Zum Inhalt springen

Denkmalgeschützte Gebäude in Hadamar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. März 2010 um 13:34 Uhr durch Asdrubal (Diskussion | Beiträge) (Verkehrsbauwerke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die hessische Kleinstadt Hadamar umfasst zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude.

Ensembleschutz

Als Gesamtanlage stehen das gesamte rechte Elbbachufer oberhalb der Steinernen Brücke (Kirchgasse), nahezu die gesamte westlichen Gebäude an der Alten Chaussee, eine Kleinsiedlung an Faulbacher und Haidaer Straße sowie die gesamte Altstadt unter Schutz.

Alte Chaussee

Alte Chaussee, Mittelteil
Alte Chaussee, nördlicher Ausgang in Richtung Hundsangen, stadteinwärts gesehen

Die Nordseite der Alten Chaussee ist villenähnlichen Gebäuden bebaut, die um 1900 für das Bürgertum der Stadt sowie Ärzte der angrenzenden Heilanstalt entstanden. Die Hanglage in einem damaligen Grüngürtel und die Nähe zum Bahnhof begünstigten die gehobene Wohnbebauung.

Kirchgasse

Kirchgasse, von der alten Elbbachbrücke (Süden) aus gesehen

Die Kirchgasse am Elbbachufer wird von eng gebauten, kleinen Tagelöhnerhäusern des 19. Jahrhudnerts, einigen Bauten aus dem 17. Jahrhundert sowie dem ehemaligen Posthaus von 1906 und einem größeren Haus auf dem 19. Jahrhundert geprägt. Der Denkmalwert der einzelnen Häuser ist eher gering, der Zusammenhang mit der Liebfrauenkirche am nördlichen Ende der Straße und die Nähe zum ältesten, nicht mehr vorhandenen Siedlungskern am Hang des Mönchberges begründen aber den Denkmalwert des Straßenzuges.

Faulbacher und Haidaer Straße

Kleinsiedlung an der Faulbacher Straße, von Norden gesehen
Kleinsiedlung an der Haidaer Straße, die drei westlichen Häuser
Kleinsiedlung an der Faulbacher Straße, von Süden gesehen
Kleinsiedlung an der Haidaer Straße, die beiden östlichen Häuser
Einzelgebäude der Kleinsiedlung Faulbacher Straße, Nummer 25/27
Siedlungshaus Haidaer Straße 14

An der Faulbacher und der Haidaer Straße befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Kleinsiedlungen aus verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts. Die vier Doppelhäuser an der Faulbacher Straße entstanden um 1930 als zweistöckige Mehrfamilienhäuser mit Zwerchhäusern, Walmdächern und Gartenhöfen. Mit Elementen der Neuen Sachlichkeit und zugleich des Klassizismus' sind sie typisch für den Siedlungsbau dieser Epoche. Der Ensembleschutz erstreckt sich auch auf die vier gegenüberliegenden Kleinvillen. In der Haidaer Straße befinden sich drei Doppel- und zwei Mehrfamilienhäuser, die von der 1948 gegründeten Hadamarer Baugenossenschaft als Heimstätten für Heimatvertriebene erbaut wurden und sich noch heute im Besitz der Gesellschaft befinden. Es handelt sich ebenfalls um typische Vertreter des Siedlungsbau ihrer Epoche, allerdings mit einzelnen Stilelementen historisierender und regional nassauischer Formensprache. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden die Gebäude saniert.

Altstadt

Das größte geschützte Ensemble umfasst die gesamte, im frühen 17. Jahrhunder gebaute, linkselbische Altstadt. Dieses Areal ist von der planmäßigen Anlage nach Schachbrettmuster mit drei Märkten geprägt. Zweigeschossige, barocke Häuser in Traufstellung zu den Straßen herrschen vor. Lediglich die abschüssige Neugasse ist von sehr schmalen Häusern in Giebelstellung geprägt. Die größten, teilweise dreigeschossigen Häuser stehen in der Borngasse. Allerdings weist das Ensemble inzwischen zahlreiche Schäden auf. Der Melander- oder Lindenplatz am östlichen Kopf der alten Elbbachbrücke wurde durch die Umlegung einer Durchgangsstraße in den 1980er Jahren zerstört, ebenso die Ostseite des Neumarkts durch zwei Geschäftsgebäude aus den 1960er Jahren. Dazu kommen weitere Neubauten des 20. Jahrhunderts.

Schloss Hadamar

Südflügel des Schlosses Hadamar vom Schlossplatz aus gesehen.

Hauptartikel Schloss Hadamar

Das größte Einzeldenkmal der Stadt ist das Schloss Hadamar. Frühster fassbarer Vorgängerbau ist ein um 1200 errichteter zisterziensischer Musterhof. Im frühen 14. Jahrhundert entstand eine erste Wasserburg. Am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage weitgehend umgebaut und erhielt ihr heutiges, von der Renaissance geprägtes Aussehen. Zudem wurden angrenzende Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude errichtet.

Liebfrauenkirche

Liebfrauenkirche, Portalseite

Aus einem Bildstock am Elbbach ging kurz vor 1379 die erste Kapelle an dieser Stelle hervor. 1446 wurde die Kirche in etwa auf ihre heutigen Abmessungen erweitert. 1624 wurde der Boden des Chores erhöht, um darunter eine Gruft für die Fürstenfamilie anzulegen. Von 1629 bis 1818 war die Liebfrauenkirche die Pfarrkirche der Stadt Hadamar. 1835 wurden auch die fürstlichen Särge in die Gruft der Ägidienkirche verlegt. Ab 1818 blieb die Liebfrauenkirche vor allem Totenkirche des angrenzenden Friedhofs.

