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Bufexamac

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Strukturformel
Bufexamac
Allgemeines
Freiname Bufexamac
Andere Namen

4-Butoxy-N-hydroxyphenylacetamid

Summenformel C12H17NO3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2438-72-4
PubChem 2466
Wikidata Q412699
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Antiphlogistika

Eigenschaften
Molare Masse 223,27 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bufexamac ist ein entzündungshemmender Arzneistoff, welcher zur topischen Anwendung in Hautcremes und Salben enthalten ist.

Anwendung

Bufexamac wird bei Dermatitiden (Haut-Entzündungen) eingesetzt. Es wirkt antiphlogistisch. Präparate, die Bufexamac enthalten, werden bei akuten und chronischen Ekzemen sowie lokal als Kombipräparat zusammen mit Lidocain in Zäpfchen bei Hämorrhoiden eingesetzt. Auch zur Behandlung von Neurodermitis, leichten Verbrennungen, Sonnenbrand und Juckreiz wird die Substanz verwendet. In der subakuten Entzündungsphase stellt der Wirkstoff einen Ersatz für Cortison dar. Es kann jedoch auch zu Reaktionen und Allergien auf den Wirkstoff kommen, weshalb in mehreren Artikeln die Anwendung kritisch hinterfragt wird.[3] Siehe auch "Anmerkung und Empfehlung"

Wirkprinzip

Man nimmt an, dass Bufexamac ähnlich Indometacin über Hemmung der Cyclooxygenase in die Prostaglandinsynthese eingreift. Die wissenschaftlichen Daten hierzu sind allerdings dürftig.[4]

Nebenwirkungen

Der Wirkstoff Bufexamac ist dafür bekannt, selbst starke allergische Hautreaktionen (Kontaktekzeme) hervorzurufen, die oft fälschlicherweise mit dem Ursymptom verwechselt werden. Deshalb ist die Verwendung kritisch abzuwägen.[5] Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt zu Bufexamac-haltigen Arzneimitteln in allen Indikationen eine Anhörung nach dem Stufenplan, Stufe II, durch. "Das BfArM kommt [...] zu der Einschätzung, dass nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und unter Berücksichtigung verfügbarer therapeutischer Alternativen Bufexamac-haltige Arzneimittel sowohl in der Ekzemtherapie als auch in den proktologischen Indikationen schädliche Wirkungen haben, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen. Das Nutzen-/Schaden-Verhältnis wird damit insgesamt als negativ beurteilt".[6]

Handelsnamen

Monopräparate

Jomax (D), Parfenac (D, A, CH), Windol (D) sowie ein Generikum (D)

Kombinationspräparate

Anaesthesin akut (D), Bismolan (D), Faktu akut (D), Hämoagil (D), Haemo-Exhirud (D), Hämo-Ratiopharm (D), Hexamon (D), Mastu (D)[7][8][9]

Einzelnachweise

  1. Safety Data Sheet for BUFEXAMAC CRS, 2. April 2008EDQM, eingesehen 15. August 2008.
  2. Sicherheitsdatenblatt Sigma-Aldrich.
  3. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft über Bufexamac
  4. Max Gloor, Karl Thoma, Joachim Fluhr: Dermatologische Externatherapie: Unter besonderer Berücksichtigung der Magistralrezeptur. Springer, 2000. ISBN 3540671749 S. 349.
  5. Deutsches Ärzteblatt, Heft 47 vom 24. November 2000
  6. [1].
  7. Rote Liste Online, Stand: 08/2009
  8. Arzneimittelkompendium der Schweiz, Stand: 08/2009
  9. AGES-PharmMed, Stand: 08/2009.