Dörentrup
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 2′ N, 9° 0′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Lippe | |
Höhe: | 130 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,79 km2 | |
Einwohner: | 7500 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 151 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 32694 | |
Vorwahlen: | 0 52 65 | |
Kfz-Kennzeichen: | LIP | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 66 024 | |
LOCODE: | DE DTP | |
NUTS: | DEA45 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 2 32694 Dörentrup | |
Website: | www.doerentrup-lippe.de | |
Bürgermeister: | Friedrich Ehlert (CDU) | |
Lage der Gemeinde Dörentrup im Kreis Lippe | ||
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Dörentrup ist eine Gemeinde mit etwas mehr als 8.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Lippe. Der Ortsteil Schwelentrup ist staatlich anerkannter Erholungsort. Das Schloss Wendlinghausen wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Hilmar von Münchhausen im Stil der Weserrenaissance errichtet. Dörentrup liegt im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge.
Geografie
Geografische Lage

Dörentrup liegt im Nordosten Nordrhein-Westfalens und im Osten Ostwestfalen-Lippes bzw. des Regierungsbezirks Detmold. Die Gemeinde hat sich der Region Nordlippe angeschlossen. Die größte Nachbarstadt ist die ehemalige Kreisstadt Lemgo, die rund 7 km westlich liegt. Die Kreisstadt Detmold am Teutoburger Wald liegt rund 18 km südwestlich. Die nächste Großstadt ist Bielefeld und liegt rund 35 km westlich. Naturräumlich zählt das Gemeindegebiet vollständig zum Lipper Bergland, das einen Teilraum des Weserberglandes darstellt. Das Lipper Bergland präsentiert sich im Gemeindegebiet als stark durchschnittenes Hügelland. Die Kuppen sind bewaldet, die Täler werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Weser verläuft rund 20 Kilometer nördlich der Gemeindegrenze. Größter Fluss im Gemeindegebiet ist die in westlicher Richtung fließende Bega. Wichtigste Nebengewässer der Bega sind der von Norden kommende Hillbach sowie der Diebkebach, der von Süden kommend der Bega zufließt. Nördlich der Bega und südlich des Ortsteils Hillentrup befindet sich ein als Pottkuhle bezeichneter See, der mit rund 2,9 ha das größte Stillgewässer der Gemeinde darstellt. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Westen Dörentrups im Begatal mit 116 m ü. NN. Die höchste Erhebung ist der Steinberg bei Schwelentrup im Nordosten der Gemeinde mit 387 m ü. NN. Bis 1992 unterhielt die NATO eine Raketenabwehrstellung auf dem Gipfel. Der ebenfalls im Kalten Krieg militärisch genutzte Gipfel des Dörenbergs (387 m ü. NN) liegt knapp jenseits der Gemeindegrenze, die an der Südflanke des Berges bis auf 366 m ü. NN verläuft. Das Gemeindegebiet liegt vollständig im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge, wird von beiden Gebirgen jedoch nicht berührt.
Geologie

Das Gebiet von Dörentrup gehört zum Lippischen Keuper-Gebiet und besteht aus Festgesteinen, die sich im Trias vor 240 bis 210 Millionen Jahren aus Meeres- und Flussablagerungen bildeten. Zu beiden Seiten des Tals der Bega haben sich auf den Bergrücken graue bis braunrote Ton-, Mergel- und Sandsteine gebildet. Am Kleeberg, südlich und westlich von Krubberg und nördlich von Schwelentrup finden sich Kalksteine des Oberen Muschelkalks. Sehr häufig sind in diesen Gesteinen Versteinerungen von Meerestieren wie Kopffüßern und Seelilien zu finden. Am Schiefeberg kommen die ältesten Gesteine des Gemeindegebiets vor, dies sind aus dem Mittleren Muschelkalk stammender grauer und gelbbrauner Mergel- und Dolomitstein.
Der tiefere Untergrund besteht aus Sand-, Ton- oder Kalkstein des Buntsandsteins und des Erdaltertums. Im Bereich von Neuenkamp kommen Sande des Tertiärs mit mehreren Flözen aus Braunkohle vor. Sie füllen dort trichterförmige Hohlformen auf, die durch Erdfälle verursacht sind. Diese Sande gehören zu den hochwertigsten in Europa und wurden wegen ihrer Reinheit bis 1970 für die Glasherstellung abgebaut.
In der Ebene des Begatals und in den Nebentälen ist der Festgesteinsuntergrund mit Lockergesteinen des Eiszeitalters und Löss überdeckt. Unter dem Löss finden sich Reste einer Grundmoräne.