Es handelt sich um eine nach Osten ausgerichtete, niedrige Hallenkriche mit drei Schiffen. Der ursprüngliche Bau umfasste die ersten fünf Langhausjoche und den eingezogenen Westturm. 1446 wurde ein weiteres Joch hinzugefügt und das Mittelschiff erhöht. Auch das Netzgewölbe, das heute den Innenraum prägt, wurde zu diesem Zeitpunkt eingezogen. Der Übergang zwischen der Bausubstanz aus dem 14. Jahrhundert zu der aus dem 15. ist auch an den Pfeilern zu erkennten: Die älter sind rund mit Diensten, die jüngeren achteckig ohne Dienste. Der chor ist zweijochig angelegt und mit einem Sterngewölbe geschlossen. Wichtige Baudetails sind die besonders kunstvollen Fischblasen an Fenstern und Emporen der Westseite, vielfältige figürliche Steinmetzarbeiten am Gewölbe und noch vorhandene Reste des Tonplattenbodens. Die heutige Innenausstattung datiert auf 1630 bis 1750, die Ausmalung auf 1891. Zahlreiche Grabsteine und Epitaphe im Kircheinneren ehöhen die kulturhistorische Bedeutung. An der Außenanlage sticht ein besonders gut gearbeitetes Kruzifix aus dem Jahr 1698 neben dem Eingang hervor.

Herzenberg

Herzenbergkapelle

Der nordöstlich der Altstadt gelegene Herzenberg wird von einer 1675 errichteten Marien- und Prozessionskapelle dominiert. Das Gebäude war ursprünglich ein kleiner, achteckiger Zentralbau, der auf Betreiben der Hadamarer Jesuiten entstand. Das haubenförmige Dach wird von einer Laterne gekrönt. Bereits damals erhielt die Kapelle die Skulptur einer Madonna mit Kind, die aus dem 15. Jahrhundert stammt.

1691 vergrößerte ein Längsschiff mit Haubendach die Kapelle erheblich. 1693 wurde der Hochaltar mit seinen auffälligen gedrehten Säulen eingebaut. Die Bankreihen weisen barocke Verzierungen auf. Hinter Marmorepitaphen ruhen die Herzen von vier nassauischen Fürsten. 1860 entstand das geschweifte Vordach, das inzwischen eine große Zahl von Votivtafeln trägt.

Aus der Stadt führt ein steiler Kreuzweg auf den Herzenberg, der 1908 neu gestaltet wurde. Damals erhielt er linksseitig neobarocke Bildstöcke aus Sandstein-Mauerwerk und mit Terrakotta-Reliefs.

Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk und Jesuitenkolleg

Auf dem Gelände eines ehemaligen Adelshofs erichtete der Jesuitenorden von 1753 bis 1757 eine große Niederlassung mit drei Gebäudeteilen.

Die Kirche bildet den nördlichem Abschluss der Anlage. Der voluminöse Saalbau ist außen durch Pilaster und einen Haubendachreiter geschmückt. Sie weist ein Walmdach und Rundbogenfenster auf. Innen dominiert eine Spiegeldecke mit zwei großen Gemälden des Martyriums des Johannes von Nepomuk und der Himmelfahrt Mariens den Raum. Lisenen gliedern die Außenwände. Neben den beiden Hauptgemälden wird die Decke von einer breiten Kehle und Stuckkartuschen nach Art des Rokoko geschmückt. Beim Hoch- und den beiden Seitenaltäre dürfte es sich um die Originalausstattung aus der Bauzeit handeln. Die Kanzel datiert auf 1762 und stammt aus der gleichen Werkstatt wie das Orgelprospekt und die Beichtstühle. 1818 wurde die Jesutien- zur Pfarrkirche. 1898 wurde der heutige Westturm aufgesetzt sowie der Chor vergößert und im neogotischen Stil gestaltet.

An die Kirche schließen sich zwei dreistöckige Flügel des ehemaligen Jesuitenkollegiums an. Sie bilden die Ost- und Südflanke eines Ehrenhofs, der sich südlich an die Kirche anschließt. Die Dächer sind als Mansardwalmdächer ausgeführt. Segementbogenfenster gliedern die Fassade einheitlich. Die Portalseite des Ostflügels sticht durch abgerundete Ecken, Pilaster und eine Vortreppe hervor. Innen befindet sich ein weitgehend erhaltenes barockes Treppenhaus mit Deckengemälde. In das Mauerwerrk ist ein Turmrest integriert, der noch aus dem Adelshof der Familie Langenbach stammt.

Südlich der eigentlichen Dreiflügelanlage steht das alte Pfarrhaus, das sich im Stil dem eigentlichen Jesuitenkolleg anpasst. Die Bruchsteinmauer mit Spitzbogentor, die den Hof zwischen Kolleg und Pfarrhaus abschließt, stammt möglicherweise noch von dem Adelshof.

Vom Hauptgebäude des Kollegs durch die Johann-ludwig-Straße getrennt, befindet sich die so genannte "Jesuitenaula". Sie wurde 1764 als Erweiterung des Kollegs errichtet. Der verputzte Fachwerkbau fällt durch sein sehr hohes Mansardwalmdach auf. Später wurde das Gebäude innen in zwei Wohnhäuser aufgeteilt. Die barocke Oberlichttür mit klassizistischem Windfang prägt die nördliche Hausfront.

Im ehemaligen Jesuitenkolleg sind heute verschiedene Verwaltungseinrichtungen des Bistums Limburg sowie der Pfarrei und des kirchenbezirks Hadamar untergebracht. Das Aulagebäude enthält die katholische öffentliche Bücherei sowie Privatwohnungen.

