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Vahrn

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Vahrn
ital.: Varna
Wappen
Wappen von Vahrn
Wappen von Vahrn
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Eisacktal
Einwohner:
(VZ 2001/31.12.2023)
3.577/5.047
Sprachgruppen: 88,0 % deutsch
11,2 % italienisch
1,0 % ladinisch
Koordinaten 46° 45′ N, 11° 38′ O keine Zahl: MeereshöheKoordinaten: 46° 45′ N, 11° 38′ O
Meereshöhe: 570 - 2.742 (Zentrum 671)
Fläche: 70,1 km²
Dauersiedlungsraum: 7,0 km²
Fraktionen: Vahrn, Neustift, Schalders, Spiluck
Nachbargemeinden: Brixen, Feldthurns, Franzensfeste, Klausen, Natz-Schabs, Sarntal
Postleitzahl: 39040
Vorwahl: 0472
ISTAT-Nummer: 021111
Steuernummer: 81000030213
Bürgermeister (2005): Josef Sigmund

Vahrn (italienisch Varna) ist eine Gemeinde mit 5047 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) in Südtirol nördlich von Brixen, der Name des Ortes und auch das Gemeindewappen wurden von der im 13. Jahrhundert zerstörten Burg Voitsberg oberhalb Vahrn übernommen.

Lage und Geographie

Kloster Neustift

Die Gemeinde besteht aus den im Brixner Talbecken gelegenen Ortschaften Vahrn und Neustift sowie den zwei Bergsiedlungen Spiluck und Schalders. Aufgrund großer Bautätigkeit ist das Dorf Vahrn heute praktisch ein Vorort von Brixen.

Vahrn liegt nordwestlich von Brixen auf einem Schuttkegel am Ausgang des Schalderertales. Die Berge im Hintergrund schützen das Gebiet vor den kalten Nordwinden, was unter anderem dem Weinbau um Neustift zu Gute kommt. Vahrn ist ein Dorf zwischen Tallage (650 m) und Hochgebirge (2.500 m); an der Schwelle zwischen Nord und Süd – früher von Reiseschriftstellern oft das „Tor zum Süden“ genannt – zwischen der schluchtartigen Enge des Wipptales und der Talweitung von Brixen, zwischen der Plage des europäischen Transits (Autobahn) und einsamen Bergpfaden, zwischen wärmeliebender Vegetation (Rebe und Edelkastanie) und kargen Hochgebirgspflanzen.

Geschichte

Schon vor tausend Jahren in einer Urkunde erwähnt, liegt der Ort an der alten Brennerstraße. Seit dem Mittelalter lebten Gastwirte und Handwerker vom regen Fuhrverkehr auf dieser wichtigen Nord- Südverbindung. Mehrere Edelsitze, erbaut von Adeligen und hohen Beamten des Brixner Fürstbischofs, verschönern heute noch das Dorfbild.

Überragt wird die Ortschaft von der Ruine Salern, dem Rest der im 13. Jahrhundert von Bischof Bruno erbauten Burg. Die sehenswerte Pfarrkirche mit dem spitzen gotischen Turm wird nachts von Scheinwerfern angestrahlt.

Mit der Eröffnung der Brennerbahn im Jahr 1867 erhielt der Ort eine Haltestelle und bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges kamen von Mai bis Oktober vornehme Gäste aus Wien, München und anderen Städten, um sich im Schatten der Kastanienbäume zu erholen. Um das Jahr 1910 ließ ein Wiener Bankier das Hotel Salern errichten.

Jüngere Entwicklung

Die Verbauung seit den siebziger Jahren hat das Dorfbild verändert. Neue Handwerker- und Gewerbezonen oberhalb Brixen und auch in der Nähe der Autobahnausfahrt haben zum wirtschaftlichen Aufschwung des Dorfes beigetragen. Die Haltestelle der Bahn wurde inzwischen aufgelassen.

Der Schaldererbach und der Vahrner See wurden als Erholungszonen unter Naturschutz gestellt. Die Mehrzahl der Bauern hat sich auf den intensiven Obst- und Weinbau spezialisiert.

Der Lärm und die Abgase der Auto- und Eisenbahn belasten die Dorfbewohner, auch warten die Benützer der Staatsstraße in Richtung Brixen mit wachsender Ungeduld auf großzügige Baumaßnahmen, welche die untragbare Verkehrssituation entflechten: An einer Umfahrung wird gerade gebaut, eine Bus-Vorzugsspur und verschiedene Kreisverkehre wurden bereits fertiggestellt.

Der lang gezogenen Ortschaft von der Pustertaler Kreuzung bis zum Eingang des Schalderertales fehlte ein Dorfzentrum. Diese Funktion erfüllt in etwa das in den achtziger Jahren erbaute Haus Voitsberg als Sitz der Gemeindeverwaltung und der im Jahre 2007 errichtete Dorfplatz. Der architektonisch gelungene große Saal ist mit zahlreichen Veranstaltungen gut ausgelastet.

Wirtschaft

Besonders in der Fraktion Neustift wird Weinbau betrieben, Leitrebe ist die Silvanerrebe.

Das Gewerbegebiet liegt im Süden der Gemeinde, an der Staatsstraße, vor der Brixner Gemeindegrenze. Größter Betrieb ist der Milchhof Brixen (Brimi).