Zwar sind die klüftigen Kalksteine und die Sand-, Ton- und Mergelsteine des Trias gute Grundwasserleiter, aber für die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet haben nur die zum Teil verkarsteten Kalksteine des Oberen Muschelkalks Bedeutung. Der Rotenbach und weitere kleine Fließgewässer im Ortsteil Hillentrup entspringen aus ergiebigen Quellen in diesen Gesteinen. Mehr als die Hälfte des Gemeindegebietes wird landwirtschaftlich genutzt. Dabei sind die fruchtbarsten Ackerböden in den mächtigen Lösslehmen zu finden, die zu beiden Seiten der Bega liegen und bis zu zwei Kilometer breit sind. Hier sind Parabraunerden entstanden, die sehr gut bearbeitbar sind, viel Wasser speichern und viele Nährstoffe binden können. Vorrangig in ebenen Lagen und insbesondere im Gebiet von Spork kommt es zum Teil durch Tonanreicherung in den unteren Bodenbereichen auch zur Bildung von Pseudogleyen. Auf den Gesteinen des Keupers haben sich Braunerden entwickelt. Als Grünland werden die Grundwasserböden in den Tälern genutzt.[2]
Dörentrup eignet sich im Tal der Bega mittelmäßig, in einem Gebiet westlich von Sporkholz und in einem halbmondförmigen Streifen von Hillentrup in Richtung Schwelentrup nicht und sonst gut bis sehr gut zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonden und Wärmegewinnung durch Wärmepumpen (vgl. dazu die nebenstehende Karte).[3]
Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebiets
Die als „Große Landgemeinde“ klassifizierte Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 49,79 km². Das Gemeindegebiet hat eine maximale Ausdehnung in Ost-West Richtung von ca. 9,8 km und in Nord-Süd Richtung von etwa 8,5 km. Im Landesvergleich weist das Gemeindegebiet nur wenige bebaute Flächen auf und eine überdurchschnittliche landwirtschaftliche Nutzung. Die genauen Flächennutzungsanteile listet folgende Tabelle:
Fläche nach Nutzungsart[4] |
Landwirt- schafts- fläche |
Wald- fläche |
Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche |
Verkehrs- fläche |
Wasser- fläche |
Sport- und Grünfläche |
sonstige Nutzung |
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Fläche in km² | 30,84 | 12,78 | 3,70 | 1,81 | 0,22 | 0,41 | 0,05 |
Anteil an Gesamtfläche | 61,94 % | 25,67 % | 7,43 % | 3,64 % | 0,44 % | 0,82 % | 0,10 % |
Nachbargemeinden
Dörentrup grenzt im Uhrzeigersinn beginnend im Norden an die Gemeinden Kalletal und Extertal sowie an die Städte Barntrup, Blomberg und Lemgo, die alle im Kreis Lippe liegen.
Ortsteile
Dörentrup ist in fünf Ortsteile gegliedert, die im Gebietszuschnitt den annähernd den fünf Gemeinden entsprechen, die im Zuge der kommunalen Neuordnung 1969 zur Gemeinde Dörentrup vereinigt wurden. Der namensgebende Ort Dörentrup ist ein Teil des größten Ortsteils Hillentrup.
Ortsteil | Fläche[5] km² |
Einwohner[5] Stand: 31. Dezember 2000 |
Ortsteile von Dörentrup ![]() |
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Bega | 6,76 | 1.392 | |
Hillentrup (mit Dörentrup und Spork) |
13,26 | 3.574 | |
Humfeld | 7,96 | 1.806 | |
Schwelentrup | 12,46 | 1.638 | |
Wendlinghausen | 9,35 | 938 |
Klima
Das Gemeindegebiet von Dörentrup gehört zum maritimen Klimabereich Nordwestdeutschlands. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild, die Sommer mäßig warm und die Niederschläge relativ gleichmäßig verteilt. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 8,6 °C. Die Jahresdurchschnittstemperatur in der geschützten Begatalung liegt leicht darüber bei etwa 9 °C. Die Lage der Gemeinde auf der Leeseite (östlich) des Teutoburger Waldes und Eggegebirges lässt die jährliche Niederschlagsmenge in Dörentrup wesentlich geringer als in diesen Höhenzügen ausfallen. Innerhalb der Gemeinde fallen die Niederschläge besonders im südwestlichen Begatal besonders gering aus. Die Berge des Lipper Berglandes führen dagegen bedingt durch lokalen Steigungsregen zu leicht höheren Niederschlagsmengen besonders im Nordosten der Gemeinde.[6][7]
Außer Niederschlagsdaten sind keine weiteren Klimadaten für Dörentrup verfügbar, daher werden im Folgenden die Temperatur- und Sonnenscheindaten des etwa 17 km entfernten Schieder-Schwalenberg herangezogen. Schieder-Schwalenberg liegt in vergleichbarer naturräumlicher Lage und Höhe wie Dörentrup.