Pychiatrische Krankenhaus

Die Anlage des psychiatrischen Krankenhauses auf dem Mönchberg umfasst Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen.

Kloster und Ägidienkirche

Ägidienkirche

Ältester Bestandteil ist das ehemalige Franziskanerkloster, das mit der Kirche St. Ägidius einen Gebäudekomplex bildet. Die nlage prägt durch ihre exponierte Lage über einem Steilhang das Bild der gesamten Hadamarer Innenstadt. Ab 1637 wurde das Kloster errichtet. Im Verlauf der Arbeiten wurde die dort befindliche älteste Hadamarer Kirche abgerissen.

Von 1658 bis 1666 entstand an der Südseite des Klosters eine neue, an den Baustil des Mittelalters angelehnte Kirche, was sich insbesondere an den gestuften Strebepfeilern der Ost- und Südfassade festmacht. Der flachgedeckte Saalbau wies einen fünfseitigen Chor auf. Das Querhaus ist mit kurzer Länge nach Süden ausgeführt.

Kirche und Kloster haben erhebliche Veränderungen mitgemacht. So existiert das spitzbogige Westportal der Kirche nicht mehr. Der Chor wurde 1883 durch eine Wand abgetrennt. Später wurde die gesamte kirche durch eine Zwischendeckt horizontal geteilt. Außen haben sich mehrere Gebplatten des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Zwei Grüfte beherbergen die Überreste von Mönchen sowie seit 1835 die Sarkophage der Hadamarer Grafen und Fürsten. 1880 erhielt der Eingang zur Gruft ein kunstvolles Sandsteinportal.

Korrigendenanstalt

Nach mehreren kurzzeitig wechselnden Besitzern und Nutzungen wurde das Klostergelände ab 1880 zur Korrigendenanstalt für den Regierungsbezirk Wiesbaden umgestaltet. So genannte "Besserungshäftlinge" wurden in der Anlage untergebracht. Von 1880 bis 1883 entstand nach Entwürfen von Eduard Zais das Hauptgebäude der Anstalt.

Es handelt sich um einen lang gestrecken, dreiflügeligen, symmetrischen Bau. Er wird von dem dreigeschossigen Verwaltungstrakt in der Mitte beherrscht. Durch eingeschossige Verbindungsbauten sind beidseitig die zweistöckigen Gebäude des Männer- und Frauentrakts angeschlossen. Ursprünglich war die Fassade durch das Backsteinmauerwerk geprägt, das heute unter Verputz liegt. Die Wirtschaftsgebäude im hinten liegenden Hof wurden nach 1960 abgerissen.

Gedenkstätte Hadamar

Mahnmal auf dem Friedhof der Gedenkstätte

Hauptartikel NS-Tötungsanstalt Hadamar

Rund 14.500 Menschen wurden von 1941 bis 1945 in der tötungsanstalt Hadamar ermordet. Die Gedenkstätte Hadamar umfasst den östlichen Gebäudeteil der ehemaligen Korrigendenanstalt, in dessen Keller sich die Gaskammer sowie das Krematorium befand. Auch der Friedhof mit seinem Mahnmal gehört dazu.

Busgarage

Der Holzschuppen steht heute wieder an seinem ursprünglichen Platz im Hof des Anstaltshauptgebäudes. Der fensterlose Fachwerkbinderbau mit Bretterverschalung und drei Toren wurde 1941 errichtet. In ihm entluden die so genannten "grauen Busse" die Opfer, die in hadamar ermordet werden sollten. 1948 wurde die Busgarage das damals anstaltseigenen "Schnepfenhäuser Hof" versetzt und dort als Scheune verwendet. 2003 wurde das vom Verfall bedrohte Gebäude an seinem ursprünglichen Platz restauriert.

Mönchberg 9, 11 und 13

Das kurz nach 1920 errichtete Wohngebäude für Bedienstete der Heil- und Erziehungsanstalt ist ein typisches Beispiel für den Siedlungsbau dieser Zeit. Das in drei einheiten gegliederte Gebäude fällt durch das hohe, als Wohnung ausgebaute Schieferdach mit Walmen, Zwerchhäusern und Gauben auf. Natursteinsockel und Gewände aus Travertin gestalten die Fassade zusätzlich.

Verkehrsbauwerke

Steinerne Brücke

Die steinerne Brücke über den Elbbach.

Hauptartikel Steinerne Brücke (Hadamar)

Das auch "Stadtbrücke" oder "Nepomukbrücke" genannte Bauwerk überspannt den Elbbach in fünf Bögen vermutlich in etwa an der Stelle der ursprünglichen Furt. Die ältesten Bestandteile werden auf das 12. Jahrhundert geschätzt. 1571 und 1764 wurde jeweils nach Hochwasserschäden nahezu die gesamte Bausubstanz erneuert.

Schlossbrücke

Schlossbrücke, von flussaufwärts (Norden) gesehen

Unter der modernen Fahrbahn dieser Straßenbrücke über den Elbbach hat sich der 1851 fertiggestellte Baukörper der "neuen" Schlossbrücke weitgehend erhalten. Das Bauwerk wurde mit klassizistische Elementen versehen und mit hellem Lahnmarmor verkleidet. Die drei Bögen stützen sich auf gerundeten Brückenpfeilern mit abgesetzten Kapitellen.

