Verwechslungswitz
Als Verwechslungswitz wird eine nach psychologischen Kriterien aufgestellte Klasse von Witzen bezeichnet. In ihnen werden Worte oder Sachverhalte gleichzeitig in zwei möglichen Bedeutungen verwendet. Viele Verwechslungswitze sind naiv.
Verwechslungswitze mit drei möglichen Bedeutungen sind selten und oft sehr subtil. Sie sind meistens nicht mehr naiv, da die Wortbedeutungen oftmals Insiderwissen voraussetzen.
Die Klasse der Verwechslungswitze geht auf Sigmund Freud zurück, der in seinem Werk Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten (Wien 1905) eine erste, und auch außerhalb der psychoanalytischen Schule verwendete Ordnung aufstellte.
Beispiele
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Naiver Verwechslungswitz
Als naiver Verwechslungswitz gelten Witze, die keinerlei Vorwissen benötigen als nur die Bedeutung der verwendeten Worte. Ihr Sinngehalt und somit ihre Witzigkeit wird vom Zuhörer im Moment des Hörens generiert.
Eine Frau kommt zum Arzt und sagt: "Mein Kind hat drei Apfelsinen mit Schale gegessen, ist das schlimm?" Darauf der Arzt genervt: "Na wenn sie nicht gespritzt waren, ist es nicht so schlimm." Die Frau: "Die Schale? Die war aus Porzellan!"
Hierbei wird der Begriff Schale in zwei seiner Bedeutungen verwendet, wobei die Handlung eine überraschende Wendung nimmt. Der Witz basiert auf dem häufig bekannten Umstand, dass sich Patienten beim Arzt nicht richtig ausdrücken können. Er wirkt vor allem auf Ärzte witzig, da er ihn - anders als in der Praxis - als unwissend hinstellt. Man lacht also über eine vermeintliche Naivität des Arztes.
Ein Beispiel aus dem Bereich der Juristerei geht so: Richter schnauzt die Angeklagte an "Wie heißen sie?", darauf "Elisabeth Meier". Der Richter: "Und ihr Alter?" "Wartet draußen."
Hierbei wird der Begriff Alter in zwei seiner Bedeutungen verwendet, wobei die Handlung eine überraschende Wendung nimmt. Der Witz basiert auf dem häufig bekannten Umstand, dass sich Leute vor Gericht nicht richtig ausdrücken können. Er wirkt vor allem auf Juristen witzig, da er sie - anders als in der Praxis - als unwissend hinstellt. Der Richter steht somit "dumm da".
Verwechslungswitz mit weiteren Komponenten
Verwechslungswitze können nach Freud gleichzeitig noch anderen Kategorien angehören. Sie sind dann nicht mehr naiv, da die Witzigkeit aus weiterem Vorwissen resultiert, das der Zuhörer nicht generieren kann, sondern einfach gelernt haben muss.
Zwei Alt-Achtundsechziger laufen auf der Straße und treffen eine alte Frau mit Krückstock. "Hey, Sie sind aber schon tierisch alt, nicht?" Darauf die Frau mit zittriger Stimme: "Ja, bin vierundneunzig." Die beiden lachen: "Wann haben sie eigentlich das letzte Mal Geschlechtsverkehr gehabt?" Die Frau: "Neunzehn fünfundvierzig!" Die beiden klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und sagen "Das ist aber schon ne Weile her." Die Frau schaut auf die Uhr und sagt: "Wieso? Jetzt ists zwanzig fünfzehn."
In diesem Witz wird die Zeitangabe in unterschiedlicher Weise verwendet. Sie führt daher zu einer überraschenden Wendung. Dieser Witz fällt nach Freud gleichzeitig in die Kategorie sexueller Witz, nicht aber in die Kategorie der Zote, da ihr ein kaschierendes Moment fehlt. Er ist ebenfalls nicht naiv, da man die Ansichten der Alt-Achtundsechziger über die Sexualität kennen muss, um über diesen Witz lachen zu können. Andernfalls bleibt nur ein Humor übrig, der sich mit der Verwechslung der Zeitangabe sowie mit der spontanen Erinnerung an "Geschlechtsverkehr" verbindet.
Ein Verwechslungswitz mit einer zotigen Komponente. "Was ist rot und liegt auf dem Misthaufen?" "Eine alte Bauernregel."
Dieser Witz ist nicht naiv, d.h. setzt Kenntnisse voraus, die nicht durch den Zuhörer im Moment des Hörens generiert werden können. Er ist zugleich eine Zote, da er mit einer herabwürdigenden Komponente einhergeht, die eine sexuelle Vorstellung kaschiert. Wie bei jeder Zote, die sehr knapp ist, wirkt er hier sehr stark demütigend, da ihm nur eine kurze Vorstellung zur Verfügung steht, welche durch diese drastische Darstellung besonders wirksam kaschiert werden muss. Zudem weist er eine Anspielung auf eine Kategorie der Witze auf, nämlich die lustigen Bauernregel, zu denen er aber nicht gehört.