Klima Dörentrup (130 m) (Temperatur/ Sonne: Schieder-Schwalenberg (155 m); Niederschlag: Dörentrup-Wendlinghausen (156 m))
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→ Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Geschichte

Vorgeschichtliche Hügelgräber und Funde aus der Steinzeit im Humfelder Becken lassen vermuten, dass diese Gegend altes Siedlungsland war. Überreste in der etwa 7 Hektar großen Befestigungsanlage am Piepenkopf bei Hillentrup, die zur Sicherung der Höhenwege angelegt worden war, weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Das Gebiet wurde frühzeitig durch wichtige Fernwege erschlossen, so zum Beispiel durch eine Route, die aus dem Ravensberger Land kommend über Herford, Lemgo, Humfeld, Alverdissen in den Raum Hameln/Pyrmont führte. Eine zweite Route verband Blomberg mit der Weser im Norden und kreuzte bei Dörentrup den anderen Fernweg. Die frühgeschichtlichen Fernwege sind allerdings erheblich älter als die Siedlungen, die zuerst im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt werden.[10]
Die Gegend um Dörentrup gehörte bis zum Ende des 12. Jahrhundert zur Grafschaft Schwalenberg. Um 1185 setzte deren allmählicher Machtverfall ein. Die Edelherren von Lippe werden unter ihrem Namen erstmals 1123 urkundlich genannt und bauten in der Folge ihre Landesherrschaft auf. Sie erwarben zwischen 1332 und 1358 große Gebiete der Grafschaft Schwalenberg und dehnten durch Erwerb von Varenholz und Langenholzhausen ihren Besitz nordwärts bis an die Weser aus.[11]
Die Hillentruper Kirche wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wahrscheinlich während der Sternberger Fehde von 1424 durch „Raub und Brand“ zerstört. Das Hostienbehältnis überstand dieses Unglück jedoch unbeschadet. Das unbedeutende Kirchdorf entwickelte sich zu einer regional bedeutenden Wallfahrtsstätte. Für die Wallfahrer wurde eine Bewirtung in einer Schankwirtschaft eingerichtet. Dieser seit dem 15. Jahrhundert bestehende Krug auf dem Kirchhof in Hillentrup gehört so zu den ältesten nachweisbaren Krügen in Lippe.[12]
Im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit hatten die Kirchspiele Bega und Hillentrup eine gewisse Bedeutung als Mittelpunktgemeinden. Sie besaßen Kirchen und sonstige Einrichtungen und zogen die Bewohner der zum Teil sehr kleinen Gemeinden in der Umgebung an. Ähnlich wie in Humfeld und Wendlinghausen stagnierte aber auch hier die wirtschaftliche Entwicklung und sie blieben über Jahrhunderte hinweg kleine Bauerndörfer, in denen es als einzige Verdienstmöglichkeit Landwirtschaft und etwas Handwerk gab. Diese Situation änderte sich erst nach dem Bau der Eisenbahnlinie 1896 von Bielefeld über Lage und Lemgo nach Hameln.[10]
Schwelentrup wurde 1151 zum ersten Mal als Suitherdincthorpe erwähnt.[13] Das Dorf Wendlinghausen wird erstmals im Jahr 1227 urkundlich erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung von Hillentrup stammt aus dem Güterverzeichnis des Mindener Domkapitels von ca. 1260. In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand das Gut Wendlinghausen, dessen Eigentümer zu dieser Zeit Antonius von der Lippe, ein Sohn Bernhards VII., war. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es in den Besitz von Hilmar von Münchhausen, der das Wasserschloss Wendlinghausen von 1613 bis 1615 errichten ließ. Das Schloss gehört heute zu den schönsten Gebäuden aus der Stilepoche der Weserrenaissance. 1731 wurde das Schloss an die Adelsfamilie von Reden verkauft und befindet sich seit fast 300 Jahren in deren Besitz.[10]

Im frühen 19. Jahrhundert entwickelten sich im Raum Dörentrup sogenannte Feldbrandziegeleien, die den dort vorkommenden Lösslehm abbauten und verarbeiteten. Darüber hinaus wurde Silbersand nördlich der Humfelder Chaussee entdeckt und abgebaut. Dieser Sand fand zunächst eine private Nutzung, indem er auf die Holzfußböden der Wohnstuben gestreut wurde. Später kam die industrielle Verwertung in der Glasherstellung hinzu, die den chemisch reinen Silbersand mit einem Anteil von rund 98,8 Prozent Kieselsäure bevorzugte. Die Vorkommen im Raum Dörentrup gehörten zu den hochwertigsten Quarzsandlagerstätten Europas. Eine weitere Nutzung des Sandes im kleineren Maßstab war die Sandkultur. Der über dem Sand liegende Lehm wurde als Abraum gelagert und durch eine später errichtete Ziegelei südlich der Humfelder Chaussee verwertet.[10]
1897 wurde die Lippische Tonwarenfabrik (Litho) gegründet, die Ziegel, Dachpfannen und Drainageröhren produzierte. Vier Jahre später erfolgte die Gründung der Dörentruper Sand- und Thonwerke. Beiderseits der Bega wurden Tongruben erschlossen und das abgebaute Material mittels Seilbahnen zur Weiterverarbeitung geschafft. Der Lebensstandard der Bewohner des Begatals bei Dörentrup wurde durch die Ansiedlung der Ziegelei- und Tonindustrie entscheidend verbessert. In den 1930er Jahren fanden hier fast 500 Menschen aus der näheren Umgebung Arbeit. So stieg beispielsweise die Einwohnerzahl Hillentrups von rund 890 im Jahr 1880 auf etwa 1.350 im Jahr 1910. 1930 kam die Schiefertongrube in der Maibolte auf Lemgoer Gebiet hinzu, von der man den Rohstoff mit einer Feldbahn in die Ziegelei brachte.