Bahnhof

Gesamtanlage des Bahnhofs mit Schrankenwärterhäuschen, Hauptgebäude und Lagerschuppen (von links)
Ehemaliges Lagerhaus
Bahnhof, Straßenseite
Bahnhof, Bahnsteigseite

Sowohl das heute leerstehende Bahnhofsgebäude als auch das rund hundert Meter davon entfernte Lagerhaus stehen unter Denkmalschutz. Beide entstanden 1870, als die Oberwesterwaldbahn Hadamar erreichte. Der Hadamarer Bahnhof gehörte zu den repräsentativeren der damals an der Bahnstrecke errichteten Stationsgebäude. Das Gebäude weist die typische Gestaltung des Späten Klassizismus' mit Doppelgesims und Attika auf. Das Lagerhaus wurde als aufwändig gestalteter holzbau auf einem Bruchsteinsockel errichtet. Besonders markant ist das flach geneigte Schutzdach mit weiten, abgestützten Überständen. Heute wird das Lagerhaus vom Fastnachtsverein Niederhadamar als Zeughaus genutzt.

Hartmannsbrücke

Die Fußgängerbrücke von 1911 überspannt den Ellbach sowie seine unmittelbare Überschwemmungsaue und verbindet den Alten Friedhof mit der Siegener Straße. Die filigrane Eisenbetonkonstruktion fällt durch ihre besonders flachen, raumgreifenden Bögen auf. Die Oberfläche liegt unmittelbar auf den Bogenscheiteln auf und wird zudem von Pfeilern getragen.

Elbbach-Wehr

Das Stauwehr zwischen Liebfrauenkirche und nördlichem Ende der Borngasse diente der Versorgung der ältestens Hadamarer Mühle, der Stadtmühle. Bereits 1713 ist es an dieser Stelle verzeichnet. Teile der heutigen Anlage gehen noch auf das 17. Jahrhundert zurück.

Schrankenwärterhäuschen

Schrankenwärterhäuschen

Das um 1930 errichtete Gebäude schließt sich unmittelbar an die Schlossbrücke an. Es enthält die Schrankenwärterstation für den dortigen Bahnübergang sowie das Stellwerk für den Hadamarer Bahnhof an der Oberwesterwaldbahn. Der kubische Zweckbau ist von der Neuen Sachlichkeit geprägt. Klinkermauerwerk und das weit überstehende Flachdach prägen das Erscheinungsbild. Unter dem Dach werden die Ecken durch große Fenster durchbrochen.

Öffentliche und Geschäftsgebäude

Ehemalige Nassauische Landesbank

Ehemalige Nassauische Landesbank
Ehemelaige Nassauische Landesbank, Haupttür
Gesprengter Türgiebel

Innerhalb des Ensembles "Alte Chaussee" ist die ehemalige Filiale der Nassauischen Landesbank das wertvollste Gebäude. Es wurde 1911 erbaut und ist damit eines der ältesten speziell als Bank errichteten Gebäude in der Region. Es sticht durch seinen stark terrassierten Unterbau am nördlichen Ende des Villengürtels hervor. Elemente von Neobarock und Klassizismus dominieren den Baukörper, ergänzt durch einzelne Einflüsse des Jugendstils. Wichtigster Schmuck ist das Portal mit Gesprengtem Giebel, Wappen und Fruchtornamenten. Adresse: Alte Chaussee 4.

Konvikt

Portal des Konvikts

Von 1903 bis 1905 wurde weithin sichtbar auf der östlichen Kante der "Damfeld" genannten Hochebene westlich der Stadt das Konvikt errichtet. Der Entwurf stammt von Jakob Fachinger, Diözesanbaumeister des Bistums Limburg. Es handelt sich um einen dreiflügeligen historistischen Bau mit einer Stilmischung aus mittelalterlichen und Renaissance-elementen. Zwei markante, spitzhelmige Türme prägen den Baukörper und das gesamte Stadtpanorama Hadamars. Wertvollstes Baudetail ist die repräsentative Haupttreppe mit reichen Steinmetzarbeiten. Im 20. Jahrhundert wurde auf der Gebäuderückseite ein moderner Anbau errichtet.

Bis 1969 diente das Gebäude als Priesterseminar, danach als Internat der Limburger Domsingknaben. 2008 verließen die letzten Internatsschüler das Gebäude. Heute dient das Konvikt als Ausbildungsstätte der Domsingknaben ohne Übernachtungsmöglichkeit und als Sitz verschiedener Dienststellen des Bistums Limburg.

Hammelburg

Die Limburger Pforte der Stadtmauer, auch "Hammelburger Tor" genannt

Der voluminöse Fachwerkbau gehört zu den prägenden Profangebäuden der Stadt. Er bildet eine Einheit mit dem letzten vorhandenen Tor der Stadtmauer. Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts war er das Wohnhaus eines größeren Hofs, das ab 1685 das Konvikt für auswärtige Schüler des Hadamarer Gymnasiums beherbergte. Der Name "Hammelburg" leitet sich von der im 19. Jahrhundert dort betriebenen Schaftzucht her.

Bei den Torturm handelt es sich vermutlich um den inneren Teil eines Doppeltors an der Südostecke der Stadtmauer aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die einfache Dachkonstruktion ist neueren Datums. Adresse: Hospitalstraße 2.

Grundschule

Das 1953 als Volksschule errichtete, langgestreckte Bauwerk ist der einzige Vertreter dieser Form der Nachkriegsarchitektur in der Region. Hervorstechend sind die großen Glasfronten der beiden Treppenhäuser. Es handelt sich um das jüngste denkmalgeschützte Bauwerk in Hadamar.

