Theater Trier
Geschichte
Das Theater Trier kann mittlerweile auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken. Die Spielzeit 2002/2003 stand daher unter dem Motto "200 Jahre Theater Trier- Napoleon ist schuld". Und in der Tat hat der damalige Kaiser von Frankreich, anlässlich eines Besuchs der besetzten Stadt Trier, am 28. August 1802 verfügt:
"Das Kapuzinerkloster wird bestimmt zur Einrichtung eines Schauspielhauses."
Heute ist das Theater Trier ein sogenanntes "Drei-Sparten-Haus" mit 622 Plätzen, das sowohl über ein eigenes Schauspiel-, wie auch Ballet- und Musiktheaterensemble verfügt.
Im Orchestergraben spielt das Philharmonische Orchester Trier unter der Leitung von Generalmusikdirektor István Dénes.
Intendant des Theaters ist Gerhard Weber, dem auch die künstlerische Leitung der Antikenfestspiele Trier obliegt. Weber arbeitete zuvor an der Landesbühne Hannover.
Seit 1998 richtet das Theater Trier die Antikenfestspiele in Trier aus, die jährlich tausende von Besuchern in die Moselmetropole ziehen. Veranstaltungsorte sind bzw. waren die Porta Nigra, die Kaiserthermen und das Amphitheater.
Standorte
- 1802-1944 Fahrstraße
- die letzte Vorstellung in diesem Gebäude fand am 16. Juli 1944 statt. Aufgeführt wurde an diesem Tag der "Rosenkavalier" von Richard Strauß. Danach wurde von den Nationalsozialisten die Schließung aller Theater angeordnet
- am 23. Dezember 1944 wurde das Theatergebäude in der Fahrstraße durch einen Fliegerangriff der Alliierten zerstört.
- 1945-1950 Treveris-Saal
- 1950-1964 Sieh um Dich (Bischof-Korum-Haus)
- seit 1964 Am Augustinerhof
Intendanten
- 1827-1829 Theater geschlossen
- 1863-1865 Theater geschlossen
- 1907-1922 Heinz Tietjen
- 1933-1935 Fritz Kranz
- 1935-1939 Robert Rohde
- 1939-1942 Karl-Heinz Kaiser
- 1942-1944 Dr. Rudolf Hesse
- 1981-1991 Rudolf Stromberg
- 1991-1995 Reinhard Petersen
- 1995-2004 Heinz Lukas-Kindermann
- 2004- Gerhard Weber
Künstlerisches Personal und Mitarbeiter
Das Stadttheater Trier beschäftigt z. Zt. über 200 Mitarbeiter. Dazu gehören:
- Schauspielensemle
- Musiktheaterensemble inkl. Opernchor
- Ballettensemble
- Philharmonisches Orchester
- Maskenbildnerei
- Dekorationsabteilung
- Malersaal
- Schreinerei
- Damen- und Herrenschneiderei
- Technik
- Beleuchtung
- Requisite
- Verwaltung
- Hausmeister, Pförtner/innen, Gardarobieren, Schließerinnen, Einlasspersonal und Reinigerinnen
Gast-Stars
- Franz Grundheber
- René Kollo
- Thomas Kiessling
Des weiteren unterhält das Theater einen Jugendclub und wird von zahlreichen Statisten, so wie Sängerinnen und Sängern des Extrachores Trier, unterstützt.
Wiederentdeckungen und Uraufführungen
Musiktheater
In den letzten Jahren widmete sich das Theater, in der Reihe "Unbekannte Opern", Werken, die weitestgehend in Vergessenheit geraten sind. Auch fanden in Trier zahlreiche Deutsche Erstaufführungen und Uraufführungen statt. Hierzu gehörten:
Sarema | (Alexander Zemlinsky) | 1995/96 |
Merlin | (Karl Goldmark) | 1996/97 |
Blaubart | (Jacques Offenbach) | 1996/97 |
Die Glasmenagerie | (Antonio Bibalo) | 1996/97 Uraufführung |
Soldaten | (Manfred Gurlitt) | 1997/98 |
Die Geschichte vom kleinen blauen Bergsee und dem alten Adler | (Wilfried Hiller) | 1997/98 Uraufführung |
Die Kathrin | (Erich Wolfgang Korngold) | 1998/99 |
Koanga | (F.Delius) | 1999/2000 (Deutsche Erstaufführung) |
Triologie der Sommerfrische | (I. Grünauer) | 1999/2000 (Uraufführung EXPO 2000) |
Margot la Rouge | (F.Delius) | 2000/2001 |
Ein Bericht für eine Akademie | (J. Klusák) | 2000/2001 (Deutsche Erstaufführung) |
Pinocchio | (Wilfried Hiller) | 2002/2003 Uraufführung |
Nordische Ballade | (Manfred Gurlitt) | 2002/2003 Uraufführung |
Die unendliche Geschichte | (Siegfried Matthus) | 2003/2004 Uraufführung |
Das Orangenmädchen | (M. Lingnau/C.Gundlach) | 2004/2005 Uraufführung |
Die Rheinnixen | (Jacques Offenbach) | 2004/2005 Deutsche Erstaufführung |
Quo Vadis | (Konstantin Wecker/G. Theobalt) | 2004/2005 Uraufführung Antikenfestspiele |
Schauspiel
Sindbad der Seefahrer | (A. Etzel-Ragusa nach "1001 Nacht") | 2002/2003 Uraufführung |
Der gestiefelte Kater | (A. Etzel-Ragusa nach den Gebrüdern Grimm) | 2003/2004 Uraufführung |
Metty und die Mettymäuse | (Metty Krings) | 2004/2005 Uraufführung |
Der Vogel ist ein Raabe | (P. Oppermann) nach Benjamin Leberts | 2004/2005 Uraufführung |
Schafe und Wale | (Ahmed Ghazali) | 2004/2005 Europäische Erstaufführung |
Diskographie
- Sarema- Die Rose vom Kaukasus; Alexander von Zemlinsky (1871-1942)
mit Karin Clark, Laszlo Lukas, Norbert Kleinhenn, Andreas Scheel, Juri Zinovenko, Nick Herbosch, Florian Simson, Chor und Extrachor des Stadttheaters Trier (Einstudierung: Sebastian Laverny), Städtisches Orchester Trier, István Dénes [DDD], © 1996 Koch International GmbH