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Bahnstrecke Remscheid-Lennep–Remscheid-Hasten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wuppertal–Opladen/Solingen
Strecke der Bahnstrecke Remscheid-Lennep–Remscheid-Hasten
Streckennummer (DB):2700 (W-Oberbarmen–Opladen)
2705 (RS-Lennep–RS-Hasten)
2706 (RS–RS-Bliedinghausen)
2675 (RS–SG)
Kursbuchstrecke (DB):458
Streckenlänge:35 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:80 km/h
Strecke
Hauptstrecke von Düsseldorf
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
Wuppertal Hbf
(weitere Halte der S-Bahn)
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
0,0 Wuppertal-Oberbarmen Bf
Strecke nach rechts und geradeaus (außer Betrieb)Abzweig ehemals nach rechts
ehem. Trasse links der Wupper
Strecke (außer Betrieb)
Wupper
Strecke (außer Betrieb)Abzweig nach links
Hauptstrecke nach Hagen
Strecke (außer Betrieb)Abzweig nach linksAbzweig nach halbrechts, nach rechts und geradeaus
nach Wuppertal-Langerfeld Gbf
Strecke (außer Betrieb)TunnelTunnel (Strecke außer Betrieb)
Rauenthaler Tunnel (256 bzw. 265 m)
bzw. Langerfelder Tunnel (239 m)
Strecke (außer Betrieb)Abzweig ehemals nach rechts und geradeausStrecke nach rechts (außer Betrieb)
Strecke (außer Betrieb)Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
1,5 Wuppertal-Rauenthal
Strecke (außer Betrieb)
Wupper
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von rechts
ehem. Wuppertalbahn nach RS-Lennep
Bahnhof
7,0 Wuppertal-Ronsdorf Bf
Haltepunkt / Haltestelle
9,9 Remscheid-Lüttringhausen
Strecke mit Straßenbrücke
A 1
Bahnhof
13,0 Remscheid-Lennep Bf
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
StreckeAbzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
ehem. Wuppertalbahn nach W-Rauenthal
StreckeBahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,3 Bergisch Born
StreckeAbzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
ehem. Wippertalbahn nach Marienheide
StreckeStrecke nach links (außer Betrieb)
ehem nach Opladen
StreckeBetriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang
(2,4) Remscheid-Bliedinghausen
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
(Stichstrecke von 1896, nur GV)
Bahnhof
17,8
17,7
Remscheid Hbf
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
(ursprüngl. Strecke von 1883)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
18,9 Anst Remscheid RWE
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
18,9 Anst Remscheid Gebr Frantzen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke
19,1 Remscheid-Stachelhausen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
19,5 Anst Remscheid Alexanderwerk
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
19,5 Anst Remscheid Schlachthof
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
20,0 Remscheid-Vieringhausen
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)Strecke
22,2 Remscheid-Hasten
Tunnel
Büchener Tunnel (106 m)
Bahnhof
14,1 Remscheid-Güldenwerth
Müngstener Brücke (465 m)
Haltepunkt / Haltestelle
10,3 Solingen-Schaberg
Windfelner Brücke
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehem. „Korkenzieherbahn“ von Wuppertal
Bahnhof
6,8 Solingen-Mitte (seit 2006)
ehemaliger Bahnhof
6,2 Solingen Hbf (bis 2006)
Haltepunkt / Haltestelle
6,0 Solingen-Grünewald (seit 2006)
Tunnel
Weyersberger Tunnel (60 m)
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)Strecke
5,6 Solingen (Weyersberg) (bis 1925)
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
4,9 Abzw Weyersberg (1890 bis 1925)
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und von links
Hauptstrecke von Opladen (s.o.)
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
0,0 Solingen Hbf (bis 2006 Solingen-Ohligs)
Abzweig nach rechts
Hauptstrecke nach Wuppertal
Strecke
S-Bahnstrecke nach Düsseldorf

Die Bahnstrecke Wuppertal–Opladen/Solingen ist eine von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft gebaute Eisenbahnstrecke im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen. Die ursprüngliche Strecke verlief ab Lennep nach Opladen, dieser Streckenabschnitt ist inzwischen stillgelegt.

Die noch bestehende Strecke verbindet heute die drei bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen. Sie ist als Hauptbahn klassifiziert, zweigleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert.

Geschichte

Eröffnet wurde die heutige Verbindung zwischen Solingen und Wuppertal in mehreren Abschnitten und war ursprünglich Teil verschiedener unabhängiger Eisenbahnstrecken:

Ohligs-Wald – Solingen (Weyersberg)

1867 wurde die für ihre Klingen- und Scherenindustrie bekannte Stadt Solingen nach langjährigen Verhandlungen über eine 5,6 Kilometer lange Stichbahn an den Bahnhof Ohligs (damals noch Ohligs-Wald, ab 2006 Solingen Hbf) an der im selben Jahr eröffneten Bahnstrecke Gruiten–Köln-Deutz angebunden.

