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Lampenricht

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Lampenricht ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleiritsch.

Lampenricht, Gemeinde Gleiritsch (2009)
Lampenricht, Gemeinde Gleiritsch (1960)

Geografie

Lampenricht liegt in der Region Oberpfalz-Nord im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwandorf.

Geschichte

In den ehemaligen Landkreisen Nabburg und Oberviechtach fallen drei große Gruppen von Ortsnamen auf, die über die Siedlungstätigkeit in dem Raum Aufschluss geben. Das sind die "-dorf-Orte" als älteste Siedlungsform in dem Gebiet[1] , dann die "richt-" bzw. "-ried-Orte" und später die "-hof-Orte" (Bernhof). Bei den "-dorf-Orten" handelt es sich um Basissiedlungen, denen die "-richt-" und "-ried-Orte" im 11. und 12. Jahrhundert folgten. Diese waren Rodungssiedlungen [2] (Grafenricht, Hartenricht, Dürnsricht, Frotzersricht, Traunricht, Zilchenricht, Trichenricht und Lampenricht). Urkundlich belegte Quellen liegen bisher nicht vor, allein aufgrund des Ortsnamens ist von einer Gründung nach der Jahrtausendwende auszugehen.

Dorfkapelle

Der Bau der Kapelle erfolgte imJahre 1894. Vor diesem Zeitpunkt fanden Andachten in der Stube des alten Anwesens Schwandner in Lampenricht [3] statt.

Im Nachbarort Gleiritsch bestand zu dieser Zeit keine eigenständige Seelsorgestelle. Die Betreuung erfolgte von Weidenthal aus. Immer wieder gab es Zeiten, in denen infolge des Priestermangels die Kooperatorenstelle in Weidenthal nicht besetzt war, so dass in dieser Zeit „in Gleiritsch außer einmal im Jahr“ [4] über lange Zeit kein sonntäglicher Gottesdienst stattfand. Da Lampenricht von Weidenthal über eine Stunde Fußmarsch entfernt liegt, konnte es im Winter nur schwer erreicht werden. Der Bau der Kapelle sollte etwas Abhilfe schaffen. Das schlichte Innere der Kapelle schmückt ein kleiner Marienaltar und ein Kreuzweg.

Mit Schreiben vom 24. April 1895 bat der damalige Pfarrer Wieshuber aus Weidenthal den Bischof um Erlaubnis, "daß in der Ortskapelle in Lampenricht der von den Ortsbewohnern neu angeschaffte Kreuzweg durch einen Ordenspriester aus dem Franziskanerkloster Pfreimd geweiht und errichtet werde". Die Kreuzwegweihe erfolgte am 5. Mai 1895 durch Pater Johannes Fuchslochner aus Pfreimd [5].

In der Zeit des 2. Weltkrieges musste die Glocke, wie auch anderorts, abgeliefert werden. Sie sollte zur Waffenproduktion eingeschmolzen werden. Sie blieb unbeschädigt und erfüllt noch heute ihren Dienst. 1984 wurde das Bauwerk vollständig renoviert.

Einzelnachweise

  1. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 80 ff.
  2. Schwarz, Ernst, Sprache und Siedlung in Nordostbayern, Nürnberg 1960, S. 129.
  3. mündliche Auskunft †Theres Lobinger (Hong Resl), Lampenricht.
  4. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Bestand: MK 24855
  5. Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrakten Weidenthal, Faszikel Kapelle in Lampenricht.
Commons: Lampenricht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien