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Kaiserschnitt

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Beim Kaiserschnitt (Sectio caesarea) wird das Baby auf operativem Wege aus dem Bauch der Mutter geholt. Dies kann unter Teil- oder auch Vollnarkose geschehen. Es wird ein Schnitt an der Bauchunterseite vorgenommen.

Wurde diese Operation früher hauptsächlich aus medizinisch dringenden Gründen durchgeführt, so wird der Kaiserschnitt heutzutage oft auch auf Wunsch angewandt ("Wunschkaiserschnitt"). Die Diskussion über das Für und Wider des Wunschkaiserschnitts wird von Befürwortern wie Gegnern leidenschaftlich geführt. Als Vorteile des Kaiserschnitts gegenüber einer natürlichen Geburt gelten eine geringere Sterblichkeit des Kindes, ein wesentlich geringeres Risiko eines bleibenden Geburtsschadens (bei der natürlichen Geburt etwa 1:500) und ein geringeres Infektionsrisiko beim Kind. Für die Mutter soll der Kaiserschnitt das Risiko von Beckenbodenschäden (z.B. Inkontinenz) verringern. Auf der anderen Seite führt der Kaiserschnitt häufiger zu vorübergehenden Adaptionsproblemen beim Kind (z.B. Atemnotsyndrom). Als Nachteile für die Mutter gelten eine erhöhte Sterblichkeit (etwa 1:20.000 statt 1:50.000), ein leicht erhöhtes Risiko für einen Plazenta-Tiefsitz bei Folgeschwangerschaften und ein etwas erhöhtes Risiko für Infektionen im Zusammenhang mit der Operation. Darüberhinaus wird häufig der Verzicht auf das Geburtserlebnis als Nachteil genannt.

Kaiserschnittgeburten haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2001 kamen in Deutschland 22,6% der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt, 10 Jahre vorher waren es nur 15,3%. Es steht zu vermuten, dass dies nicht nur auf medizinische Notwendigkeiten zurückzuführen ist, sondern dass insbesondere die Zahl der Wunschkaiserschnitte stark angestiegen ist. Zusammenhängen dürfte das einerseits mit der einhergehende Planbarkeit des Geburtstermins, die manchen Frauen als Vorteil erscheinen mag. Weiterhin stellt die Abrechnung eines Kaiserschnitt anstatt einer "normalen" Geburt für das Krankenhaus einen erheblichen finanziellen Anreiz dar.