Die Strecke endete in einem Kopfbahnhof in Solingen-Weyersberg und damit recht weit außerhalb der Innenstadt, jedoch war die Bahn in erster Linie für den Güterverkehr errichtet worden und bot nur bescheidenen Personenverkehr.

Abzweigstelle Weyersberg – Wuppertal-Vohwinkel

Solingen erhielt über 20 Jahre später mit der „Korkenzieherbahn“ nach Vohwinkel am 12. Februar 1890 eine bedeutend bessere Anbindung in Richtung des Ruhrgebiets.

Der Personenverkehr nach Solingen-Weyersberg wurde im Zusammenhang mit der Eröffnung der „Korkenzieherbahn“ wieder aufgegeben, die Züge fuhren ab der Abzweigstelle Weyersberg in weitem Bogen südlich um die Solinger Innenstadt herum, der zusammen mit der Strecke neu eröffnete Bahnhof Solingen Süd dieser Strecke lag auch erheblich näher an der Innenstadt Solingens.

Der Bahnhof Solingen-Weyersberg diente fortan nur noch dem Güterverkehr und wurde zusammen mit der Stichstrecke ab der Abzweigstelle Weyersberg 1912 stillgelegt.

Wuppertal-Oberbarmen – Remscheid

Am 1. September 1868 erhielt Remscheid Anschluss an die bereits 1849 eröffnete Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund in Wuppertal-Oberbarmen. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) eröffnete zu diesem Zeitpunkt ihre Strecke von Rittershausen über Lennep nach Remscheid. Das letzte Teilstück zwischen Lennep und Remscheid war dabei ursprünglich nur als Stichstrecke vorgesehen und wurde errichtet, da die BME die Konzession für eine Eisenbahnstrecke zwischen Bergisch Born und Opladen erst am 12. Juni 1872 erhielt.

Remscheid-Lennep – Remscheid-Hasten

1883 wurde die Stichstrecke von Lennep nach Remscheid über Vieringhausen nach Hasten verlängert. Der Personenverkehr wurde am 1. September 1883 aufgenommen und bereits 1920 wieder eingestellt. Danach wurde die Strecke nur noch vom Güterverkehr bedient. Das Teilstück am Streckenende zwischen Vieringhausen und Hasten wurde am 22. Dezember 1986 stillgelegt, das Teilstück zwischen Vieringhausen und Remscheid folgte am 20. Mai 1988.

Solingen (Hbf) – Remscheid (Hbf)

Auf dem verbleibenden Abschnitt zwischen Remscheid und Solingen gestaltete sich der Bahnbau aufgrund der Topographie sehr schwierig, das Teilstück konnte nach dem Bau mehrerer Brücken erst im Jahr 1897 eröffnet werden.

Vom Solinger Südbahnhof aus wurde zunächst eine am 14. Dezember 1893 eröffnete Transportbahn zur Baustelle der Müngstener Brücke errichtet, welche dann Teil der am 15. Juli 1897 fertig gestellten Verbindungsstrecke nach Remscheid wurde.

Bereits am 17. Mai 1897 war ein zweites Gleis zwischen Oligs und dem Solinger Südbahnhof eingeweiht worden, der zweigleisige Ausbau bis Remscheid sollte noch bis 1907 andauern. 1913 wurde der Solinger Südbahnhof schließlich selber ausgebaut und in Solingen Hbf umbenannt. Erst im Jahr 1914 erhielt der Remscheider Bahnhof schließlich den Namen Remscheid Hbf.

Weitere Entwicklung

Die Strecke im Blombachtal

Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf der Strecke stieg stetig an, in Remscheid-Lennep entstand mit der Wippertalbahn nach Wipperfürth und Marienheide, der Abzweig zur Station Krebsöge an der Wuppertalbahn von Radevormwald nach Wuppertal-Oberbarmen sowie der Bahnstrecke Lennep–Opladen ein großer Kreuzungsbahnhof. In Lennep wurde auch ein Bahnbetriebswerk für den Betrieb der von dort ausgehenden Strecken errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb von Dampf- auf Dieselloks umgestellt, seit den 1970er Jahren nimmt der Güterverkehr deutlich ab. Nur noch wenige Firmen werden heute von Wuppertal/Remscheid und Solingen aus im Güterverkehr bedient, während der Personenverkehr beträchtlich ist und inzwischen mit Dieseltriebwagen abgewickelt wird.

Die ursprüngliche Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen, im Volksmund auch als Balkanexpress bekannt, wurde seit den 1970er Jahren in mehreren Abschnitten stillgelegt. Zwischen Wermelskirchen und Opladen ruhte der Personenverkehr seit dem 29. Mai 1985 und der Güterverkehr seit dem 1. Juni 1985, zwischen Hilgen und Opladen wurde der Güter- und Personenverkehr am 1. Juni 1991 eingestellt.

