Diskussion:Edekon
Edekons Herkunft
Die Quellen widersprechen sich nicht wirklich bezüglich der Herkunft des Edekon. Alle Quellen, die Edekon als Hunnen oder auch als 'den Gotischen Völkern' zugehörig bezeichnen haben offensichtlich eine politische Attribution im Sinn. Edekon diente den Hunnen und gehörte somit zu den Hunnen. Auch ein gepidischer König, der im Dienste Attila's stand konnte als Hunne bezeichnet werden. Dennoch das Malchos Fragment, wurde von den Kompilatoren der Suda nur zu dem einen Zweck aufgenommen um ein Beispiel für eine richtige ethnische, bzw. familiäre Herkunft zu geben. So eindeutig wie bei Edekon und seinen Söhnen sind wir bei praktisch keiner anderen Person der Spätantike über die ethnische Herkunft informiert.
Weiterhin is folgender Satz "Es könnte sich da aber um ein Missverständnis wegen Edekons angeblicher Zugehörigkeit zum skirischen „Königsgeschlecht“ der Turkilingen (die vielleicht selbst nicht existiert haben) handeln." völlig unverständlich.
Die Quellen kennen kein skirisches Königsgeschlecht mit Namen Turkilingen. Da die Turcilingi nur bei Jordanes erscheinen und auch dann nur im Zusammenhang mit Odoaker erwähnt werden vermutete man, dass es sich nicht um einen Volksstamm sondern um die stirps regia der Skiren handelte. Einer kritischen Lesung der Quellen hält diese These aber nicht stand.
Vielmehr dürften die neuesten linguistischen Untersuchungen richtig liegen, die im Namen Turcilingi eine Verschreibung des Namen Tur(cil)ingi (also Thüringer) sehen, die unter dem Einfluss der im 6. Jh. neu auftretenden Turci in Constantinopel erfolgte. Walther Pohl und Helmut Castritius (auch Heike Grahn-Hoek) haben diese These schon seit langem vertreten, die überdies durch die byzantinische Suda bestätigt, der zufolge Edekon (der Vater des Odoaker) vom Volk der Thüringer war.