Die Firma Litho überstand in den ersten Jahren mehrere Eigenümer- und Leitungswechsel. Die Arbeitsbedingungen der Anfangsjahre waren so hart, dass Arbeiter aus Böhmen angeworben wurden, obwohl es in Lippe zu der Zeit eine große Zahl von Wanderzieglern gab. Die jüdischen Eigentümer der Fabrik wurden 1936 bei der Arisierung des Betriebes zum Verkauf gedrängt. Auch die Lippische Landesregierung unter Adolf Wedderwille versuchte, sich die Litho anzueignen, da sie Anteile an den benachbarten Dörentruper Sand- und Thonwerken hielt. Die Landesregierung unterlag letztlich in einem Prozess. In den Kriegsjahren arbeiteten 34 ukrainische Zwangsarbeiterinnen in dem Litho-Werk.[14] Sowohl die Sand- und Thonwerke wie auch die Firma Litho, zu dieser Zeit als deren Zulieferer, galten während des Krieges als Rüstungsbetriebe.[15] Der Bahnhof von Bega wurde 1945 von Tieffliegern angegriffen.[16] Die Rückgabe der Firma Litho an die jüdische Eigentümerfamilie erfolgte erst 1952.[14]
Zu Beginn der 1970er Jahre waren die Vorkommen an Quarzsand und Ton erschöpft. Deshalb stellte die Lippische Tonwarenfabrik 1972 ihre Produktion ein, während die Sand- und Tonwerke ihr Rohmaterial von anderen Orten beschafften. Der Ton- und Quarzsandabbau hinterließ allerdings tiefe Spuren in der Landschaft.[10]
Aufgrund der besseren Verkehrsanbindung durch die Eisenbahn und die Bundesstraße 66 wurde auch die Entwicklung weiterer Industriebetriebe positiv beeinflusst. In Humfeld siedelte sich eine vielseitige Möbelindustrie an, deren Blütezeit zwischen 1950 und 1975 lag. Daneben kam es zum Anstieg des Fremdenverkehrs, der sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelte. Trotzdem blieb das Arbeitsplatzangebot in der Gemeinde Dörentrup unzureichend. Diese Tatsache wird durch die große Zahl von rund 2.800 Auspendlern verdeutlicht, denen lediglich 471 Einpendler gegenüberstehen. Die meisten Auspendler finden ihren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in Lemgo, Barntrup oder Detmold.[10]
Etymologie
Der namensgebende Ort Dörentrup ist ein Teil des größten Ortsteils Hillentrup. Das relativ zentral in der Gemeinde liegende Dörentrup wurde als größter Ort als Namensgeber der 1969 gegründeten Großgemeinde gewählt. Etymologisch besteht der Ortsname aus den Bestandteilen Dören und -trup. Die Silbe -trup findet sich in Namen vieler lippischer Orte und auch in drei Ortsteilnamen Dörentrups und bedeutet Dorf.[17] Für den ersten Wortbestandteil Dören gibt es unterschiedliche Deutungen. Das Gemeindewappen legt nahe, dass Dören „Dornen“ bedeuten könnte.[18] Der Ortsname hieße demzufolge Dornendorf oder „Dorf in den Dornen“. Andere Deutungen weisen darauf hin, dass Dören von Dören abgeleitet werden könnte, dem niederdeutschen Wort für „Tür“. In Ostwestfalen-Lippe werden als Dören vor allem Geländeeinschnitte bzw. Gebirgsübergänge als Dören bezeichnet und so findet sich das Wort oft in geographischen Namen, u.a. beim Dörenberg, der nahe Dörentrup liegt. Der Ortsname von Dörentrup würde dann die Lage an einem Durchgang, in einem Tal oder an einem Pass beschreiben, was angesichts der Ortslage in einem Bachtal zwischen Amelungsburg und Dörenberg nicht völlig abwegig erscheint.[19]
Religionen
Die Mehrheit der Bevölkerung in Dörentrup ist evangelisch-reformiert. Schon zehn Jahre nach Luthers Thesenanschlag am 4. September 1517 verbreitete sich in Lippe die neue Lehre. Im Jahr 1538 wurde die lutherische Kirchenordnung nach hessischem Vorbild auf dem Landtag zu Cappel für die Grafschaft Lippe angenommen. 1605 trat Graf Simon VI. offiziell zum evangelisch-reformierten Bekenntnis über, so dass in Lippe nach dem Prinzip cuius regio, eius religio der Wechsel vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis durchgeführt wurde. In Dörentrup gibt es drei evangelisch-reformierte Kirchengemeinden in Bega, Hillentrup und Spork-Wendlinghausen.[20] Die evangelisch-reformierten Kirchengemeinden sind der Klasse Bösingfeld der Lippischen Landeskirche zugeordnet. Katholische Gläubige haben ein Pfarrvikariat (Zum kostbaren Blut) in der Gemeinde eingerichtet.
Ein Indiz für die heutige Verteilung der Religionen kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Schüler in Dörentrup sein. Demnach gaben im Schuljahr 2006/2007 79,4 % der Schüler evangelisch, 5,4 % katholisch und 0,5 % islamisch als Religionszugehörigkeit an. 3,3 % gaben eine andere Religionszugehörigkeit und 11,3 % keine Konfession an.[21]
Eingemeindungen
Mit dem Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Lemgo (Lemgo-Gesetz) wurden zum 1. Januar 1969 die Gemeinden Bega, Hillentrup, Humfeld, Schwelentrup und Wendlinghausen zur neuen Gemeinde Dörentrup zusammengeschlossen. Aus den Gemeinden Bega und Humfeld wurden Teilgebiete nach Barntrup eingegliedert.
Seit dem 1. Januar 1973 gehört die Gemeinde zum neuen Kreis Lippe, der auf Basis des Bielefeld-Gesetzes die ehemaligen Kreise Lemgo und Detmold vereinte.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Dörentrup. Bei den Zahlen handelt es sich ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesbetriebes für Information und Technik Nordrhein-Westfalen.[22] Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Angabe für 1987 beruht auf einer Volkszählung und die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.

