - A-Side Verve 10047 - US # 8
- I'm Walkin (April 1957) - B-Side Verve 10047 - US # 17
- You're My One And Only Love (August 1957) - Verve 10070 - US # 16
- Be-Bop Baby (August 1957) - A-Side Imperial 5463 - US # 5
- Have I Told You Lately That I Love You (August 1957) - B-Side Imperial 5463 - US # 29
- Stood Up (November 1957) - A-Side Imperial 5483 - US # 5
- Waitin' In School (November 1957) - B-Side Imperial 5483 - US # 18
1958
- Believe What You Say (10. März 1958) - A-Side Imperial 5503 - US # 5
- My Bucket's Got A Hole In It (10. März 1958) - B-Side Imperial 5503 - US # 18
- Poor Little Fool (23. Juni 1958) - A-Side Imperial 5528 - US Platz 1, UK # 4
- Lonesome Town (29. September 1958) - A-Side Imperial 5545 - US # 7
- I Got A Feeling (29. September 1958) - B-Side Imperial 5545 - US # 10
1959
- My Rifle, My Pony and Me (1959) Duett mit Dean Martin im Film "Rio Bravo"
- Cindy, Cindy (1959) Duett mit Dean Martin im Film "Rio Bravo"
Die beiden Duette mit Dean Martin sind nicht als Platte erschienen.
- Never Be Anyone Else But You (9. Februar 1959) - A-Side Imperial 5565 - US # 6, UK # 3
- It's Late (9. Februar 1959) - B-Side Imperial 5565 - US # 9
- Just A Little Too Much (22. Juni 1959) - A-Side Imperial 5595 - US # 9
- Sweeter Than You (22. Juni 1959) - B-Side Imperial 5595 - US # 9, UK # 9
- I Wanna Be Loved (9. November 1959) - A Side Imperial 5614 - US # 20
- Mighty Good (9. November 1959) - B-Side Imperial 5614 - US # 38
1960
- Young Emotions (11. April 1960) - Imperial 5663 - US # 12
- I'm Not Afraid (15. August 1960) - A-Side Imperial 5685 - US # 27
- Yes Sir, That's My Baby (15. August 1960) - B-Side Imperial 5685 - US # 34
- You Are The Only One (November 1960) - Imperial 5707 - US # 25
1961
- Travelin' Man (10. April 1961) - A-Side Imperial 5741 - US # 1, UK # 3, D # 29
- Hello Mary Lou (10. April 1961) - B-Side Imperial 5741 - US #9, D # 2
- A Wonder Like You (September 1961) - A-Side Imperial 5770 - US # 11
- Everlovin' (September 1961) - B-Side Imperial 5770 - US # 16, UK # 20
1962
- Young World (24. Februar 1962) - Imperial 5805 - US # 5
- Teenage Idol (Ende Juli 1962) - Imperial 5864 - US # 5
- It's Up To You (November 1962) - Imperial 5901 - US # 6
1963
- Fools Rush In (9. September 1963) - Decca 31533 - US # 12
- For You (30. Dezember 1963) - Decca 31574 - US # 6
1964
- The Very Thought Of You (20. April 1964) - Decca 31612 - US # 26
1969
- She Belongs To Me (September 1969) - Decca 32550 - US # 33
1972
- Garden Party (Juli 1972) - Decca 32980 - US # 6
Einzelnachweise
- ↑ Joel Whitburn: Top Pop Singles 1955 - 1993. Record Research Inc., Menonomee Falls / Wisconsin 1994, S. 424
- ↑ Shestack, Melvin: The Country Music Encyclopaedia. Omnibus Press, London / New York / Sidney 1977, S. 174f
- ↑ Günter Ehnert (Hg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956 bis 1980. Taurus Press, Hamburg 1990, S. 150
- ↑ Christian Graf: Rockmusik Lexikon. Amerika, Bd. 2. Taurus Press, Hamburg 1989, S. 709
- ↑ vgl. Greg Shaw: The Teen Idols, in: Jim Miller (Hg.): The Rolling Stone Illustrated History of Rock & Roll. Random House, New York 1976, S. 96 - 101
- ↑ Christian Graf, a.a.O., S. 709
- ↑ vgl. Whitburn 1994, a.a.O., S. 425 und Frank Laufenberg / Ingrid Hake: Rock- und Pop-Lexikon. Bd. 2, Econ Verlag, Düsseldorf / Wien 1994, S. 1081; abweichend davon notiert Günter Ehnert (Hg.): Hit Guide. US Chart Singles 1971 - 1980. Taurus Press, Hamburg 1989, S. 136 Platz 4
- ↑ ebenda; auch hier abweichend Ehnert 1989 mit Platz 85
- ↑ vgl. Joe Hembus: Western Lexikon. 1324 Filme von 1894-1978. Heyne Verlag, München 1978, S. 479 - 483
- ↑ Rock and Roll Hall of Fame Ricky Nelson in der Rock and Roll Hall of Fame
Literatur
- Philip Bashe: Teenage Idol, Travelin' Man: The Complete Biography of Rick Nelson. Hyperion, New York 1992, ISBN 1-56282-969-6.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Nelson, Rick |
ALTERNATIVNAMEN | Nelson, Ricky; Nelson, Eric Hilliard (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Musiker |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1940 |
GEBURTSORT | Teaneck, New Jersey |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1985 |
STERBEORT | De Kalb, Texas |