Betrieb

Ein Zug der Baureihe 628 auf dem Bahnhof Remscheid-Güldenwerth

Die Strecke wird auf ihrer ganzen Länge - und darüber hinaus bis Wuppertal Hauptbahnhof - von der RegionalbahnDer Müngstener“ (RB 47) befahren. Der Name der Verbindung weist auf den ehemaligen Ort Müngsten im Grenzgebiet der drei Städte hin, in dessen Nähe die Bahnstrecke das Tal der Wupper auf der bekannten Müngstener Brücke überquert.

An Wochentagen verkehren die Züge tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends und am Wochenende alle 30 Minuten. Nicht alle Züge befahren jedoch die gesamte Strecke, einige Fahrten enden (von beiden Seiten her) bereits in Remscheid. In den Zügen gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, von Solingen Hbf bis Remscheid-Lüttringhausen ebenfalls der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg.

Zum Einsatz kommen auf der Strecke seit 1994 Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der Deutschen Bahn AG. Aufgrund der schwachen Motorisierung der Fahrzeuge und der anspruchsvollen Strecke mit zahlreichen Steigungen kommt es vor allem im Herbst regelmäßig zu Problemen bis hin zu Zugausfällen. Dennoch werden bis auf weiteres keine stärker motorisierten Züge eingesetzt, da die Triebwagen von den Gemeinden teilweise mitfinanziert wurden und somit an die Strecke gebunden sind.

Modernisierung

Haltepunkt Solingen-Mitte

Seit einigen Jahren werden die Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert. Dies wird vor allem in Solingen deutlich, wo der frühere Hauptbahnhof im Mai 2006 ganz geschlossen wurde. Im Gegenzug wurde zunächst als Ersatz der Haltepunkt Solingen-Grünewald eröffnet, der nicht weit vom alten Hbf entfernt liegt und deutlich besser an die Stadt und den Busverkehr angebunden ist. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde auch der zweite neu gebaute Haltepunkt Solingen-Mitte eröffnet.

Der Name Solingen Hauptbahnhof bezeichnet seitdem den ehemaligen Bahnhof Solingen-Ohligs, der der einzige Halt für RE und IC/ICE auf Solinger Stadtgebiet ist.

Bauwerke

Ein Zug auf der Müngstener Brücke

Aufgrund der bergigen Landschaft konnte die Bahnstrecke nicht einfach „in die Landschaft gelegt“ werden, vielmehr mussten zahlreiche Kunstbauten wie Brücken und Tunnel errichtet werden. Über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt ist die mit 107 m höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke, auf der zwischen Remscheid und Solingen das Tal der Wupper überquert wird. Jedes Jahr im Herbst findet hier das so genannte „Brückenfest“ statt, zu dem auch Sonderzüge über die Bahnstrecke verkehren. Die Brücke wurde 1897 eingeweiht und ist die größte der Kunstbauten entlang der Strecke. Neben ihr gibt es vor allem auf dem Abschnitt zwischen Solingen und Remscheid eine Reihe weiterer Brücken, so befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt mit der Windfelner Brücke quasi die „kleine Schwester“ der Müngstener Brücke.

Das südliche Portal des Rauenthaler Tunnels, rechts der Langerfelder Tunnel

Ein weiterer bemerkenswerter Bau ist der Rauenthaler Tunnel in Wuppertal, mit dem die Bahn zwischen Oberbarmen und Ronsdorf einen Höhenzug und das darauf befindliche Wohngebiet unterquert. Für die zweigleisige Strecke wurden zwei Tunnelröhren in den Berg geschlagen, am südlichen Portal befindet sich direkt neben den beiden Tunnelröhren noch eine dritte. Diese gehört zum Langerfelder Tunnel, der den Güterbahnhof Wuppertal-Rauenthal mit dem Containerbahnhof in Wuppertal-Langerfeld verband, inzwischen jedoch stillgelegt ist. Auch die östliche Röhre des Rauenthaler Tunnels ist seit 2005 aus Sicherheitsgründen gesperrt, die Züge benutzen nur noch die westliche Tunnelröhre. Südlich des Tunnels schließt sich bis zum Bahnhof Rauenthal noch ein tiefer Einschnitt an.

Heutige Nutzung der stillgelegten Teile

Auf der Strecke Remscheid-Hbf nach Hasten wurde der Personenverkehr bereits 1922 eingestellt. Der letzte Güterzug nach Hasten fuhr am 22. Dezember 1986. Auf dem Teilstück Rs-Hbf nach Vieringhausen gab es noch Zugverkehr bis zum 20. Mai 1988. Der Rückbau der Strecke begann 1993 und war 1996 nahezu abgeschlossen[1]. Auf der Strecke wurde am 23. September 2006 ein Radweg, die sogenannte Trasse des Werkzeugs eröffnet. Die Strecke ist asphaltiert.

Diskutiert wird auch die Umwandlung der Strecke von Lennep nach Opladen in einen Radweg. Die Trasse dieser Strecke wird im Ortsbereich von Wermelskirchen bereits durch die neu trassierte Bundesstraße 51 belegt.

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Kurt Kaiß: 100 Jahre Eisenbahn Solingen-Remscheid, 1997