Montevideo
Montevideo | |||
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Koordinaten | 34° 52′ 0″ S, 56° 10′ 0″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Uruguay | ||
Montevideo | |||
Stadtgründung | 24. Dezember 1726 | ||
Einwohner | 1.325.968 (2004) | ||
– im Ballungsraum | 1.668.335 | ||
Detaildaten | |||
Fläche | 526 km² | ||
Bevölkerungsdichte | 2.521 Ew./km2 | ||
Höhe | 43 m | ||
Stadtgliederung | 59 Barrios | ||
Gewässer | Río de la Plata | ||
Postleitzahl | 11xxx - 12xxx | ||
Vorwahl | (+598) 2 | ||
Zeitzone | UTC-3 | ||
Stadtvorsitz | Ricardo Ehrlich | ||
Website | |||






Montevideo ist die Hauptstadt Uruguays. Sie liegt am Mündungstrichter des Río de la Plata. Sie zählt rund 1,5 Mio. Einwohner und ist das wirtschaftliche, administrative und kulturelle Zentrum des Landes.
Geographie
Montevideo gliedert sich in 59 Stadtteile (Barrios).
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Klima
Die Stadt hat ein gemäßigtes Klima mit einer Jahresmitteltemperatur von 16,3 °C. Es ähnelt den klimatischen Verhältnissen von Südfrankreich, Italien und Spanien mit klar definierten Jahreszeiten.
Geschichte
Etymologie
Den Namen erhielt Montevideo von dem gegenüber des Hafens gelegenen 132m hohen Stadthügel („Cerro“, Monte), welcher von den Guaraní Yvyty („Felsen“) genannt wurde. In den Aufzeichnungen von Magellan begegnet erstmals die Schreibweise Montevidi als Kombination der europäischen und der einheimischen Bezeichnung.
In den Bereich der Volksetymologie zu verweisen ist die Legende von dem Ausruf „Monte vi eu“ („ich sah einen Hügel“) eines unbekannten Seemannes, die Taufe des Berges als „Monte de San Ovidio“ durch Magellan sowie die angebliche Beschriftung „Monte VI D(e) E(ste a) O(este)“ („Berg 6 von Osten nach Westen“) auf alten Seekarten.
18. Jahrhundert
Als Stadt wurde Montevideo am 24. Dezember 1726 durch Bruno Mauricio de Zabala - Gouverneur von Buenos Aires - gegründet, nachdem die Portugiesen aus dem zwei Jahre zuvor von ihnen an gleicher Stelle erbauten Fort vertrieben worden waren.
Die Hauptkirche an der Plaza de la Constitución wurde von 1790–1804 aus Backstein errichtet.
19. Jahrhundert
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat die Stadt wiederholt durch Belagerungen und Bombardements durch England, Spanien, Portugal, Brasilien und Argentinien viel gelitten.
Seit 1851 ist Montevideo ziemlich rasch zu einer bedeutenden Stadt gewachsen.
Im Jahr 1860 lebten 37.787 Menschen in Montevideo.
Die Einwohnerzahl im Jahr 1884 betrug bereits 104.472, darunter zahlreiche Ausländer. In jener Zeit war Handel die einzige Erwerbsquelle der Stadt. Es bestand eine Rivalität mit Buenos Aires.
20. Jahrhundert
Während des Zweiten Weltkriegs suchte das deutsche Panzerschiff Admiral Graf Spee, das als Handelsstörer im Südatlantik unterwegs war, nach einem Gefecht mit britischen Kreuzern am 13. Dezember 1939 im neutralen Hafen von Montevideo Zuflucht. Vor die Wahl zwischen einem weiteren, aussichtslosen Seegefecht mit den Briten und einer Internierung durch Uruguay gestellt, versenkte die Mannschaft der Graf Spee am 17. Dezember 1939 vor Montevideo das Schiff selbst.
Politik
Stadtregierung
Bürgermeister von Montevideo ist Ricardo Ehrlich.