Hengststall

Hengststall

1860 wurde diese Stallanlage als Außenstelle des Hessischen Landgestüts Dillenburg errichtet. Der Satteldachbau wird vor allem durch die Kombination von Kalkstein und Sandstein mit Backsteinbögen im Mauerwerk geprägt. Pfeilerförmige Lisenen und ein Bogenfries gestalten die Fassade darüber hinaus. Auch die hinten angeschlossene Halle aus Fachwerk- und Holzelementen steht unter Denkmalschutz. Die großen Dachgauben wurden nachträglich eingebaut. Adresse: Hundsanger Straße 2

Turnhalle

Turnhalle, Straßenfront, aus Nordwesten gesehen.
Turnhalle, Rüchseite mit Anbau, aus Süden gesehen.

Die Turnhalle in der Johann-Ludwig-Straße wurde 1902 in den ehemaligen Schlossgärten für das Gymnasium im Schloss errichtet. Es handelt sich um eine für die Jahrhundertwende typisch angelegte öffentliche Halle. In der Region sind solche Bauwerke allerdings selten. Klinkermauerwerk mit Lisenen und Stufenfries sowie große Fenster prägen das Bauwerk. Das hohe Satteldach zeigt innen offen seine Zugankerkonstruktion.

Alter Friedhof

Nördlich an die Liebfrauenkirche schließt sich der 1658 angelegte "Alte Friedhof" an. Besonders treten die Grabmale an der westlichen Stützmauer zum Bahndamm hervor. An sie sind zahlreiche kunstvolle Steinmetzarbeiten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert angelehnt. Größte Grabstätte ist die der Familie Gerlach Lehnhardt, eine tempelartige Kalksteinkonstruktion mit einem Fries, der das Jüngste Gericht darstellt. Besondere bildhauerische Kunstfertigkeit zeigt eine Säulentrommel mit abgelegtem Totengewand von 1849. Zudem finden sich einige besonders frühe Natursteingräber. Kurz nach 1900 wurde der Friedhof nach Norden erweitert. Zahlreiche Grabmale aus dieser Epoche sind erhelten geblieben.

Ehemaliges Rat- und Zunfthaus

Nach der planvollen Neuerrichtung der Stadt erhielt das damals neue Rathaus 1693 eine exponierte Position am Ostende des Neumarkts. Bei dem zweistöckigen Bau mit Walmdach handelte sich damals um das größte Fachwerkgebäude der gesamten Stadt. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer, stützenfreier Saal. 1818 zog die Stadtverwaltung in das heutige Rathaus am Untermarkt um. Der Glockenturm befand sich ursprünglich auf dem Gebäude am Neumarkt, wurde aber mit dem Umzug auf das neue Rathaus versetzt. Das alte Rathaus wurde zur Knopfmanufaktur mit darüber liegenden Wohnräumen. Bei dieser Umwandlung verschwanden auch der repräsentative Vorbau über dem Eingang sowie der wahrscheinlich vorhandene fränkische Erker. Adresse: Nonnengasse 1.

Synagoge

1841 wurde die neue Synagoge in der Nonnengasse als Ersatz für einen älteren Bau in der Judengasse errichtet. Heute ist es die älteste noch vorhandene Synagoge in der Region, die speziell zu diesem Zweck errichtet wurde. Der Rechteckbau mit eigentlicher Synagoge und angrenzendem Versammlungsraum ist klassizistisch geprägt, weist aber einzelne neogotische Elemente auf. Die spitzbogenfenster werden durch Maßwerk und äußere Putzgurte zusätzlich betont. Innen ist noch die Frauenempore erhalten. Im Vorgarten befindet sich der aufwändig gestaltete Grabstein der 1828 gestorbenen Seekapitäns Heinrich Reichmann.

Neues Rathaus

Das Gebäude wurde 1639 als Sitz von Andreas von Meuser, gräflicher Sekretär und und Landschultheiß des Dehrner Cents, errichtet. Durch seine Position an der Kopfseite dominiert es den Untermarkt. Der später als Schule genutzte Ostflügel mit Mansardendach entlang der Schulstraße wurde noch im 17. Jahrhundert angebaut. 1818 wurde das Gebäude Rathaus und erhielt den dort abmontierten behaubten Glockenturm. Die reich mit Schnitzereien verzierte Laube über der Freitreppe datiert auf 1643. Sie wird von einem Schweifdach und einem fünfseitigen Erker gekrönt. Zu Seiten des Eingangs stützen Herkules und eine Frauenfigur das Gebälk. Innen findet sich eine einfache Barocktreppe.

Von 2003 bis 2005 wurde das Rathaus saniert und dabei das bis dahin teilweise verputzte Fachwerk freigelegt. Ein rechts an das Rathaus anschließender Torbogen wurde während der Sanierung zerstört. Adresse: Untermarkt 1.

Hoheholzkapelle

Die Feldprozessionskapelle befindet sich auf einer Anhöhe in der Gemarkung "Hohes Holz" westlich der Stadt. 1699 ließ Fürst Alexander sie anstelle eines älteren Bildstocks errichten. Im 19. Jahrhundert wurden die drei ursprünglich offenen Seiten zugemauert. Außen schmücken abgeschrägte Ecken und Lisenen den quadratischen Bau. Ein zweiteiliges Haubendach krönt das Gebäude. Der Altar stammt aus dem späten 18. Jahrhundert.

Borngasse

Borngasse 7

Es handelt sich um das einzige dreigeschossige Haus der Borngasse in der frühen, barocken Bauphase des Straßenzugs. Damit war es ein in dieser Zeit besonders hervorgehobenes Gebäude, vermutlich im Auftrag eines Beamten am fürstlichen Hof errichtet. Hervorstechendes Bauteil ist ein über die beiden Obergeschosse reichender und mit einem Zwerchhaus gekrönter Erker. Das übrige Fachwerk ist weitgehend schmucklos und in späteren Bauphasen teilweise verändert worden. Einer Schnitzerei auf dem Türsturz zufolge wurde das Haus 1694 errichtet.

