Gesine Schwan
Prof. Dr. Gesine Schwan (* 1943 in Berlin) ist eine deutsche Politologin, verwitwet und hat zwei Kinder. Ihre Hobbys gab sie 1999 mit Theater, Musik und Skilaufen an. Sie wuchs als Tochter eines späteren Oberschulrats in Berlin auf und stammt aus einem sozial engagierten Elternhaus, das im Nationalsozialismus zu protestantischen und sozialistischen Widerstandskreisen gehörte, so hatten ihre Eltern im letzen Kriegsjahr ein jüdisches Mädchen versteckt. Die Familie setzte sich nach dem Krieg für die Freundschaft mit Polen ein.
Sie besuchte bis zu ihrem Abitur das Französische Gymnasium in Berlin, um ab 1962 Romanistik, Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Berlin und Freiburg im Breisgau zu studieren. Ihre Studienaufenthalte waren Warschau und Krakau mit einer Promotion als Abschluss.
Beeinflusst durch die Studentenbewegung Ende der 60er-Jahre trat sie 1970 in die SPD ein.
Ab 1977 lehrte sie als Professorin für Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Ihre Schwerpunkte sind politische Theorien von Sozialismus und Marxismus sowie Philosophie. Zur selben Zeit wirkte sie als Mitglied der SPD-Grundwertekommission an der Ausarbeitung von Grundsatzpapieren mit.
Im Zuge ihrer Lehrtätigkeit war sie im Jahr 1980 ein Jahr in Washington, USA tätig.
Im September 1984 wurde sie aus der SPD-Grundwertekommission abgewählt, das sie die Art und Weise kritisierte, wie die SPD mit kommunistischen Regimen umzuging. Auch kritisierte sie Willy Brandt, da er ihrer Meinung nach nicht dem damaligen Trend entgegentrat, den Gegensatz zwischen Demokratie und Diktatur als reine Theorie zu bagatellisieren.
Von 1985 bis 1987 war sie Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft.
Im Jahre 1993 wurde ihr das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
1996 wurde sie von der SPD rehabilitiert und wieder in die Grundwertekommission aufgenommen.
Am 13. September 1999 verleiht ihr der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen die Urania-Medaille für ihre Verdienste um die Volks- und Erwachsenenbildung.
Seit 1. Oktober 1999 ist sie Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), ihre Wahl fand gut zwei Monate vorher am 22. Juli 1999 durch den Akademischen Senat des Hochschulrats Brandenburg statt.
Am 16. Januar 2004 bezeichnete sie die aktuelle Diskussion zum Thema Elite-Universitäten in Deutschland in einem Interview mit dem Deutschland-Radio Berlin als kurzsichtig.
Am 4. März 2004 wurde sie gemeinsam von SPD und Bündnis 90/Die Grünen für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen. Sie tritt damit gegen Horst Köhler, den Kandidaten von CDU, CSU und FDP an.