Taumeln (Fertigungsverfahren)
Taumeln (teilweise auch als Radialnieten bezeichnet) ist ein Kaltumformverfahren, bei dem die Umformkraft nur auf eine Teilfläche des Werkstückes wirkt. Mit einem vergleichsweise geringem Kraftaufwand lassen sich, durch eine taumelnde Bewegung des oberen Gesenks, an rotationssymmetrischen Werkstücken, erstaunliche Umformungen verwirklichen.
Verfahren

Das Werkstück wird in ein Gesenke eingelegt, das es von unten fixiert. Diese Gesenke ist auf dem festen Teil einer Taumelpresse eingespannt. Von oben wird mit einem oder mehreren drehenden Gesenken nacheinander das Werkstück kalt umgeformt. Das obere Gesenke ist zu seiner Drehachse um einen bestimmten Winkel schräg gestellt. Dadurch ergibt sich eine Walzbewegung, unter der das Metall des Werkstücks in sein neue Form fließen kann. Durch Taumeln sind viel größere Umformungen möglich als durch das Tiefziehen oder einfaches Stauchen. Taumeln ist verwandt mit dem Drücken. Im Gegensatz dazu sind aber viel komplexere Formen möglich. Beispielsweise können Zähne oder Rippen durch Taumeln fertig ausgeformt werden.[1]
Anwendungen
Es gibt vielfältige Anwendungen, die getaumelt werden:
- Nieten verschließen
- federnde Druckstücke verschließen
- Kugelschreiber-Spitzen
- Zahn- und Kettenräder
- Radnaben
- Produktion von Verbindungselementen
- Elektrokomponenten
- Kupplungsachsen