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Sai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sai
Angaben
Waffenart: Stichwaffe
Verwendung: Waffe, traditionelle Waffe
Einsatzzeit: bis heute
Ursprungsregion/
Urheber:
Okinawa
Verbreitung: Weltweit
Gesamtlänge: ca. 45 cm - 52 cm
Griffstück: Metall
Besonderheiten: Die Sai werden heute in den Kampfsportarten Wushu, Silat und Kalarippayat benutzt.
Listen zum Thema

Das Sai [sa.i] (jap. 釵) oder auch Saigabel ist eine Waffe aus Okinawa, die unter anderem im Kobudo, Karate Verwendung findet. Das Manjisai ist eine Variante des Sai. Die Jitte ist eine dem Sai ähnliche Waffe, welche unter anderem im Koryu trainiert wird.

Das Sai ist ähnlich aufgebaut wie eine Gabel oder ein Dreizack und ist kein, wie irrtümlich oft behauptet wird, landwirtschaftliches oder aus dem Fischfang entstandenes Arbeitsgerät.[1]

Die Mittelzinke ist etwa dreimal so lang wie die beiden äußeren. Die Sai sind je nach Ausführung zwischen 45 cm und 52 cm lang (im besten Fall etwas länger als der Unterarm) und heute meist verchromt oder mattschwarz. Der Schaft ist zumeist rund oder oktagonal. Das Sai existiert in einer Vielzahl von Varianten.

Die einzelnen Teile des Sai haben eigene Namen:

  • Saki (Spitze)
  • Monouchi (Körper) – der lange Schaft
  • Moto (Zentrum) – Kreuz zwischen Körper und Griff
  • Yoku (Flügel) – die Seitenschäfte
  • Tsume (Flügelspitze)
  • Tsuka (Griff)
  • Tsuka-Gashira (Knauf)

Sai werden meist paarweise geführt, wobei hier verschiedene Grifftechniken Anwendung finden. Neben Block-, Schlag- und Stoßtechniken sind auch Klemm- und Entwaffnungstechniken möglich. So kann ein Schwert abgefangen und mit einem gezielten Schlag unter Spannung gebrochen werden. Zudem besteht beim Kampf mit nicht geschliffenen Sai-Gabeln die Möglichkeit, binnen kürzester Zeit mit den Handrücken einen der Flügel und mit dem Daumen an das gegenüberliegende Ende des Zentrums zu greifen. Dies eröffnet dem Kämpfenden die Möglichkeit, einem Kontrahenten Treffer mit dem meist stumpfen Knauf zuzufügen. Der Knauf hatte in historischen Versionen oftmals die Form einer Münze. Damit konnten Sai zwischen die Rippen des Gegners gestoßen und mit einer 90-Grad-Drehung um die Längsachse und dem anschließenden ruckartigen Herausziehen schwere Verletzungen verursacht werden. Das relativ hohe Gewicht der Sai mag sich in einem Kampf negativ auswirken.

Häufig wurde zusätzlich zu den zwei offen getragenen Sai ein drittes Sai verdeckt unter der Kleidung getragen. Beim Angriff konnte so eins der beiden offen getragenen Sai nach dem Gegner geworfen werden, aber weiterhin - durch das Ziehen der verdeckten Sai - mit zwei gezogenen Sai gekämpft werden.

Sai werden als Waffe u. a. auch in den chinesischen Wushu, im indonesischen/malaysischen Silat, im vietnamesischen Co Vo Dao, Vu khi Thuat und im indischen Kalarippayat eingesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.rkagb.com/weapons_sai.htm