Borngasse 11

1830 entstand durch die Zusammenfassung zweier barocker Häuser ein großes, dreistöckiges Bürgerhaus. Über das Fachwerk wurde ein Putz mit klassizistischer Fassadengestaltung gelegt. Möglicherweise beherberte das Gebäude zeitweise auch einen Gasthof. Das Gebäude ist das besterhaltenste Beispiel für die Umgestaltung der Architektur in der Borngasse im 19. Jahrhundert. Im Erdgeschoss ist die historische Bausubstanz durch eine moderne Ladenfront weitgehend zerstört.

Borngasse 13

Wo das Nachbarhaus ein Beispiel für die Gestaltung des frühen 19. Jahrhunderts ist, repräsentiert Borngasse 13 den Baustil am Ende des Jahrhunderts. Fensterbrüstungen, formfriese und im Erdgeschoss gusseiserne Säulen gestalten die Fassade.

Nassauer Hof

Der große Fachwerkbau in der Borngasse beherbergte zeitweise die Posthalterei und ist heute wieder Teil eines Hotels. Das zweigeschossige Gebäude wird auf die Zeit um 1700 datiert. Als Bauherren treten die Beamtenfamilien Molitor und von Moser auf. Möglicherweise handelte es sich ursprünglich um ein Doppelhaus. Wichtigstes Baudetail ist das zwischen 1690 und 1708 im Stil des Hadamarer Barock von Johann Neudecker dem Älteren geschaffene Portal. Putten, als Akanthen ausgeführte Voluten und eine Maske über dem Sturz schmücken diesen Eingang. Im 19. Jahrhundert wurde der Mittelerker entfernt und die Fenstergestaltung zur heutigen Form verändert. Adresse: Borngasse 21.

Alte Seifenfabrik

Am nördlichen Ende der Borngasse gibt dieses Wohn- und Geschäftshaus einen Eindruck der Architektur um 1900. Variantenreiches Klinkermauerwerk prägt die Fassade. Besonders aufwendig ist der Zwerchhausgiebel verziert. Hoftor und Balkon weisen reichen Schmiedeeisen-Schmuck auf. Adresse: Borngasse 44.

Borngasse 23/25

Dieses Doppelhaus mit zwei großen Zwerchhäusern stammt im Kern aus der Zeit um 1700, wurde aber erheblich verändert. Um 1800 wurden die Freitreppen angelegt, als das Haus die erste Druckerei Hadamars beherbergte. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude verputzt, Türen und Fenster umgestaltet.

Borngasse 32

Das Gebäude zeigt trotz späterer Überformung noch vergelcihsweise viel von der ursprünglichen Gestaltung aus der Bauzeit zwischen 1650 und 1750. Durch die größere Höhe sowie doe Wellengeibel des Zwerchhauses ist das Gebäude hervorgehoben. Im 19. Jahrhundert wurde das Haus verputzt und die Fassade spätklassizistisch umgestaltet. Die reich beschlagene, biedermeierliche Haustür sticht hervor.

Schulstraße

Schulstraße 2

Der langgestreckte Fachwerkbau entstand um 1630 und war damit einer der ersten der planvollen Neuanlage der Stadt. Das Obergeschoss entspricht bei heute weitgehend unverändert dem anfänglichen Bauzustand und zeigt eine Zweizonengliederung mit dreiteiligen Fensterfeldern. Vereinzelt ist geschnitzter Bauschmuck vorhanden.

Schulstraße 6

Von dem Fachwerkbau ist ein eindrucksvoller Giebel mit dichter Balkenstruktur im typischen Westerwälder Stil erhalten. Besonders sind die Ecksäulen und die sichtbaren Sparren sowie ein Rautenband mit Schnitzereien verziert.

Schulstraße 11

Wertvoller Rest der Bausubstanz ist das Dach, hier besonders das Zwerchhaus. Es wird von Schweifgiebeln flankiert. Unter dem Helm befindet sich ein geschnitzter Neidkopf, wie sie früher in Hadamar verbreitetwaren, heute aber fast restlos verschwunden sind.

Schulstraße 12

Gemeinsam mit Haus Nummer 6 bildet dieses Gebäude den Rest der einstmals eindrucksvollen Schaugiebelreihe in der Schulstraße. Auch hier ist der Giebel über dem Erdgeschoss erhelten geblieben. In der Balkengestaltung und dem Schnitzschmuck der Eckständer und Sparren fällt es etwas schlichter aus als Schulstraße 6.

Schulstraße 14

Unter der verputzten Fassade diese Hauses verbirgt sich ein ähnliches Fachwerk wie bei den Häusern 6 und 12.

Schulstraße 33

Eine stark gegliederte, zweiflügelige Haustür aus dem späten Biedermeier hebt dieses ansonsten unscheinbare Haus hervor. Die Tür ist beschnitzt und mit einem von Ringen durchbrochenen Oberlicht versehen.

Schulstraße 15/17

Es handelt sich um das kunstvollste reine Wohnhaus der heute erhaltenen Hadamarer Fachwerkarchitektur. Selbst hessenweit nimmt es eine herausgehobene Stellung unter den frühbarocken Fachwerkbauten ein. Der fürstliche Kammermeister Jakob d'Avina und sein Schwager, Hofkoch Johann Jakob Helftrich, ließen das Doppelhaus 1676 errichten.