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Der Ausländeranteil liegt bei 2,13% und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Laut Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung wird die Bevölkerung von Dörentrup gegenüber dem Jahr 2006 bis 2025 um etwa 4,5 % abnehmen.[23]
Die Erhebungen im Rahmen des Programmes ILEK weisen für die Region Nordlippe eine Bevölkerungsdichte von 157 Einwohner pro Quadratkilometern mit starkem Gefälle zu den oberstadtfernen Regionen im östlichen Teil aus. Damit liegt die Bevölkerungsdichte der Region weit unter dem Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen von 530 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Region kann deshalb als dünn besiedelt bezeichnet werden.[24]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Dörentrup setzt sich aus 26 Mitgliedern zusammen. Hinzu kommt als Vorsitzender der Bürgermeister, der ein eingeschränktes Stimmrecht besitzt. Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse und Sitzverteilung der Ratsmitglieder seit 1975:
Rat der Gemeinde Dörentrup: Wähleranteil und Gemeinderäte seit 1975 | |||||||||||||||||||||||||||||
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Gesamt | Wahl- beteiligung | ||||||||||||||||||||||||
Wahlperiode | % | ![]() |
% | ![]() |
% | ![]() |
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% | ![]() |
% | ||||||||||||||||||
1975–1979 | 36,08 % | n/v | 44,11 % | n/v | 19,81 % | n/v | - | - | 100 % | n/v | 87,89 % | ||||||||||||||||||
1979–1984 | 37,49 % | n/v | 46,02 % | n/v | 16,49 % | n/v | - | - | 100 % | n/v | 79,28 % | ||||||||||||||||||
1984–1989 | 35,63 % | n/v | 41,85 % | n/v | 13,31 % | n/v | 9,22 % | n/v | 100 % | n/v | 74,73 % | ||||||||||||||||||
1989–1994 | 29,59 % | n/v | 52,73 % | n/v | 17,68 % | n/v | - | - | 100 % | n/v | 72,20 % | ||||||||||||||||||
1994–1999 | 34,55 % | 9 | 45,98 % | 13 | 9,05 % | 2 | 10,42 % | 3 | 100 % | 26 | 81,96 % | ||||||||||||||||||
1999–2004 | 44,21 % | 12 | 39,22 % | 11 | 9,94 % | 3 | 6,63 % | 2 | 100 % | 28 | 61,71 % | ||||||||||||||||||
2004–2009 | 43,39 % | 11 | 36,57 % | 10 | 10,74 % | 3 | 9,30 % | 2 | 100 % | 26 | 56,99 % | ||||||||||||||||||
2009–2014 | 38,30 % | 10 | 31,26 % | 8 | 17,84 % | 5 | 12,61 % | 3 | 100 % | 26 | 56,26 % | ||||||||||||||||||
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesdatenbank NRW[25]; Landesbetrieb Information und Technik NRW[26] |
-
Sitzverteilung im Gemeinderat seit 2009
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Zum Vergleich: Sitzverteilung im Gemeinderat von 2004 bis 2009
Bürgermeister
Bürgermeister von Dörentrup ist Friedrich Ehlert (CDU). Er wurde am 30. August 2009 mit 61,77 % der gültigen Stimmen wiedergewählt, nachdem er bereits am 26. September 2004 mit 56 % und am 12. September 1999 mit 57,2 % der gültigen Stimmen gewählt worden war. Ehlert war der erste hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde.
Wappen

- Wappenbeschreibung
- In blau ein goldener (gelber) Schräglinksbalken, belegt mit einem grünen Dornenzweig mit fünf Dornen.
Der Name der Stadt Dörentrup wird aus den Teilen Dören und Trup gebildet. Die Silbe -trup findet sich in vielen lippischen Städten und bedeutet Dorf. Dören lässt sich mit Dornen übersetzen, also Dorf in den Dornen. Deshalb ist im Wappen ein Zweig mit fünf Dornen dargestellt. Die Zahl fünf deutet auf die fünf Ortsteile hin. Das Wappen wurde nach der Gründung der Gemeinde Dörentrup neu entworfen und am 30. April 1973 genehmigt.[27]
Gemeindepartnerschaft
Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen in Bayern ist die Partnergemeinde von Dörentrup.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik und Theater
Die Blaskapelle Humfeld hat etwa 35 Mitglieder. Das Blasorchester Musikfreunde Schwelentrup besteht aus über 45 Musikerinnen und Musikern. Der Posaunenchor Hillentrup-Spork ist 25 Mitglieder stark.[28] Dörentrup verfügt über kein eigenes Theater. Das nächstliegende Schauspielhaus ist das Landestheater Detmold.
Bauwerke

Das Schloss Wendlinghausen steht im gleichnamigen Ortsteil. Hilmar der Jüngere von Münchhausen ließ es von 1613 bis 1313, vermutlich von Eberhard Wilkening, im Stil der Spätrenaissance erbauen. Das Schloss ist zweigeschossig und rechteckig. Die vordere Front endet linksseitig mit einem Treppenturm, weshalb man annimmt, dass der Anbau eines zweiten Flügels geplant war.
Die Burgruine der Burg Alt-Sternberg liegt im Ortsteil Schwelentrup etwas westlich der bereits in der Nachbargemeinde Extertal gelegenen Burg Sternberg, die erhalten blieb. Auf die Burg Alt-Sternberg, deren Errichtung wohl mindestens auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, deuten nur noch Erdwälle hin. Die Burg Alt-Sternberg auf dem Mühlingsberg wurde wohl noch einige Zeit parallel zur neuen Burganlage genutzt. Die Burgen sind Ausgangspunkt der frühmittelalterlichen Grafschaft Sternberg, die sich im 13. Jahrhundert als Nebenland der Grafschaft Schwalenberg emanzipierte.
