Pontinische Ebene
Die Pontinischen Sümpfe, italienisch Agro Pontino (Romano), sind ein ehemaliges Sumpfgebiet in der Region Latium (Mittelitalien) südöstlich von Rom. Sie erstrecken sich in der Küstenebene von Velletri bis nach Terracina am Thyrrenischen Meer, von dem sie durch Sanddünen abgegrenzt sind. Die Fläche beträgt rund 775 qkm. Die Via Appia durchquert die Sümpfe seit der Antike.
Während der gesamten bekannten Geschichte waren die Pontinischen Sümpfe Ausgangsort von Krankheiten, insbesondere der Malaria. Schon Gaius Iulius Caesar wollte dies durch Umleitung des Flusses Tiber in das Gebiet bekämpfen, aber er wurde ermordet, bevor seine Pläne umgesetzt werden konnten. Auch unter anderen Kaisern wie später auch einer Reihe von Päpsten wurde versucht, das Land urbar und unschädlich zu machen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste realistische Pläne zur Trockenlegung erarbeitet; seit 1899 sind die Sümpfe entwässert. Doch erst unter der Herrschaft von Benito Mussolini wurden von 1928 bis 1932 mehr als 20.000 Hektar kultiviert. Damals wurden auch die Städte Latina und Terracina (neu-)gegründet ("città nuove", neue Städte). Heute durchzieht ein Kanalsystem das trockengelegte Gebiet. Angebaut werden hauptsächlich Weizen, Obst und Wein.
Siehe auch: Campagna Romana