Der heutige Zustand weist einige Veränderungen auf. So ist der linke Teil seit dem 19. Jahrhundert bis auf die Eckständer verputzt. Der Laubeneingang mit der darunter liegenden Kellertür in dieser Gebäudehälfte war in ähnlicher Form allerdings spätestens 1715 vorhanden. Am rechten Hausteil wurde vermutlich ein geschweifter Ziergiebel entfernt, wie er das Bauwerk an der anderen Seite abschließt.

Erhalten haben sich zwei Zwerchhäuser mit Schweifgiebeln und in der Mitte der Straßenfront ein fünfseitiger Freierker mit Haube. Das Schnitzwerk an den Eckständern und um die gruppierten Fenster Hermen, ganze Figuren, frucht- und Blattmotive. Am Erker wird der Paradiesbaum von Adam und Eva flankiert.

Ein wichtiges Baudetail ist der rechte Eingang mit Biedermeiertür und einem kunstvollen Schmiedeeisengeländer. Innen befinden sich zwei wertvolle Spindeltreppen.

Einzelne Wohnhäuser

Alte Chaussee 35

Alte Chaussee 35

Dieses kleine, um 1900 entstandene Wohnhaus ist ein Beispiel für Jugendstil-Architektur in Hadamar. Wichtigstes Gestaltungswerkzeug sind die Profile des Klinkemauerwerks. Geschweifte Mauerkronen von Gibelwänden und Risalit schmücken zudem das Gebäude.

Alter Markt

Das Fachwerk der beiden miteinander verbundenen Häuser Nummer 11 und 13 ist heute unter dem Putz nicht mehr zu erkennen. Die linke Haushälfte (Nr. 11) lässt sich dem 17. Jahrhundert zuordnen. Die rechte Haushälft (Nr. 13) ist wenig später, in jedem Fall noch vor 1715, entstanden. Im Erdgeschoss wurde das Fachwerk durch modernisierungen aus der Zeit um 1900 zerstört. Zusammen mit dem Haus Alter Markt 27 bildet dieses Doppelhaus den Rest der einstmals geschlossenen Umbauung des Marktes. Das Haus Nummer 27 bildet das Eckhaus zur Nonnengasse. Ebenfalls unter Putz habens ich Teile der alten Fachwerksubstanz erhalten. Seine Bauzeit kann lediglich zwischen 1650 und 1750 eingegrenzt werden.

Gymnasiumstraße 27

Gymnasiumstraße 27

Dieses kleine Wohnhaus aus der Zeit um 1900 ist mit Bossenwerk geschmückt und fällt zudem durch den dreiseitigen, über zwei Stockwerke geführten Vorbau auf.

Herzenbergweg 13

Unmittelbar unterhalb des Herzenberg-Plateaus liegt diese große Jugendstil-Villa, die 1906 für einen Privatbankier errichtet wurde. Das Gebäude sticht durch seine dominante Dachkonstruktion und den hohen Natursteinsockel hervor. Aufwändig ist das mit Schnitzwerk und buntem Dekor verzierte Vordach über dem Eingang gearbeitet. Ähnlicher Farbschmuck findet sich an Giebeln und Gesimsen.

Kirchgasse

Kirchgasse 2: Dieses Haus lässt sich aufgrund seiner Konstruktion als ältester Bau auf der Ostseite der kirchgasse ansprechen. Das inzwischen verputzte Fachwerkhaus entstand im 17. Jahrhundert.

Kirchgasse 11: Der um 1700 entstandene Fachwerkbau sticht durch seinen großen Geschossüberstand und das Zwerchhaus hervor.

Kirchgasse 13/15: Der heute abgängige Bau neben der Liebfrauenkirche ist bereits 1713 in einem Stadtplan verzeichnet und war im Gegensatz zu vielen Nachbarhäusern gegenüber seiner ursprünglichen Konstruktion kaum verändert.

Kirchgasse 19/21: Das für die Verhältnisse der Kirchgasse recht große Fachwerkhaus sticht zusätzlich durch seine Frontgiebelstellung hervor. Es handelt sich um eine Firstständerkonstruktion mit allseitigem Überstand des Obergeschosses. Am hohen Bruchsteinsockel sticht ein Bogenportal mit Resten eines Wappenreliefs hervor.

Neue Chaussee 2

Straßenfront Neue Chaussee 2
Rückseite Neue Chaussee 2

Das ehemalige Wohnhaus für Angestellte des nahen Bahnhofs entstand um 1900 nach Standardentwüfen von Eisenbahnarchitekten. Fachwerk, Klinkerbänder und Putzflächen gestalten die Fassade. Durch die dreigeschossige Ausführung bei kleiner Grundfläche erhält das Haus eine starke vertikale Wirkung.

Neue Chaussee 4

Das vermutlich 1896 errichtete wohnhaus ist durch seine Lage an der Kreuzung der Hadamarer Hauptstraße und der Landstraße in Richtung Hundsangen exponiert. Der stark stufige Grundriss, die aufwändigen Giebelkonstruktionen und der kontrast zwischen Klinker und Putz prägen das Erscheinungsbild.

Stadtschänke

Das Eckhaus vom Neumarkt zur Krämergasse ist das Geburtshaus des Heimatdichters Franz Alfred Muth. Unter einer Madonnenfigur an der Giebelseite ist in einer Kartusche das Jahr 1679 angegeben. Das nur teilweise freiligende Fachwerk zeigt typische Stilelemante des Westerwalds und barocke einflüsse. Der Eckständer ist mit Schnitzwerk verziert. Ursprünglich befand sich der Eingang mit einer großen Freitreppe in der Krämergasse. Heute ist er stark reduziert. Der neue Eingang zum Markt hin wird durch eine deutlich biedermeierlioche Tür verschlossen. Das Gasthaus firmiert seit 1931 unter dem Namen "Stadtschänke", davor als "Stadt Mainz". Adresse: Neuer Markt 2, Krämergasse 14.