Auf dem Piepenkopf und dem Berg Amelungsburg finden sich Reste von zwei Fliehburgen aus der La-Tène-Zeit. Die Anlagen sind vermutlich keltischen Ursprungs und dienten später wohl teils auch germanisch-sächsischen Gruppen. Die beiden Anlagen zählen neben wenigen anderen Anlagen im Weserbogen zu den nördlichsten Nachweisen keltischer Kultur im heutigen Deutschland.
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Pfingst-Schlossfest findet jährlich zu Pfingsten statt. Ein weiteres Schlossfest ist jährlich am dritten Advent.
Jährlich am letzten Wochenende im November veranstaltet die Gemeinde Dörentrup einen Weihnachtsmarkt. Dieser findet am Freibadgelände an der Mühlenstraße statt.[28]
Parks
- Der Kurpark Schwelentrup ist ein rund 4 ha großer Kurpark, der 1951 für den Erholungort Schwelentrup in einem Bachtal angelegt wurde. Prägend sind offene Grünflächen, kleine Gehölzgruppen und mehrere Teiche entlang eines kleinen Baches. Im Kurpark befindet sich ein Konzertpavillon und ein Wassertretbecken.[29]
- Der Landschaftspark Hillentrup ist ein in den 1970-er Jahren auf dem Gelände eines ehemaligen Tonabaugebietes angelegter Erholungspark. Charakteristisch ist die Lage rund um einen geflutete Tongrube (Pottkule), die als naturnahes Stillgewässer mit Bachlauf rekultiviert wurde und mit Gehölzen und Wiesenbereichen umgeben wurde.[30]
- Der Schlosspark Wendlinghausen ist der historischer Landschaftspark beim Schloss Wendlinghausen. Der rund 2 ha große Park geht auf eine Eichenpflanzung rund um mehrere Teiche im 18. Jahrhundert zurück. Im 19.Jahrhundert wurde beim Schloss ein Familienbegräbnis angelegt und das Gebiet durch den botanisch interessierten Schlossherren Ernst von Reden zu einem wirklichen Park ausgebaut. Durch den preußischen Gartenbauinspektor Paul Lässig wurde der Park nach 1918 im Auftrag der Schlossherren ungestaltet und erweitert. Damals wurde auch das heute sichtbare Wegenetz angelegt. Der gut gepflegte Park ist heute weitgehend im historischen Zustand erhalten. Besonders die exotischen Solitärbäume, darunter ein fast zweihundert Jahre alter Tulpenbaum, eine Flügelnuss, eine japanische Kobuski-Magnolie und mehrere Riesen-Lebensbäume sowie Sapindusfichten, sind von besonderer Bedeutung. Regelmäßig finden im Park Skulpturenausstellungen statt.[31]
Naturschutzgebiete
Dörentrup liegt im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. Besonder geschützte Bereiche sind die Naturschutzgebiete:
- Begatal (500 ha)
- Alt-Sternberg und Steinberg (Lipper Bergland) (63 ha)
Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete im Kreis Lippe
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig der Gemeinde. In der Gemeinde gibt zwei Erholungsorte: Der Ortsteil Schwelentrup ist staatlich anerkannt und der Ortsteil Hillentrup ist Erholungsort.
In der Wirtschaftsstruktur dominiert als größter Wirtschaftszweig der Dienstleistungsbereich mit insgesamt 55,8 % der Beschäftigten. Das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe kommen zusammen auf rund 24 % der Beschäftigten. Im Bereich Land- und Forstwirschaft sowie die Fischerei arbeiten immerhin 4,1 % der Beschäftigten, im Landesschnitt sind dies nur 0,9 %. Im Bereich der Gewinnung von Steinen und Erden wird kein sozialversicherungspflichtig Beschäftigter mehr ausgewiesen.[4]
Die Gemeinde Dörentrup gehört mit den Nachbargemeinden Barntrup, Extertal und Kalletal zur Förderregion Nordlippe, die im besonderen Maße vom dem demographischen und wirtschaftlichen Strukturwandel im ländlichen Bereich betroffen ist. Dieser Strukturwandel soll durch die Förderprogramme LEADER und ILEK begleitet werden. Ziel ist es, die kleinen Gemeinden miteinander zu vernetzen, ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept zu entwickeln und einen gemeinsamen Außenauftritt unter dem Namen Nordlippe zu erreichen.[32]
Unternehmen
- CB-Holding, zum Beispiel Mutterfirma der Firmen Dörentrup Quarz, Dörentrup Feuerfest-Produkte und Dörentrup Ceramic, hervorgegangen aus den Dörentruper Sand- und Thonwerken, deren Wurzeln bis zum Jahr 1873 reichen.[33]
- Firma A. & H. Meyer, Leuchten und Büroelektrik, 100 Mitarbeiter in Dörentrup-Humfeld und Malaysia
- Cleanaway Dörentrup, im Ortsteil Humfeld, Abfallsortierung, Tochterfirma von Sulo
- Küfa-Bonbonfabrik im Ortsteil Humfeld
Verkehr
Die Gemeinde ist über die Bundesstraße 66, die das östlich von Dörentrup gelegene Barntrup mit dem westlich gelegenen Bielefeld verbindet, an das Straßenverkehrsnetz angeschlossen. Diese stellt über den Autobahnanschluss 27 „Bielefeld Zentrum“ den Anschluss an die Autobahn A2 her.
Dörentrup ist werktags mit den Regionalbuslinien 700 Lemgo–Barntrup–Bad Pyrmont, 802 Lemgo–Bösingfeld, 920 Barntrup-Dörentrup und 921 Lemgo-Barntrup erreichbar. In den Abendstunden sowie Samstags und Sonntags verkehren moderne Kleinbusse der Linien 800 und 900 nach Lemgo.
Die Gemeinde liegt abseits der überregionalen Hauptverbindungen der Bahn. Die nächstgelegenen IC- bzw. ICE-Haltepunkte sind Bielefeld und Hannover. Die nächstgelegene Bahnhöfe im Bereich des Nahverkehrs sind Bad Pyrmont an der S-Bahnlinie S5 Paderborn–Hameln–Hannover–Flughafen Hannover sowie Lemgo an der Begatalbahn nach Bielefeld und Detmold an der Bahnstrecke Herford–Altenbeken. Die Gemeinde gehört zum Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (Tarif: „Der Sechser“).
Der Bahnhof Dörentrup an der für den ÖPNV noch nicht reaktivierten Strecke Lemgo–Barntrup wird in den Sommermonaten etwa im vierwöchentlichen Rhythmus mit Museumszügen der Landeseisenbahn Lippe e.V. erreicht. Gleiches gilt für die Bahnhöfe in den Ortsteilen Bega und Farmbeck (b. Humfeld).
Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt.
Straßenbeleuchtung
Zwischen den Ortsteilen Hillentrup und Schwelentrup befindet sich die weltweit erste Teststrecke, auf der die Straßenlaternen per SMS eingeschaltet werden können.[34] Mittlerweile lassen sich über 1000 Laternen in Dörentrup auf diesem Weg anschalten.[35]
Bildung
Die Gemeinde verfügt über zwei Grundschulen, und zwar die Grundschule Ost in Humfeld und die Grundschule West in Hillentrup, sowie die Regenbogenschule Bega als Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung des Kreises Lippe. Im Jahr 2007 wurden an diesen Schulen mit 46 Lehrkräften insgesamt 478 Schüler unterrichtet, davon 78 % an den Grundschulen und 22 % an der Förderschule.[4]
Öffentliche Einrichtungen
Die Freiwillige Feuerwehr Dörentrup gliedert sich in die Löschzüge Humfeld sowie die Löschgruppen Bega und Wendlinghausen. Eine weitere Löschgruppe in Hillentrup/Schwelentrup ist im Aufbau, um die vorgeschriebenen Einsatzfristen einhalten zu können. Seit 1968 existiert zur Nachwuchsförderung eine Jugendfeuerwehr.
Die Gemeinde betreibt ein Freibad im Ortsteil Hillentrup.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Der lutherische Theologe und Reformator Johannes Dreyer (um 1500–1544) wurde im Ortsteil Bega geboren und trat vermutlich in Osnabrück dem Augustinerorden bei und wurde promoviert. Er wandte sich der Lehre Martin Luthers zu und trat ab 1524 damit in die Öffentlichkeit. Eine Predigerstelle in Braunschweig lehnte er ab. Zur Reformation in Herford verfasste er die Kirchenordnung Ordinantie kerken ampte der erliken stadt Herford. Nachdem der Augustinerkonvent in Herford sich 1532 auflöste, blieb Dreyer noch bis 1540 in Herford und ging dann nach Minden. Ebenfalls aus Bega stammt der Mediziner Conrad Thulemeyer (1625–1683). Er praktizierte zunächst in Bremen und wurde später Leibarzt von Wilhelm VI. von Hessen-Kassel.
Der Landwirt Ernst August Schlinkmeier (1881–1970) lebte in Wendlinghausen und war ab 1929 für die DNVP im Landtag Lippe vertreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis 1947 für die CDU ebenfalls im lippischen Landtag vertreten.
Der Jurist Horst Bökemeier (* 6. Mai 1935) war von 1964 bis 1967 Kreisrechtsrat in Lemgo. Danach amtierte er als Bürgermeister der Stadt Korbach bis er 1976 für die SPD in den hessischen Landtag einzog. Dieses Mandat legte er 1989 nieder und bekleidete bis 1997 das Amt des Landrats im Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Der Fußballspieler Reinhard Libuda (1943–1996) wurde in Wendlinghausen geboren, zog aber relativ schnell nach Gelsenkirchen. Mit 17 Jahren hatte er einen Profi-Vertrag beim FC Schalke 04 und gab mit 19 Jahren sein Debüt in der Nationalmannschaft. Der Rechtsaußen-Spieler war besonders für seine Dribbelstärke bekannt. Auf Grund der von ihm adaptierten Dribbel-Tricks von Stanley Matthews brachte Libuda den Spitznamen Stan ein.
Weitere Persönlichkeiten
- Hilmar von Münchhausen war Bauherr von Schloss Wendlinghausen.
- Eberhard Wilkening (um 1600), gilt als Erbauer von Schloss Wendlinghausen
- Friedrich Christoph von Hammerstein (1608–1685), schwedischer Generalwachtmeister und braunschweig-lüneburgischer General, verbrachte seinen Lebensabend seit 1663 auf Gut Oelentrup
- Ferdinand Ludwig August Merckel (1808–1893), Erbauer mehrerer Kirchen im Gemeindegebiet
- Elise Henriette Merckel, geborene Meyer, (* 21. Dezember 1815, † 1857), Stifterin des Elisenstiftes, einer Alten- und Pflegeeinrichtung in Dörentrup[36]
- Irmela Wendt (* 15. Mai 1916), Kinderbuchautorin und Übersetzerin, aufgewachsen in Hillentrup, bis zur Pensionierung 1979 Rektorin der Grundschule Dörentrup-West
- Axel Haverich (* 9. März 1953), Herzchirurg, besuchte die Grundschule in Humfeld
Literatur
- Dietmar Haas: Die historische Entwicklung der Braunkohlen-, Sand- und Tongewinnung in der Umgebung von Dörentrup. In: Heimatland Lippe. Hefte 12/1984 und 1/1985.
- August Meier-Böke: Stadt Lemgo – Gemeinde Dörentrup. In: Landesverband Lippe (Hrsg.): Zick-Zack-Fahrt durch Lippe (1954-1958). Band 5, 2002, ISBN 3-936225-02-8.
- Reinhard Pahmeier: Der Entwicklungsgang der früher selbständigen Gemeinde Hillentrup. In: Heimatland Lippe. Heft 7/1979.
- Wilhelm Rinne, Jürgen Baral: Lippe. In: Landeskunde Nordrhein-Westfalen. Band 3. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1993, ISBN 3-506-76111-0.
- Jürgen Soenke: Das Renaissanceschloss in Wendlinghausen. In: Heimatland Lippe. Heft 4/1977.
- Uta Halle: Das Judenwerk. Zur Geschichte der Lippischen Thonwarenfabrik in Dörentrup. Panu derech: Schriften der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V., 2005, ISBN 3-935345-04-6. (nicht direkt ausgewertet, sondern eine Rezension dieser Monografie)[14]
Quellenangaben
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ Geologischer Dienst NRW: Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibungen NRW. Dörentrup
- ↑ Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage
- ↑ a b c Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Dörentrup Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „LDS-Kommunalprofil“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ a b Website von Dörentrup
- ↑ Stadt Detmold: Klimakarten
- ↑ Kinder-Lippe: Niederschlagsverteilung
- ↑ DWD: Download der Mittelwerte des Niederschlags für den Zeitraum 1961-1990
- ↑ Kinder-Lippe: Niederschlagsverteilung
- ↑ a b c d e f Wilhelm Rinne: Landeskunde Nordrhein-Westfalen Band: Lippe, S. 265-269. Verlag Ferdinand Schöning, Paderborn 1993. ISBN 3-506-76111-0
- ↑ Erich Knittel: Heimatchronik des Kreises Lippe, S. 54-64. Archiv für deutsche Heimatpflege GmbH, Köln 1978
- ↑ Roland Linde: Ländliche Wirtshäuser in Westfalen, im Internet-Portal Westfälische Geschichte (abgerufen am 15. März 2010)
- ↑ Chronik der Kirchengemeinde Hillentrup (abgerufen am 15. März 2010)
- ↑ a b c Andreas Ruppert, Renzension von Uta Halle: Das Judenwerk. Zur Geschichte der Lippischen Thonwarenfabrik in Dörentrup. Detmold 2005 (Panu Derech, Bd. 23), 134 S., zahlr. Abb., 10 Euro in: Rosenland - Zeitschrift für Lippesche Geschichte, Nr. 1, 2005, S. 29-31, online auf rosenland-lippe.de
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3810020397 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an., S.118
- ↑ Ruppert und Riechert 1998, S. 85
- ↑ Wiktionary.de: -trup
- ↑ Gemeinde Dörentrup: Dörentrup stellt sich vor! (abgerufen am 10. März 2010)
- ↑ Woher kommt der Name Dörrenberg?
- ↑ Wilhelm Rinne: Landeskunde Nordrhein-Westfalen Band: Lippe, S. 57-63. Verlag Ferdinand Schöning, Paderborn 1993. ISBN 3-506-76111-0
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Schüler an allgemein bildenden Schulen in NRW nach der Religionszugehörigkeit
- ↑ Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) - Geschäftsbereich Statistik: Landesdatenbank NRW
- ↑ Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
- ↑ INtegriertes ländliches Entwicklungkonzept Nordlippe "ILEK" abgerufen März 2010
- ↑ Landesdatenbank NRW
- ↑ Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen
- ↑ Kreis Lippe: Was die Lipper im Schilde führen.
- ↑ a b LWL Kulturatlas Westfalen: Orchester und Musikvereine in Dörentrup Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „kulturatlas“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (Hrsg.): Kurpark Schwelentrup, Dörentrup
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (Hrsg.): Landschaftspark Hillentrup
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (Hrsg.): Schlosspark Wendlinghausen
- ↑ Homepage von ILEK Nordlippe abgerufen März 2010
- ↑ Eigendarstellung des Unternehmens auf der Firmenhomepage, abgerufen am 16. März 2010
- ↑ Straßenbeleuchtung per SMS
- ↑ Horst Kläuser, WDR 26.08.2009: Rufen Sie Ihre Laterne an, abgerufen am 16. März 2010
- ↑ Chronik des Elisenstiftes, abgerufen am 16. März 2010