Städtepartnerschaften
Montevideo unterhält mit folgenden Städten eine Partnerschaft:
- Vorlage:Flagicon Buenos Aires (Argentinien)
- Vorlage:Flagicon Rosario (Argentinien)
- Vorlage:Flagicon Santa Fe (Argentinien)
- Vorlage:Flagicon La Plata (Argentinien)
- Vorlage:Flagicon Curitiba (Brasilien)
- Vorlage:Flagicon Bogotá (Kolumbien)
- Vorlage:Flagicon Barcelona (Spanien)
- Vorlage:Flagicon Cádiz (Spanien)
- Vorlage:Flagicon Madrid (Spanien)
- Vorlage:Flagicon Montevideo (USA)
- Vorlage:Flagicon Québec (Kanada)
- Vorlage:Flagicon Sankt Petersburg (Russland)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
In der Stadt befindet sich das Teatro Solís.
Museen
In Montevideo haben die Nationalmuseen für Geschichte (Museo Historico Nacional[1]) und Schöne Künste (Museo Municipal de Bellas Artes "Juan Manuel Blanes"[2]) ihren Sitz. Weitere in der Stadt befindliche Museen sind beispielsweise:
- das Museo Romántico
- das Museo Torres García, dort sind die Arbeiten des Künstlers Joaquín Torres García(1874-1949) ausgestellt
- das naturhistorische Museum
- das Museo del Gaucho y la Moneda
- das Museo Nacional de Artes Visuales[3]
- das Museo de Arte Contemporáneo
- das Museo de Carnaval[4]
- das Museo de Arte Precolombino e Indígena (MAPI)[5]
- das Museo y Jardín Botánico Prof. Atilio Lombardo, der botanische Garten Prof. Atilio Lombardo[6]
Bauwerke
- das Mausoleum des Nationalhelden José Gervasio Artigas
- der Cabildo de Montevideo
- die Catedral Metropolitana, erbaut zwischen 1790 und 1804
- das Estadio Centenario
- der Mercado del Puerto
- der Obelisco a los Constituyentes de 1830, der Obelisk von Montevideo
- der Palacio Estévez, erbaut im 18.Jahrhundert, diente bis 1985 als 'Casa de Gobierno'
- der Palacio Legislativo
- der Palacio Piria
- der Palacio Salvo
- die Puerta de la Ciudadela, das Tor zur Altstadt, der 'Ciudad Vieja'
- der Torre de las Telecomunicaciones
Natur und Freizeit
- In Montevideo befinden sich die Stadien Estadio Alfredo Victor Viera, Estadio Luis Tróccoli und Estadio Belvedere.
- Sehenswert ist der Cerro („Berg“, Monte) mit dem indigenen Namen Yvyty („Felsen“), aus dem von Portugiesen und Spaniern der Name „Montevideo“ gebildet wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Der größte Teil der fleisch- und wollverarbeitenden Betriebe Uruguays und anderer Sparten der verarbeitenden Industrie hat sich im Ballungsgebiet um Montevideo angesiedelt. Die Stadt besitzt eine bedeutende Fischereiindustrie und einen Hafen, über den ein Großteil des gesamten Außenhandels des Landes abgewickelt wird.
Sie ist Anziehungspunkt für Touristen, die die nahegelegenen Erholungsorte und deren Strände besuchen.
Im Gebiet Montevideo wird in kleinen Mengen Wein angebaut.
Verkehr
In Montevideo befindet sich der Flughafen Aeropuerto Internacional de Carrasco, der der wichtigste und größte Flughafen Uruguays ist. Außerdem befinden sich in Montevideo die (derzeit) einzigen Eisenbahnstrecken Uruguays, zwei dieselbetriebene Vorortbahnen.
Bildung
In Montevideo haben höhere Bildungseinrichtungen wie die 1849 gegründete Universität der Republik ihren Sitz. Zudem beherbergt die Stadt auch eine deutsche Schule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Julio Abbadie, Fußballspieler
- Nelson Abeijón, Fußballspieler
- Delmira Agustini, Dichterin
- Coriún Aharonián, Komponist
- Juán Agostino Alberti, Fußballspieler
- José Leandro Andrade, Fußballspieler
- Miguel Andreolo, Fußballspieler
- José Gervasio Artigas, Offizier und Freiheitskämpfer
- Luca Barbareschi, italienischer Schauspieler und Filmemacher
- José Batlle y Ordóñez, ehemaliger Präsident Uruguays
- Raúl Banfi, Fußballspieler
- Pablo Beherens, Filmproduzent
- Martín Cáceres, Fußballspieler
- Adrián Caetano, argentinischer Regisseur
- Fabián Canobbio, Fußballspieler
- Eitel Cantoni, Automobilrennfahrer
- Rafael Capurro, Philosoph und Professor für Informationsethtik
- Fabián Carini, Fußballspieler
- Enrique Mario Casella, Komponist
- Marcelo de Vita, Architekt.
- Carlos Diogo, Fußballspieler
- Fabián Estoyanoff, Fußballspieler
- Carlos Estrada, Komponist, Dirigent und Musikpädagoge
- Atilio Farinasso, Architekt
- Eduardo Fernández, Gitarrist
- Daniel Fonseca, Fußballspieler
- Roman Fresnedo Siri, Architekt
- Eduardo Galeano, Journalist, Essayist und Schriftsteller
- Alcides Ghiggia, Fußballspieler und Weltmeister 1950
- Óscar González, Automobilrennfahrer
- Daniel Gil Zorrilla, römisch-katholischer Bischof
- Guillermo Gómez Platero, Architekt
- Moshe Halbertal, israelischer Philosoph
- Luis Alberto Lacalle Herrera, Staatspräsident von Uruguay
- Jules Laforgue, französischer Dichter
- Comte de Lautréamont, französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts
- Beatriz Lockhart, Komponistin
- Antonio Mastrogiovanni, Komponist und Musikpädagoge
- Isidoro de María, Journalist.
- Gerardo Matos Rodríguez, Tangokomponist
- Elli Medeiros, Sängerin und Schauspielerin
- Julio Montero Castillo, Fußballspieler
- Paolo Montero, Fußballspieler
- Fernando Morena, Fußballspieler
- Gustavo Munúa, Fußballspieler
- Rubén Olivera, Fußballspieler
- Juan Carlos Onetti, Schriftsteller
- Natalia Oreiro, Sängerin
- Carlos Ott, Architekt
- Walter Pandiani, Fußballspieler
- Mario Payssé Reyes, Architekt
- Manuel Pérez y Curis, Dichter
- Cristina Peri Rossi, Schriftstellerin
- Pedro Petrone, Fußballspieler
- Alvaro Pierri, klassischer Gitarrist
- Walter Pintos Risso, Architekt
- Álvaro Recoba, Fußballspieler
- Mario Regueiro, Fußballspieler
- José Enrique Rodó, Essayist
- Dario Rodriguez, Fußballspieler
- Gonzalo Rodríguez, Automobilrennfahrer
- Gustavo Rojo, Schauspieler
- Fructuoso Rivera, 1st. Präsident des Verfassungsgerichts der Republik Östlich des Uruguay
- Julio María Sanguinetti, Staatspräsident von Uruguay
- Gabriel Eduardo Saporta, Sänger der Band Cobra Starship
- Juan Schiaffino, uruguayisch-italienischer Fußballspieler
- Edwin Seroussi, israelischer Musikologe
- Reuven Seroussi, israelischer Komponist
- Carlos Sherman, belarussisch-spanischer Übersetzer und Schriftsteller
- Rubén Sosa Arzaiz, Fußballspieler
- Cläre Stinnes, Ehefrau des Ruhrindustriellen Hugo Stinnes
- Jules Supervielle französischer Schriftsteller
- Oscar Tabárez, Fußballspieler und -trainer
- Sebastián Taborda, Fußballspieler
- Héctor Tosar, Komponist
- Alberto Uria, Automobilrennfahrer
- Obdulio Jacinto Varela, Fußballspieler und Weltmeister 1950
- Severino Varela, Fußballspieler
- Carlos Vaz Ferreira, Philosoph
- Tabaré Vázquez, Politiker
- Marcelo Zalayeta, Fußballspieler
Siehe auch
Weblinks
- Commons: Montevideo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der Stadt (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Offizielle Internetpräsenz des Museo Historico Nacional
- ↑ Seite mit Informationen zum Museo Municipal de Bellas Artes "Juan Manuel Blanes"
- ↑ Offizielle Internetpräsenz des Museo Nacional de Artes Visuales
- ↑ Offizielle Internetpräsenz des Museo de Carnaval
- ↑ Offizielle Internetpräsenz des Museo de Arte Precolombino e Indígena
- ↑ Informationen zum botanischen Garten auf montevideo.gub.uy