August von Parseval


August von Parseval (* 5. Februar 1861 in Frankenthal (Pfalz); † 22. Februar 1942 in Berlin) war ein deutscher Konstrukteur von Luftschiffen. In historischen Dokumenten, taucht auch die Schreibweise Parzeval oder Parceval auf.
Leben
Von Parseval besuchte als Junge von 1873 bis 1878 das Königlich Bayrische Pagenkorps in München, das er mit dem Fähnrichexamen abschloss. 1878 Abitur am Wilhelmsgymnasium München. Danach wechselte er in das 3. Infanterieregiment "Prinz Carl von Bayern". Als Autodidakt beschäftigte er sich mit Problemen der Aeronautik. In der Garnisonsstadt Augsburg kam er in Kontakt mit August Riedinger und lernte dort auch seinen späteren Partner Hans Bartsch von Sigsfeld kennen, mit dem er die Drachenballons entwickelte. Diese wurden als Beobachtungsballons beim Militär eingesetzt.
Im Freiballonverein Augsburg war er ab 1901 Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender.
Im Jahre 1901 begannen Parseval und Sigsfeld mit dem Bau eines lenkbaren Luftschiffs. Nach dem plötzlichen Tod Sigsfelds bei einer Freiballonlandung 1902 wurde die Arbeit bis 1905 unterbrochen.
Durch die Entwicklungen im Motorenbau stand dann auch ein entsprechendes Antriebsaggregat zur Verfügung. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden noch 22, teils Prall-, teils Kiel-Luftschiffe vom Typ Parseval gebaut. Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger Jahre wurden vier weitere Kiel-Luftschiffe nach dem Parseval-Naatz-Prinzip gebaut.
Im Herbst 1909 ließ Parseval am Plauer See eine „Fliegerhalle“ errichten von der aus er im Jahr 1910 durch den Testpiloten Wilhelm Hoff und mit Hilfe des Ingenieurs Ernst Blochmann Flugversuche mit einem Eindecker-Flugzeug - technisch gesehen eigentlich ein Flugboot - durchführte, die jedoch wenig befriedigend verliefen. Es gelangen nur wenige erfolgreiche Flüge bis auf 75 Meter Flughöhe und 4 Kilometer Weite. Anfang 1911 stellte er diese Versuche wieder ein.
Parseval widmete sich nun mehr der theoretischen Lehrtätigkeit am neu eingerichteten Lehrstuhl für Flugtechnik an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg.
Die Fahrten jedes „Parseval“ erregten, wie die ersten großen Fahrten der Zeppeline, hohes Aufsehen. In Kiel schloss erst 2002 eine Kneipe, die bei dem ersten Besuch eines dieser Luftschiffe 1912 „Zum Parseval“ benannt worden war.
Im Jahre 2000 wurde dem Berufsschulzentrum Bitterfeld-Wolfen der Ehrenname "August von Parseval" verliehen. Er erinnert daran, dass neben dem Bau der Parseval-Luftschiffe in Standortnähe des Berufsschulzentrums auch der für den Auftrieb der Luftschiffe notwendige Gasbedarf an Wasserstoff zu einem großen Teil aus den Elektrochemischen Werken in Bitterfeld gedeckt wurde.
Literatur
- Schmitt, G. und Schwipps, W.: Pioniere der frühen Luftfahrt, Gondrom Verlag, Blindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7
Siehe auch
- Parseval-Luftschiffe, die einzelnen Schiffe
- das Luftschiff Parseval PL25
Weblinks
- Literatur von und über August von Parseval im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tabellarischer Lebenslauf
Personendaten | |
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NAME | Parseval, August von |
KURZBESCHREIBUNG | Luftschiffbauer |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1861 |
GEBURTSORT | Frankenthal (Pfalz) |
STERBEDATUM | 22. Februar 1942 |
STERBEORT | Berlin |