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Gemeine Binsenjungfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Gemeine Binsenjungfer

Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa), Männchen

Systematik
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
Familie: Teichjungfern (Lestidae)
Gattung: Binsenjungfern (Lestes)
Art: Gemeine Binsenjungfer
Wissenschaftlicher Name
Lestes sponsa
(Hansemann, 1823)

Die Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa) ist eine 3,5 Zentimeter lange Libelle. Die Flügelspannweite beträgt circa vier Zentimeter; es gibt aber auch größere Exemplare. Sie ist eine der acht in Europa lebenden, nicht leicht auseinander zu haltenden Arten aus der Familie der Teichjungfern (Lestidae). In Ruhe sind die Flügel halb geöffnet. Männchen haben einen dunklen metallischen Grünton, während Weibchen eher kupfern erscheinen. Die Gemeine Binsenjungfer kann sich bis zu einer halben Stunde unter Wasser aufhalten. Die Larven können bei Gefahr ihre Kiemenblättchen abwerfen (Autotomie), diese regenerieren sich mit den nächsten Häutungen.[1]

Ähnliche Arten

Die Gemeine Binsenjungfer kann sehr leicht mit der selteneren Glänzenden Binsenjunger verwechselt werden. Die Männchen unterscheiden sich durch gerade Hinterleibsanhänge und einem komplett blau bereiftem zweitem Abdominalsegment. [2]

Lebensraum

Bevorzugte Lebensräume dieser Spezies sind fischlose Tümpel, Teiche und Moore, von Mittel- und Nordeuropa bis nach Nordasien, bis in eine Höhe von 1200 Metern. Die Tiere sind sehr gesellig, sie tritt oft mit Lestes sponsa auf. Eine Population kann aus mehreren hundert Individuen bestehen.

Häufigkeit

Die Gemeine Binsenjungfer ist eine der häufigsten Libellenarten in Europa, da sie sich sehr gut an viele Umweltveränderungen anpassen kann. Ihr genügt stehendes Wasser mit Wasserpflanzen zur Eiablage.

Fortpflanzung

Weibchen
älteres Weibchen beim Fressen

In den warmen Mittagsstunden spielt sich das Leben dieser Libelle ab, somit auch die Fortpflanzung. Zur Paarung fliegt ein Männchen ein Weibchen an und umklammert es mit den Hinterleibsanhängen an der Vorderbrust. Nun füllt das Männchen seinen Samenbehälter und bewegt ihn aus der Geschlechtsöffnung. Das Weibchen biegt seinen Hinterleib so, dass es den Samenbehälter erreicht. So wird aus der Paarungskette ein Paarungsrad. Vor der Übertragung des Samens wird der des Vorgängers entfernt. Danach wird das Rad wieder zu einer Kette. Die Partner bleiben auch während der Eiablage zusammen. Das Weibchen ritzt mit seinem Legestachel einen Stängel oder ein Blatt einer Wasserpflanze an. Die Eier werden zu je zwei bis dreien in die Pflanze eingestochen. Die Ablage beginnt über Wasser, dann tauchen die Tiere rückwärts immer weiter unter. Die Eier entwickeln sich im nächsten Frühjahr. Die Larven sind danach zuerst träge. Nach sechs bis acht Wochen sind sie ausgewachsen und steigen aus dem Wasser.

Nahrung

Die Libellen jagen in Ufernähe kleine Insekten, während der Larvenzeit stehen kleine Krebse und Insekten auf dem Speiseplan.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Libellen beobachten - bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89440-107-9
  • Gerhard Jurzitza: Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08402-7
  • Klaus Sternberg, Rainer Buchwald: Libellen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-3508-6

Einzelnachweise

  1. Klaus Sternberg, Rainer Buchwald: Libellen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-8001-3508-6
  2. Dijkstra, KD (2006):Field guide to the dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing. ISBN 0953139948
Commons: Lestes sponsa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien