Glockenblumengewächse
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Illustration von Legousia speculum-veneris mit radiärsymmetrischen Blüten, und Lobelia dortmanna mit zygomorphen Blüten. | ||||||||||||
| Systematik | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Campanulaceae | ||||||||||||
| Juss. |
Die Glockenblumengewächse (Campanulaceae) bilden eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Asternartigen (Asterales).
Beschreibung
Es sind meist ausdauernde oder einjährige krautige Pflanzen; selten sind es Sträucher oder Bäume. Nebenblätter sind nie vorhanden. Die meist gegenständigen Laubblätter sind selten einfach. Die meisten Arten weisen am Blattrand kleine, weiße Drüsen auf.
Die meist zwittrigen Blüten sind fünfzählig, sie sind meist proterandrisch. Es existieren sowohl Unterfamilien mit zygomorphen Blüten als auch solche mit Radiärsymmetrie. So findet man beispielsweise bei Campanuloideae radiärsymmetrische und bei Lobelioideae zygomorphe Blüten. Die Blütenkronblätter sind verwachsen. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden; sie können frei oder verwachsen sein. Zwei, drei oder fünf Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen; er ist oberständig oder unterständig (siehe Unterfamilien).
Es werden meist Kapselfrüchte gebildet, die sich bei der Gattung Glockenblumen (Campanula) mit Löchern öffnen zum Ausstreuen der vielen Samen. Die Samen können geflügelt oder ungeflügelt sein. Es gibt aber auch Taxa die Beeren bilden.
Blütenformel:
![{\displaystyle \star K_{5}\;[C_{5}\;A_{5}]\;G_{\overline {(3)}}}](/media/api/rest_v1/media/math/render/svg/e741bde122c02ec1e1bfdc8670ef7e953d691f86)
Systematik
Synonyme für sind: Cyananthaceae J.Agardh, Cyphiaceae A.DC., Cyphocarpaceae Reveal & Hoogland, Jasionaceae Dumort., Lobeliaceae Juss., nom. cons., Nemacladaceae Nutt. [1].
Die Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) ist gegliedert in fünf Unterfamilien und etwa 70 Gattungen mit 2000 Arten [1]:
- Unterfamilie Campanuloideae Burnett: Sie haben radiärsymmetrische Blüten und oberständige Fruchtknoten. Mit 45 bis 50 Gattungen und etwa 950 Arten, mit weltweiter Verbreitung:
- Lilienglöckchen (Adenophora Fisch.)
- Astrocodon Fed.
- Asyneuma Griseb. & Schenk
- Azorina Feer mit nur einer Art:
- Azorina vidalii Feer
- Berenice Tul. mit nur einer Art:
- Glockenblumen (Campanula L.)
- Canarina L.
- Codonopsis Wall.
- Craterocapsa Hilliard & B.L.Burtt
- Cryptocodon Fed. mit nur einer Art:
- Cyananthus Wall. ex Benth.
- Cylindrocarpa Regel
- Echinocodon D.Y.Hong mit nur einer Art:
- Edraianthus A.DC.
- Feeria Buser mit nur einer Art:
- Githopsis Nutt.
- Gunillaea Thulin
- Hanabusaya Nakai mit nur einer Art:
- Heterochaenia DC.
- Heterocodon Nutt. mit nur einer Art:
- Homocodon D.Y.Hong
- Sandrapunzel (Jasione L.)
- Frauenspiegel (Legousia Durande)
- Leptocodon (Hook. f.) Lem.
- Merciera A.DC.
- Michauxia L'Hér.
- Gewöhnliche Türkenglocke (Michauxia campanuloides)
- Tschihatcheff-Türkenglocke (Michauxia tschihatcheffii)
- Microcodon A.DC.
- Musschia Dumort.
- Namacodon Thulin mit nur einer Art:
- Nesocodon Thulin mit nur einer Art:
- Ostrowskia Regel mit nur einer Art:
- Peracarpa Hook. f. & Thomson
- Petromarula Vent. ex R.Hedw. mit nur einer Art:
- Physoplexis (Endl.) Schur mit nur einer Art:
- Teufelskrallen (Phyteuma L.)
- Platycodon A.DC.: Mit der einzigen Art:
- Ballonblume (Platycodon grandiflorus)
- Popoviocodonia Fed.
- Prismatocarpus L'Hér.
- Rhigiophyllum Hochst. mit nur einer Art:
- Roella L.
- Sergia Fed.
- Siphocodon Turcz.
- Theilera E.Phillips
- Trachelium L.
- Waldmeister-Halskraut (Trachelium asperuloides)
- Blaues Halskraut (Trachelium coerulum)
- Jacquin-Halskraut (Trachelium jacquinii)
- Treichelia Vatke
- Triodanis Raf.
- Moorglöckchen (Wahlenbergia Schrad. ex Roth )
- Zeugandra P.H.Davis
- Unterfamilie Lobelioideae Schönland: Sie haben zygomorphe Blüten und unterständige Fruchtknoten. Sie haben eine weltweite Verbreitung, allerdings sind die meisten Arten tropisch, ein Schwerpunkt der Artenvielfalt ist die Neotropis. Mit etwa 29 bis 32 Gattungen und etwa 1200 Arten:
- Apetahia Baill.
- Bolelia Raf.
- Brighamia A.Gray: Beispielsweise:
- Brighamia insignis A.Gray
- Brighamia rockii H.St.John
- Burmeistera H.Karst. & Triana
- Calcaratolobelia Wilbur
- Centropogon C.Presl
- Clermontia Gaudich.
- Cyanea Gaudich.
- Delissea Gaudich.
- Dialypetalum Benth.
- Diastatea Scheidw.
- Dielsantha E.Wimm.
- Downingia Torr.
- Grammatotheca C.Presl
- Heterotoma Zucc.
- Hippobroma G.Don
- Howellia A.Gray
- Hypsela C.Presl
- Isotoma (R.Br.) Lindl.
- Kittelia Rchb.
- Laurentia Adans.
- Legenere McVaugh
- Lobelien (Lobelia L.)
- Lysipomia Kunth
- Monopsis Salisb.
- Neowimmeria O.Deg. & I.Deg.
- Palmerella A.Gray
- Parastranthus G.Don
- Phyllocharis Diels
- Piddingtonia A.DC.
- Porterella Torr.
- Pratia Gaudich.
- Ruthiella Steenis
- Sclerotheca A.DC.
- Siphocampylus Pohl
- Solenopsis C.Presl
- Trematocarpus Zahlbr.
- Trematolobelia Zahlbr. ex Rock
- Trimeris C.Presl
- Unigenes E.Wimm.
- Unterfamilie Nemocladoideae M.H.G.Gustafsson: Sie haben zygomorphe Blüten. Mit drei Gattungen und 15 Arten, von den sürdwestlichen USA bis Mexiko:
- Nemacladus Nutt.: Mit etwa 13 Arten.
- Parishella A.Gray
- Pseudonemacladus McVaugh
- Unterfamilie Cyphioideae Schönland: Sie haben zygomorphe Blüten. Mit nur einer Gattung und 65 ausdauernden, krautige Arten. Sie sind nur in Afrika beheimatet, besonders im südlichen Teil und auf den Kapverdischen Inseln:
- Cyphia P.J.Bergius
- Unterfamilie Cyphocarpoideae Gustafsson: Sie haben zygomorphe Blüten. Mit nur einer Gattung und nur drei Arten in Chile:
- Cyphocarpus Miers
Literatur
- Die Familie der Campanulaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Beschreibung der Familie bei DELTA.
- Beschreibung bei der Familie Western Australian Flora.
- M. E. Cosner, L. A. Raubeson, R. K. Jansen: „Chloroplast DNA rearrangements in Campanulaceae: phylogenetic utility of highly rearranged genomes“ In: BMC Evolutionary Biology 4(27)/2007, S. 1-17, online als pdf
- W. M. M. Eddie, T. Shulkina, J. Gaskin, R. C. Haberle & R. K. Jansen: Phylogeny of Campanulaceae s. str. inferred from ITS sequences of nuclear ribosomal DNA In: Annals of the Missouri Botanical Garden. 90(4)/2003. S. 554–575
