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Friedrich Jakob Heller

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Friedrich Jakob Heller von Hellwald (* 3. Februar 1789 in Stuttgart; † 16. Januar 1866 in Wien) war ein österreichischer Militärhistoriker deutscher Herkunft.

Leben

Heller stammt aus sehr einfachen Verhältnissen. Durch ein Stipendium von König Friedrich I. von Württemberg kam er trotzdem zu einer umfassenden Ausbildung in der bergännischen Abteilung der königlichen Kadettenanstalt. Hier wurde bald General-Lieutenant Graf von Diller auf ihn aufmerksam und vermittelte Heller eine Beförderung zum Lieutenant im württembergischen 8. Infantrieregiment.

Am 28. Januar 1814 trat Heller diesen Posten an. Als Lieutenant machte er Ende 1814 den Winterfeldzug nach Frankreich mit und war u.a. in die Schlacht bei Arcis-sur-Aube dabei. Beim Feldzug 1815 wurde er schwer verwundet. Nach seiner Gesundung verließ Heller 1817 die württembergische Armee und ging im Oktober desselben Jahres nach Wien.

Dort konnte Heller durch Fürsprache des Oberst Freiherrn von Pley am 31. Oktober 1818 in Bruck an der Leitha in das Sappeur-Korps eintreten. Über elf Jahre diente er in diesem Truppenteil. Im Winter 1821 war er am Feldzug nach Neapel beteiligt. Seine dienstlichen Obliegenheiten ließen Heller genügend Zeit, das Land zu bereisen; er wurde sogar korrespondierendes Mitglied der Akademie von Herculaneum.

1825 kehrte er nach Bruck zurück und wurde Dozent an der Kadettenanstalt. Drei Jahre später am 30. März wurde er zum Unter-Lieutenant befördert und mit der Vermessungsarbeiten in Ungarn betraut. Diese Arbeiten dienten Heller auch als passende Übung für sein Ingenieurexamen. Während dieser Zeit veröffentlichte er immer wieder Aufsätze in der Schel'schen Militär-Zeitschrift.

Über diese Aufsätze wurde General-Major Graf Leopold von Rothkirch auf Heller aufmerksam. Rothkirch leitete zu dieser Zeit den Stab des General-Quartiermeisters. Mit Wirkung vom 27. Mai 1831 wurde Heller als Ober-Lieutenant in den General-Quartiermeisterstab versetzt. Als solcher arbeitete er i.A. von Oberst Freiherrn Heinrich von Heß eine neue Manöverinstruktionen für die Infantrie und die Kavallerie aus. Das Ergebnis dieser Arbeit zeigte sich am 15. Juni 1831 in der Beförderung zum Hauptmann.

Ab Dezember 1835 war Heller beauftragt, die Feldzüge des siebenjährigen Krieges kriegsgeschichtlich aufzuarbeiten. Dies Arbeit beschäftigte Heller bis März 1841 in den Archiven Wiens und die Ergebnisse schlugen sich wieder in Aufsätzen in der österreichischen Militär-Zeitung nieder.

1837 wurde Heller als Beobachter zum Manöver nach Wosnesensk, Südrußland entsandt und 1840 in gleicher Funktion an den Rhein. Am 12. August 1842 wurde Heller zum Major befördert und wirkte in den folgenden Jahren meistenteils in der Verwaltung der Armee.

Kurze Zeit nachdem er am 19. September 1848 zum Oberst im General-Quartiermeisterstab befördert worden war, wurde Heller noch einmal praktisch gefordert: unter dem Befehl von Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz war Heller an der Niederschlagung des Wiener Volksaufstandes beteiligt. Ein Jahr später half Heller auch mit, die Aufstände in Ungarn ebenfalls niederzuschlagen.

Mit Wirkung vom 20. April 1850 wurde Heller zum General-Major befördert und als Brigadier dem 3. Armee-Korps in Prag zugeteilt.

Am 23. März 1856 ging Heller als Brigadier in Pension. Bei seiner Versetzung in den Ruhestand wurde ihm der Titel Feldmarschall-Lieutenant ad honores verliehen. Am 16. Mai desselben Jahres wurde Heller mit dem Prädikat von Hellwald in den erblichen Adelsstand erhoben. Im Alter von 77 Jahren starb Friedrich Jakob Heller von Hellwald am 16. Januar 1866 in Wien.

Der Schriftsteller Friedrich von Hellwald war sein Sohn.

Werke

  • Erinnerungen aus den Freiheitskriegen (1844)
  • Der Winterfeldzug 1848/49 in Ungarn (1851)