Neuer Markt 7

Dieses Haus trägt einen der wenigen heute noch vorhandenen geschweiften Giebel, in diesem Fall an einem Zwerchhaus. Zahlreiche Gebäude aus der Zeit des Stadtumbaus im 17. und frühen 18. Jahrhundert trugen solche Schweifgiebel. Im 19. Jahrhundert wurden sie in den meisten Fällen durch gerade Giebel ersetzt.

Neuer Markt 31

Dieses Wohnhaus tritt durch seine für das 17. Jahrhundert vergleichsweise großen Abmessungen und gleichmäßige Proportionen hervor. Das Zwerchhaus mit Wellengiebel, die große Freitreppe sowie die Biedermeier-Tür sind weitere Besonderheiten. Es handelt sich um eines der weitgehend unveränderten Häuser aus der Zeit der Anlegung des Neumarkts. Durch seine Lage gegenüber dem alten Rathaus und an der Mündung des Prozessionswegs zum Herzenberg auf den Neumarkt ist es besonders exponiert.

Neugasse 1

Das 1684 erbaute Bürgerhaus war durch seine Lage auf der Stirnseite der Neumarktes gegenüber dem alten Rathaus hervorgehoben. Das Fachwerk fällt durch langgezogene Mannformen auf. Reste des reichen Bauschmucks zeigen sich im geschnitzten Eckständer und dem Türsturz mit Ornamentmasken und Sinnspruch. Unter anderem diente das Gebäude als katholisches und evangelisches Pfarrhaus sowie als Gaststhaus.

Nonnengasse 2/3

Die nach Süden weisende Toreinfahrt dieses um 1700 errichteten Fachwerkgehöfts wurde nachträglich durch einen zusätzlichen Gebäudeflügel ersetzt. Ein besonderes Merkmal ist der rechteckige Erker mit darüber liegendem Zwerchhaus, dessen Stützen im Erdgeschoss allerdings durch Stahlstützen ersetzt wurden.

Nonnengasse 21/23

Das heute zweigeteilte Haus und damit eines der größten Wohnhäuser, die im 17. Jahrhundert in der Stadt errichtet wurden. Markant sind die allseitigen Dachüberstände.

Schlossgasse 2/4

Die Kunstfertigkeit dieser Fachwerkkonstruktion ist nur noch an einem mit Schnitzereien verzierten Eckständer an Haus Nummer 2 sichtbar. Die Südwand von Haus Nummer 4 ist ein Teil der ehemaligen Stadtmauer.

Untermarkt 3

Das ehemalige Sichtfachwerk-Wohnhaus wurde im 19. Jahrhundert verputzt und nach biedermeierlichen vorstellungen umgestaltet. So finden sich die typischen Dreiecckgiebel, Fensterformen und das Oberlicht über der Haustür. Innen finden sich noch viele barocke Merkmale, darunter Putzbalkendecken und einer Brettbalustertreppe.

Untermarkt 13

Unter dem Verputz ist das Sichtfachwerk heute nicht mehr zu erkennen. Lediglich der zweistöckige, firsthohe Erker mit den deutlich gestalteten Bügen hebt das Gebäude heute hervor.


Standbilder und Brunnen

Gedenkkreuz für Franz Alexander

1711 starb Franz Alexandert von Nassau-Hadamar bei einem Sturz vom Pferd. Damit erlosch das Fürstenhaus Hadamar. Ein schlichtes, von Jesuiten errichtetes Gedenkkreuz an der Hammelburg erinnert daran. Das Kreuz ist aus hellem Lahnmarmor geformt.

Borngassen-Kreuz

Das Wegkreuz am Ende der Borngasse stammt aus der Zeit um 1800. Der Christuskorpus ist jedoch jüngeren Datums. Eine Votivtafel mit Pietà schmückt das Kreuz zusätzlich.

Neumarktbrunnen

Der ältere Laufbrunnen erhielt 1732 durch eine Bürgerstiftung seine heutige Form. Auf dem Brunnenstock trägt ein achteckiger, überkuppelter Stein ein Relief, dass die Passion Christi zeigt. Das raumgreifende Bruchsteinbecken stammt ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Gespeist wurde der Brunnen aus Quellen am Galgenberg.

Neugassen-Bildstock

Der Bildstock aus verputzem Bruchstein mit Pyramidendach und Sockegesims steht an der Einmündung der Neugasse in die Siegener Straße. Das kleine Bauwerk vom Anfang des 19. Jahrhunderts hat seine ursprüngliche Ausstattung verloren.

Untermarktbrunnen

Der Brunnen ersetzte 1938 einen barocken Vorgänger, dessen Justitia-Statue heute am "Neuen Bau" (Gerichtsgebäude) des Schlosses steht. Es handelt sich um ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs im Stil der 1920er Jahre. Im Zentrum des kleeblattförmigen Beckens aus Muschelkalk erhebt sich ein Pfeiler mit den Namen der Gefallenen. Er wird oben von Kriegermasken abgeschlossen und von Eichenlaub gekrönt.

Kreuz am Schnepfenhäuser Hof

Das um 1900 gesetzte Basaltkreuz soll an die Massengräber erinnern, die sich um das Kreuz und an der Ostseite der nahen Hohenholzkapelle befinden. Es handelt sich um die Ruhestätten von Soldaten aus der Blücherschen Armee, die 1813/14 im Lazarett in Hadamar an Typhus und Fieber starben.

Literatur

Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Landkreis Limburg-Weilburg I, 1994. S. 242-313.