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Gouhou

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Daten
Fertigstellung: 1988
Höhe: 71 m
Höhe der Dammkrone: 3281 m ü. NN
Speicherraum: 3,3 Mio. m³
Stauziel: 3279 m ü. NN
Kronenlänge: 265 m
Kronenbreite: 7 m

Der Gouhou-Damm bei der Stadt Gonghe in der Provinz Qinghai in Nordwest-China brach am 27. August 1993 und verursachte eine Flutwelle.

Der Staudamm

Die Talsperre hatte einen 71 m hohen Staudamm aus Sand und Kies mit einer Oberflächendichtung aus Zementbeton. Das Damm-Material war sehr durchlässig, und es gab schon Jahre vorher Austritte von Wasser aus dem Damm. Es gab nur wenige Messeinrichtungen.

Die Katastrophe

Experten nehmen an, dass ein Erdbeben mit der Magnitude 6,9 nach Richter, das im April 1990 stattfand, den Damm geschwächt hatte. In den Wochen vor dem Bruch war der Wasserspiegel um 16 m auf nahezu Vollstau angestiegen; es war aber nicht der erste Einstau. Die direkte Ursache war ein Leck in der Dichtung, das die Erosion des Damm-Materials zur Folge hatte. Der Beginn des Bruches wurde um 21.15 Uhr bemerkt. Die Bewohner der 13 km unterhalb gelegenen Stadt Quiapoqia wurden per Motorrad gewarnt, aber nicht alle konnten sich retten, als um 23:50 Uhr die Flutwelle die Stadt erreichte.

Durch die Flutwelle kamen nach verschiedenen Angaben mehr als 240, 300, 342 oder sogar 1200 Menschen ums Leben; es entstand ein Sachschaden von ca. 153 Millionen Yuan oder 18 Mio US $. Andere Angaben sprechen von 26 Mio US $ Schaden. Die Flut hatte außerdem zur Folge, dass 3000 Menschen obdachlos wurden. 866 ha Ackerland und 1.300 ha Wald wurde überflutet.

Im Damm entstand eine Bresche, die oben an der Dammkrone eine Breite von 137 m und weiter unten von 61 m hatte. Etwa 2,61 Millionen m³ sollen abgeflossen sein und einen Spitzenabfluss von 1500 m³/s erzeugt haben.

Literatur

  • Hydropower and Dams, Vol. 1, Issue 1, Januar 1994
  • Josef Brauns, Zur hydraulischen Sicherheit von Dämmen mit synthetischen Dichtungen, Wasserwirtschaft 84, 11 1994

Siehe auch: Talsperren-Katastrophen