Perpetuum mobile
Ein Perpetuum Mobile (lat.: das "ewig" oder "aus sich selbst" Bewegte) ist eine Konstruktion die, einmal in Gang gesetzt, ewig in Bewegung bleibt (und dabei unter Umständen noch Arbeit verrichtet). Ein Perpetuum Mobile (PM)bezieht sich auf ein geschlossenes System in dem nach dem Energieerhaltungssatz keine Energie entstehen oder verschwinden kann. Dies bedeutet eine scheinbar von selbstlaufende Maschiene(welche Energie produziert) wäre kein Perpetuum Mobile weil es sich nicht um ein geschlossenes System handeln kann (auf grund der Energieerhaltung).
Perpetuum Mobiles werden nach dem thermodynamischen Hauptsatz bezeichnet, den sie verletzen. Die Klassifikation gibt keinen Hinweis zum beabsichtigten Funktionsprinzip des PM.
Perpetuum Mobile erster Art
Idee: Eine Maschine mit Wirkungsgrad von 100% (oder größer) würde die zu ihrem Betrieb notwendige Energie selber liefern (z.B. ein einmal in Drehung versetzter elektrischer Generator). Aber: Jede reale Maschine besitzt aufgrund von Reibungs- und Wärmeverlust einen Wirkungsgrad < 100%. Daher verletzt eine solche Maschine den ersten Hauptsatz der Thermodynamik, den Energieerhaltungssatz.
Perpetuum Mobile zweiter Art
Idee: Arbeit aus der allgegenwärtigen Wärmebewegung ziehen, also die mittels lokaler Abkühlung gewonnene Wärme in (mechanische) Arbeit umsetzen. Eine solche Maschine verletzt den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik.
Geschichte
Erste Berichte über mechanische PMs stammen aus dem Orient. Um ca. 1150 beschreibt der indische Mathematiker Bhaskara ein PM, das aus einem Rad besteht, das quecksilbergefüllte Speichen trägt. In der Renaissance entwarfen DeGeorgio, Leonardo da Vinci oder Vittorio Zonca PMs, jedoch ohne praktische Ausführung. Leonardo formulierte als Erster, dass ein mechanisches PM in den Bereich der Unmöglichkeit gehört. In der Barockzeit war das Interesse an perpetuierlichen Maschinen voll erwacht. Neben den Universalgelehrten Athanasius Kircher und Caspar Schott befassten sich viele andere mit der Theorie und gelegentlich auch der Praxis des PM. Furore machte Johann Bessler um 1715, als er ein offenbar funktionierendes PM der Öffentlichkeit vorstellte. Es handelte sich um einen Betrug, doch bis heute noch sind nicht alle Fakten geklärt. 1775 erklärte die Französische Akademie der Wissenschaften, keine Arbeiten zum Thema PM mehr anzunehmen oder zu prüfen, da eine immerwährende Bewegung ein Ding der Unmöglichkeit sei. Mit der Formulierung des Energieerhaltungssatzes durch Meyer und Clausis wurde Mittes des 19. Jahrhunderts dem PM der theoretische Boden entzogen. Das PM ist dennoch nicht tot; immer noch versuchen Erfinder, eine ewig bewegliche Maschine zu erdenken.